Ist meine Diesel Plakette richtig ?

Hallo, an meiner Windschutzscheibe prangt eine grüne Euro-Kat 4 Plakette. In meinem KFZ Schein lese ich unter der Zeile 14: Euro 5; F; PI/CI; M, N1 I
Dass da Euro 5 steht, irritiert mich. Erstzulassung war 29.4.2013. Es ist ein Peugeot 508 2.0 Diesel.
Vielleicht weiß hier jemand Bescheid.
Danke Udo Becker

auf der grünen Umweltplakette steht immer die Ziffer 4

Euro 5 ist Deine Abgasnorm, die grüne Plakette mit der 4 berechtigt zur Einfahrt in die „Umweltzonen“, die seinerzeit wegen des Feinstaubs geschaffen wurden. Ich habe einen Euro6 Diesel und auch die grüne Plakette.

Tach,

die grüne 4 ist die zur Zeit hochwertigste Plakette. Es gibt keine 5, 6, 6c oder 6d.

Umweltverbände fordern die Einführung einer blauen Plakette für Fahrzeuge nach EU6, denn damit könnte man schnell herausfinden, ob da gerade ein (ganz böser) EU4 oder ein (auch böser) EU5 Diesel durch die Verbotszone tuckert.

Eher Autofahrer-freundliche Parteien möchten dieses leichte Erkennen gerade nicht. Komisch, oder?

Scheinbar eine kleine Entschuldigung für den Schlamassel, den wir der Fehlleistung der Politik zu verdanken haben.
Du hast ein EU5 Auto, was vermutlich sogar die Grenzwerte für EU5 einhält und keine Schummel-Software besitzt.
Du hast es ganz offiziell zugelassen.
Aber du wirst ab dem 01.09.19 damit wohl nicht mehr über die A40 durch Essen fahren dürfen.
Mit etwas Glück wird es keine blaue Plakette geben und man wird das Verbot nur durch Einzelkontrollen prüfen können. Das wäre ja mal was. Automatische Kennzeichenerkennung mit Datenabgleich beim KBA scheint ja wohl wegen Datenschutz und so kritisch zu sein.
Falls das doch zulässig wird, fordere ich sofort die Nutzung der LKW-Mautdaten zur Überprüfung des Kabotageverbots!

Stimmt. Auf meiner grünen die 4, auf der direkt daneben kleben gelben steht die 2.

Ja, ist ein Auto.
Ja, ist völlig korrekt!

Auflösung:
Ich bin es leid, dass Stammtischschwätzer sagen „Nur in Deutschland kontrolliert jemand das, überall sonst lachen die uns aus!“ Deshalb habe ich mir für unter 5€ die Crit’air Plakette aus Frankreich kommen lassen.
Ach so: 3,11€ kostet die nur, wenn man beim Staat kauft: https://www.certificat-air.gouv.fr/de/
Es gibt auch Nachahmer-Seiten, die wollen ZIG Euro für die „Vermittlung“.

Normalerweise aber 3

Moin,

die Plakette zeigt nicht die Abgasnorm (in Deinem Fall Euro 5), sondern die Schadstoffgruppe an. Und da gibt es derzeit 1 (ohne Plakette) bis 4 (grüne Plakette). Soweit ich weiß erhalten übrigens alle Benziner mit G-Kat, selbst wenn die nur Euro 1 erfüllen, die grüne Plakette.

Was irgend eine französische Plakette hier bewirken soll, ist mir allerdings rätselhaft. Die Umweltzonen beruhen schließlich nicht auf europäischen Gesetzen oder Verordnungen, sondern auf die deutsche 35. BImSchV (Bundes-Immessions-Schutz-Verordnung oder so ähnlich).

Beste Grüße
Guido

An alle die geantwortet haben: Vielen Dank, war mir nicht klar dass die grüne Plakette nichts mit der EuroKat Norm zu tun hat.
Danke, Udo Becker

Mais non, mon ami, je parle de la vignette française:

Ist schon toll, dass wir auf Grund einer europaweit gültigen Richtlinie eine Teil-Unbrauchbarmachung für Fahrzeuge durchführen, die auf Grund einer europaweit gültigen Abgasnorm ganz legal zugelassen wurden.
Und dass nun Staat für Staat eigene Kennzeichnungen entwickelt werden, auf Grund derer die jeweils anders gestalteten Fahrverbote umgesetzt werden.

