Ist es rechtens das der Chef einen heim schickt damit eine Aushilfe meine Arbeit weiter macht?

Vorab zur Info: Arbeite in Festanstellung (Stundenlohn) als Lkw Fahrer mit regelmäßigen Schichtzeiten zwischen 13 und 15 Stunden.
Jetzt kommt mein Chef daher und schickt mich nach knapp 9 Stunden heim um Platz für ne Aushilfe zu machen (bei gleichem Stundenlohn). Theoretisch könnte der Fahrer aber nach meiner Arbeit anfangen was der Chef ablehnt.

Die Begründung für diese Aktion ist ein Witz. Die Aushilfe wäre nicht bereit für „nur“ 4 Stunden in die Arbeit zu kommen und Chef hat keine andere Aushilfe parat die später anfängt. Also muss ich früher gehen. Mir fehlen dagegen am Monatsende mehrere 100€. Was mich wiederum dazu zwingt den Job zu kündigen weils finanziell für mich nicht mehr hin haut.
Muss ich mir das gefallen lassen?

Hallo,

regelmäßig 13-15 Stunden LKW fahren? Da fehlt mir der Einblick. Geben das die Lenk- und Ruhezeiten her? Oder noch allgemeiner das Arbeitszeitgesetz? Oder verstehe ich das mit den Schichtzeiten falsch?
Die Begründung ist kein Witz. Kurze tägliche Arbeitszeiten sind unattraktiv, insbesondere wenn da zeit- und kostenintensive An- und Abfahrtswege mit verbunden sind. Kann also gut sein, wenn Chefe da Probleme bekommt, Leute zu finden.
Gefallen lassen muss man sich sowas ohnehin nicht. Einfach kündigen und woanders anfangen. Wenn ich es richtig verfolgt habe, ist das inzwischen ein ausgesprochener Anbietermarkt. Ideale Bedingungen also für wechselwillige LKW-Fahrer.

Grüße

Hallo,

die Lenkzeiten werden dabei eingehalten???
Und die erlaubten Arbeitszeiten nach dem Arbeitszeitgesetz auch?

Das kann ich mir nicht vorstellen.
Nun gut,
zunächst mal schaust du in deinen Arbeitsvertrag, was da an täglicher Arbeitszeit geregelt ist.
Darüber hinaus geleistete Überstunden sollten die Ausnahme sein, einen Rechtsanspruch auf solche Überstunden hast du meines Wissens nicht.

Hatte jetzt nicht vor über Lenk und Ruhezeiten zu diskutieren, weil die sind mir bekannt. Zur allgemeinen Beunruhigung: Das sich das Arbeitszeitgesetz mit den Vorschriften zu Lenk und Ruhezeiten eines Kraftfahrers „beißen“ weis ich. Ist nicht auf meinem „Mist“ gewachsen.
Das du dir nicht vorstellen kannst das meine Lenkzeiten passen mag schon sein. Du kennst aber auch meinen Job nicht.
Und genau das ist wiederum der Grund warum ich an meinem Job hänge und eine Kündigung als Patentlösung nicht in Frage kommt (vorerst).
Zurück zur eigentlichen Frage…
Im Arbeitsvertrag stehen 45-60 Stunden pro Woche.
Rechtsanspruch, keine Ahnung… Hatte da an eine Art Vorrecht auf Arbeit als Festangestellter gedacht…?!

Nö, die beißen sich nicht. Vielmehr ist für den Außenstehenden nicht zu sehen, dass es nach einem der beiden Gesetze ginge. Bestenfalls sind Klauseln denkbar, die dem AG das Recht einräumen, den AG gelegentlich auch länger arbeiten zu lassen. Das läuft aber nicht auf 48 Wochen im Jahr mit jeweils 60 Arbeitsstunden hinaus. Insgesamt liegt da der Deckel schon bei 48x 48h.
Ein gerichtlich durchsetzbares Vorrecht als Festangestellter, Älterer, Mehrfachbeweibter oder sonstwas auf mehr als die regelmäßig zulässige Arbeitszeit kann ich mir kaum vorstellen. Das wären bei einem so formulierten Vertrag 48h die Woche. Wahrscheinlich ist der AG auch schon mit 45h seiner vertraglichen Verpflichtung nachgekommen.

Und genau darauf hast du einen Anspruch, also auf mindestens 45h in der Woche.

Es spielt aber für deine Frage eine zentrale Rolle, ob diese eingehalten werden.

Da braucht sich gar nichts „beissen“, das ist Quatsch. Wenn sich da was „beisst“, liegt das idR an schlechter Planung des AG und/oder an fehlendem Mut der AN. wer allerdings einen Arbeitsvertrag mit „45 - 60 Stunden pro Woche“ für normal hält…

Klar, kennen wir nicht, weil du nicht mit konkreten Angaben 'rüberkommst. Dann brauchst Du aber auch keine belastbare Antwort erwarten.

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