Ist es Tierquälerei Fische in nem Aquarium zu halten?

Heyho, mich würde mal eure ehrliche Meinung interessieren: findet ihr es nicht auch eigentlich Tierquälerei Fische in so nem Mini-Aquarium zu Hause zu halten? Die wollen doch auch nur friedlich durch die Gegend schwimmen und nicht dauernd von nem blöden Glas aufgehalten werden. Oder kriegen die das gar nicht richtig mit?

Hi,

meine persönliche Meinung: Ja.

Gruß
Falke

Eben dieses. Schneid mal so einen Minifisch auf und guck nach, wie viel Hirn da drin ist. Etwa so viel wie bei einem Insekt. Aber so mancher Gutmensch hat ja auch Mitleid mit den armen Insekten…

Bei wieviel Hirn darf man denn Tier/Menschenlieb sein?
Ab welcher Untergrenze ist Tierquälerei erlaubt?
Ab welcher Obergrenze sollte man Tiere wie Lebewesen gehandeln?

Mann! Mit so einer Einstellung kann die Welt nur vor die Hunde gehen.

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Du brauchst nun mal ein Gehirn, um zu denken und zu fühlen. Und zwar ein Gehirn mit einer gewissen Komplexität. Aber jetzt denke ich mich mal auf Gutmenschen-Niveau runter, auch wenns schwer ist:

Wenn dein Gehirn runtergefahren wird, empfindest du keinen Schmerz (und auch keine Langeweile, selbst wenn man dich in ein kleines Aquarium stecken würde), z.B. unter Vollnarkose. Warum ist das so? Weil bestimmte höhere Funktionen dann nicht zur Verfügung stehen. Ein kleines Fischlein hat diese höheren Funktionen gar nicht erst, genausowenig wie ein Insekt. Ohne Bewertung (durch ein Gehirn) ist ein Reiz nur ein Reiz. Eine Qualität (als Schmerz, Langeweile, Verzweiflung…) bekommt dieser Reiz nur durch die Bewertung. Und bewerten tut nunmal ein Gehirn.

q.e.d.

OT: Ich finde, du sagst viel zu selten „Gutmensch“ in deinen Posts. Das muss definitiv mehr werden. Wie soll sich der Anders-Denkende denn sonst angemessen herabgesetzt fühlen?

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Naja ich denke das kommt drauf an. Es gibt ja sehr große Aquarien, die auch nach Möglichkeit an die Bedürfnisse der Tiere angepasst werden. Aber so das typische Goldfischglas würde ich jetzt schon als Tierquälerei bezeichnen!

Interessante These, wenn zwischenzeitlich bekannt ist, dass selbst Pflanzen messbare Impusle aussenden, wenn die Nachbarpflanze abgeschnitten wird. Von deinem Gutmenschen-Niveau ist natürlich die Hirnleistung und Komplexität eines Fisches gering und damit nicht schützenswert. Vielleicht denkt sich das der Fisch von dir auch? Wer weiß es letztendlich zu 100 %.

Letztendlich - und gerade weil wir da so viel besser „entwickelt“ sich als der Fisch - sollten wir es besser wissen und uns gegenüber anderen Lebewesen besser verhalten. Sonst bewegen wir uns auf einem tieferen Niveau als der Fisch.

Gruß
Falke

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Kommt drauf an. Ein Aquarium, auch für Kleinfische, sollte schon 60 Liter Wasser haben. Dazu eine Struktur, also Kies/Sand-Grund, Wasserpflanzen und vor allem Verstecke. Fische die groß werden, gehören nicht in ein Aquarium. Ob sich Fische wohlfühlen, merkt man wenn man Erfahrung gewinnt. Es bilden sich Schwarmgemeinschaften nach Arten getrennt und es entwickelt sich eine Beziehung zu den Aquarienhaltern, wenn auch nur auf der Basis „füttere mich !“
Je nach Art brauchen Fische kein großes Revier, selbst in der Natur, z.B. einer Riffgemeinschaft, ist der Bewegungsraum eng. Aquarienfische sind gezüchtet. Sie kennen nur die kleine Welt. Und das ist bei einem Hund in der Etagenwohnung mit gelegentlichem Gassigehen auch nicht anders.
Udo Becker

Das stimmt natürlich nicht.
Emotionen, Gefühle entstehen nicht im Großhirn, das wir als sichtbares Gekröse mit uns herum schleppen, sondern auf einer weit tieferen Ebene. Selbst ein Regenwurm, der, nach unserer Definition gar kein richtiges Gehirn, sondern nur ein paar Ganglienknoten hat, kennt Situationen, in denen er sich wohl bzw. unwohl fühlt und macht entsprechende Anstrengungen um seinen körperlichen Zustand anzupassen. Darüber nachdenken, warum ihm z.B. wohl ist, wenn er von allen Seiten von Substrat, Erde berührt wird, kann er freilich nicht.

