Ist Erdöl unerschöpflich?

Wenn ich das richtig sehe, ist diese Diskussion bereits geführt worden, und zwar von Personen mit mehr Sachverstand als die meisten hier Anwesenden (mich eingeschlossen).

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… die Antwort auf die Frage, wo es denn herkommen soll und was für Beweise/Theorien das belegen, bleibt offen.
Erdöl ist wie jeder Rohstoff/jedes Element endlich - Öl (erdölähnlich - halt ohne die spezifischen Verunreinigungen wie z.B. Schwefel) kann aber technisch hergestellt werden.

Also… bescheuerte Diskussion wie „ich hab kein Wasser - nur ne Pulle Sauerstoff und ne Pulle Wasserstoff“.

Noch ferner: natürliches Mineralöl ist noch massigst vorhanden - es reicht nur nimmer, ein Rohr in den Boden zu rammen und dann fließt das schon.

Ganz zum Schluss: stop wasting Oil!

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Im Artiekl „Erdöl“ der englischsprachigen Wikipedia findet man Folgenes:

Abiogenic petroleum
An alternative mechanism to the one described above was proposed by Russian scientists in the mid-1850s, the hypothesis of abiogenic petroleum origin (petroleum formed by inorganic means), but this is contradicted by geological and geochemical evidence.[79] Abiogenic sources of oil have been found, but never in commercially profitable amounts. „The controversy isn’t over whether abiogenic oil reserves exist,“ said Larry Nation of the American Association of Petroleum Geologists. „The controversy is over how much they contribute to Earth’s overall reserves and how much time and effort geologists should devote to seeking them out.“[80]

Wenn ich richtig sehe, wiederspricht sich der Absatz selbst.
Unabhängig davon, Kurti, erkennst du den Unterschied zwischen dieser seriösen Quelle und dem von dir gefundenem Verschwörungskram?

Wikipedia spricht davon, dass „die Diskussion nicht vorbei ist“, dass es abiotische Quellen geben könnte (oder sie sogar gefunden wurden, das scheint nicht klar zu sein). Es wird eine Möglichkeit sachlich dargestellt. Die große Frage ist dabei, wie groß diese Quellen sind und ob es jemals möglich ist, sie auszubeuten. (Du findest im Weltall unfassbare Mengen an Wasserstoff, die dennoch für unsere Verkehrswende nie eine Rolle spielen werden…).

Das hat doch nichts zu tun mit Spinnern im Netz, die von unerschöpfbaren Erdölquellen faseln, die man quasi im Vorbeigehen anzapfen kann, was aber die internationale arabisch-europäisch-amerikanisch-russisch-chinesische Weltmafia seit 50 Jahren geheimhält!

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Es gibt über alles widersprüchliche Thesen. Niemand wird wohl bestreiten, daß man erdgas- und erdölähnliche Substanzen künstlich erzeugen kann, wie das in dem Experiment wohl auch stattgefunden hat. Nur braucht man dafür Drücke, wie sie erst in einer Tiefe von um die 100 km vorherrschen. Interessanterweise befinden sich die heutigen Vorkommen eben nicht dort, sondern in Tiefen von wenigen Kilometern.

Ich bin weit davon entfernt, Geologe zu sein, aber die Lagerstätten, die wir heute ausbeuten, haben sich zum Zeitpunkt der Entstehung nicht 100 km oder auch nur ähnlich weit unter der Erde befunden. Interessanterweise findet man zudem Erdöl auch sehr oft an den Stellen, an denen sie sich nach dem Stand der Wissenschaft auch befinden sollten.

Also: die gängige Ansicht, wie Erdöl und -gas entstanden sind, deckt sich mit Art und Ort der tatsächlichen Lagerstätten. Bei der alternativen Theorie ist das nicht der Fall. Selbst wenn Erdöl in größerem Stile nach der alternativen Theorie entstanden sein sollte, löst das aber nicht unsere kleinen Energieprobleme. Erstens entsteht aus der Verbrennung von Brennstoffen aus alternativen Theorie Kohlendioxid. Zweitens können wir die so entstandenen Lagerstätten, so es diese denn gibt, nicht ausbeuten, weil wir weder die technischen Möglichkeiten haben, sie zu finden noch sie auszubeuten.

