Leider hast Du - wie auch so viele andere - nicht verstanden, daß es sich bei der Sportgerichtsbarkeit um eine private Veranstaltung handelt, die nur an die eigenen Regeln gebunden ist. Wenn man sich durch einen Urteilsspruch ungerecht beschwert fühlt, kann man immer noch zivilrechtlich dagegen vorgehen, wie das in manchen Fällen ja auch passiert ist (Fall Pechstein).
Du hast das Faß aufgemacht, nicht ich.
Das ist - mit Verlaub - grober Unfug. Der DFB ist eine privatrechtliche Veranstaltung, auch vergleichbar mit dem örtlichen Briefmarkensammlerverein, einer Wohnungseigentümergemeinschaft usw. Diese Veranstaltungen können sich im Rahmen der geltenden Gesetze Regeln geben und diese auch intern durchsetzen. Wenn aber einer der Beteiligten Gesetze bzw. seine gesetzlichen Rechte verletzt sieht, kann er gegen die Vereins- oder WEG-Beschlüsse bzw. deren Umsetzung usw. klagen (z.B., wenn man der Ansicht ist, daß ein WEG-Beschluß die eigenen Eigentumsrechte, die Persönlichkeitsrechte usw. verletzt), was auch oft genug geschieht.
Beim DFB ist das ganz genauso und es entbehrt nicht einer gewissen Komik, daß nun Leute davon schwätzen, wie fies der DFB mit seinen „Kollektivstrafen“ ist, wenn sie gleichzeitig ein paar Chaoten dabei zusehen, wie sie Straftaten begehen, anstatt einzugreifen. Noch lustiger wird das dadurch, wenn sich „Fans“ von hochkommerziellen Spitzenvereinen darüber aufregen, daß ein Verein sein Geld von einem Unternehmer bekommt, während der eigene Verein sein Geld von einem Unternehmen bekommt - z.B. vom Hauptsponsor oder von dem, an das der Verein das Namensrecht am eigenen Stadion verhökert hat. Das allerwitzigste ist, daß diese Leute nicht einmal wahrnehmen, wie bescheuert und wenig selbst reflektiert sie sich verhalten. Und da soll es Leute geben, die sich darüber wundern, daß unter den Ultras so wenige Gehirnchirurgen und Astrophysiker zu finden sind…
Ja, aber die Hürden sind hoch, da muss man in vielerlei Hinsicht was im Kreuz haben.
Ja. Und zu meiner Frage im UP habe ich noch immer keine Antwort 
Alles konzentriert sich auf „Ultras“.
awM
Äh, nein. Klage kann jeder wegen allem einreichen. Wie das dann ausgeht, ist eine andere Frage. Sofern das alles im Rahmen sowohl der DFB-eigenen Regeln als auch der geltenden Gesetze abgelaufen ist, hat man naturgemäß nur wenig Chancen, aber warum sollte man die auch haben? Es ist ja alles innerhalb der Regeln abgelaufen und so ist das halt auch bei den von Dir so bezeichneten Kollektivstrafen: es handelt sich um private Veranstaltungen eines privaten Betreibers. Wenn der bestimmte Personen nicht dabei haben will, muß der das genauso wenig erläutern wie ein Partygastgeber, der die Kumpel von stadtbekannten Schlägern nicht in seinem Wohnzimmer haben will.
Er stellt es aber anders dar.
Und die Maßnahme „Zuschauerausschluss“ eines Vereins betrifft weder Mitglieder des Vereins noch des DFB spezifisch, sondern die Allgemeinheit schlechthin. Was die Eigentümergemeinschaft oder der Hasenzüchterverein mit ihren Mitgliedern macht, ist doch was völlig anderes.
awM
Leute, die ins Stadion wollen, sind nicht die Allgemeinheit. Derartigen Quatsch aus rechtlicher Sicht quäken auch die Leute in die Runde, die sich über ihr Grundrecht auf freie Meinungsäußerung beklagen, wenn ihnen hier mal ein Artikel gelöscht wird.
Finde ich nicht. Ob es einer aus seiner Tasche bezahlt, der mit einem Unternehmen viel Geld verdient hat oder ob ein Unternehmen direkt an den Verein bezahlt und zwar für so spielbetriebsfremde Dinge wie Namensrechte oder direktes Sponsoring, macht m.E. nur wenig Unterschied. Hinzu kommen so Banalitäten wie börsennotierte Spielbetriebe, die ganz andere Möglichkeiten haben, an Geld zu kommen als kleine Vereine, die entweder an der Börse keine Chance haben oder die bewußt darauf verzichten, sich dem Kapitalmarkt zu nähern.
