Hi!
Ich glaube ich kann dich erstmal beruhigen, deine Tochter scheint im Verhältnis doch ganz normal zu sein, ich kenne genug Computersüchtige, und war/bin selbst immer kurz davor Da sieht der Konsum gaaaaanz anders aus.
meine Tochter ist 16, eigentlich ein aufgeschlossenes Mädel,
auch einigermaßen gut in der Schule (Gymnasium, 11. Klasse).
Erstmal: Mit 16 sollte sie, grade heutzutage, eigentlich alt genug sein um verantwortlich mit ihrer Zeit und ihrem Computer umzugehen, ich finde, dass ist eigentlich die Zeit an der man aufhören sollte sie am PC zu kontrollieren (wenn sie dann ihren eigenen hat, am Familienrechner geht das ja kaum, aber am eigenen PC hängt immer ein großes Stück Privatsphäre). Natürlich muss man darüber sprechen das keine verbotenen oder kostenpflichtigen Seiten angesurft werden, die Frage sollte sich eigentlich gar nicht stellen.
Bei Online-Shops, Ebay und kostenpflichtigen Angeboten sollte sie auf jeden Fall auf euch zurückgreifen müssen, zum einen um mal ihr Gesicht zu zeigen () zum anderen, seid ihr es ja die blechen müsst falls was schief geht, also diesen Fall besser vermeiden und Einkäufe so abrichten, dass alles abgesichert ist.
In letzter Zeit ist es häufig so, dass sie nach Hause kommt,
beinahe jeden Tag erst gegen 16.30 Uhr, dann erst mal
entspannen. Also Computer. Irgend so ein Spiel wie „das zweite
Leben“ (war mal im Fernsehen), spielt sie. Wenn ich mal auf
den Bildschirm gucke, sitzt „sie“ mit anderen und redet.
Daran ist zunächst nichts falsches, du berichtest ja, dass sie ihre Hausaufgaben in der Schule macht, haben meine Kameraden und ich jenerzeit auch immer gemacht, mehr Freizeit zuhause und keine Langweile in den „Springstunden“. Ein Auge auf ihre schul. Leistungen würde ich trotzdem halten.
Ihr
Argument: Man lernt Leute kennen, gestern hatte ich einen aus
Amerika, auch schon aus Australien… und mein Englisch
trainiere ich auch noch.
Das ist wahr. Ob das bei SecondLife der Fall ist weiß ich nicht, aber durch Chats, internationale Communities, Spiele und LiveJournal habe ich mein Englisch von drei auf 1 (mündlich 1+) aufgebessert.
Es ist nicht unbedingt eine feine Grammatik in Zeiten von „Teh!Speshul!“ und manche Leute schreiben wirklich grausig, aber man sammelt selten so viel Kontakt mit echten englisch sprechenden Menschen die einen auch nicht verstehen, wenn man ein Wort auf deutsch einwirft, man also wirklich umschreiben muss.
Dadurch erweitert sich der Vokabelwortschatz erheblich!
Grade in oberen Schuljahren habe ich festgestellt, dass kaum noch, wenn überhaupt, Vokabeltests geschrieben werden. Da ist es kaum verwunderlich wenn die Englischnoten vieler Abiturienten erbärmlich sind.
Nicht selten kommt es vor, dass sie dann 4, 5 Stunden vor der
Kiste sitzt, gerade so noch aufsteht, wenn das Essen auf dem
Tisch steht. Ich denke schon, überschlagen kommen über die
Woche 20 Stunden und mehr zusammen. Natürlich auch mal ein
Chat oder was anderes, aber eben Computer.
20 Stunden pro Woche? Das ist noch harmlos, wirklich. Zu meinen schlimmsten Zeiten habe ich 10-12 Stunden am TAG geschafft, das war zuviel und macht krank. Mit 20 Stunden pro Woche kann man leben.
Was das Essen angeht: Es schadet wirklich nicht dort eine gewisse Diziplin einzuhämmern, sonst sieht man die Leute irgendwann gar nicht mehr, oder sie holen sich das Essen ab und setzen sich damit vor den PC, grade wenn es der eigene ist.
Man sollte also eine feste Kombination ausmachen dass z.B. sie den Tisch zu decken hat kurz vorm Essen und dann halt auch da bleibt.
Ankündigen sollte man das schonmal 5 Minuten früher damit sie auch ja genug Zeit hat „afk“ zu gehen
Nicht, dass sie keine Freunde mehr hätte, man „trifft“ sich
eben nachmittags online.
Ist halt heutzutage so, vor allem für Hausaufgaben und Referate auch viel praktischer, weil man am getippten Dokument mehr ändern kann als am geschriebénen Zettel. Manche Hobbies lassen sich schriftlich gar nicht mehr ausführen, TextRPGs z.B.
Ab und an könnte man ja vorschlagen doch mal rauszugehen, Fußballspielen oder sowas
Das häusliche Hilfe in dem Alter nicht unbedingt das ist, was
man gern macht, nun ja, das kennt man. Wenn ich sie um etwas
bitte, hilft sie auch, widerwillig.
Wo siehst du jetzt eigentlich Sucht, in der Zeit ganz allein?
Die Merkmale von Computersucht sind u.a. Realitätsverlust, Ignoranz gegenüber der Umwelt, Appetitlosigkeit, sprich Essen und Trinken werden vergessen, soziale Kontakte brechen ab, sprachverlust, Schlafverlust- man geht halt nicht mehr schlafen, der PC ist wichtiger.
Eine 16 Jährige die auch noch (natürlich unfreiwillig) im Haushalt mithilft ist doch was. Ich persönlich erinnere mich an laaange und hitzige Streits mit meiner Mutter >.