Gehirnflüsterer
Es ist egal, ob JC wirklich gelebt hat. Meine These ist, dass JC die erfolgreichste Marke aller Zeiten ist, die von der größten „privaten“ Weltorganisation gemanagt wird. Die Frage ist nicht, ob die Marke JC historisch oder mythisch ist, sondern, warum gerade diese Marke so erfolgreich ist?
Wie funktioniert Religion? Obwohl die Lehren von den Religionen völlig unterschiedlich von einander sind und deshalb zu Konflikten neigen, funktionieren alle Religionen nach dem gleichen Prinzip der Identität, aber warum? Warum funktionieren auch „unlogische“ Ideologien wie z. B. der Faschismus und Kommunismus?
Und warum funktioniert eine so „unlogische“ Marke, wie Red Bull, deren angebliche Wirkung darin besteht, dass ein roter Bulle gläubigen Menschen „Flügel“ verleihen kann, das erinnert mich stark an „Christi Himmelfahrt“. Ist die Marke JC nicht derselbe Effekt, wie an Red Bull zu glauben? Wie ist dieser Glaube wissenschaftlich zu erklären? Leider weiß die Religionswissenschaft so gut wie nichts darüber zu sagen, genauso wenig wie die Psychologie, Soziologie und Hirnforschung. Die Hirnforschung weiß zwar, dass erfolgreiche Marken (unbewusst) mit Gefühlen zu tun haben, man kann den Menschen ja heute ins Gehirn schauen, mittels Tomografischer Apparate, aber wie entstehen Marken überhaupt?
Was ist der Nutzen der Gläubigen an eine Marke? Ich bin überzeugt, dass die Ökonomie die logische Grundlage dafür bieten kann, weil sie die Grundlage der Existenz aller Menschen ist, ganz egal, wie die Menschen nach einer Kultur erzogen werden. Die Ökonomie lehrt ein Menschenbild, dass ohne Nutzen bei Menschen nichts geschieht. Und dasselbe muss auch für die Religionen gelten, meiner Ansicht nach, zumindest ist das meine These.
Aus diesem Grunde ist für mich die Frage des UP so zu beantworten: Es ist egal, ob JC eine historische Figur oder nur ein Mythos ist, Hauptsache die Marke wird erfolgreich in die Köpfe gepflanzt. Die Frage ist, ob die Religionen von der Marke Red Bull noch was lernen könnten (Branding) oder umgekehrt der Unternehmer Dietrich Mateschitz, als Erfinder von Red Bull, von den Religionen noch mehr lernen könnte, um seine Marke noch erfolgreicher in den Gehirnen seiner Gläubigen zu verankern.
Ich empfehle (unter anderem) zu diesem Thema das Buch des englischen Psychologen Kevin Dutton, Gehirnflüsterer: Die Fähigkeit, andere zu beeinflussen.
CJW