Ist es schon mobbing?

Hallo, wo soll ich anfangen? Ich werde von meinen langjährigen Freunden gemobbt.Meine Zeit ist sehr bemessen da ich zu Hause durch die Pflegen meines Sohnes stark beansprucht bin.Er ist als Fußgänger angefahren, 9 Monate Koma,jetzt seit fast 20 Jahren ein 100% Pflegefall.Da war ich froh noch meinen Keis bestehend aus 5 Mädels zu haben. Wir treffen uns 1 mal im Monat und spielen Karten.Das machen wir seit über 30 Jahren. Auch Geburtstage oder Silvester,war es so das wir nie alleine waren und wir mindestens zu 4 oder 6 immer gemeinsam schön gefeiert haben.Nach und nach kamen zu den Feierlichkeiten auch unsere Ehemänner oder Partner dazu. Bis vor ca. 4 Jahren zu Silvester merkte ich das war nun anders. Ausgemacht war ,wer den Jahreswechsel nicht alleine zu Hause verbringen wollte kam zu uns.Denn meistens richteten wir die Feier aus weil wir unseren Sohn nicht allein lassen können. Ihn mit zu nehmen ist auch nicht immer gut denn er hält kaum bis Mitternacht aus.War dann o.k. er konnte zu Bett wenn es zu viel wurde. Alles war gut. Doch bei der letzten geplanten Party hakte ich dann nach wer nun zu uns kömmen möchte. Wegen Essen und Trinken ist die Info angebracht. Es kam nur ja äm mal sehen und keine Lust zum feiern u.s.w. Fragte mehrmals nach,bekam keine klare Antwort. Dann am 31 Dez. erzählte uns ein Bekannter das doch alle an der See seien und schon Monate vorher dort gebucht hatten. Ich war so gekränkt und verletzt. Wir sahen uns ja mindestens 1 mal im Monat und niemand hatte auch nur ein Sterbenswort darüber verloren wenn ich dabei war. Wäre ja o.k gewesen wenn man uns gesagt hätte was geplant war. Wir sollten nicht mehr im Kreise der sogenannten Freunde dabei sein.Seit dem Jahr sind wir zum Jahreswechsel alleine. Ich immer noch todtraurig weil ich nie hörte warum das so ist. Wir hörten öfter macht euch keine Sorgen, wir feiern sehr gerne bei euch und ganz alleine lassen wir euch da nicht sitzen. Mittlerweile feiern sie fast nur noch ohne uns. Nur beim monatlichen treffen sehe ich die Mädels noch. Es tut so weh wenn ich weiß das wieder ein Geburtstag ansteht aber jetzt niemand mehr ein Wort in meiner Gegenwart erwähnt. Wir haben uns sonst auch beim anrichten von Buffet gegenseitig unterstützt. Oder wenn jemand Kuchen und Torten benötigte für Familienfeste waren alle bereit zu kochen oder backen.In Kürze steht ein runder Geburtstag an ,von dem Mann meiner Kartenschwester. Wir haben die letzten 35 Jahre gerade mit denen alle runden Geburtstage gefeiert.Ich fragte auch bei den anderen ob man Essen oder Salate macht, ich sei dabei.Doch man sagte es würde nicht gefeiert.Mehrere Leute die dort Gäste sind wundern sich nun das wir keine Einladung haben.Am schlimmsten ist für mich das man so angelogen wird. Nicht mal einen Grund dafür hat. Das sich meine lange Jahre , wie ich dachte, befreundeten Damen nur darüber unterhalten haben ud sich dafür extra trafen. Das hat mich so tief getroffen das ich mich eigentlich da fern halten möchte. Weiß keine Alternative und hätte die letzte Gelegenheit mal anderes zu hören oder zu sehen auch verloren. Ich finde das ist mobbing. Andauernd trifft man sich schon heimlich damit wir nichts mit bekommen. Erst danach redet man in unserem Beisein wie toll und lustig alles war. Ich bin schon heulen raus gegangen. Mir nimmt das meine Kraft die ich eigentlich hier brauche. Hat jemand einen Rat wie man sich verhalten soll?

[verschoben von ALK nach Psychologie vom www Team]

Hallo!

Das ist keine schöne Geschichte. Ich kann verstehen, dass dich das sehr unglücklich macht.

Warum wäre es für dich jetzt wichtig zu wissen, ob das Mobbing ist oder nicht? Würde das einen Unterschied machen?

Der Begriff Mobbing wird relevant, wenn so etwas am Arbeitsplatz stattfindet, denn dann ist es justitiabel.

Im Privatleben darf jeder machen was er will. Der Vorwurf Mobbing würde am Verhalten deiner Kartenschwestern vermutlich nichts ändern - ich könnte mir sogar vorstellen, dass sie es empört von sich weisen würden.

Was ich gern noch wüsste: Hast du das einmal offen angesprochen? Hast du mal direkt gefragt, wie es kommt, dass sie dich nun von vielen Einladungen ausschließen?
Du kannst - und solltest - ohne Vorwurf fragen!

Natürlich sieht es sehr danach aus, dass sie dich raushaben wollen.

Genauso gut ist es möglich, dass sie es machen, weil sie glauben, dass du nicht teilnehmen kannst wegen deines Sohnes und sie dich vor der Enttäuschung schützen möchten - was natürlich nur klappt, wenn du nichts erfährst. (Es wäre natürlich eine recht ungeschickte Art und Weise, dich „schützen“ zu wollen).

Oder sie haben für sich entschieden, dass sie nicht immer nur bei dir feiern wollen und wussten, dass du woanders nicht dabei sein kannst und haben es deshalb dann lieber für sich behalten. (Und natürlich ist das auch nicht besonders nett dir gegenüber, aber es ist wohl trotzdem etwas nachvollziehbar, dass sie auch mal woanders feiern wollen).

