Ist man in Deutschland als Ausländer noch willkommen?

Hallo Deutschland,

ich bin der Deniz, 23 Jahre jung, Student, in Köln geboren und aufgewachsen.
bin ein gepflegter junger mann, der sich auch nicht „assi“ kleidet oder so.
trage stinknormae blaue jeans und t shirts, so wie jeder andere auch.
auch habe ich kein assi-bart oder frisur.

Arbeite auch nebenher und zahle meine Steuern wie jeder andere auch,
Habe auch ein Eintragunsfreies Führungszeugnis und bin Atheist, also esse auch Schweinefleisch. Meine Familie und ich wir haben mit Religion nichts am Hut.

Mein Anliegen:

Seit geraumer Zeit habe ich immer mehr das Gefühl bei den meisten Deutschen nicht wirklich willkommen zu sein, da ich oft abgewiesen und abgelehnt werde.
woran liegt das? an meinen kurdischen wurzeln? an meinem aussehen?
ich bin ein weltoffener mensch, der gerne sachen unternimmt und rausgeht um die welt zu sehen.

Doch leider habe ich in meinen 24 lebensjahren hier in deutschland nicht grad willkommene herzliche erfahrungen gesammelt.

Auf der arbeit habe ich sehr oft gesehen, wie ausländer abgelehnt wurden, weil angeblich alle stellen belegt seien. doch 2 tage später kommt eine hübsche blonde deutsche rein…siehe da: es ist plötzlich eine stelle frei. zufall???
und wie gesagt, das kam nicht einmal vor, sondern mehrmal.
und auch durch meine deutschen freunde, die im handwerk arbeiten, höre ich öfters solche sachen, dass der chef die bewerbungen von ausländern erst gar nicht sich anguckt. nur wenn namen wie tobis oder martin fallen liest er sich die bewerbungen durch. normal???

Ich bin auf Wohnungssuche und manche Vermieter haben mir eiskalt ins gesicht gesagt, dass sie ihre Wohnung definitiv an keinen Ausländer, erst recht nicht an einen „Türken/Kurden“ vermieten werden…

Durch meine Deutschen Freunde erfahre ich auch immer wieder, wie ihre Eltern über türken und oder menschen aus arabischem raum denken…die stehen da auch nicht grad positiv „uns“ gegenüber. die würden niemals ihren sohn oder tochter, der/die mit einer türkin/türke heimkommt reinlassen. normal??

was mich aber überrascht ist, dass meine russischen freunde, die sehr deutsch aussehen bei den deutschen besser ankommen. liegt das echt an meinem aussehen oder an meinen wurzeln???

Ich wurde und werde relativ oft in aller öffentlichkeit auf waffen und drogen durchsucht von polzeibeamten. dabei muss ich die arme ausstrecken und sehr oft auch schuhe und socken ausziehen. das ist, wenn man bei uns in köln auf der domplatte ist, schon sehr peinlich…wenn alle menschen an einem vorbeilaufen und mir dabei zusehen :frowning:
ich kann dagegen leider nichts machen, sonst wärs ja widerstand.

ich frage mich echt woher das kommt, weil es macht mich sehr traurig und ich möchte und würde defintiv kein kind hier zur welt setzen wollen. würde niemals für mein kind wollen, dass er das selbe durchmacht wie ich.

ich spiele sogar mit dem gedanken auszuwandern, aber die hoffnung stirbt zuletzt. ich glaube immer an das gute in den menschen, nur leider sehe ich seit 24 jahren viel zu wenig von den deutschen, was das angeht.

könnt ihr bitte zu meinem anliegen stellung nehmen.
möchte auch mal euren gedankengang kennenlernen.

Ich danke im vorraus

Mfg Deniz

Nein, solche Leute sind wirklich nicht willkommen. Warum? Eigentlich ganz einfach, die meisten Türken benehmen sich in dem fremden Gastland wo Sie wohnen dürfen, als gehöre ihnen hier alles. Sie bauen Moscheen, kämpfen dafür überall ein Kopftuch tragen zu dürfen, selbst in Stuttgart darf man, wegen „Diskriminierung“ nicht mehr „Grüß Gott“ in den Schulen sagen, … ab und zu hier ein Ehrenmord, da ein Mord weil die Tochter nicht das Heiraten wollte was die Eltern vorgesehen hatten, …

Jetzt mal unterm Stricht gesehen, würde ein Deutscher, sich wie ein Türke in Deutschland, so in der Türkei benehmen, dann könnte er von Glück reden, wenn er ohne Schrammen/ Macken raus aus der Türkei kommt. Man benimmt sich eben anders wenn man wo zu Gast ist. Aber nie so, als gehöre mir der Laden.

