Ist ja nur Fußball

aber hochpolitisch.

Da wird „ein Mann“ von „Ultras“ geschmäht, die Medien, Verbände, die Großen des deutschen Fußballs und sonstige Profiteure im Fußballgeschäft überschlagen sich geradezu in ihrer Empörung. Ok, „der Mann“ ist nur stellvertretend „Zielscheibe“ für diverse Anliegen dieser „Ultras“. Und ihn öffentlich als Hurensohn zu bezeichnen, ist wirklich nicht nett.
So peu á peu werden auch noch ein paar Gründe für die Anliegen und Aktionen der „Ultras“ bekannt - genannt -, aber irgendwie ist das als Erklärung nicht nachvollziehbar.

Von den „Ultras“ wird - wie man das in einer öffentlichen Debatte vielleicht anders erwartet - nichts gezeigt, über deren Anliegen berichtet, keine Interviews, keine öffentlichen Einladungen. Maximal auf ihren eigenen Webseiten dürfen und können sie - die Ultras - gerade noch. Noch. Und sie tun dies daher sehr sehr vorsichtig, wenn man mal in diverse Seiten reinschaut. Schließlich ist nicht jeder zum Rui Pinto, Snowden oder Ellsberg geboren, ist ja ein hochriskantes individuelles Geschäft.

Auffallend auffällig das alles.

Was gibt es zur Verteidigung „dieses Manns“ nun eigentlich vorzutragen?

awM

Er ist kein Nazi.

Es ging ja nie um Herrn Hopp, sondern stets um das, wofür Herr Hopp steht:

  • Superkommerzfußball
  • 50+1 muss weg
  • Mauscheleien mit dem korruptionsversächtigen DFB
  • usw.

Ähnliches hast du mit Kind in Hannover, mit Ismaik in Giasing und vielen anderen.
Herr Hopp war darüber hinaus halt auch noch dumm genug, die Konfrontationen anzuzeigen.

Absurd aus meiner Sicht übrigens, wie überheiß das in den zwei, drei Tagen diskutiert wurde. Zeigt wieder einmal den kaputten Zustand der (medien)öffentlichen Diskussion, die mehrheitlich wild mit den bekannten Trigger-Begriffen wir Hetze, Diskriminierung, Hassrede usw. rumschmeißt statt das Geschehen kritisch in die Zusammenhänge einzuordnen.

Der eine Präsidenten-Idiot fühlt sich an Hanau erinnert, der nächste Trainer-Schlauschwätzer an die Nazis … und alle kommen sie mit diesen völlig abwegigen Bagatellisierungen unwidersprochen und ungeohrfeigt durch.

Gruß
F.

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Hopp, RB, DFB haben einfach alle nur lieb, aber die bösen Straßenbuben wollen sich einfach nur dreckig amüsieren.
Pommesbude gg. VIP-lounge.

Hallo,
Rassismus und die gezielten Aktionen gegen Hopp in den Stadien haben erst mal nichts miteinander zu tun. Wenn jetzt die „Fans“ kritisieren, dass bei Rassismus in den Stadien anders gehandelt würde als bei ihren Protesten, dann haben sie zwar vom Grundsatz her recht – das darf nicht sein, aber deshalb ist das kein Argument dafür, dass diese Aktionen gegen Hopp toleriert werden müssen.
Sicher dürfen die Fans auch in den Stadien gegen „Kollektivbestrafung“ protestieren und skandieren mit Spruchbändern, Plakaten und Stimme, aber solche Beleidigungen und Drohungen gegenüber einzelnen Personen, das geht gar nicht.
Kein Bundesligaverein kann auf Fans verzichten, aber jeder Verein kann und muss auf Chaoten
und Extremisten verzichten, denen es nicht um den Fußball geht, sondern nur um sich und die Machtausübung.
Was Rassismus in den Stadien und Vereinen angeht, da kann und darf es keine zwei Meinungen geben - Spielabbruch, Stadionverweis, Punkteabzug, polizeiliche Ermittlungen, lebenslanges Stadionverbot, alles denkbare Möglichkeiten, die dann auch konsequent durchgezogen werden müssen, von allen Vereinen und auf allen Ebenen.
Gruss
Czauderna

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Und da entbehrt es nicht einer gewissen Komik, wenn ausgerechnet Bayern-„Fans“ den sprichwörtlichen Finger heben. Oder haben die einfach nur Angst, daß Hopp mit ein paar Milliarden den Amateurkader der Bayern wegkauft?

Die Welt wird immer bekloppter. Beweis: ich sage immer häufiger, daß die Welt immer bekloppter wird.

Gruß
C.

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Da war schon noch ein wenig mehr:


Selbstverständlich geht und ging es gegen ihn.