Das kann der Mensch. Menschen können beispielsweise darüber nachdenken, warum sie verliebt sind und sich wohl fühlen, wenn bestimmte Menschen in ihrer Nähe sind…raus kommt dabei natürlich nichts und ändern können sie es auch nicht.

Wie ist es nun mit Fischen? Es kommt wahrscheinlich sehr auf die Art und auf die Lebensweise an, es gibt z.B. Freiwasserfische die es eher gewohnt sind, größere Strecken geradeaus zurück zu legen, vor allem auch auf diese Art zu flüchten und Ufer- und Bodenfische, Fische der Pflanzen- Zone, denen sicher etwas fehlt, wenn es an der bevorzugten Umgebung mangelt. Das ein Fisch allerdings denkt, das ist ja schon wieder diese blöde Pflanze, die ich vorhin erst gesehen habe, halte ich für ziemlich unwahrscheinlich.

Für zu blöd sollte man sie allerdings auch nicht halten, bisher haben alle meine Fische gelernt, wo im Aquarium sie gefüttert werden und viele können sogar die Bewegungen oder Gegenstände (die gelbe Dose) vor dem Aquarium erkennen und unterscheiden, ob das nun Futter bedeutet oder nicht.
Meine Flussbarsche, die ich einst im Gartenaquarium hielt, erkannten mich, der ich sie immer fütterte, wenn ich von der Arbeit kam, auf ca. 20 - 30m Entfernung durch die Scheiben an denen sie dann deutlich aufgeregt herum schwammen, im Gegensatz zu den Mini-Karpfen, die mich meist erst viel später erkannten, worauf sie meistens versuchten die Flucht zu ergreifen. Hier sieht man den Unterschied zwischen „intelligentem“ Raub- und „sturem“ Friedfisch. Aber selbst die Karpfen waren lernfähig.

Gruß, Nemo.

Mein Brandmelder nimmt Rauch wahr. Er entwickelt dann eine extrem emotionale Reaktion, er piept laut und aufgeregt, bis ich ihm durch einen sanften Druck aufs Knöpfchen signalisiere, dass ich ihn und seine Emotion ernst nehme. Was ich noch nicht herausgefunden habe ist, ob es ein Ausdruck der Freude ist oder ob er Angst hat oder ob ihn die Sorge um mich umtreibt. Ich habe schon öfter versucht, mit ihm darüber zu sprechen, aber er ist extrem verschlossen und äußert sich nicht zu seinen Gefühlen. Wahrscheinlich wurde er von seinem letzten Herrchen schlecht behandelt.

Und was genau willst du nun damit sagen?

Es gibt Menschen, die fürchten sich derart, in die normalen Lebensprozesse unseres Planeten eingeordnet zu werden, dass sie alles mögliche tun, um als etwas Besonderes zu gelten. Was bei 7Milliarden Exemplaren sowieso ziemlich lächerlich ist.

Notfalls erfinden sie sogar einen Gott, der sie geschaffen hat. Hinterher hauen sie sich dann, im Namen dieses Gottes gegenseitig auf den Kopf, aber natürlich nur nach reiflicher Überlegung.
Mit solchen Menschen zu argumentieren ist völlig zwecklos.

Der Herr sei mit dir…und mit deinem Rauchmelder!

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Der Unterschied zwischen Insekt und Fisch ist, dass Fische Wirbeltiere sind und somit unter das Tierschutzgesetz fallen, weil ihnen eine Leidensfähigkeit zugesprochen wird.
Dass Fische bei nicht artgerechter Haltung Stresssymptome zeigen, ist allerdings auch unabhängig von der gesetzlichen Lage bekannt.

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