Jetzt sind weiß jeder nicht alle Türken so. Aber wie habe ich mal gehört. Auf 100 gute Türken, brauch nur einer kommen der danebenm bzw. dem oberen entspricht, und schon ist der Rest mit unten durch.

hmm, aber genau so einer bin ich eben nicht. ich bin schließlich hier geboren und aufgewachsen. ich bin ein guter ausländer, der seine schule gemacht hat, arbeitet und steuern zahlt. ich bestehle auch keine deutschen baue auch kein mist hierzulande. auch sonst kann ich von mir selber behaupten, dass ich ein guter mensch bin.

nur will ich auch sagen, dass es falsch ist, alles zu verallgemeinern.
klar haben türken, kurden, arabs, aber auch portugiesen italiener, russen und polen hier viel kacke gebaut. auch deutsche brechen ein, nehmen drogen und hinterziehen steuern. aber irgendwie gibt es hier in deutschland ein alltagsrassismus gegen moslems und türken .

ich verallgemeinere ja auch nichts. nur wegen den paar arsc******** denen ich begegnet bin, die mir keine wohnung vermieten wollten, weil ich kurde war.
ich sage ja auch nicht deswegen , dass alle deutschen nazis sind, da ich ja deutsche freunde habe, die eben nett und freundlich zu mir sind.

ich finde so sollten auch deutsche zu uns sein, eben jeden individuell urteilen. und nicht immer alles verallgemeinern: türken sind soo und soo. als ob man jetzt alle türken in deutschland kennengelernt hat und man pauschal sagen kann dass alle so sind, wie du’s jetzt oben beschrieben hast.

Anbei: Ich als atheist finde es selber total schlecht, das wenn in der türkei ein priester oder pastor eine kirche bauen, dass er eine woche später vertrimmt wird oder so.

außerdem schreiben sie da grade von den türken der älteren generation. die neue junge generation ist da nicht so. die haben auch kein bock auf kopftuch.
die kinder von der jüngeren generation hätten absolut kein problem, wenn ihre tochter oder sohn mit einem deutschen heiratet.
ich selber habe in der familie so einige deutsche verwandte, mit denen ich super zurecht komme.

verstehen sie mich bitte nicht falsch, aber so wie sie schreiben, bestätigt sich für mich einfach das, was ich mir schon gedacht habe…

türken, das sind doch die, die kein bock haben deutsch zu lernen
türken, das sind die die immer ihre eigene sprache sprechen
türken, die legen immer ihre füße in der bahn auf die sitze
türken, das sind die die ihre zigaretten auf den boden schmeißen
türken, die trennen doch nicht einmal den müll…

aber jetzt mal ehrlich…wenn fast jeder deutsche so ein gedankengang hat wie sie, da frag ich mich als kurde manchmal auch, ob es nicht besser ist unter sich zu bleiben??

denn gebracht hat es mir in den letzten 24 jahren nicht wirklich etwas. es war viel mehr ein trauergefühl, ständig abgewiesen und abgelehnt zu werden. da fühlt man sich doch bei „seinen leuten“ willkommener.

aber auch unter denen gibt es natülrich arschlöcher, da sind mir manchmal japaner oder afrikaner oder weiss der geier wer lieber.

mir ist egal woher ein mensch kommt, hauptsache er ist mensch und hat herz.

bitte fassen sie diese nachricht nicht negativ auf :smile: wir sind hier in einer offenen runde. ich möchte ihren gedankengang kennenlernen und sie bestimmt meinen. :wink:

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Tja die Menschen hier begegnen einen eben so wie Sie es eben nicht anders kennen. Wie gesagt, auf 100 gute Menschen, brauch es nur einen geben der sich daneben benimmt. Menschen merken sich negatives eben viel einfacher (wir sind eben auch nur Evolution bedingte Tiere - Negatives = Gefahr/ Vorsicht - Meiden!)

Ich hatte schon Situationen da wechselten Leute die Straßenseite, wenn ich komplett Schwarz gekleidet, mit meinen kurzen schwarzen Stuppelhaaren, und durch die Bräune ziemlich dunklen Tand, noch mit Rucksack daher gelatscht komme. Ich sage dazu immer scherzhaft „Die denken wohl ich bin so ein Rucksackkofferbomber“. Zuletzt auch, war die Merkel in unserer Stadt, ich musste in die Stadt, war augenscheinlich wohl der einzige der nicht nach Deutscher aussah, noch mit vollen Rucksack auf dem Rücken, die Polizei hat genau geschaut wo ich stehe, und wohin ich gehe. Hab ich zu meinen Bruder auch gesagt, (mein Bruder sieht eher einem Deutschen gleich, mit seinen brünetten Haaren u. der bleichen Haut) „Wenn ein Polizist uns nun Anhält, (da war ich deswegen etwas wütend) u. fragt wohin wir wollen, Antworte ich „Ich gehe mich mal in die Luft sprengen“!“ Wurden aber nicht angehalten.