Und so ganz generell ist es ein Witz, so zu tun, als ob es hier noch um den reinen Sport ginge und Geld keine Rolle spielte oder gar keinen Einfluß hätte. Natürlich kann man sich einreden, daß das eine Geld besser ist als das andere und es ganz schlimm ist, wenn sich ein Verein wie die TSG mit Hopp-Geld ein paar Spieler kauft, während die Bayern ja alles tun, um Chancengleichheit, die Amateurhaftigkeit des Bundesligafußballs und die Fairness auf dem Platz und in der Liga zu erhalten. Allein: es ist nicht besonders glaubwürdig.
Also wenn eine Organisation glaubwürdig ist und für Fairness und Unbestechlichkeit steht, dann die UEFA.
Welche genau und warum? Und wie verträgt sich das eigentlich mit unserer Verfassung? Sollten wir die nicht gleich mit verbieten?
Btw. dass das oben erwähnte Wahlplakat (neben mehreren anderen) bereits gerichtlich überprüpft und für gesetzeskonform erklärt wurde ist dir bekannt?
Sorry, ich wusste nicht, dass
umnieten bzw erschiessen
gesetzeskonform ist.
Die NPD hatte solche Vorschläge nicht und sollte auch verboten werden.
Das hat auch niemand behauptet. Du solltest dir schon mal die Mühe machen, richtig zu lesen.
Was soll mir das jetzt sagen?
Der Punkt ist, dass nur DU das tust.
Weder ein anderer hier im Thread noch der gewöhnliche anti-Hopp-Fan vertritt eine Form der Kommerzufußball-FUNDAMENTALkritik.
Analogbeispiel aus dem Politischen: Da werden die Pläne zur Finanztransaktionssteuer kritisiert, weil die unsinnigerweise kleine Aktiensparer trifft und ausgerechnet Derivatehändler nicht … und dann kommt einer und sagt: Ganz egal, scheiß Finanzkapitalismus!
Gruß
F.
Ja, eben. Das ist ja das inkonsequente. Geld von Hopp für TSG blöd, Millionen und Abermillionen von Allianz, SignalIduna, Adidas, Puma & Co. für BVB und FCB kein Problem, weil … äh, ja, warum eigentlich?
Entweder ist man gegen die Kommerzialisierung der ganzen Veranstaltung oder man akzeptiert, daß die Menge des verfügbaren Geldes erheblichen, wenn nicht überragenden Einfluß auf das sportliche Geschehen hat.
Ich war 2005 und 2006 dabei, wie drei große und bekannte Vereine Geld von uns geliehen haben wollten, um groß in neue Spieler investieren zu können. In beiden Fällen standen nicht die wirtschaftlichen Verhältnisse der Vereine im Vordergrund (die zumindest in zwei Fällen grottig waren), sondern der sich aus den Einkäufen ergebende und natürlich höchstwahrscheinliche sportliche Erfolg und die daraus resultierenden Einnahmen insbesondere aus der Champions League. In zwei Fällen wurde zusätzlich damit argumentiert, daß man mit dem Geld auch in der Lage sein würde, den sportlichen Rivalen Spieler abkaufen zu können, um diese zu schwächen (die Gegner, nicht die Spieler).
Mit anderen Worten: es wird sich Geld geliehen, um Menschen zu kaufen, um damit andere Vereine zu schwächen. Darüber sollte man sich aufregen, wenn man sich schon aufregen will) und nicht über die Quelle des Geldes.
Wer nicht akzeptieren will, dass Geld eine überragende Rolle für den sportlichen Erfolg spielt, schaut sich vielleicht noch Kreisliga-Spiele an - und wird sogar da feststellen, dass zuviel Geld im Spiel ist. So what.
Darum geht es denen nicht, denen geht es um spezifischere Dinge wie:
Hoppenheim ist vor dem RB Leipizig der erste erfolgreich durchgeplante „Retortenclub“ in Deutschland, der einfach nur mit viel externem Geld in die erste Liga gekommen ist, während „traditionell“ der Weg nur langsam und durch eine Mischung aus sportlichem Erfolg und geschicktem Wirtschaften bewältigt werden konnte - oder eben gar nicht.