Der Fall scheint mir insofern eindeutig, aber vielleicht mag ja @Zerschmetterling dazu etwas sagen.

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Ein Fehler in der Recherche ist es nach Meinungen zu suchen. Meinungen sind in der Wissenschaft eher wertlos.

Und da kann Herr Hauland und Herr Göcke noch so viel alternative Zahlen versuchen anzubringen, aber wir groß die Zahl Pi ist, ist weder eine Frage einer Meinung noch einer ngalt einer Weltverschwörung, auch wenn man munkelt, dass so einige Leute seines Geisteszuschnitts in einem entsprechenden Forum aktiv sind …

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Die Hypothese, dass Erdöl auch abiogen entstehen kann war in den 50ern und 60ern im Ostblock sehr populär und wurde dort auch aktiv verfolgt. Theoretisch wäre das auch möglich - praktisch fehlt jeder Beweis.

Grundsätzlich geht man davon aus, dass Erdöl aus marinen Ablagerungen entsteht, und dann in Form von Tröpfchen bzw. Bläschen nach oben wandert bis es an der Erdoberfläche mit Sauerstoff in und der Biosphäre in Kontakt kommt und sich verflüchtigt. Manchmal kommt es vor, dass sich die Tröpfchen unter einer geeigneten Struktur aus nicht durchlässigem Gestein sammeln und es bilden sich Lagerstätten.

Bisher sind sämtliche Lagerstätten mit marinen Sedimenten als Muttergestein assoziiert. Es gibt keinen einzigen Fall (obwohl viel in diese Richtung geforscht wurde), wo Erdöl direkt aus dem kristallinen Basement migriert wäre.

Das „leere“ Lagerstätten wieder sprudeln, wie man es hin und wieder liest, ist auch nicht auf „nachwachsen“ von Erdöl zurückzuführen sondern auf eine Eigenart von Ölfeldern: Man kann niemals das gesamte Öl gewinnen. Das Öl in einem Ölfeld steht unter Druck - vor allem durch das Deckgebirge über dem Ölfeld. Wenn man es fördert sinkt der Druck und sobald der Druck zu niedrig wird, kann kein Öl mehr gefördert werden. Mit herkömmlichen Mitteln lassen sich meist nur 40-50% des vorhandenen Öls fördern - mit modernen Tricks bis zu 70%. Allerdings kann sich in alten Lagerstätten der Druck durch Setzungsvorgänge im Deckgebirge wieder erhöhen - das Ölfeld sprudelt wieder. Darüber hinaus gibt es keinen einzigen Fall wo man hätte nachweisen können, dass neues Öl in eine Lagerstätte migriert wäre.

Schließlich und endlich hat man allerdings auch schon über die Kohlenstoff-Isotopen-Signatur von Erdöl nachgewiesen, dass zumindest die untersuchten Proben allesamt biogenen Ursprungs war. Heutzutage wird der Ansatz einer abiogenen Erdölgenese in der Fachwelt nicht mehr ernsthaft diskutiert (wobei mein Großvater der Theorie noch immer anhängig ist - aber mit 90 ändert man seine Meinung wohl nicht mehr.)

Der Witz ist doch folgender: Es gäbe nichts Besseres für all die Ölkonzerne da draußen, als wenn Öl unerschöpflich wäre. Die Erschließungskosten für ein neues Ölfeld sind extrem und in dem Maße, in dem leicht förderbare Felder ausgefördert werden, muss mehr und mehr investiert werden und müssen mehr und mehr Risiken eingegangen werden. Bohrplattformen und dergleichen gibt es nur, weil es an Land nicht mehr genug Öl gibt.

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Titelfrage: Nein. Nichts ist unerschöpflich.