Das Recht auf Beleidigung steht im Grundgesetz direkt unter dem Recht auf unlimitierte Geschwindigkeit. Und daß Hopp der TSG Geld gibt, ist natürlich auch aus Sicht der BVB-„Fans“ eine Zumutung, die auf den Amateurstatus ihres Vereins immer großen Wert gelegt haben - schließlich hat man sich der völlig unkapitalistischen Börse angedient, um bspw. im Sommer 2019 mehr als 100 Mio. für neue Spieler ausgeben zu können. Was erlaube Hopp…? Ach so: die größten Aktionäre des BVB sind die Evonik Industries (ehemals Ruhrkohle AG), Signal Iduna und Puma (allesamt Mitglieder im paritätischen Wohlfahrtsverband, wenn ich nicht irre), und natürlich Freund Geske, der sich das Geld für die Aktien mit dem Erledigen von Einkäufen für gehbehinderte Kriegsversehrte und dem Verkauf von handgemachten Limonaden an Passanten und fußgemalten Ansichtskarten seiner schönen Heimat Meerbusch verdient hat.

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Hallo,
ich frage mich bei dieser ganzen Diskussion generell, egal ob es um Rassismus oder persönlichen Beleidigungen gegen einzelne Personen handelt, wenn in einem Stadion ca. 50.000 Zuschauer sitzen, die ein Fußballspiel sehen wollen, warum gibt es da 100 - 200 Menschen, die meinen ihre Verhaltensweise den anderen ca. 49800 Zuschauern zumuten zu müssen und warum scheint es üblich zu sein, dass manche Fans-Clubs in dieser Republik an der jeweiligen Vereinspolitik mitentscheiden wollen im Stadion, warum tun sie dies nicht als Vereinsmitglied in dem entsprechenden Gremium. Aber, das versteht sicher ein einfacher Fan nicht.
Gruss
Czauderna

Die beiden Gruppierungen, die für die Plakate verantwortlich waren, verstehen sich als „links“ und „kapitalismuskritisch“.
Ob das ein grundlegender Widerspruch ist zum FCB-Fan-Sein … naja.
Aus meiner Sicht eher schon, aber ich bin da nicht das Maß der Dinge.

Historisch betrachtet ist von den -früher drei, heute zwei- großen Münchner Vereinen halt tatsächlich der FC Bayern der „linkere“ Verein.
Gerade eine dieser beiden Gruppierungen hat sich seit Jahren auch sehr verdient gemacht, diese historischen Wurzeln (gegen den NS und gegen Antisemitismus) mit viel Recherchearbeit für die breite Masse der Vereinsmitglieder bewusster zu machen.
Stichwort z.B. das vorher völlig vernachlässigte Gedenken an den ehemaligen jüdischen Vereinspräsidenten Landauer.
Oder auch die vereinsinterne Kritik an den ständigen Katar-Trainingslagern des FCB kommt aus dieser Ecke.

Das auch als Hinweis, dass man ziemlich billige Vorurteile nachplappert, wenn man diese für die Anti-Hopp-Aktionen verantwortlichen Gruppierungen ganz pauschal einfach als „Chaoten“ abtut, wie hier im Thread auch schon angedacht.

Nein, ich selbst bin kein FC Bayern-Fan.
Ganz im Gegenteil :wink:
Aber eine differenzierte Sichtweise ist sicher sinnvoll.

Gruß
F.

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Aber nicht primär um ihn als Person.
Wäre er z,B. der Vereinspräsident von Eintracht Frankfurt, wäre exakt gar nichts um ihn herum entstanden.

Gruß
F.

Nicht unbedingt, aber wenn man ein Problem mit Herrn Hopp und seiner TSG hat, dann sollte man angesichts der Gesamtsituation bei den Bayern auch mal selbstreflektierend innehalten können. Ob man nun das Geld von einem Mäzen bekommt oder aus anderen Gründen so aus den Vollen schöpfen kann, spielt insgesamt keine große Rolle und daß der FC Bayern auch gerne mal Talente deutschlandweit zusammenkauft, damit sie nicht mehr bei ihrem bisherigen Verein spielen können, muß man auch nicht unbedingt unter Chancengleichheit subsumieren.

Ich bin da vollkommen emotionslos und hatte bisher weder Sympathiegefühle zu Hoffenheim noch zu Bayern noch zu Dortmund, so daß ich mir den ganzen Zirkus aus der Distanz und mit einer gewissen Erheiterung anschauen kann.

Gruß
C.

Hallo,
ich bin Bayern-Fan, und das schon 50 Jahre lang und bin im Laufe der Jahre auch nicht immer zufrieden gewesen was da bei den Bayern so ablief. Mir ist auch bekannt, dass sich Fan-Gruppen, nicht nur bei den Bayern aus sehr nachvollziehbaren Gründen zu Wort melden. Dagegen ist auch nix zu sagen. Auch das man den Vereinen aus Hoffenheim oder Leipzig kritisch gegenübersteht, weil eben dort Geld eben doch die notwendigen Tore geschossen hat oder schießt ( als ob das beim Rest der Liga nicht anders wäre), aber die Art und Weise, wie das jetzt abläuft, das ist für mein Dafürhalten das Werk von Chaoten, die quasi erpresserisch handeln, wohl wissend, dass es schon heute auf Schalke zur erneuten Konfrontation kommen kann. Wofür das ganze - keine Kollektivstrafen mehr? - Das hätten die Dortmunder „Fans“ vermeiden können - Kritik, meinetwegen, aber nicht persönlich beleidigend und ohne Fadenkreuz.
Gruss
Czauderna

Doch, ich finde schon, dass das eine große Rolle spielt, woher das Geld kommt.
Darauf basiert ja auch das „Financial Fairplay“ der UEFA.