GANZ toll finde ich, dass viele Medien es nicht schaffen, diesen EU-Normenskandal vom Dieselskandal zu trennen.
Eine Mehrheit scheint zu denken, dass die Fahrverbote Folge der Abgasbetrügereien seien.
In Wirklichkeit ist es eine Folge der Inkompetenz einiger Politiker.
Die jetzt ausgesperrten EU4 Fahrzeuge sind Fahrzeuge, die vom Dieselskandal überhaupt nicht betroffen sind.
Die vom Dieselskandal betroffenen Fahrzeuge dürfen als EU6 Fahrzeuge weiterhin durch die Städte fahren, wenn sie dann das Update bekommen haben, damit sie auch wirklich EU6 konform sind.

1 Like

Auch weil sie kein Interesse daran haben den Unterschied zu erklären. Wir denken immer, dass Populismus eine neue Erfindung der Rechten sei, aber es ist eine allumfassende wahrscheinlich weltweite Kultur der Oberflächlichkeit.
Udo Becker

1 Like

Nö. Das hat allein der Hersteller zu verantworten, nicht ‚wir‘. Und des weiteren darfst du dich bei allen bedanken, die meinen, man müsse mit einem 2,5-Tonnen-SUV eine Last von 80 kg in Innenstädte transportieren.

Kannst du erklären, warum dass deiner Meinung nach so ist?

Warum trägt jemand die Verantwortung, der Fahrzeuge nach Euro4 Norm verkauft hat, als die Euro4-Norm den geltenden Gesetzen vollkommen entsprach?
Warum trägt jemand die Verantwortung, der bis September 2014 neu auf den Markt gekommene Fahrzeuge nach EU5 konform gebaut hat? War es seine Schuld, dass auf Grundlage der 2014 gültigen Norm eine seit 2008 geltende Richtlinie 2008/50/EG nicht eingehalten werden KANN, wie man jetzt weiß?
Ist es die Aufgabe von Renault, zu berechnen, ob dass eine geltende EU Abgasnorm dazu führt, dass eine EU Luftgüte-Richtlinie einhaltbar ist oder nicht?

Die Hersteller haben den Gesetzestext entworfen. Incl. der Lücken, die sie ausgenutzt haben.
Gab mal einen Bericht im Spiegel o.ä. darüber.

Die Hersteller haben auch nachweislich am Tank für AdBlue gespart und wissentlich in Kauf genommen, dass das Zeug dann nicht weit genug reicht - um Platz für den Einbau einer sehr gewinnbringenden Stereoanlage zu haben.
Dazu gibt es einen Bericht über Audi.

Die Grenzwerte sind vor Jahrzehnten beschlossen worden, man hatte Zeit genug, saubere Motoren zu entwickeln. Stattdessen wurden möglichst große, leistungsstarke Motoren für Fahrzeuge entwickelt, die genau NIEMAND braucht. Subventioniert vom Staat übrigens.

Und nun soll keiner sagen, er wäre nicht Schuld und er hätte nichts gewusst und es wäre der böse Gesetzgeber…
Die Einhaltung der Grenzwerte wäre möglich gewesen. Wenn man denn wirklich gewollte hätte.

Btw., ein Fahrverbot für ausgewählte Straßen war nicht das, worauf der Umweltschutz geklagt hat. Er hat auf die Einhaltung der gesetzlich festgelegten Grenzwerte geklagt. Die Fahrverbote sind sinnfreier Aktionismus der Politik, die den Herstellern jahrelang taten- und gedankenlos zugeschaut hat. Weil es immer wieder nett ist, von ‚wichtigen‘ Leuten zum Essen ausgeführt zu werden.
Muss ich jetzt wirklich Kopenhagen sagen?

EU4 Fahrzeuge haben kein AdBlue. Von Dieselbetrügereien sind EU5 und EU6 Fahrzeuge betroffen.

Welchen? Abgasnorm oder Luftgüterichtlinie?

Ich finde da nichts. Hast du Belege für deine Behauptung?
Wenn die Fahrzeughersteller sich selber eine Luftgüterichtlinie auferlegt haben, die nicht einzuhalten ist, dann ist deine Kritik sicher berechtigt und ich sehe die Verantwortung dann zusätzlich bei den Herstellern - zumindest beim Erlass der Richtlinie waren es alleine Rat und Parlament, die dafür unterschrieben haben.

Ja sicher. Und die Grenzwerte werden ja auch eingehalten. Nochmal: Wir reden hier über die Diesel, die ausgesperrt werden, das sind EU4 Diesel.

Ach was. Echt jetzt?

Habe ich denn irgendwo von EU4 gesprochen?

Abgasnormen natürlich. Die Luftgüte kommt von den Gesundheitswissenschaftlern. (Also auch nicht von den Ärzten, was den völlig bekloppten Einwand der 100 Ärzte 10 Jahre nach Festlegung der Grenzwerte deutlich relativiert.)

