meine tochter möchte nicht mit zur klassenfahr.da sie nicht gerne woanderst schläft und sich auch nicht wohl fühlt.kann sie nicht einfach in eine andere klasse unterricht machen.
Hi;
zitat aus brettbeschreibung:
Brettbeschreibung
Wichtig: Da Bildung Ländersache ist, bitte bei diesbezüglichen Fragen immer das entsprechende Bundesland angeben! Des Weiteren ist die Angabe von Klassenstufe und Schulform meist hilfreich, also bitte auch dazuschreiben.
lg Birgit
Vor gut zwanzig Jahren genügte ein formloser Antrag der Erziehungsberechtigen, um daheim bleiben zu können.
Hallo,
grundsätzlich sind Klassenfahrten schulische Veranstaltungen und als solche verpflichtend. Ausnahmen von der Regel gibt es immer. Wie diese aussehen, ist bundesland- und schulabhängig. Oft ist die gängige Praxis, dass das Kind während der Klassenfahrt in einer Parallelklasse beschult wird. Näheres weiß der Schulleiter der betreffenden Schule.
Einen Denkanstoß möchte ich aber noch los werden:
Klassenfahrten macht man nicht deswegen, weil die Lehrer nicht arbeiten wollen (jeder Unterricht ist weniger anstrengend), sondern deshalb, weil sie der Klassengemeinschaft und der persönlichen Entwicklung der Kinder dienen.
Dazu gehört genau das, was deiner Tochter gerade schwer fällt: Sich auf Neues, Fremdes einlassen, von Zuhause weg sein und für eine kurze Zeit auf sich selbst gestellt zurechtzukommen. Heimweh gehört dazu.
Nach meiner Erfahrung hilft eine Klassenfahrt jedem Kind, wieder ein Stückchen reifer zu werden. Gerade die Kinder, die gegen ihren Willen mitgefahren sind, machen oft die Erfahrung, dass das Ganze doch einen ziemlichen Spaßfaktor hat. In der Erinnerung an die Schulzeit spielen die Klassenfahrten oft eine große Rolle.
Und: Die Klasse wächst durch die gemeinsamen Unternehmungen ein Stück zusammen. Freundschaften festigen sich oder werden neu gefunden. Und die, die zuhause geblieben sind, verlieren ein ganzes Stück Anschluss an ihre Klasse.
Deshalb: Besteh’ lieber darauf, dass deine Tochter mitfährt. Es wird ihr gut tun, und wenn sie jetzt noch so protestiert. Und wenn du merkst, dass es auch ein bisschen dein Mutterherz ist, das sich mit dem Loslassen schwer tut, ist das umso wichtiger. Mutige, lern- und lebensoffene Kinder werden nicht geboren, sie entwickeln sich. Und Klassenfahrten leisten einen ganz wesentlichen Beitrag dazu.
Sogar dann, wenn ein Kind - was gelegentlich vorkommt - tatsächlich keinen Spaß daran findet. Auch dieses Kind macht nämlich die Erfahrung, dass sich Situationen, vor denen man Angst hatte, überleben lassen. Meiden ist immer eine ganz schlechte Idee.
Schöne Grüße,
Jule