Hoppenheim steht damit für eine gegenwärtige Situation, in der die 1. und 2. Liga voll von (aus Fansicht) uninteressanten Vereinen/Unternehmen ist (nicht alle, aber zu viele), während z.B. die 3. Liga voller „Traditionsvereine“ ist.
Dazu kommt, dass der DFB die 3. Liga als ziemlich ruinöse Liga ausgestaltet hat. Wer da landet, dem gehts ums nackte Überleben.
Insofern ist Hoppenheim da ein Symbol für etwas, das viele Fans als krasse Fehlentwicklung sehen.
Hopp steht gegen die sog. 50+1-Regel, die vielen Hardcore-Fans sehr wichtig ist. Für Hoppenheim gilt sie heute nicht mehr, und als sie de jure noch galt, galt sie de facto nicht. Da hat der DFB einfach drüber weg gesehen.
dazu kommt Hopps sehr enge Verbundenheit mit dem DFB, mit dem Hardcore-Fans schon lange auf Kriegsfuß stehen.
und nicht zuletzt heizt Hopp den Konflikt seit Jahren selbst kräftig an, nennt z.B. die, die ihn „Hurensohn“ nennen, ungestraft „Idioten“ usw., was halt ungefähr an Beleidigung das gleiche ist, stellt Strafanzeigen, bewirkt über den DFB Strafmaßnahmen usw.
Man hat sich mit der Zeit auf ihn eingeschossen und der Konflikt ist in gewisser Weise „selbstreferentiell“ geworden.
usw.
Gruß
F.
So direkt wollte ich es nicht nennen, schön, dass du es tust. Menschenhandel mit sehr jungen Menschen. Und dafür kritisiere ich Hopp & Co., die aus hochgradig steuerfinanzierten Mitteln Vermögen aufbauen und dann …
uneingeschränkt.
awM
Ein Link dazu…
Interessant übrigens der erste Satz im letzten Absatz. Er verdeutlicht das, was propagiert wird, zu dem, was einen Riu Pinto aufgrund seiner Leaks in den Knast gebracht hat, und seit Monaten ohne Prozessverfahren dort rumsitzt. Hopp war ja auch mehrfach genannt auf der Webseite, aber alles gelöscht.
awM
Ich sprach von den Vereinen, die sich verschulden und mit dem geliehenen Geld gezielt Talente vom Markt kaufen, damit die anderen sie nicht im Kader haben. Wenn Du glaubst, daß das besser ist als sich eine gute Mannschaft mit dem Geld zusammenzukaufen, daß ein reicher Mensch zur Verfügung gestellt hat, ist das wohl so. Und was Du mit „hochgradig steuerfinanzierten Mitteln“ meinst, möchtest Du uns sicherlich noch erklären.
Hallo,
mittlerweile scheint Bewegung in die Sache zu kommen. Die „Fans“ haben einen Brief geschrieben
und weitere Aktionen angekündigt, weil sich bisher „nichts zum positiven“ geändert habe.
Es geht nicht nur um die Abschaffung der „Kollektivstrafen“, sondern auch - Zitat : „Nur, wenn es keine Möglichkeit gibt, grundlegende Veränderungen im deutschen Fußball zu erreichen, müssen wir eben zu drastischeren Maßnahmen greifen.“
Liest sich nicht nur wie Erpressung, scheint auch eine zu sein. Der deutsche Profi-Fussball soll sich nach dem Willen einzelner Fan-Gruppierungen auch wirtschaftlich „zurück“ entwickeln.
Ja, das wird sicher klappen, denn durch die Drohung von Spielabbrüchen werden der FCB. & CO, als auch der DFB einknicken, und Herr Hopp wird sich selbst zurückziehen und die TSG Hoffenheim auflösen .
Ach ja, es ist ja nur Fußball.
Gruss
Czauderna
Vielleicht googelst du mal selbst ein wenig nach. Wende und so weiter. Hopp hat sich Vermögen im Osten geschaffen, als dies sehr großzügig mittels Steuergeldern subventioniert wurde. Unter anderem aus den nachfolgenden Erträgen hat er es zu einem der reichsten Personen in D geschafft, und hat sich halt einen Verein gekauft, und den DFB „überredet“.
awM
Das Ganze klingt sehr nach typisch deutscher Neid-Debatte.
Ja, die gemeinsame Sitzung der „Ultras“ mit dem DFB ist schlichtweg in die Hose gegangen, weil der DFB nichts, wirklich nichts angeboten hat. Darauf haben sich die verschiedenen „Ultragruppen“ nun zusammen getan.
Ich denke, das ist ok.
awM