Ist es üblich an einer anderen Uni zu promovieren?

Hallo,

nach dem Abschluss meines Studiums in Maschinenbau möchte ich auf dem
selben Gebiet promovieren. Da es an meiner Uni keine Themen dafür
gibt, aber dafür an einer anderen Uni eine Stelle entsprechenden
meinen Interessen und dem Thema meiner Diplomarbeit, möchte ich die
Uni „wechseln“.

Die erste Frage des Profs war, wieso ich dort und nicht an meiner
bisherigen Uni promovieren möchte. Ist es üblich für die Promotion
(zumindest in Ingenieurfächern) an einer anderen Uni zu promovieren?

Danke

Hallo,

Die erste Frage des Profs war, wieso ich dort und nicht an
meiner
bisherigen Uni promovieren möchte. Ist es üblich für die
Promotion
(zumindest in Ingenieurfächern) an einer anderen Uni zu
promovieren?

Hmm ich kenne natürlich nicht alle Lehrstühle aller Universitäten, aber mir ist schon die Regel bekannt, dass man sich schon als Student via Hiwi-Job an einen Professor ranarbeitet und später bei diesem promoviert wird. Somit sind bei den meisten Lehrstühlen wohl über 80% der Wiss. MA Eigengewächs.

Aber wie du schriebst, gibt es Gründe für die Abwanderung. Wenn z.B. kein gutes Thema dabei ist, oder du selbst ein Thema hast, das du gerne bearbeiten würdest, aber keinen Prof an deiner Uni findest. Oder wenn man in einen Bereich einsteigen will, der an der eigenen Uni nicht angeboten wird. Also Gründe gibt es sehr wohl, aber es ist - wenn man keinen 1,3 Schnitt hat - immer schwierig, als Externer einen Betreuer zu finden. Der Betreuer geht ja auch ein mehrjähriges Verhältnis mit dem Doktoranden ein; und wenn man diesen nicht einschätzen kann, ist es natürlich schwierig. Kein Doktorvater hat Lust, sich 2 Jahre mit einem Thema + Menschen zu beschäftigen, der spontan am nächsten Tag hinschmeißt.

Oder wie in meinem Fall, wenn man von der FH kommt, muss man zwangsläufig die Hochschule (-> Uni) wechseln.

Gruß, Leebo

Also sollten gute Noten die Sorge um fehlende Motivation oder Wissen erstmal zur Seite stellen? (der Schnitt ist meinem Fall kein Problem.) Das Argument stimmt zwar, oder dem Institut sind schon Doktoranden, die vorher anders waren.

Danke für die Antwort

Also sollten gute Noten die Sorge um fehlende Motivation oder
Wissen erstmal zur Seite stellen? (der Schnitt ist meinem Fall
kein Problem.) Das Argument stimmt zwar, oder dem Institut
sind schon Doktoranden, die vorher anders waren.

Gute Noten sind jedenfalls ein Argument für Motivation und Leistungsbereitschaft. Klar sollte man auch im mündlichen Gespräch den Prof überzeugen, denn es gibt ja noch andere Studienabsolventen mit 1er-Schnitten.

Gruß, Leebo

Ich mag deine Denkweise und Erfahrung :smile: Jetzt hoffe ich nur ich werde zu einem Gespräch eingeladen. Was könnten Sachen außerhalb Motivation und Leistungsbereitschaft sein, die man ansprechen sollte?

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Was könnten Sachen
außerhalb Motivation und Leistungsbereitschaft sein, die man
ansprechen sollte?

Kommt drauf an… einerseits sollte man von einer typischen Bewerbersituation ausgehen, also auch auf Fragen antworten können, wie „wozu streben Sie eine Promotion an?“. In manchen Wissenschaftsdisziplinen ist Fremdsprachenkenntnis wichtig, da viele Forschungsgebiete außerhalb von Deutschland erschlossen werden. Auch Teamwork und Souveränität sollten nicht zu kurz kommen… immerhin arbeitet man idR in Projekten mit anderen Kollegen und muss studentische Hilfskräfte anleiten.

Die Frage ist auch, ob es eine Bewerbung für reine Betreuung ist oder für Mitarbeit am Lehrstuhl. Ich ging jetzt von letzterem aus.

Gruß, Leebo

PS:
…auch Eloquenz, sicheres Auftreten und Soft Skills sind wichtig, denn man muss in den meisten Fällen auch Vorlesungen/Übungen halten.