„Er ist besessen von einer Einmischung in unsere Demokratien“ so meint Macron soeben:
Nun meine Frage hierzu: Muss ein(e) zielstrebige® (jüngere) Politiker(in) so denken und zwingend so handeln?
MfG
„Er ist besessen von einer Einmischung in unsere Demokratien“ so meint Macron soeben:
Nun meine Frage hierzu: Muss ein(e) zielstrebige® (jüngere) Politiker(in) so denken und zwingend so handeln?
MfG
Ich bin weder Putin-Versteher noch sehe ich mich als besonderen Freund Russlands, ich bin allerdings der Ansicht, das russischer Präsident so ziemlich einer der undankbarsten Jobs ist, die vefügbar sind. Russland ist schwer bis gar nicht regierbar und dafür macht Wladimir die Sache nicht schlecht. Er wird zahlreiche Widersacher haben, Leute, die der Ansicht sind, dass er viel zu nachsichtig mit dem Westen ist. Seine Politik ist daher darauf ausgerichtet, diese Leute kleinzuhalten. Er ist sicherlich kein lupenreiner Demokrat, ich halte ihn aber für den richtigen Mann, ein Land wie Russland zu führen. Auch wenn uns zu Recht nicht alles gefällt, was er tut, ist er in einem gewissen Umfang berechenbar. In dem Pool möglicher Nachfolger lungern wahrscheinlich nicht wenige Subjekte herum, die diese Qualitäten nicht mehr haben.
Es hieß ja schon vor hundert Jahren: „Rußlands angestammte Regierungsform ist Despotismus, abgemildert durch Meuchelmord“
Was vor 100a war?
Ganz einfach, dann gehört die NAZI-Zeit auch zur Betrachtung/Bewertung.
Wenn wir so denken würden, wäre Putin locker mit den kath.Päpsten vergleichbar.
MfG
Mit ist nicht völlig klar, ob Du die Frage auf Macron abzielst oder Putin.
IMHO ist die Einschätzung Putins durch Macron schlicht falsch. Er ist nicht „besessen“ davon, sich einzumischen. Es besteht also keine pathologische Fixierung. Putin agiert nach ganz bedächtigem und wohlüberlegtem Kalkül. Er will Pflöcke in die EU treiben, um sie möglichst als geopol. Gegner kleinzuhalten. Nichts anderes wollen China und die USA. Denn eine tatsächlich einige und auch schnell agierende EU (wir sind weit entfernt davon) wäre militärisch und wirtschaftlich ein global player, der Russland in seiner derzeitigen (inneren) Verfasstheit eine Bedrohung wäre.
Putin legt keinen Wert auf Demokratie nach „unserer“ Bauart. Diese könnte auch innerhalb der russ. Föderation, so sie von dort übernommen/nachgeahmt werden würde, massive Zentrifugalkräfte entwickeln, die eine Rückkehr zur Supermacht verunmöglichen würden.
Putin legt nur insoweit Wert auf (gelenkte) Demokratie als sie ihm zur Legitimation seiner eigenen, nahezu unangreifbaren, innenpol. Macht dienlich ist. Bei allen weiteren Entscheidungen soll man ihm untertänigst folgen und die Klappe halten, weil man anderenfalls u.U. als pol. Störfaktor neutralisiert werden muss.
Wobei ein aussenpol. so agierender Putin wieder sehr berechenbar ist.
Gruß
vdmaster
Diese Aussage stammt so nicht von Macron, sondern ist bereits eine (fragwürdige) Übersetzungs-Interpretation des Originalzitats, das so lauten dürfte:
„He’s obsessed by interference in our democracies“
https://www.afp.com/en/news/826/macron-warns-against-being-weak-putin-doc-1485zh1
und so ins Französische übersetzt wurde - und vielleicht ja auch die von Macron gemeinte Version ist.
„Il [Poutine] est obsédé par les interférences dans nos démocraties“
Es scheint bei dieser Aussage also Macron weniger um Putin als um die Verfasstheit „unserer Demokratien“ zu gehen, sprich um das, was VDM hier schon vorgebracht hat-
Das hat dann aber an weder mit „Machtbesessenheit“ (dein Titel) noch primär mit „Einmischung“ Putins (die schlechte deutsche Übersetzung) zu tun.
Gruß
F.