Ist es verwerflich, meinen Chef zu fragen, ob ich, wenn ich nicht zwingend die Arbeit im Büro verrichten muss, von Zuhause arbeiten kann?

Mein Vorgesetzter hat dann natürlich keine wirkliche Kontrollinstanz, trotzdem fahre ich jeden Tag über eine Stunde in die Arbeit. Ich will es mir natürlich nicht bei meinem Chef verscherzen, aber ich frage mich immer öfter, ob es wirklich notwendig ist, so oft ins Büro zu kommen. LG

Du könntest ja zunächst mal anfragen, ob es möglich wäre einen Tag von zuhause aus zu arbeiten? Ich denke wenn du richtig frägst kommt das auch nicht falsch rüber, fragen kostet ja nichts.

Du könntest auch Kollegen fragen.

Wenn die komplette Arbeit messbar ist (z.B. Sachbearbeiter vieler gleichartiger Fälle jeden Tag), dann spricht kaum was dagegen.

Wenn eine großer Teil der Arbeit nicht messbar ist (alles Kreative, z.B. Programmierung, Design, Entwicklung), dann muss es zur Firmenkultur passen, sprich: Kollegen machen das auch.

Es kommt auch ein bisschen drauf an, um was für eine Arbeit es sich überhaupt handelt.
Werden Unterlagen/Akten benötigt, die man mit nach Hause nehmen muss?
Wird mit Software gearbeitet, die man zu Hause dann auch benötigt?
Dann ist es schon nicht mehr so einfach…

Beatrix

Telearbeit nimmt immer weiter zu, die Grünen denken über einen Gesetzentwurf nach, der sie da, wo sie machbar ist, grundsätzlich ermöglichen soll. Verwerflich ist eine solche Anfrage also nicht im geringsten…

Home-Office ist doch inzwischen total verbreitet und die Frage kann er ja immer noch mit nein beantworten. Vielleicht könnt ihr euch auch darauf einigen, dass du an ein paar Tagen in der Woche von Zuhause aus arbeitest und andere wieder im Büro bist.

Werd meinen Boss auf jedenfall mal fragen; hab ne Kollegin die 2 Tage die Woche von zuhause aus arbeitet. :smile:

Hallo, na wenn das bei Deiner Kollegin möglich ist, sollte das bei Dir doch auch möglich sein - ist ja auf jeden Fall schonmal ein gutes Indiz dafür, dass Dein Chef da gesprächsbereit ist.
Kontrollmöglichkeiten gibt es da zuhauf, zum Beispiel könntest Du Dir mal nach dem Screenshotmonitor ansehen:
https://screenshotmonitor.com/
Zumindest dann, wenn Du am PC arbeitest, wäre das ein gutes Instrument zum Zeittracken, das zudem auch ein bisschen kontrolliert, ob Du wirklich arbeitest und nicht stattdessen bei Facebook hängst - ohne, dass Dir jetzt permanent jemand über die Schulter guckt.
Heimarbeit wird immer üblicher (wobei Marissa Meyer von Yahoo das auch gerade für ihre Angestellten wieder gestrichen hat). Generell gilt aber, dass immer mehr Firmen - gerade auch große internationale - diese Möglichkeit sehen und vielmehr versuchen, Heimarbeit für sich zu nutzen. Auf die Weise können dann zum Beispiel auch Teams mit Leuten aus ganz verschiedenen Ländern zusammenarbeiten und die Firmen investieren sogar in Spezialisten, die sich damit auskennen: http://www.peter-ivanov.com/de/peter-ivanov-als-redner-auf-der-cebit-messe-2015/
Du siehst: verwerflich ist Deine Anfrage keineswegs. Du solltest in jedem Fall aber die Entscheidung Deines Chefs respektieren. Eine mögliche Lösung wäre ja auch eine Hybridvariante: Du hast feste Bürozeiten (z.B. Montag, Dienstags, Freitags) und erledigst den Rest der Arbeit dann von zu Hause aus - so scheint das bei Deiner Kollegin ja auch zu laufen. In jedem Fall viel Erfolg mit Deiner Anfrage!