Ist religiös motivierter Extremismus ein Massenphänomen?

Servus,

ist wann genau angebrochen?

Nach Deiner Rechnung vermutlich am 23. April 1945. Am 22. April 1945 wurden in Jasenovac die letzten 980 Opfer ermordet.

Du hast recht, pari steht es noch nicht ganz, wenn man schlicht die Anzahl der Todesopfer vergleicht. Da macht der Una Sancta keiner so leicht was nach.

Schöne Grüße

MM

2 Like

1 Like

Ich muss einräumen, mir sagte diese Ortsbezeichnung nichts und musste jetzt erst nachlesen.
Zum Vergleich mit dem Holocaust hatte ich ja bereits @RotAlge zugestimmt.
Gruß
rakete

Wieso wiederholst du hier ständig Aussagen, die dir schon etliche Male widerlegt worden sind? Es gibt ganz entscheidende Unterschiede, die deine (lediglich herbeigesehnte, jedoch theoretisch und empirisch fernliegende) Gleichsetzung widerlegen:

Die früheren politischen Erfolge des Islam haben dazu geführt, dass sich Religion und Staat vermischt haben. Der Prophet galt nicht nur als geistiger Anführer, sondern war gleichzeitig Feldherr und Gesetzgeber. Das ist in der Seele des Islam verankert und erschwert heutige Säkularisierungsbemühungen. […]

Wann immer die Religion das Sagen in der Gesellschaft hat, gibt es keine Demokratie. Der Vatikan hat sich nicht demokratisiert, sondern er wurde von der Politik entmachtet. Soweit ist der Islam noch nicht. In den meisten islamisch geprägten Gesellschaften gibt es diese Skepsis gegenüber der Religion nicht. Es ist richtig, dass alle Religionen im Grunde archaischer, patriarchischer Natur sind, aber es geht letztlich um die Frage, was die Menschen daraus machen. Zumindest in Europa erkämpften die Menschen die Trennung von Religion und Staat. Diese Trennlinie gibt es in vielen islamischen Ländern nicht.

Nein, die islamische Religion bietet einen besonderen Nährboden, den zum Beispiel eine Religion, die die Nächstenliebe in ihrem „Markenkern“ trägt und deren Gallionsfigur klar für Frieden einstand, während der Prophet Mohammed Widersacher umbringen ließ, nicht bieten kann. Und genau deswegen gibt es keine nennenswerte Bedrohungen für die weltweite Sicherheitslage durch Anhänger jener Religionen, sondern mehr oder weniger nur durch Anhänger des Islam.

Auch hier: Reines Wiederkäuen von Aussagen, die keiner näheren Untersuchung standhalten. Die genauen Hintergründe und die Bedrohungen durch die Rohingya lässt du unter den Tisch fallen. Das mag nicht in letzter Konsequenz rechtfertigen, was in Myanmar geschah, es macht aber deutlich, dass dein Beispiel einfach nichts taugt.

Das Ausgangsbeispiel von @Raketenbasis dagegen spricht für sich. Man fordert den Tod einer Christin, weil sie von muslimischen Frauen angemacht wurde, nachdem sie angeblich aus dem selben Glas wie sie getrunken haben soll. Deswegen gehen in Pakistan nicht wenige Menschen auf die Straße - sie protestieren teils gewalttätig dagegen, dass die Christin nicht zum Tode verurteilt wurde.

[Beitrag editiert vom www Team]

5 Like

Komischerweise wollen die aber niemanden bekehren oder gar unterwerfen. Dein Vergleich ist also derart abstrus, dass ich hoffe, er ist nur deinem abstrusen Denken geschuldet und es steckt nicht mehr dahinter.

Dein Propagandamaterial scheint Lücken aufzuweisen:

Ach ja stimmt, im Gegensatz zur AfD schreiben ja sonst nur Antisemiten.

4 Like

Tatsächlich sind diese Aussagen zu keinem Zeitpunkt widerlegt worden und werden deshalb wiederholt, weil sie schlicht und ergreifend wahr sind.

Es kommt darauf an, welchen Stellenwert die Religion im Leben einer Bevölkerung hat. Je größer der Stellenwert desto größer die Chance auf Extremismus. Es kommt dabei nicht auf die einzelne Religion an. Beide verlinkten Artikel behaupten, ohne belegen zu können, dass speziell der Islam ein Problem mit der Säkularisierung hätte, aufgrund der besonderen Rolle Mohammeds.

Unterm Strich hat religiöser Extremismus aber viel mehr Machteliten, mangelnder Bildung und den Lebensumständen der Menschen zu tun, als mit den eigentlichen Inhalten der Religion. Man darf eben nicht Korrelation mit Kausalität verwechseln.

