Ist Lebensdauer abhängig von RPM

Hallo Zusammen,
Ich habe mir gerade eine Festplatte von Intenso gekauft… die wissen anscheinend gar nicht so genau - welche Festplatten sie verkaufen.

Jedenfalls stimmt die Beschreibung auf der Verpackung nicht mit dem Inhalt überein.

Ich wollte mir bewußt eine Festplatte mit einer niedrigeren Drehgeschwindigkeit kaufen, da ich glaube, daß die Anzahl der Umdrehungen die Lebensdauer beeinflußt. Ist das richtig?

Jetzt habe ich anstatt 5400 RPM eine Festplatte mit 7200 RPM. Leider konnte ich das erst herausfinden - als ich Festplatte verbaut habe und über „Crystal Disc Info“ die Bauteilinformation abgerufen habe. Das heißt - die Festplatte hat jetzt schon 22Betriebsstunden hinter sich.

Könnt Ihr mir sagen - ob ich nun ein Schnäppchen gemacht habe - oder ob meine Theorie mit der Lebensdauer stimmt.

Meine Anforderungen: Die Festplatte muß nicht unbedingt schnell sein (rein zur Datensicherung) - sollte aber auch leise sein.

Viele Grüße
Steffi

Meiner Meinung nach hat die Drehzahl nichts mit der zu erwartenden Lebensdauer zu tun. Elektromotoren,w ie sie in solchen Festplatten eingebaut werden, arbeiten nahezu verschleißfrei, den Schreib/Leseköpfen ist es auch egal, da sie die Platte nicht berühren, sondern darüber „fliegen“.

Hallo Stefanie,
ich habe die Erfahrung gemacht, dass Festplatten mit hoher Drehzahl im Computer oder externes Gehäuse eingebaut deutlich mehr Geräusche machen, als solche mit geringer Drehzahl. Das ist auch der Grund, warum ich letztere bevorzuge. Ich kann mir allerdings auch gut vorstellen, dass diese Schwingungen ( Geräusche ) sich negativ auf die Lebensdauer auswirken. Das ist aber nur eine Vermutung.

Gruß langer

Hallo,

Ich habe mir gerade eine Festplatte von Intenso gekauft… die
wissen anscheinend gar nicht so genau - welche Festplatten sie
verkaufen.

du redest vermutlich von einer externen Festplatte. Da Intenso selbst keine Festplatten herstellt, sondern nur Festplatten anderer Hersteller (Western Digital, Seagate, Toshiba) verbaut, findet man wahrscheinlich immer das verbaut, was gerade am Markt günstig zu beschaffen war. Trotzdem sollten zugesicherte Eigenschaften, wie die Umdrehungszahl mit der Artikelbeschreibung übereinstimmen, ansonsten liegt ein Reklamationsgrund vor.

Ich wollte mir bewußt eine Festplatte mit einer niedrigeren
Drehgeschwindigkeit kaufen, da ich glaube, daß die Anzahl der
Umdrehungen die Lebensdauer beeinflußt. Ist das richtig?

Direkt ist die Drehzahl sicher nicht entscheidend, das wurde ja bereits gesagt. Da kommt es eher darauf an, welche Serie/Modell konkret verbaut ist, es gibt unabhängig von der Drehzahl sehr sichere und überdurchschnittlich anfällige Festplattenserien.
Indirekt könnte eine höhere Drehzahl die Lebensdauer dann beeinflussen, wenn sich das externe Festplattengehäuse stark erwärmt. 7200er Laufwerke sind (üblicherweise) lauter und stromhungriger, als 5400er Platten und werden im Betrieb wärmer. In einem guten externen Gehäuse ist das kein Problem, aber wenn die Platte in einem thermisch schlecht kontaktierten oder billigen Gehäuse dauerhaft mehr als 50°C warm wird, kann das die Lebensdauer beeinträchtigen.

Jetzt habe ich anstatt 5400 RPM eine Festplatte mit 7200 RPM.
Leider konnte ich das erst herausfinden - als ich Festplatte
verbaut habe und über „Crystal Disc Info“ die
Bauteilinformation abgerufen habe. Das heißt - die Festplatte
hat jetzt schon 22Betriebsstunden hinter sich.

