Unsere Gemeinde möchte eine Eishalle bauen. Nur frage ich mich, ob eine Eishalle überhaupt rentabel
zu betreiben ist. Die Eisfläche soll der internationalen Norm entsprechen.
Vielen Dank im Voraus!
Warum fragst du dich das ?
Kann man nicht erwarten, der Gemeinde-/Stadtrat, die Verwaltung, externe Fachleute haben das geprüft und ein Konzept für die Halle erarbeitet ?
Und rentabel( mit Überschuss), so wie es ein privater Investor rechnen müsste, muss so etwas nicht sein.
Eine Stadt darf auch seinen Bürgern einen „Mehrwert“ bieten, der sich nicht rechnet.
Immense Verluste natürlich nicht, aber einen jährlichen Zuschuss zum Betrieb bekommen vielen Einrichtungen.
MfG
duck313
Aber hallo!
- Eine ganzjährig betriebene „Eishalle“ meinst du Eislaufhalle?, wenn ja: Die kann nur dann (wirtschaftlich) rentabel sein, wenn diese aus vielen Richtungen per öffentlichen Nahverkehr rund um die Uhr erreichbar schnell und oft erreichbar ist.
- Zusätzlich ist der Einzugsraum von Einfluss.
- Ökologisch und vom Umweltschutz her bewertet: Finger weg.
MfG
Hallo!
Wenn eine Stadt Überschüsse erwirtschaftet soll sie diese ihren Alten, Rentnern und armen Familien geben und nicht in eine „Eishalle“? investieren.
Und warum genau soll die Zielgruppe einer Eishalle (in erster Linie die Jugend sowie Sportvereine) unberücksichtigt bleiben?
Weil du das so willst?
Das Eine ist Teil des Anderen, insofern müssen wir einmal Umweltschutz abziehen …
Hallo,
Etwas Grundsätzliches: Man kann es erwarten, sollte es erwarten. Leider sieht die Realität oft anders aus, weil viel zu viele Nebenaspekte in eine solche Entscheidung mitspielen.
Zur Frage: Bei uns ging gerade eine (kommerziell betriebene) Eislaufhalle bankrott. Nahverkehrsanbindung war gegeben. Der Aufschrei war groß, als sie vor zwei Jahren geschlossen wurde. Es stellte sich aber heraus, dass einfach nicht genug Zuspruch für die Halle da war. Damit sich so etwas lohnt (oder wenigstens einigermaßen bei Null rauskommt - man bedenke: auch die meisten Schwimmbäder sind Zuschussbetriebe), müssen schon viele Faktoren zusammenkommen.
Grüße
Siboniwe
Dazu müßte man erstmal wissen wie groß ist die Kommune, liegt sie am (warmen) Kaiserstuhl oder in Alpennähe, hat sie ´ne eigene Eishockey Mannschaft, wie gut ist die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln ins Umland und wie dicht ist die Besiedelung im Umland. ramses90
Ohne ganz besondere Umstände sind solche Anlagen eine Geldvernichtungsmaschine. Natürlich gibt es immer die lautstarke Truppe der verhinderten Profisportler, die für alles und jedes Hobby eine „wettkampfgerecht“ Sportstätte fordern, und denen die Kommunalpolitik oft nur zu gerne ergeben ist, weil man sich mit solchen Dingen natürlich als Wohltäter darstellen und feiern lassen kann.
Unsere Kommune steckt gerade mitten in so einem Drama. das so richtig ins Geld geht. Billigst gebaut (aber immer noch teuer genug), ist das Ding schon nach wenigen Jahren sanierungsbedürftig. Tolle Konzepte unter Einbindung von Eishockey-Profis, Behindertensport, … waren insgesamt nicht in der Lage die Anlage wenigstens so weit zu stützen, dass sie noch irgendwie vertretbar für den Haushalt gewesen wäre. Ein Abriss wäre vermutlich aktuell die beste Lösung. Aber angesichts des bereits geflossenen Geldes und der kurzen Betriebszeit traut man sich nicht, und lässt die Halle leer stehen und weiter verkommen.
Natürlich drücken insbesondere die paar armen Rollstuhl-Eishockey-Spieler jetzt massiv auf die Tränendrüse, weil das doch schließlich wohl in ganz Norddeutschland die einzige für sie nutzbare Halle wäre, und keiner wagt ihnen mal deutlich zu sagen, dass die Gemeinschaft nicht beliebig teure Individualinteressen finanzieren kann (auch nicht für Behinderte), aber eine erneute Betriebsaufnahme steht zur Zeit nicht zu erwarten.
Aber euer Eishockey ist doch in den letzten Jahren auch aus dem Profibereich in die vierte (oder war es die dritte?) Liga abgestürzt!
Die Sachlage ist sicherlich komplex. Das ist mir klar. Vielleicht noch ein paar Eckdaten dazu. Die Eishalle soll in einer Fremdenverkehrgemeinde im Fichtelgebirge auf gut 750 m ü.n.N. errichtet werden. Die Vorstellung zu diesem Projekt findet im März statt. Ich wollte mich von daher argumentativ darauf vorbereiten. Ein Buisnessplan soll vorgestellt werden. Wie weit es mit einer Machbarkeitsstudie ist, weiß ich nicht. Die Halle soll aber für eine Ganzjahresnutzung bereitgestellt werden. Vermietung an Vereine usw.
Langenhagen selbst hatte nie einen wirklich eigenen Club. Die Hannover Scorpions sind aus dem ESC Wedemark (also Nachbargemeinde) hervorgegangen, und haben dann zeitweise in Langenhagen gespielt.
OK, dann reden wir hier also nicht von einer x-beliebigen Kommune, sondern von einem Fremdenverkehrsort mit Wintersport-Profil. Das wären dann genau die „ganz besonderen Umstände“, die so einen Bau und auch dessen dauerhafte Finanzierung dann ausnahmsweise doch mal rechtfertigen könnten. Denn das wäre dann ein Angebot im Rahmen des Komplettangebots Tourismus allgemein und speziell Wintersport. Da kann man dann auch nicht so exakt Kosten gegen Eintrittsgelder rechnen. Da geht es dann eher um den Gesamteffekt auf den Tourismus. Denn wenn wegen der Halle dann mehr Touristen kommen und in Hotels und Gaststätten sowie Läden Geld ausgeben, dann sichert/schafft das ja auch über den eigentlichen Betrieb hinaus Arbeitsplätze und Einnahmen für die Gemeinde.
Insoweit solltest du dich dann mal über die Situation anderer solcher Hallen in vergleichbarer Lage (Mittelgebirge, Tourismus, Wintersport) informieren, wie die so in ihren Kommunen laufen.
Willingen/Upland wäre da ein Beispiel
Danke für die Informationen eurerseits!!! Waren viele gute Ansätze dabei!