Hallo,
Ich habe mir gerade eine Festplatte von Intenso gekauft… die
wissen anscheinend gar nicht so genau - welche Festplatten sie
verkaufen.
du redest vermutlich von einer externen Festplatte. Da Intenso selbst keine Festplatten herstellt, sondern nur Festplatten anderer Hersteller (Western Digital, Seagate, Toshiba) verbaut, findet man wahrscheinlich immer das verbaut, was gerade am Markt günstig zu beschaffen war. Trotzdem sollten zugesicherte Eigenschaften, wie die Umdrehungszahl mit der Artikelbeschreibung übereinstimmen, ansonsten liegt ein Reklamationsgrund vor.
Ich wollte mir bewußt eine Festplatte mit einer niedrigeren
Drehgeschwindigkeit kaufen, da ich glaube, daß die Anzahl der
Umdrehungen die Lebensdauer beeinflußt. Ist das richtig?
Direkt ist die Drehzahl sicher nicht entscheidend, das wurde ja bereits gesagt. Da kommt es eher darauf an, welche Serie/Modell konkret verbaut ist, es gibt unabhängig von der Drehzahl sehr sichere und überdurchschnittlich anfällige Festplattenserien.
Indirekt könnte eine höhere Drehzahl die Lebensdauer dann beeinflussen, wenn sich das externe Festplattengehäuse stark erwärmt. 7200er Laufwerke sind (üblicherweise) lauter und stromhungriger, als 5400er Platten und werden im Betrieb wärmer. In einem guten externen Gehäuse ist das kein Problem, aber wenn die Platte in einem thermisch schlecht kontaktierten oder billigen Gehäuse dauerhaft mehr als 50°C warm wird, kann das die Lebensdauer beeinträchtigen.
Jetzt habe ich anstatt 5400 RPM eine Festplatte mit 7200 RPM.
Leider konnte ich das erst herausfinden - als ich Festplatte
verbaut habe und über „Crystal Disc Info“ die
Bauteilinformation abgerufen habe. Das heißt - die Festplatte
hat jetzt schon 22Betriebsstunden hinter sich.
22 Betriebsstunden sind ja kein Akt für eine Festplatte, die sollte noch einige 10.000 Stunden mehr wegstecken.
Könnt Ihr mir sagen - ob ich nun ein Schnäppchen gemacht habe
- oder ob meine Theorie mit der Lebensdauer stimmt.
Ohne den exakten Typ der Platte sowie die Performance und Funktionalität von Gehäuse und Controller zu kennen, weder das eine noch das andere. Ich persönlich kaufe mir bei externen Platten Festplattengehäuse und Platte getrennt, um bei beiden Komponenten genau das zu bekommen, was ich haben möchte.
Falls deine externe Festplatte per eSATA angeschlossen ist und du Angst vor einem Ausfall hast, kannst du Temperatur und Betriebseigenschaften mit einem SMART-Programm überwachen: http://de.wikipedia.org/wiki/Self-Monitoring,_Analys…
Damit kann man in etwa der Hälfte der Fälle einen bevorstehenden Ausfall erkennen und seine Daten rechtzeitig sichern. Bei externen USB- oder FireWire-Festplatten ist eine SMART-Überwachung (meist) nicht möglich.
Meine Anforderungen: Die Festplatte muß nicht unbedingt
schnell sein (rein zur Datensicherung) - sollte aber auch
leise sein.
Ob dir die Platte leise genug ist, musst du selbst beurteilen. Wenn dir statt einer 5400er Platte eine 7200er Platte verkauft wurde, kannst du diese auch nach 22 Betriebsstunden noch reklamieren. Mit der Geschwindigkeit einer externen Festplatte hat deren Drehzahl ohnehin nicht unbedingt viel zu tun. Wenn die Platte beispielsweise über USB 2.0 angeschlossen ist, bleiben von den 100 - 150 MB/s Übertragungsrate moderner Festplatten sowieso nur ca. 20 - 40 MB/s übrig, weil externe USB 2.0 - Controller keine höheren Datenübertragungsraten schaffen. Da ist es völlig egal, wie schnell die Platte dreht. Nur bei eSATA-Anschluss oder mit einem guten USB 3.0 Controller erreichen externe Festplatten eine Datenübertragungsrate, bei der die Drehzahl der verbauten Platte leistungstechnisch eine Rolle spielt.
Gruß, Jesse