Ist eine Strassenbahn eher sicher oder unsicher?

Moin,
gibt es irgendwo eine Bewertung oder Gegenüberstellung ob eine Straßenbahn (z.B. im Vergleich mit Linienbussen) ein eher sicheres oder ein eher gefährliches Verkehrsmittel ist?
Bahnen können ja anders als Busse nicht ausweichen und während Pneus beim überfahren eines Menschen eine große Fläche belasten, dürften die Räder einer Bahn sicher eher eine scherende Wirkung haben.
Auch können sich Radfahrer in den Schienen einfädeln und stürzen oder auf diesen ausrutschen. Usw usf.

VG
J~

Meinst du jetzt für die Fahrgäste oder allgemein für die Menschheit?
Zum Thema Radfahrer müsste man wissen, in wie vielen Städten sich Radfahrer zwischen den Gleisen der Straßenbahn tummeln dürfen.
Ein Bus hat zwar eine gewisse Bewegungsfreiheit, aber ich glaube nicht, dass er flinker beim Ausweichmanöver als eine Straßenbahn ist.
Letzte Frage: ob Bein ab oder Bein Matsch ist, dürfte fast egal sein.

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Nicht dass ich Deine Frage beantworten könnte, aber Du meinst so ne Statistik wie „Unfälle pro x-tausend Kilometer“ oder „Todesfälle pro y beförderte Passagiere“? Ich hab leider keinen Zugang mehr, aber Du müsstest doch Zugriff auf die Vollversion Statista haben, oder? Da gibt’s doch bestimmt was… Auf die Schnelle hab ich hier was gefunden:


Ist jetzt Schweiz und Du müsstest gucken, ob die Randparameter zu Deiner Frage passen. Aber guck doch da mal weiter :wink:
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Ein Gefahr geht von allem (und jeden) aus. Auch stellt sich die Frage, für wen eine Gefahr (Passagiere, Fahrer, Passanten, Radfahrer, Autofahrer, …) und welche Gefahren (Unfall, Anschlag, …)

Es gibt sicher auch Statistiken darüber, aber es ist sehr relevant, woher die Bahn geführt wird. In meiner Heimatstadt (Großstadt) z. B. ist der innenstädtische Teil hauptsächlich unterirdisch und wo es Richtung Vororte geht, ist sie zumeist nicht ebenerdigt zu Wohnhäusern. Da ist die Gefahr für Passanten wohl eher gering.

Moin,

für die Menschen außerhalb der Bahn meinte ich.
War mal dabei wie jemand vom Linienbus überrollt wurde und soweit ich weiß hat der es überlebt. Das kann ich mir bei einer Eisenbahn eher weniger vorstellen.
Und du meinst eine gequetschte Extremität ist genauso tödlich als wenn das Blut da einfach so rauslaufen kann? Auch das möchte ich anzweifeln.

VG
J~

Bei Unfällen mit Fußgängern und Fahrzeugen ist es in den seltensten Fällen so, daß die Personen überrollt werden und dadurch (tödlich) verletzt werden. Meistens ist eher der Aufprall der Person auf die Fahrzeugfront gefährlich. Dadurch werden die Opfer direkt verletzt oder getötet, und meist zur Seite weggeschleudert. Daß jemand komplett überrollt wird kommt eher selten vor. Das Risiko würde ich bei einem Bus sogar höher einschätzen, einfach weil eine Straßenbahn oft vorne so tief runter geht, daß ein Mensch gar nicht so weit drunter kommen kann um wirklich überrollt zu werden.

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Moin,

hmm, schwierig zu fassen was ich meine. Die Gesamtzahl in so einer Statistik sagt natürlich wenig aus weil man das passend vergleichen müsste.
Was ich eigentlich wissen will: Wenn ich eine Buslinien durch eine Bahn ersetze, wird es dann gefährlicher oder nicht? Wobei man ehrlicherweise dabei eigentlich auch die Einschränkungen berücksichtigen müsste die andere Verkehrsteilnehmer hinnehmen müsste. Sicherlich wird man Radfahrern untersagen über die Schienen (links) abbiegen zu dürfen. Eben wegen der großen Gefahr.

VG
J~

Moin,

natürlich. Und heute wird ja alles mögliche irgendwie bezeichnet (in Hamburg fährt die S-Bahn oft unterirdisch und die U-Bahn oft oberirdisch). Aber ich meine eine klassische Straßenbahn die auf der Strasse fährt welche von Radfahrern und Autos benutzt wird und von Fußgängern gequert.

VG
J~

Ich verstehe die Formulierung nicht. Das klingt ja so, als ob das eine Freizeitbeschäftigung ist.
Strassenbahnunfälle durch Radfahrende, die in die Schienen geraten, sind durchaus häufig. Das passiert selbst bei ansonsten ausreichend Platz und / oder Radweg in Kreuzungsbereichen. Oft genug gibt es aber auch den Platz gar nicht. Dann ist rechts von der Schiene gerade Mal der „Sicherheitsabstand“, den die Bahn zum Bürgersteig hat, was etwa einem für einen Radfahrenden Nichts von nicht einmal einem halben Meter entspricht, oder zwischen den Schienen.
Eine solche Schiene bedeutet fast sicheren Sturz, wen man reinkommt. Würde man gleichzeitig mit beiden Rädern reinkommen, hätte man eine minimale Chance. Meist kommt aber nur das Vorderrad rein, und dann kann man das vergessen.
Eine Untersuchung hat beispielhaft eine Quote von 1,6% ohne Fremdeinwirkung stürzenden Radfahrenden ergeben, die eine solche Stelle mit Schiene passiert haben! Man stelle sich vor, 1,6% der eine Stelle passierenden Autofahrenden würden mit Sach-, meist auch Personenschaden würde das betreffen. Man hätte längst etwas geändert.