Dass Erdöl neu entstehen kann und es auch tut kann hat nichts damit zu tun, ob es erschöpflich ist oder nicht.
Das Problem ist, dass es schneller „geschöpft“ wird, als es neu entsteht. :man_shrugging:

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Da sich die Zeiträume, in denen Erdöl und -gas, aber auch Kohle entstehen, eher in Millionen Jahren als in Jahrtausenden bemessen lassen, ist aus menschlicher Sicht die Arbeitshypothese zutreffend undhilfreich, daß fossile Brennstoffe schlichtweg nicht neu entstehen.

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Hallo,
um so mehr muss man sich wundern, dass es Wind, Wasser und Sonne so schwer haben, sich als Alternative zum Erdöl durchzusetzen. Ach ja, jetzt fällt es mir ein. Erdöl kommt aus der Erde und auch noch woanders, also nicht bei uns, das stört uns dann auch nicht weiter. Windräder, Wasserkraftwerke und Fotovoltaik-Anlagen dagegen stören unser Auge und verschandeln die Natur und wenn es Erdöl noch 100 Jahre geben wird, was schert uns das - in 100 Jahren gibt es uns nicht mehr, nach uns die Sintflut. :sunglasses:
Gruss
Czauderna

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Man stelle sich vor, dass mehrere dutzend Leute hier posten, um mitzuteilen, sie seien an dem Thema nicht interessiert. Das wiederum interessiert mich, den Faden-Eröffner, nun gar nicht.

Mit dem Beitrag konntest du mir leider nicht weiterhelfen.

Kurti

Hallo Kurti,
tut mir leid, aber das war auch nicht gerade meine Absicht, dir weiterzuhelfen, dafür hast du doch sicher von den Beiträgen der anderen User profitiert.
Gruss
Czauderna

Da fallen mir weitere Gründe ein.

Manche Staaten an Land müssen erst überfallen werden [1], bevor sie das Öl unter den erwünschten Bedingungen rausrücken. Dann müssen sie jahre- oder jahrzehntelang besetzt werden. Manche Bewohner - zunächst Freiheitskämpfer im Sinn der Angreifer - wehren sich auch später noch, dann nennt man sie Terroristen.

Vor der eigenen Küste ist das einfacher, auch die Transportwege sind kürzer.

[1] Diese Ölkriege sind ein Grund für mich, keinerlei Mineralölprodukte zu verbrauchen. Habe keine Geräte mit Verbrennungsmotor und heize per Nachtspeicheröfen und mit Holz. Fahre mit dem Rad oder elektrisch (S-Bahn, Bundesbahn). Ein Mietwagen ist eine seltene Ausnahme und manchmal Petroleum für romantische alte Lampen. Kunststoffe als Verpackungsmaterial sind mir ein Gräuel, kann sie aber nicht völlig vermeiden.

Ja, ich neige zur Zustimmung. Aber was bin ich schon gegen Albert Einstein:

„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.”

Kurti

Ahahahaha… nein.

Wirklich. Das ist kompletter Quatsch. Wann wurde denn Saudi-Arabien überfallen? Russland? Die USA? Kanada? Das meiste Öl der Welt stammt aus diesen Staaten. Dass es im Irak Öl gibt, mag ein kleiner, sehr kleiner Teil der Motivation der USA gewesen sein aber sicherlich kein ausschlaggebender - zumal der Irak auch jetzt Teil der OPEC ist und sein Öl zu den gleichen Konditionen verkauft, wie zuvor.

Nur mal für die Perspektive: Vor dem zweiten Golfkrieg hatten der Irak und die USA ein durchaus gutes Verhältnis und für das Geld, dass die USA in den beiden Irak-Kriegen ausgegeben haben, hätten sie das gesamt irakische Öl mehrfach aufkaufen können.

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Du kennst den Unterschied zwischen „manche“ und „alle“?

Ja klar, der US-Freund Mohammad Reza Pahlavi (Schah von Persien) wurde 1979 vertrieben, da war es ganz im Sinne der USA, dass der Irak den Iran angegriffen und im ersten Golfkrieg (1980 - 1988) geschwächt hat.