Grundsätzlich hast du aber natürlich recht, dass es nicht von viel Selbstreflektion zeugt, wenn ausgerechnet die Fans des Bonzen-Vereins FCB und des börsennotierten BVB sich als die größten Hopp-Kritiker aufspielen.

Mich interessiert das auch weniger um seiner selbst willen, sondern weil ich den Fußballzirkus für ein ziemlich gutes Spiegelbild gesamtgesellschaftlicher Prozesse halte.

Gruß
F.

In diesem Punkt bin ich anderer Meinung. Die TSG Hoffenheim ist, so wie sie in den letzten Jahren gewachsen ist und jetzt dasteht, Hopp-Hoffenheim. Ein Mann hat investiert, und entscheidet alles. Ihm gehören Stadion zu 96% und sonst nahezu alles im Verein, gebaut und finanziert auch mithilfe Steuermodell-Stiftungen und Subventionen. Der Verein ist ein gewinnträchtiges Unternehmen, eine One-Man-Show. Und er war früher auch auf der Webseite von Rui Pinto (s. UP) hie und da erwähnt. Und da geht es dann doch um „Transfergeschäfte“, die moralisch höchst verwerflich und offenbar auch gesetzeswidrig sind.

Dass er als Zielscheibe für das gesamte Spektrum „Fußballgeschäft“ dient, hat auch(?) mit ihm zu tun.

awM

Ob sich DFB und Co. das schon wieder leisten können?
Sollte Schalke wie angekündigt - selbstverständlich in Kooperation mit den Granden des FCB - das Spiel von sich aus abbrechen, wenn es „erneut zu Vorfällen der Fans in den Rängen kommen sollte“, dann wird es zu einer Art öffentliche Hetzjagd auf Einzelne kommen.
Das wäre fatal.

Egal, mein FCB wird die Partie so oder so gewinnen :slight_smile:

awM

Dass Geld Tore schießt, daran hat man sich ja längst gewöhnt.
Insofern gehts ja eh nicht um eine Fundamental-Kommerzkritik.

Du hast aber natürlich eine Entwicklung, dass Vereine (und sogar die Fans dieser Vereine selbst) zielgerichtet wie in der Retorte gezüchtet werden oder gleich nur als Marketing-Anhängsel von Unternehmen gedacht sind (RB Leipzig).
Und das ist halt schon eine vergleichsweise neue Entwicklung, auch wenn Bayer Leverkusen, VW Wolfsburg usw. auch schon Vorläufer dessen waren/sind.

Warum sollten sich Fans nicht dagegen aussprechen?
Nur „Tickets kaufen und Maul halten“ kanns ja wohl nicht sein.

Was ist denn so schlimm, wenn in einer Fankurve Banner wie „Alles beim alten … der DFB bricht sein Wort … Hopp bleibt ein Hurensohn“, die auf eine bestimmte DFB-Entscheidung Bezug nehmen hochgehalten werden?

Bis auf den sicherlich (aber doch recht harmlos) beleidigenden Begriff „Hurensohn“ (der hier aber ein Quasi-Zitat war, also mit klarer Vorgeschichte) ist das doch eine völlig akzeptable Meinungsäußerung.
Eine gesellschaftspolitisch wünschenswerte sogar, wenn man sich den dubiosen DFB vor Augen führt.

Ja, die Fadenkreuz-Symbolik sollten sie in der Tat unterlassen.

Gegen Nachstehendes spricht m.E. aber gar nichts, und wird medial auch ständig m.E. total dümmlich als „Hass“ oder „Hetze“ kommentiert…


(das sind der Investor von 1860 München und sein damaliger Statthalter im Verein)

Gruß
F.

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Nein, du bist sehr wohl meiner Meinung, du hast mich nur falsch herum verstanden :wink:
Natürlich gehts um Hopp als Hoffenheim-One-Man-Show.
Ich wollte ausdrücken, dass es nicht um Hopp als Person geht, so wie es z.B. um einen dunkelhäutigen Spieler als Person geht, wenn der mit Affenlauten bedacht wird.
Dieser Spieler hat nichts getan, um so geschmäht zu werden, Hopps Schmähungen basieren aber zu hundert Prozent auf dem, was er getan hat und tut - wobei er da natürlich auch noch als Symbolfigur herhalten muss.

Gruß
F.

Hallo,
das ist in meinen Augen absolut okay als Protestkundgebung und hat nichts mit Hass oder Hetze zu tun. Wegen so etwas gäbe es auch hier keinen Thread, oder ?.
Gruss
Czauderna