In Berlin ist übrigens erst kürzlich ein Radfahrer tödlich verunglückt.

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Du warst noch nie in einer Großstadt mit Straßenbahnverkehr? :laughing:
Gewöhnlich gibt es da eine strenge Trennung zwischen Schiene und Radweg, eben damit sowas nicht passiert.
Und es geht bei der Menge der Fälle um eine Risikoabschätzung, nicht, „es ist schon vorgekommen“.
Wenn ein Radfahrer stürzt, weil er zu spitz in die Gleise geraten ist, dann müssen wir auch die Bordsteinkanten und andere Gefahrenstellen mit einbeziehen.

ohne zu stürzen, könnte man sich im Zirkus bewerben.

Nein, die gibt es in den meisten Fällen gerade nicht. Ich habe im Übrigen mein ganzes Leben nur in Großstädten gewohnt, seit über 2 Jahrzehnten in einer Millionenstadt.
Interessant find ich, dass du mit deinem Bauchgefühl mich, die ich eine neutrale Studie verlinkt habe, aufklären willst. Genauso Bauchgefühl ist das Gleichsetzen von einer Straßenbahnschiene mit einer Bordsteinkante.

Jedenfalls alles nur Einzelfälle :thinking:









https://www.sueddeutsche.de/panorama/verkehrsunfall-radfahrerin-geraet-mit-reifen-in-strassenbahn-schiene-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240114-99-604630
https://www.google.com/search?client=safari&rls=en&q=unfallrisiko+straßenbahnschine+fahrrad&ie=UTF-8&oe=UTF-8
… ein Mal quer durch die Großstädte dieser Republik…
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Moin,

eine strikte Trennung bedeutet, dass Radfahrer nicht mehr auf die Straße dürfen und auf dieser links abbiegen schon gar nicht. Oder die „Straßenbahn“ bekommt überhaupt eine ganz eigene Trasse.

Und es geht bei der Menge der Fälle um eine Risikoabschätzung, nicht, „es ist schon vorgekommen“.

Ja schon, aber mir kommen Straßenbahnschienen schon ziemlich vor wie ein geplantes Unglück. Über Bordsteinkanten fährt man als normaler Radfahrer ja eher nicht, aber was soll man machen wenn man links abbiegen will? Ein plötzlicher Richtungswechsel damit der Überfahrwinkel möglichst stumpf bleibt wird viele Autofahrer überraschen. Das ist auch keine gute Lösung.

VG
J~

In Wien klärt man sowas verbal

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Da wir sowieso schon OT sind (sorry @j_tilde :flushed:): vor über 20 Jahren hatten wir ein Erlebnis in Wien, das mir bis jetzt im Gedächtnis geblieben ist, weil ich das aus Deutschland so gar nicht kannte (und auch danach nicht erlebt habe, eher im Gegenteil). Wir fuhren Straßenbahn, und ich weiß nicht mehr, warum, aber der Schaffner musste ziemlich heftig bremsen. Er hat sich danach mehrmals entschuldigt und sich bei allen Fahrgästen vergewissert, dass alles in Ordnung ist und er keinen Rettungswagen bestellen muss, bevor er weitergefahren ist. Aus Deutschland kenne ich das eher so, dass du aufpassen musst, nicht mit dem Rollator zwischen schließenden Türen eingeklemmt (ist einer Bekannten passiert - warum auch immer scheint die Lichtschranke, die es normalerweise gibt, auch nicht funktioniert zu haben -) und dann noch vom Busfahrer angepöbelt wirst., dass du ihn an der Weiterfahrt hinderst.

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Ich kenne das auch aus Deutschland. Aber auch erst einmal erlebt.

In der Diss hier werden Studien genannt, wonach Strassen mit Strassenbahnführung 25% höhere Unfallkosten* zur Folge haben, bei Verkehrsknotenpunkten sogar 2/3 höher. Wobei der Bus besser abschneidet, aber immer noch höhere Kosten im Strassennetz verursacht als ohne. Das ist aber jetzt nur das Unfallgeschehen für andere. Bezüglich des Unfallrisikos für die Insassen, ist der ÖP(N)V drastisch sicherer als MIV.
*Berechnung über Unfallkosten, um die Schwere der Unfälle berücksichtigen zu können.

schwieriges Thema, da das von Stadt zu Stadt verschieden ist, in meiner Heimatstadt durften da wo SChienen liegen eigentlich keine Radfahrer fahren , da es Fußgängerzonen sind, natürlich kommt es trotzdem regelmäßig zu Unfällen. Das Fehlverhalten der Radfahrer zum Sicherheitsaspekt der Strassenbahn hinzuzufügen halte ich für gewagt.

Wenn ich überfahren werde weil jemand Rot mißachtet heißt das ja nicht das Ampeln unsicher sind sondern das ein Autofahrer bei Rot über die Ampel gefahren ist…