Sorry, nein.
Es gab mal einen Bericht, dass ein Dokument (ich glaube, es kam von einem Audi-Lobbyisten) mit dem exakten Gesetzestext geleakt wurde. BEVOR das Gesetz erlassen wurde. Ist schon einige Zeit (2Jahre?) her.

Die Grenzwerte, die für die Autos gelten, ja. Aber eben nicht die, die für die Bevölkerung in den Innenstädten gelten. Und genau das ist das Problem, an dem nun mit ungeeigneten Mitteln und Aktionismus herumgewurstelt wird. Was vor 10 Jahren schon hätte angegangen werden müssen. Es ist zu spät, den Brunnen zu zu schütten, wenn das Kind verbrannt ist - aber genau das wird jetzt gemacht.

Nochmal: das ist in keiner Weise Schuld der Wissenschaftler oder der EU, die die Grenzwerte festgelegt haben. Oder der Umweltschützer, die auf die Einhaltung der Gesetze geklagt haben. Sondern ganz allein der Politik, die sich einen Sch**** drum gekümmert hat. Und der Autohersteller, die nicht nur das gleiche getan haben, sondern durch immer noch dreckigere Fahrzeuge das Problem in verbrecherischer Weise sogar verschärft haben.

Und wenn man mal drüber nachdenkt: das Verbot für Diesel-EU4-Fahrzeuge ist doch auch nur eine weitere Gewinnmaximierungsstrategie für die Riesen-SUV-Industrie. Die werden nicht etwa zur Verantwortung gezogen, sondern im Gegenteil auch noch belohnt.

Aber ich rege mich schon wieder auf über Dinge, die ich nicht ändern kann. Das geht so nicht weiter, das machen meine Nerven nicht mit. Ich halte mich jetzt wieder raus. Sry, dass ich deshalb nicht weiter diskutiere.

Es geht hier darum, ob Hersteller Nachrüstungen für Fahrzeuge bezahlen sollen, die von Fahrverboten betroffen sind.
Also ja, wir reden hier über EU4 Diesel. EU5 sind teilweise gar nicht betroffen, teilweise erst später, in manchen Fällen aber auch schon jetzt. Wirklich immer zu den Betroffenen zählt man nur als EU1 - EU4 Dieselfahrer.

Ich sehe keine Schuld am Mitwirken einer 2005er Abgasnorm, wenn die Luftgüte doch erst 2008 erlassen wurde.
Ich frage mich natürlich, warum 2008 niemand kalkuliert hat, ob man zur Einhaltung der Luftgüte nicht die EU4 Norm unverzüglich hätte auslaufen lassen müssen, sondern erst 6 Jahre später auf EU5 umschwenkte, was ja auch anscheinend zu lasch ist.

Ich finde, die Verantwortung, eine Berechnung zu machen, lag bei denen, die die Luftgüterichtlinie entworfen haben und bei denen, die die Abgasnormen nicht verschärft haben.

Hätten VW, Renault, Nissan,… wirklich Spezialisten einkaufen „müssen“, um zu berechnen, ob die Luftgüterichtlinie mit EU4 Fahrzeugen überhaupt erreichbar ist?
Und da denke ich halt: Nö.
Ich bekomme ne Abgasnorm vorgesetzt, ich halte mich an die Norm.
OK, ich weiß, dass demnächst ne neue Norm kommt, dann plane ich halt den nächsten Motor passend zu dieser Norm. Wird halt etwas teurer. Mal angenommen, es hätte Motoren mit deutlich besseren Werten als für EU4 gefordert schon weitaus früher gegeben: Hätte man diese mit dem Mehrpreis verkaufen können, also in breiter Front? Als die Franzosen als Erste die Partikelfilter beworben haben, gab es da einen großen Run auf diese Autos?
Ich glaube, dass war nicht so.

Ich bleibe dabei:
Wenn ich eine Luftgüterichtlinie verabschiede, dann habe ich auch den gesetzlichen Rahmen dafür zu schaffen, dass diese eingehalten werden kann. Das ist nicht geschehen.

Ich hatte seit dem Jahr 2002 einen Peugeot 607 Diesel. Der hatte damals schon einen Rußpartikelfilter, aber das wusste in Deutschland niemand. Weder die Zulassungsstelle noch die deutsche Niederlassung noch ich. Also habe ich nach Einführung der Partikelfilter in Deutschland die erhöhte KFZ Steuer für Fahrzeuge ohne Partikelfilter bezahlt, für etwa 3 Jahre. Dann habe ich zufällig gesehen, dass das Auto von Anfang an mit einem Partikelfilter ausgestattet war. Die Peugeot Filiale, bis dahin ahnungslos, hat mir dann das Zertifikat besorgt. Eine Rückerstattung der zuviel bezahlten KFZ Steuer war aber nicht möglich.
Udo Becker