Meiner einer wurde römisch Katholisch erzogen. Bin aber mittlerweile aus der Kirche raus.

Hatte auch schon Baustellen, da war beim Bauherr bekannt dass das so ein ziemlich Rechter ist. Habe ich auch an so manchen Spitzfindigen Kommentaren bemerkt. Und jetzt wo er mich, u. meine Einstellung zu Ausländern kennt, hatte er mich schon zum Mittag eingeladen.

Wenn sich die Leute die Mühe machen würden und nicht alles sofort in eine Schublatte voller Klischees stecken würden, wäre das Leben aller auch viel einfacher. Aber das macht niemand. Bei mir machte es schon die Erziehung aus. Vater war so ein Rechter, der nahm mich mit auf Deutsche Bunker Fahrten. Die Onkels lassen auch kein gutes Wort an Ausländern. Selbst meine Mutter, von der ich das dunkle Aussehen habe, schimpft nur über Türken. Wo will man da Toleranz lernen, o. lernen nicht alles in Klischees u. Schublatten zu stecken???

Ich bin nun alt genug, ich habe als deutscher Schwarzhaariger mit dunkler Haut gelernt dass es in Deutschland ein Haufen gute Menschen gibt, sowie ein Haufen Ar…löcher. Und das in allerlei Schichten und Rassen. Ich sage immer, „ich bin u. kann gar kein Rechter sein. Ich kann genauso gut auch jeden Deutschen, sowie jeden Ausländer, nicht leiden der mir Blöd kommen will!“

Aber was schreibe ich hier ein Roman. Wird sich eh kaum was ändern. Die Homosexuellen haben auch Jahrhunderte gebraucht, für das wo Sie nun stehen.

Hallo,
es ist leider wahr, dass der Alltagsrassismus in unserem Land gestiegen ist. Das hat der bekannte Soziologe Heitmeyer in seiner Langzeitstudie „Deutsche Zustände“ festgestellt (Details findet man im Internet). Auch der Verkaufserfolg des Sarrazin Buchs hat klar gezeigt, dass es Ausländerfeindlichkeit in unserem Land gibt, paradoxerweise am meisten dort, wo am wenigsten Ausländer leben. In Köln gibt es zwei rechtsextreme Gruppierungen: Pro Deutschland und Pro NRW, die seit Jahren gegen Ausländer (vor allem Muslime) hetzen.
Es gibt jedoch auch viele engagierte deutsche Organisationen, die sich für Ausländer und Migranten einsetzen, z. B.
http://www.netzwerk-gegen-diskriminierung-hessen.de/
http://www.gesichtzeigen.de/index.php/navigation/pro…

Hier noch eine aktuelle Anfrage einer Spiegel-Journalistin, die zu diesem Thema einen Artikel vorbereitet:

Mein Name ist Anna Kistner und ich bereite zusammen mit mehreren Kollegen des SPIEGELS eine große Geschichte rund um das Thema Alltagsrassismus vor. Derzeit bin ich auf der Suche nach Menschen, die mir erzählen, wann und wo Sie in Deutschland Rassismus erleben. Besonders interessieren mich kleine Begebenheiten aus dem Alltag. Situationen, in denen Deutsche vielleicht gar nicht wahrnehmen, dass sie sich dem Gegenüber gerade rassistisch verhalten. Ein gutes Beispiel ist der Mann, der nach einer Kulturveranstaltung der einzig schwarzen Frau im Raum wie selbstverständlich den Schlüssel für den Veranstaltungsraum übergibt, weil er sie für die Putzfrau hält. Andere klassische Beispiele wären das Abweisen an der Diskotüre oder ständige Absagen bei der Wohnungssuche, weil der Nachname nicht deutsch genug klingt.

Ich würde mich freuen, wenn das ein oder andere Mitglied in ihrem Verband - egal, ob jung oder alt, Mann oder Frau - Lust hat, mir von ihren Erfahrungen zu erzählen. Ich kann mir vorstellen, dass dies sicher nicht leicht ist, denn es handelt sich hierbei ja um Erlebnisse, die durchaus schmerzlich sind oder waren. Umso mehr freue ich mich um Zuschriften oder Anrufe und verspreche, vertrauensvoll mit den Informationen umzugehen.

Ich sammele noch bis Ende dieser Woche Zuschriften. Am Besten erreicht man mich über die Mailadresse [email protected]

Anna Kistner
DER SPIEGEL
Landesbüro Bayern
Rosental 10
80331 München
Tel.: +49 89 4545-9515
Fax.: +49 89 4545-9525
Mail: [email protected]

Ich könnte Ihnen zu diesem Thema noch mehr mitteilen, das würde jedoch hier den Rahmen sprengen. Daher bitte mit ebenso Betroffenen organisieren und nicht unterkriegen lassen. Alles Gute!