22 Betriebsstunden sind ja kein Akt für eine Festplatte, die sollte noch einige 10.000 Stunden mehr wegstecken.

Könnt Ihr mir sagen - ob ich nun ein Schnäppchen gemacht habe

  • oder ob meine Theorie mit der Lebensdauer stimmt.

Ohne den exakten Typ der Platte sowie die Performance und Funktionalität von Gehäuse und Controller zu kennen, weder das eine noch das andere. Ich persönlich kaufe mir bei externen Platten Festplattengehäuse und Platte getrennt, um bei beiden Komponenten genau das zu bekommen, was ich haben möchte.

Falls deine externe Festplatte per eSATA angeschlossen ist und du Angst vor einem Ausfall hast, kannst du Temperatur und Betriebseigenschaften mit einem SMART-Programm überwachen: http://de.wikipedia.org/wiki/Self-Monitoring,_Analys…
Damit kann man in etwa der Hälfte der Fälle einen bevorstehenden Ausfall erkennen und seine Daten rechtzeitig sichern. Bei externen USB- oder FireWire-Festplatten ist eine SMART-Überwachung (meist) nicht möglich.

Meine Anforderungen: Die Festplatte muß nicht unbedingt
schnell sein (rein zur Datensicherung) - sollte aber auch
leise sein.

Ob dir die Platte leise genug ist, musst du selbst beurteilen. Wenn dir statt einer 5400er Platte eine 7200er Platte verkauft wurde, kannst du diese auch nach 22 Betriebsstunden noch reklamieren. Mit der Geschwindigkeit einer externen Festplatte hat deren Drehzahl ohnehin nicht unbedingt viel zu tun. Wenn die Platte beispielsweise über USB 2.0 angeschlossen ist, bleiben von den 100 - 150 MB/s Übertragungsrate moderner Festplatten sowieso nur ca. 20 - 40 MB/s übrig, weil externe USB 2.0 - Controller keine höheren Datenübertragungsraten schaffen. Da ist es völlig egal, wie schnell die Platte dreht. Nur bei eSATA-Anschluss oder mit einem guten USB 3.0 Controller erreichen externe Festplatten eine Datenübertragungsrate, bei der die Drehzahl der verbauten Platte leistungstechnisch eine Rolle spielt.

Gruß, Jesse

Hallo Jesse Bee,
Zu Deiner Frage - ob externe oder Interne Platte:
Es handelt sich um eine interne Platte.Intenso vertreibt also OEM-Produkte. In diesem Fall ist es eine Toshiba. http://www.intenso.de/produkte.php?kategorie=29&&pro…
Wenn man im Kaufhaus aber den Karton noch nicht aufreißt - merkt man das erst Zuhause. Toshiba scheint ja auch gar nicht so schlecht zu sein. Ich habe nur festgestellt - daß Festplatten mit einer geringeren Drehzahl teurer sind als mit hoher. Deshalb auch meine Vermutung. Anscheinend ist die Mechanik (Kugellager) das anfälligste an den Festplatten.

Bei 10.000 Betriebsstunden wären wir mit 7200 RPM bei 4.320.000.000 Umdrehungen.
Bei einer Festplatte mit 5400 RPM bei 3.240.000.000. Ein Verhältnis von 1:1,33 - hm… das verlängert die Lebensdauer wohl nur bedingt…
Na gut… das läßt sich wohl nur in der Praxis herausfinden.

Vielen Dank für Deine Stellungnahme
Steffi

Hallo,

so einfach ist das nicht, man kann nicht aufgrund der Drehzahl die Lebensdauer ableiten.