Ich gehe mal davon aus, dass deine Bemerkung „kompletter Quatsch” eine unerschütterliche Meinung bedeutet. Warum sollte ich „Quatschkopf” also zu diesem Thema mit dir diskutieren? Ich mag Diskussionen, die ergebnisoffen und auf Augenhöhe stattfinden.

Für die Mitleser: Zum Stichwort „Ölkriege“ gibt es reichlich Dokumente. Beispiel NZZ vom 20.04.2016:

„Die Geografie der Ölkriege. Erdöl führt nicht nur zu mehr Kriegen. Diese Kriege werden auch brutaler geführt und dauern länger.

Kurti

Keine unerschütterliche Meinung aber ich verdien halt mein Geld unter anderem damit, Erdöl-Lagerstätten zu erkunden und habe in bisserl Einblicke darin, wie und wo die entstehen und wer die auf welche Weise und aus welchen Gründen erkundet.

Sag mal, hast du den NZZ-Artikel eigentlich gelesen? Natürlich hast du noch immer das Problem lokaler Diktaturen die vor allem in Afrika fröhlich Krieg mit sich selbst führen, aber das hat ja nix mit deinem Argument zu tun, dass es „einfacher ist Öl an der Küste zu fördern, als andere Länder zu überfallen“.

Das ist einfach nur eine absurde Argumentation.

Das, was von dir Ölkriege genannt wird, spielt auf dem Öl-Weltmarkt praktisch kaum eine Rolle, umso weniger solange die USA den Weltmarkt mit ihrem billigen Öl fluten (was in den nächsten Jahren schnell wieder abnehmen wird).

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Ja. Genau. Einen fundamentalistischen Iran war nicht im Sinne der USA, also haben die sich Saddam Hussein zugewandt ihn den ermutigt den Iran zu überfallen. Da gings nicht um Öl, damals ging es noch darum die Interessen der USA gegenüber dem Ostblock zu verteidigen.

Auf Augenhöhe? Das ist so ein Ding, was mir nicht in den Kopf will: wieso glauben Menschen, die völlig fachfremd sind, daß sie mit Experten auf Augenhöhe diskutieren können? Es wird sich eine Mindermeinung herausgepickt, die von 99% der Experten verworfen wurde, und die wird dann Experten wie ein Stöckchen in der Hoffnung vor die Nase gehalten, daß die darüber springen.

Und was die Ergebnisoffenheit angeht: Dir wurden nun schon zweimal Argumente mit Bezug zur Geologie entgegengebracht, die Du völlig ignorierst. Was soll das?

Hier steht alles, was es dazu zu sagen gibt:

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Mit Augenhöhe meine ich gegenseitiges Respektieren, in diesem Sinne sollten auch Lehrherr und Lehrling, Lehrer und (erwachsene) Schüler auf Augenhöhe sein. Liege ich damit falsch?

Nöö, hier lese ich:

„Sozial-psychologischer Kontext … das heißt, dass Interaktionspartner einander ebenbürtig seien, sich mit gleichem grundsätzlichen Respekt begegnen - auch bei etwaigen Unterschieden hinsichtlich der Hierarchie oder individueller Stärke.”

Wenn „Experten” nicht in der Lage sind, sich allgemeinverständlich auszudrücken (was es ja geben soll und in ihren Kreisen nicht stört), was suchen sie dann auf wer-weiss-was? Hier möchte ich fragen und meine bisherigen Kenntnisse zum Abgleich anbieten dürfen.

Mit dem Motto „ich schlau - du doof” - wir kennen das von politischen Talkrunden - wird der Gesprächspartner nicht erreicht, bleibt verschlossen für Argumente.

meint Kurti, der zu den meisten Themen vollkommen fachfremd ist.

Okay, Rückmeldung: Habe ich gelesen und verstanden. Also ist bzw. war an dem Thema in den 50ern und 60ern was dran.

Es gibt viele andere Themen, die sich überlebt haben, und die alte Version (bzw. abweichende Ansichten) zu kennen kann der Allgemeinbildung nicht schaden.

Kurti