5 Like

Nachdem das nun geklärt ist, wie wäre es mit einer Antwort in Bezug auf Pakistan. Einerseits haben wir einen relativen modernen Staat, dem man erstmal mehr Toleranz und Aufgeschlossenheit zutrauen würde als z.B. Afghanistan. Auf der anderen Seite scheinen sich Regierung und Teile der Bevölkerung einen Wettstreit an Schurkenhaftigkeit zu liefern.

@RotAlge und @Aprilfisch hatten ja in anderem Zusammenhang Vergleiche mit Holocaust und Nationalsozialismus angestellt. Was sagt der tolerante Teil von Opposition und Geistlichkeit dazu, dass eine junge Frau wegen eines (Nicht)vergehens, welches für einen vernünftig denkenden Menschen eine absolute Nichtigkeit ausmacht, dermaßen isoliert und bedroht wird ? Gibt es einzelne gerechte Imane, die das Unrecht auf der Kanzel anprangern? Im Nationalsozialismus bzw. in dem ,im Vergleich mit Pakistan, kleinen Deutschen Reich hat es zumindest einen kleinen Widerstand gegen den Totalitarismus gegeben. Hier nun ein Beispiel:
Nach den staatlich gelenkten öffentlichen Ausschreitungen gegen Juden und Christen jüdischer Abstammung in den Novemberpogromen 1938 betete Lichtenberg jeden Sonntag öffentlich für die Verfolgten, gleich welchen Glaubens. 1941 protestierte auch Lichtenberg in einem Brief an Reichsgesundheitsführer Leonardo Conti gegen die systematische Ermordung unheilbar Kranker und geistig oder körperlich Behinderter („Euthanasieprogramm“), die der Münsteraner Bischof Clemens August Graf von Galen der Öffentlichkeit bekanntgemacht hatte.


Aufgrund einer Denunziation wurde Lichtenberg am 23. Oktober 1941 durch die Geheime Staatspolizei festgenommen, bei der Festnahme fand sich eine vorbereitete Kanzelvermeldung, dass die Gemeinde einem anonym verbreiteten Flugblatt an die Berliner, das jedwede Unterstützung der Juden als „Verrat am eigenen Volk“ bezeichnete, keinen Glauben schenken, sondern nach dem Gebot Jesu Christi handeln solle. Lichtenberg bezeichnete dieses Flugblatt wörtlich als Hetzblatt. Im Hinblick auf frühere Gebete für Verfolgte genügte dies dem Sondergericht Berlin I, Lichtenberg am 22. Mai 1942 wegen „Kanzelmissbrauchs“ und Vergehen gegen das Heimtückegesetz zu einer zweijährigen Haftstrafe unter Anrechnung der Untersuchungshaft zu verurteilen.
Wer wendet sich in Pakistan öffentlich gegen die Verfolgung der harmlosen Frau? Wie groß ist die moderne geistliche Opposition als respektierter Meinungsträger der pakistanischen Gesellschaft?
Gruß
rakete

der islam ist mit seinem (irdischen) drakonischen rechts- und bestrafungssystem wohl einzigartig unter den großen religionen.
es ist daher kein extremismus, das gehört zur religion und zum selbstverständnis der religion.
und es ist sicherlich kein problem, keine ursache oder phänomen der bevölkerung, der gläubigen, der masse, sondern der religion islam als solche. sie ist die wurzel.

jeglicher vergleich mit anderen weltreligionen (oder was hie und da einige vertreter sich ohne religiöse grundlage ausgedacht und praktiziert haben) entbehrt imho daher auch jeder grundlage.

pasquino

1 Like

Definitiv ist das kein Alleinstellungsmerkmal (vgl. extremistische Hindus). Der Islam zeigt sich aber in der Verbreitung und Brutalität von rel. Extremismus seit Jahrzehnten besonders virulent.

Er ist eine theokratische Ideologie, die in einigen realen Ausprägungen Facetten von Faschismus/Kommunismus/Sozialismus aufweist, bspw. den totalitären Anspruch.

1 Like

Da vergisst der Herr aber geflissentlich, dass dieser Kreuzzug eine Antwort war. Zuvor gab es Überfälle auf Pilger, denen sicherer Zugang zugesagt war und die Zerstörung der Grabeskirche durch Muslime. Hm, das könnte man ja im Abendland not amused zur Kenntnis genommen haben. Nur mal so als Gedankenansatz.

