Hi,
wie geht das? ist es erlaubt, für den teufel zu arbeiten?
fragt faust lange, ob er darf? er lässt mephisto für sich
arbeiten und verkauft sich dafür.
also wäre der abiturient der teufel?
…
…und wird letztendlich um die gute seele der wirtschaft
betrogen?
Welche gute Seele der Wirtschaft? Der Abiturient von heute, wenn er denn dem Willen der Wirtschaft zunutze sei, studiert Sachen, die die Wirtschaft braucht (BWL, Jura und Englisch statt Philosophie, Latein und Germanistik) und schnell gehen (Bachelor statt Diplom und Magister) und exakt das, was die Wirtschaft braucht, anstatt das Lernen (= Information selber suchen) zu lernen. Der Abitur verkauft seine Seele (Selbständigkeit, Unabhängigkeit, Freies denken) an die Wirtschaft.
Ja, Faust läßt Mephisto für sich arbeiten - der Teufel bringt ihn ja an die verschiedensten Orte, stattet ihn mit Geld und Kleindung aus. Na, und wie kommt denn die Wirtschaft an Absolventen? …
teufel und faust dienen letztlich einander, sie machen ein
geschäft.
wenn man das auf wirtschaft und abiturient anwendet, würde ich
jetzt nicht verstehen, wer wer ist.
Der Absolvent hat das Wissen, das die Wirtschaft braucht, um Gewinne zu erzielen, um zu funktionieren. Der Absolvent bekommt Gehalt und sozialen Status sowie Bestätigung, sieht aber nicht, dass er seine Freiheit, seine Selbständigkeit aufgibt „Wieso studieren, was dich interessiert? Da verdienst du doch nix! Mach doch […]!“
was wäre dann die moral von der geschichte? und wer wäre
gretchen? eine frau? oder die erde?
der „teufel“ sollte doch eigentlich keine institution(-en)
darstellen, sondern die zeitperiode,
zeitperiode ist ja noch abstrakter als institution.
so wie faust
Gretchen sind Unabhängigkeit, Freiheit, DEmokratie, Entschiedung, Willensäußerung, Vielfalt an Meinungen, Querdenken, …
faust ist typisch für uns.
das macht ihn doch prinzipiell aktuell.
nur, wenn wir in der vergangenheit leben wollen
wir nutzen lieber alte bücher, um
quasi von oben auf die probleme zu schauen,
Warum sollen wir jede Generation das Rad neu erfinden? Warum sollen wir in jeder Generation (= alle 20 Jahre und weniger) jeden Gedanken selbst neu entdecken?
damit wir es uns
schön sanft und leicht erklären und nur nicht zu oft das kind
beim namen nennen, da wir selbst teil einer problemwelt
sind(siehe: friedenstruppen)…genauso so überheblich, reich
und versnobbt wie goethe es war. er hat damals schon ein leben
gelebt, was fern der realität war. ein wunder, dass er faust
überhaupt in der lage war, zu schreiben.
Faust sollte uns lehren, dass der Mensch fehlbar ist und es eben oft nicht eine einzige richtige Lösung gibt, oder manchmal Dinge, die man in bester Absicht tut, nach hinten losgehen. Faust verbietet dem Menschen eigentlich den Glauben daran, dass er immer ales recht machen kann - dem chatairlliner genauso wie der miezekatze und der UNO und DEutschland und … (schöne liste, gell?)
also wenn man faust überhaupt behandeln sollte, dann
wahrhaftich, wie du sagst, nur in bezug auf aktuelle probleme
-> also übersetzen und auf die gegenwart anwenden.
So ist es ja eigentlich gedacht
Auch Goethe hat Faust geschrieben, damit man ihn interpretiert, die Geschichte auf sich bezieht und schaut, wie man sich in ihm wiederfindet. Faust wurde doch nciht nur für junge Studenten geschrieben, auf dass sie sich den richtigen Mentor suchen und ja das richtige Mädchen heiraten!
wozu ihn noch lesen:smile:
Damit man die Lehre, die man daraus gelernt hat, selbständig auf neue Situationen übertragen kann, und nicht jedes Mal von vorne anfangen muss.
die Franzi