Nichts anderes wird dir hier Klarheit verschaffen können, als ein offenes Gespräch, das ohne Vorwurf auf den Tisch kommt.
Du wirst an ihrem Verhalten vielleicht nichts verändern können, vielleicht werden sie sich ertappt fühlen und dich sogar angreifen. Es gibt tausend Möglichkeiten, was hierbei herauskommen kann.

Aber letztlich wird dir nur Klarheit weiterhelfen - denn wenn sie wirklich nichts mehr mit dir zu tun haben möchten, dann wird es besser für dich sein, diesen Freundeskreis aufzugeben.

Aber noch ist es nicht soweit.

Ich wünsche dir alles Gute!!!

Gruß, Diva

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Hallo Diva,

vielleicht hier offtopic, aber das …

… ist ein interessantes Phänomen im Gebiet „Beziehungskonflikte“, das mir sehr oft begegnet:
Statt direkt zu fragen „wie soll/kann ich damit umgehen?“, „wie soll ich darauf reagieren?“ usw. wird nach einer Bezeichnung oder einem „Fachbegriff“ gefragt (passiert ja auch hier im Psychobrett manchmal).

Eine Frau schildert, sie habe ihren Mann und ihre beste Freundin gemeinsam plaudernd in einem Café gesichtet, die Freundin habe ihr davon aber nichts erzählt. Ihre Frage lautet aber: „Ist das noch Freundschaft?

Ein Frau schildert einen sie irritierenden Umgang ihres Mannes mit seiner Sekretärin. Ihre Frage lautet aber: „Ist das schon Betrug?

ich sehe darin einen Rest von altem dämonologischen Denken, das sich aktualisiert, wenn im privaten Umfeld etwas geschieht, das sich in dem ansonsten stabilen persönlichen Weltbild „rational“ nicht erklären läßt: Erst wenn man den Namen des Dämons herausfindet, hat man eine Chance, ihn zu bekämpfen. Zumindest weiß man dann, wo man dran ist.

Siehe Goethe, Faust V. 1327 und 1331-1334

Wie nennst du dich?

Bei euch, ihr Herrn, kann man das Wesen
Gewöhnlich aus dem Namen lesen,
Wo es sich allzu deutlich weist,
Wenn man euch Fliegengott, Verderber, Lügner heißt.
Nun gut, wer bist du denn?

Gruß
Metapher

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Ja, es scheint schon zu helfen:

Da könnt ihr denken, wie die Königin froh war, als sie den Namen hörte, und als bald hernach das Männlein hereintrat und fragte: „Nun, Frau Königin, wie heiß ich?“ fragte sie erst: „Heißest du Kunz?“ - „Nein.“ - „Heißest du Heinz?“ - „Nein.“ - „Heißt du etwa Rumpelstilzchen?“

„Das hat dir der Teufel gesagt, das hat dir der Teufel gesagt,“ schrie das Männlein und stieß mit dem rechten Fuß vor Zorn so tief in die Erde, daß es bis an den Leib hineinfuhr, dann packte es in seiner Wut den linken Fuß mit beiden Händen und riß sich selbst mitten entzwei.

Schöne Grüße

MM

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Ist das wichtig, ob das Mobbing ist?
Es ist nicht nett, es ist (nach deiner Schilderung) hinterfotzig und ziemlich gemein.

Da hilft nur der Versuch, das möglichst offen zu klären. Und mit dem Ergebnis dieses Gesprächs dann klar zu kommen

Das ist nicht gerecht, dass ist womöglich echt hart. Aber wenn die dich nicht dabei haben wollen, dann frage ich mich: willst du unbedingt dabei sein?

Ich verstehe total, dass dich das belastet. Leg die Karten auf den Tisch, rede offen mit den anderen, ohne zu viele Vorwürfe. Erzähle, wie es dir geht mit dem Verhalten deiner „Freunde“. Formuliere deutlich deine Wünsche.

Alles gute
Bufo

Es ist natürlich schwierig eine Situation einzuschätzen wenn man nur 1 Seite kennt. Die Situation belastet dich aber sehr, daher wäre auch mein erster Vorschlag hier einmal (ohne Vorwurf) nachzufragen, was los ist. Sollte hier kein klares Ergebnis auf den Tisch kommen und nur abgewiegelt werden (nein, das ist ja gar nicht so, das bildest du dir nur ein etc.) dann solltest du für dich abklären ob du hier überhaupt noch Umgang wünscht.

Eine Frage habe ich aber noch: du schreibst ja, das ihr euren Sohn auf Grund seiner Pflegebedürftigkeit nicht alleine lassen könnt. Organisiert ihr eine Betreuung wenn ihr euch mit euren Freunden regelmäßig trefft oder nehmt ihr ihn immer mit?

Wunderbar - im wörtlichen Sinne. Der Rumpelstilz ist ja eine der - in Bezug auf die Namensmagie - protypschen Gestalten der Grimmschen KHM.

Ein weiteres Beispiel - allerdings im Gegensatz zur dunklen Version von Magie die schwanenhaft weiße - ist die Sage um den Schwanenritter Helias (später in Lohengrin poetisiert), der, als in seiner Identität Unerkannter, seinem (selbstverständlich schönen) Weibe (je nach Variante entweder die niederrheinische Allda, die Clarissa von Bouillon oder die Beatrix von Cleve) untersagt, ihn nach seinem Namen zu fragen. Andernfalls er verschwinden und zugleich seine Zauberkraft einbüßen würde.

Schwanengruß

Metapher