Auch Indien verfügt über Atomwaffen:
2002 Gujarat riots

Lies dir mal den Absatz ‚Attacks on Muslims‘ durch. Aber Achtung: Das ist wirklich nichts für Zartbesaitete.

Und der zitierte Herr vergißt geflissentlich, daß der Kalif Hakim, der die Zerstörung der Grabeskirche veranlaßt hatte, damals schon ein knappes Jahrhundert tot war. Bißchen lang für eine Vergeltungsaktion…

3 Like

Dem ist natürlich zuzustimmen.Dennoch ist es doch wohl wahr, dass im Namen des christlichen Gottes nicht mehr in großem Stil gemordet wird.(Heutzutage wird in der westlichen Kultur im Namen des Kapitalismus gemordet, genannt dann „Demokratie“, wobei hier die Demokratie mißbraucht wird…)
Der Fehler ist doch aber schon da, wenn man das direkt den beiden Religionen zuweist, was in ihrem Namen veranstaltet wurde und wird. Da wird Religion von den Islamisten ebenso mißbraucht, wie von den rechten Socken.
Aber das Einschlafargument „guck doch mal, was in den Kreuzzügen et cetera im Namen der Verbreitung des Christentums gemacht wurde“ kann heute eigentlich niemand mehr zu anderen Zwecken, als denen der Rhetorik verwenden.

Ein whataboutism war schon das vorherige „Argument“, das christianistisches Morden und islamistisches Morden vergleichen möchte.

Das kommt darauf an, wie du ‚großer Stil‘ und ‚im Namen Gottes‘ definierst. Klar, an die Zahlen des 30jährigen Krieges wird man so bald nicht mehr herankommen und den Spruch ‚deus lo vult‘ wird man in der Form auch nicht mehr hören. Dennoch gibt es bis heute Konflikte, bei denen sich die beteiligten Parteien auch durch die Religion unterscheiden. Und wenn man einen US Präsidenten von einem Kreuzzug fabulieren hört, dann hat das eben auch ein Gschmäckle.

Manchmal sind Menschen einfach Scheiße und mit dem Spruch ‚der hat ja eine andere X‘ wurde im Laufe der Geschichte bis heute jede nur erdenkliche Gräueltat gerechtfertigt. Dabei kannst du X durch eine Reihe von Begriffen wie ‚Religion‘, ‚Hautfarbe‘, ‚Nationalität‘, ‚Ethnie‘, ‚politische Einstellung‘ etc. ersetzen. Und dabei ist es völlig egal, welche Religion, Hautfarbe, Nationalität usw. hat.

Zu Glauben, wir Christen wären da aus irgendeinem Grund ‚besser‘ ist lachhaft. Der letzte Genozid auf europäischem Boden ist knappe 20 Jahre her und wurde von Christen an Moslems verübt.

2 Like

Überwiegend bei denjenigen, die schnell zu Empörungsreaktionen wider die USA neigen. Also einige weinerliche Medienvertreter und jammernde Religionslehrer, die sich und ihre Schäflein gerne als Opfer großer Verschwörungen sehen. So wie beim Anschlag auf das WTC.

Es ist ja auch soooo furchtbar, was US-Präsidenten von sich geben.

An das Gute glaubte er so fest, daß er auch seinen bedeutendsten geschichtlichen Auftrag, die Befreiung der von den Achsenmächten besetzten Länder, als einen Kreuzzug in Europa sah und so später schilderte.

Abgesehen davon, dass auch heute noch im Namen des christlichen Gottes gemordet wird (Abtreibungsgegner in den USA, Lord’s Resistance Army in mehreren zentralafrikanischen Ländern) geht es bei dem verweis auf ähnliche Phänomene in der Geschichte des Christentums nicht darum, quasi einen Wettbewerb zu führen, wer die meisten Toten auf dem Gewissen hat, oder den Terror im Namen des Islam zu rechtfertigen, sondern vielmehr darum, darauf hinzuweisen, dass jede Religion von Extremisten missbraucht werden kann. Deshalb habe ich auch zusätzlich auf die extremistischen Buddhisten in Myanmar hingewiesen.

1 Like

Tatsächlich bei denjenigen, die über ein rudimentäres Geschichtswissen verfügen und denen bewusst ist, wie sehr der christliche Glaube und alle seine Aspekte mit dem täglichen und politischen Leben der USA verknüpft sind.

Ich wusste gar nicht, dass Eisenhower 1948 bereits Präsident war :smirk:

Und da wäre ja noch so eine Kleinigkeit wie Kontext. Der stört aber natürlich nur, wenn man Leute völlig aus dem Zusammenhang zitieren möchte…

1 Like