Wenn du die Platte zur Datensicherung brauchst, würde ich vorher nachlesen, für was die Platte geeignet ist und vor allem, keine Intere wählen sondern ein Nas,

hth

Ich hab noch nie interne Festplatten von Intenso gesehen …

Hallo,

das kannst du hier z.B. nachholen:
http://www.redcoon.de/B426400-Intenso-Internal-Hard-…

LG Culles

Moin,

Zu Deiner Frage - ob externe oder Interne Platte:
Es handelt sich um eine interne Platte.Intenso vertreibt also
OEM-Produkte.

ist ja interessant, dass sie ihr Sortiment auf interne Platten erweitert haben, da man am Weiterverkauf fertiger Produkte, gerade bei Festplatten, sicher kaum etwas verdienen kann.

In diesem Fall ist es eine Toshiba.
http://www.intenso.de/produkte.php?kategorie=29&&pro…
Wenn man im Kaufhaus aber den Karton noch nicht aufreißt -
merkt man das erst Zuhause. Toshiba scheint ja auch gar nicht
so schlecht zu sein.

Ich glaube, man kann dazu noch nicht so viel sagen, da ist einiges unklar. Toshiba baut überhaupt erst seit letztem Jahr 3,5"-Festplatten und es existieren bisher wenig Erfahrungen mit den Produkten. Bestenfalls sind die Platten weitgehend baugleich zu älteren Western Digital - Modellen, da Toshiba Patente und Fertigungskapazitäten letztes Jahr von WD übernommen hat. Dann wären die Produkte in der Tat nicht schlecht, wobei 7200er WD-Platten nun nicht gerade als leise bekannt sind.

Ich habe nur festgestellt - daß
Festplatten mit einer geringeren Drehzahl teurer sind als mit
hoher. Deshalb auch meine Vermutung. Anscheinend ist die
Mechanik (Kugellager) das anfälligste an den Festplatten.

Keine Festplatte verwendet heute noch Kugellager, das ist seit Jahren Vergangenheit. Und auch früher waren die Lager sicher keine kritischen Bauteile. Etwa die Hälfte der Festplattenausfälle werden durch Probleme an elektronischen Bauteilen und Firmware verursacht. WD hatte z.B. relativ hohe Ausfallraten mit frühen Green Edition - Modellen, weil die Köpfe aus Stromspargründen schon nach wenigen Sekunden ohne Lese/Schreibanfrage in die Parkposition gefahren wurden, so dass die maximalen 300.0000 load/unload-Zyklen oft schon nach einem halben Jahr erreicht waren. Das Resultat war dann eine defekte Mechanik und das Problem trat lustigerweise nur bei 5400er Platten auf… Die Drehzahl spielt also wirklich keine Rolle, 7200 rpm hat man schon seit Jahren im Griff. Wenn Festplatten irgendwelche bauartbedingten Fehler haben, liegen die meist irgendwo wo du gar nicht hindenken würdest (und die Ingenieure des HDD-Produzenten auch nicht) und nicht beim Verschleiß von Lagern.

Wie gesagt, installiere ein S.M.A.R.T.-Programm, wie beispielsweise das kostenlose Acronis Drive Monitor und du wirst wieder ruhig schlafen können. Ein drohender Lagerausfall dürfte mittels Self Monitoring durch eine Erhöhung der ‚Spin up time‘ meist festgestellt werden und das Programm würde dann Alarm schlagen.

Gruß, Jesse

Hallo,

Ich wollte mir bewußt eine Festplatte mit einer niedrigeren
Drehgeschwindigkeit kaufen, da ich glaube, daß die Anzahl der
Umdrehungen die Lebensdauer beeinflußt. Ist das richtig?

demnach geht ein Porsche auch viel schneller kaputt als ein VW Polo und eine Waschmaschine mit hoher Schleuderleistung hält nicht so lange wie ein Billigteil, was nur halb so schnell dreht?

Wenn Festplatten überhaupt kaputt gehen, dann nicht, weil das Lager oder der Motor verreckt, sondern weil Schreib-/Lesefehler auftreten.

Und wenn die HDD sowieso nur hin und wieder zur Datensicherung verwendet werden soll, muss man sich um so etwas sowieso keinen Kopf machen. Selbst HDD mit 15.000 U/Min. laufen in Servern über Jahre im 24 Stunden Dauerbetrieb. Die Drehzahl alleine sagt also nichts über die Lebensdauer.

S.J.