Hallo alle zusammen,
Ich möchte gerne Pistazienholz Brettchen für mein Restaurant kaufen, um darauf Fleisch und Burger zu servieren.
Gerne würde ich wissen, wie verträglich das Holz mit Nahrungsmitteln ist, wie Keimresistent, geeignet zum Schneiden und ob die Reinigung der Hölzer Probleme bereiten könnte.
Leider finde ich kaum Informationen hierzu. Würde mich über jegliche Informationen freuen.
Gruß Pistachio
„Wenn Sie diese Ratschläge beherzigen, werden Sie lange Freude an Ihrem Holzbrett haben. Egal zu welchem Zweck Sie es einsetzen.“
Ich fürchte, ganz so einfach isses nicht.
Es macht schon einen Unterschied, ob ich daheim vom Holzbrett esse, oder ob sich täglich einige Dutzend Menschen mit ganz individuellen Keimen und Bakterien dasselbe Brett teilen.
Die antibakterielle Wirkung von Holz ist zwar vorhanden, aber auch nicht universell: https://www.wilms.com/Hygiene/presse/eigenschaften.htm
Die Frage, ob speziell Pistazienholz für den angedachten Zweck geeignet ist, ist also weiterhin offen.
Zuletzt sei noch erwähnt, dass schon seit Anbeginn der Fleischerzunft das Fleisch auf Hackstöcken aus Holz (hier Buchenholz) zerteilt wird, die ersten Kochlöffel aus Holz hergestellt wurden, da es sich als geschmacksneutral erwiesen hat und dass einem Brett aus Kunststoff die chemischen Bestandteile zur Abtötung von Bakterien und Keimen gänzlich fehlen.
„War früher schon so und hat auch funktioniert“ ist manchmal eine begrüßenswerte Einstellung, interessiert aber keinen, wenn wegen Missachtung heute gültiger Standards mal was passiert:
Gruß,
Kannitverstan
Danke für die Antworten:
In deinem Bericht über den Fall des Steakhauses in England: „Untersuchungen haben ergeben, dass das Lokal nicht ausreichend geputzt wurde, die Mitarbeiter Einweghandschuhe trugen, anstatt sich die Hände zu waschen und hölzerne Servierteller benutzten, die nicht ordentlich gesäubert wurden. Dieselben Bretter wurden auch zwei Monate später noch verwendet, als das Gesundheitsamt das Restaurant erneut überprüft hat“
Bedeutet für mich, dass es eher an der unzureichenden Säuberung lang, als an den Brettern selbst. Ich frag mich wie das die anderen Gastronomen machen, wenn ich mittlerweile bei 70% der Bürgerläden mein Essen auf einem Holzbrett serviert bekomme.
Hallo,
da kommt’s aber ein bisschen auch darauf an, was auf den Brettern liegt. Viele, die auf Holzbrettern servieren, haben noch ein Körbchen o.ä. obendrauf, so dass zumindest kein Fleisch direkt mit dem Holz in Berührung kommt.
Was die Säuberung angeht: auch teures Holz sieht nach Spülmaschinenbehandlung auf Dauer nicht so toll aus, verzieht sich, springt auf. Einölen (wie bei Einzelteilen von privater Nutzung, z.B. von Salatbestecken o.ä.) ist im Restaurant eher nicht übliich / förderlich. Also muss mit Hand gespült werden, was aufwändiger ist und nicht notwendigerweise bei den Temperaturen geschieht, die notwendig sind, um den Hygienevorschriften im Lebensmittelhandel/Bewirtung gerecht zu werden. Falls du dich nicht richtig auskennst, frag rum bei Bürgerläden (lol SCNR), die Holzbretter benutzen, wie die sie reinigen. Wie gesagt, Spülmaschine kannst du wahrscheinlich vergessen (wobei ich nicht sicher bin, ob die Schnelldurchgänge bei professionnellen Maschinen einerseits nicht doch geeignet wären vom Holz her, andererseits ob so kurze Spülgänge das Holz wirklich sauber kriegen).
Ich will nicht per se abraten, du kennst dich ja im Grunde anscheinend aus, aber allen, die da so ganz unbedarft antworten: es ist tatsächlich ein Unterschied, ob ich in einer Gaststätte damit arbeite oder zuhause.
Grüße
Siboniwe
Hallo,
gerade bei Pistazienholz, das überdurchschnittlich fetthaltig ist, wird das auf Dauer dazu führen, daß das Holz fies aussieht oder gar in seine Bestandteile zerfällt. Hinzu kommt, daß Pistazienholz sehr viele kleine Risse aufweist. Das das Spülen nicht einfacher, dafür aber das Eindringen von Essensresten, Wasser und Spülmittel.
Ich bin mir insgesamt nicht sicher, ob das mit den Brettchen aus Pistazienholz so eine gute Idee ist.
Gruß
C.
Daraus resultiert dann wohl, dass die Brettchen regelmäßig mit 70°C geschwaschen werden müssen. Geleimtes Holz wird das nicht überleben. Das wolle ich zuerst auch schreiben.
Hallo,
Ich weiss ehrlich gesagt nicht ob das Lebensmittel-Hygienisch so toll ist. Wie weiter unten beschrieben ist das ja ein eher offenporiges Material und ich weiss nicht ob die dann bei den Kontrollen so gut weg kommen. Hier hatten einige Pizzerien schon nach kurzer Zeit Holzbretter wieder aus dem Programm genommen. Viel Glück.
Hallo!
jemand der ein Restaurant hat sollte doch selbst oder über sein Personal wissen, was die Lebensmittelüberwachung fordert.
Eigentlich muss man in Hygiene belehrt worden sein und musste es nachweisen, zusätzlich erfolgen doch Betriebskontrollen.
Hat man denn in der Küche (Schneid)Bretter aus Holz ?
Und die Kontrollbehörde kann man doch auch fragen, ob bei Dir am Ort (Bundesland, oder gar anderer Staat) Holz-Schneidbretter zugelassen wären.
Meines Erachtens nach handelt es sich dabei um EU-Vorschriften, also einheitlich.
Neue Untersuchungen wie sich Holz- gegenüber Kunststoffbrettern hygienisch verhalten wären das eine, die Umstellung in Vorschriften was anderes.
MfG
duck313
…und sogar regelmäßig ausgetauscht werden müssen. Sonst stände da nicht ‚Die selben Bretter würden auch noch 2 Monate später verwendet‘
Selbst ungeleimtes Holz nimmt einem auf Dauer Waschtemperaturen von 70°C (wahrscheinlich in einer Gastrospülmaschine, per Hand bei den Temperaturen eher nicht) sowie das anschließende Heißlufttrocknen übel.
Ich würde auf ein anderes Material ausweichen, Porzellan oder Keramik. Evtl. geht Schiefer oder ein anderer Stein (wobei ich wirklich nicht weiß, ob Schiefer eine geschlossene Oberfläche hat)
Wo hast du eigentlich diese Zahl her?
Ich hatte gerade etwas Zeit in der Straßenbahn und hab mich mal durch bebilderte Speisekarten durchgeklickt. Ich habe - gerade bei Premiumburgerrestaurants - nirgends Holzbretter gefunden, wo das Essen direkten Kontakt mit dem Brett hatte. Immer mit Schüsselchen, Körbchen, auch mal Papier, oder Keramik, die einen robusten Holz-Look hatte.
Auch die Zeitung der Hoga (Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung) meint: raus mit dem Holz: http://www.hoga-pr.de/interview/schneidebretter-holz-oder-kunststoff-9494.html/
Grüße
Siboniwe