Die Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe hängt unmittelbar an der Temperaturdifferenz von Vorlauftemperatur der Heizung und der Temperatur der Umgebung, der die Wärme entnommen wird. Diese Temperaturdifferenz muß möglichst klein sein. Das heißt mit anderen Worten:
- Der vergrabene Wärmetauscher muß möglichst warm liegen. Dafür braucht man schweren Boden, schön tief und feucht. Im optimalen Fall hat der Wärmetauscher Verbindung zum Grundwasser. Weniger günstig ist trockener, sandiger Boden und am wenigsten bringt eine Wärmepumpe, die Energie aus der Außenluft holen soll. Von der Bodenbeschaffenheit ist auch der Flächenbedarf abhängig, von unter 20 m²/kW bei feuchtem Boden bis über 70 m²/kW bei leichtem, trockenen Untergrund.
- Die Vorlauftemperatur der Heizung muß möglichst niedrig sein. Dafür hat man 2 Methoden zu kombinieren: Der Energiebedarf des Hauses muß als Folge guter thermischer Isolation möglichst niedrig sein und die Heizkörper möglichst großflächig. In aller Regel wird es eine Fußbodenheizung sein, die ohnehin nur in gut isolierten Gebäuden Sinn macht, weil der Fußboden andernfalls unverträglich warm werden müßte.
Dein Verbrauch von 2.000 Liter Heizöl entspricht einer Energie von 2.000 x 10 kWh. Bei 100 qm Wohnfläche (die Fläche hab ich einfach mal angenommen) hat Dein Haus einen Energiebedarf von 200 kWh pro Quadratmeter und Jahr. Häuser mit solchem Energiebedarf baute man Mitte der 70er bis in die 90er Jahre. Sowas bekommt man per Fußbodenheizung warm, aber dann muß die Vorlauftemperatur so hoch sein, daß es für das Wohlbefinden und etliche Bodenbeläge grenzwertig wird und eine Wärmepumpe ganz sicher keine wirtschaftlich sinnvolle Leistungszahl bringen kann. Die Vorlauftemperatur sollte 35°C nicht überschreiten, besser ist natürlich noch niedrigere Vorlauftemp. Die während der Heizperiode im Durchschnitt erreichte Leistungszahl muß >3 sein, andernfalls wird der für den Betrieb erforderliche Strom teurer als der Betrieb einer Ölheizung (weil sich die Kosten pro kWh bei Öl und Strom um den Faktor 3 unterscheiden). Wenn der Stromlieferant für die Lebensdauer der Anlage einen verbilligten Tarif zusichert, sinkt die Anforderung an die Leistungszahl. Aber am besten vergißt Du das gleich wieder, weil Du eh keine Chance hast, aufgrund zu schlechter Gebäudeisolation und deshalb zu hoher Vorlauftemperatur in den Bereich wirtschaftlich sinnvoller Leistungszahl zu kommen.
Nebenbei: Hier ist von Leistungszahl die Rede. Manche Leute benutzen statt dessen den Begriff Wirkungsgrad und kommen dann auf Wirkungsgrade von > 1. Das ist physikalischer Unfug und zudem mißverständlich. Bei Wärmepumpen gibt es nämlich tatsächlich einen Wirkungsgrad, der von einigem Interesse und natürlich