Es macht mich nicht wütend oder so, eher traurig, weil ich in diesem Land geboren und aufgewachsen bin und mich gerne hier wohlfühlen würde.

Aber wenn man ständig, mit meinen kriminellen Landsleuten in den selber Eimer gekehrt wird, ist das meines Erachtens nach falsch.

Ich sage ja auch nicht aufgrund meinen Erfahrungen, dass alle oder ein großteil der Deutschen fremdenfeindlich ist.
Ich würde niemals über einen Menschen urteilen, wenn ich ihn vorher nicht selber kennengelernt habe.

Mir ist es egal woher ein Mensch kommt. Wenn er nett und freundlich ist, ist er mein Freund. Das kann ein Afrikaner, Deutscher, Jude oder wer auch immer sein. Nur weil ich kurde bin, sind nicht in meinen Augen alle Kurden meine Freunde. Denn diese Menschen waren auch mal zu mir kacke, deswegen verallgemeinere ich auch nichts.

Aber leider ist das bei vielen deutschen nicht so. Die stecken gerne alles in die ein und selbe Schublade. Das man den deutschen heutzutage noch weismachen kann, dass es unter uns auch gut integrierte gibt ist meiner meinung nach unmöglich. Denn viele geben das auch ihren Kindern weiter. und die wiederum geben es ihren kindern weiter.

Ich weiss nicht seit wann das so ist, aber ich denke seit 9/11 ist die welt schon gespaltet zwischen schwarzköpfen und nicht-schwarzköpfen. wenn man sich die nachrichten anschaut sieht man immer, dass im irak, iran, syrien, ägypten bomben hochfgehen. Daher denken sich die menschen doch gleich bestimmt, dass wir gefährlich sind und man sich gerne distanziert bzw. lieber unter „seinen eigenen volk“ bleibt.
kann das sein???

Wenn beide Seiten sich nicht einigen können, dann wird es wohl leider diese Parallelgesellschaft in deutschland geben.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich manchmal abends wenn ich im bett liege, mich frage ob es doch nicht besser sei unter seinen leuten zu bleiben, denn bei denen fühle ich mich manchmal doch willkommener. da mache ich halt nicht so rassistische erfahrungen.

wenn man halt ständig abgewiesen wird und kaum noch mit deutschen etwas zu tun hat, sondern viel mehr mit ausländern. wenn man in der berufswelt kein erfolg hat, wenn man nicht in „sauberen“ gegenden keine wohnung bekommt. Dann wissen wir uns auch schon zu helfen. Dann gehen wir auch beim türken oder italiener arbeiten oder suchen in der wohnungsgesellschaft oder bei behörden einen ausländer, der unsere anträge oder was auch immer, nicht direkt abweist.
ich finde dennoch, dass es in deutschland im jahre 2013 nicht wirklich so zugehen muss. im endeffekt sind wir alle menschen.

was kann ich denn wirklich dafür, dass ich in deutschland als kurde zur welt komme??
Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich niemals als schwarzkopf hier in diesem land zur welt kommen wollen.

Hallo,

dein Problem kenne ich sehr gut. Meinem besten Freund (aus Pakistan) ginge es ähnlich.

Du bist nicht allein damit. Es gibt genug Leute, denen es genau so geht die dir. Nur will ich nicht sagen, dass dein Problem unlösbar wäre. Wenn du offen davon im Kreis deiner Bekannten sprichst, findest du bestimmt Verständnis von deutscher Seite.
Ich selbst habe ganz verschiedene Erfahrungen mit Migranten aus deinem Milieu gesammelt und deshalb kann ich schon sagen, dass ich Reaktion der Einheimischen einerseits sehr gut verstehen kann. Gleichzeitig aber weiß ich auch, dass es auch Unschuldige trifft.
Der beste Weg mit dem Problem umzugehen oder sogar ihn loszuwerden ist auf ersten Stelle zu lernen ohne Aggression damit umzugehen. Denn genau das ist die größte Schwäche und größte Feller welche Migranten aus deinen Kreisen begehen. Solange du aggressiv mit dem Problem umgehst, bist du nicht auf der gerechten Seite.
Du bist auf einem guten Weg, wenn du studierst. Mein Freund hat es auch über Studium geschafft.
Jetzt ist er Leiter in einer Firma. Es ist schon lustig zu sehen wie einige Einheimische reagieren, wenn er sagt was er beruflich macht. Ob Friseur,ein Vermieter oder sonst noch jemand. :smile:)