Ist "schneiden" Genitiv in diesem Satz

Hallo!

Das steht im Duden unter dem Stichwort „Schappe“.

Werkzeug zum Bohren in lockerem Gestein, das aus einem stählernen Zylinder mit einer Pflugschar ähnlichen Schneiden besteht.

ich versuche „ähnlichen Schneiden“ grammatikalisch einordnen. Kann das Genitiv sein?

aus einem stählernen Zylinder

mit einer Pflugschar

Was ist dann „ähnlichen Schneiden“?

Danke

die KI behauptet, dass das der Dativ Plural und kein Genitiv ist. Das passt jedoch irgendwie nicht

In dem Satz „Werkzeug zum Bohren in lockerem Gestein, das aus einem stählernen Zylinder mit einer Pflugschar ähnlichen Schneiden besteht“ ist „ähnlichen Schneiden“ grammatikalisch folgendermaßen einzuordnen:

  • „ähnlichen“ ist ein Adjektiv , genauer gesagt, der Dativ Plural des Adjektivs „ähnlich“. Es bezieht sich auf das Substantiv „Schneiden“ und gibt an, dass die Schneiden dem einer Pflugschar ähnlich sind.
  • „Schneiden“ ist ein Substantiv im Dativ Plural und bezeichnet die scharfen Kanten oder Klingen des Werkzeugs, mit denen es schneidet oder gräbt.

korrigendum

ich versuche „ähnlichen Schneiden“ grammatikalisch einzuordnen. Kann das Genitiv sein?

@Nadja
So wie ich das verstehe, besteht nur der scharfkantige Rand aus Schneiden, die Pflugscharren ähneln.
Auf der Baustelle gibt es was Ähnliches, nennt sich Lochfräse/Dosenbohrer.

Gruß, k.

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Eine Schere hat zwei Schneiden. (Obwohl man eigentlich Klingen dazu sagen müsste.)
Aber um den Unterschied zwischen dem Verb „schneiden“ und den Substantiven „Schneiden“ zu verdeutlichen.

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Die Präposition mit bezieht sich nicht auf Pflugscharen, sondern auf Schneiden.

Werkzeug, bestehend aus einem Zylinder mit Schneiden [Dat], die einer Pflugschar [Dat.] ähnlich sind.

Also „mt Schneiden“ Attribut zu „Zylinder“.
Und „einer Pflugschar ähnlich“ Attribut zu „Schneiden“.

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Und du hattest dasselbe bereits → Mai 2019 schon einmal getan :face_with_hand_over_mouth:

Zeitschleife? :thinking:

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Danke @Metapher.
Da ist wirklich wie ein Déjà-vu im Sinne des Wortes. Denk aber darüber nach, dass es vor der Pandemie war. :man_shrugging:

Schneide hat zwei Bedeutungen: Einmal als (eher selten gebrauchtes) Synonym für Klinge (vermutlich als eine Art pars pro toto), zum anderen als Bezeichnung für die geschärfte Kante einer Klinge. Es gibt zum Beispiel Klingen mit zwei Schneiden.

Beide Bedeutungen sind legitim. Man kann deshalb die Klingen einer Schere als Schneiden bezeichnen - oder auch die Schneiden einer Schere. :slight_smile:

Eine Schere, die gar keine Schneiden hat, taugt nur noch für den Abfall.

Insofern ist deine Aussage glattweg falsch.

Gruß,
Max

Danke Bernd! Ich habe es jetzt verstanden.

Gehts auch auf deutsch?

Was schreibst du für einen Bullshit?
Solche Leute liebe ich. Oder habe ich behauptet 1+1 wäre 3 ?

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Nichts anderes sagt

Insofern ist seine Aussage also glattweg falsch richtig.

Und da eine Scherer „zwei Klingen mit je einer Schneide“ hat, ist „eine Schere hat zwei Schneiden“ sowiewo und jedenfalls und überhaupt richtig.

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Genau! Und deswegen ist es mE falsch, zu behaupten, dass man eigentlich Klingen dazu sagen müsste. Für mich drückt das aus, dass „Klingen“ der richtigere Begriff ist. Aber das stimmt nicht, beide Ausdrücke sind richtig - vor allem dann, wenn man damit unterschiedliche Dinge bezeichnen kann.

Du bestätigst das, was ich geschrieben habe: Der Ausdruck „Schneiden“ ist korrekt. Die Aussage, man müsse eigentlich Klingen dazu sagen, falsch.

Gruß,
Max

Nein, das hast du bereits das letztemal. :slight_smile:

Kurz gesagt: Beide Ausdrücke sind korrekt. Deswegen ist es falsch, zu behaupten, man müsse eigentlich Klingen zu den Schneiden sagen - zumal in vielen Fällen damit unterschiedliche Dinge bezeichnet werden.

Beste Grüße,
Max

Warum sagst du dann das in aller Absolutheit?

Du bist ein Krümelkacker.
Wie sind hier nicht bei der Logik elektronischer Bausteine, wo nur ein bestimmter Zustand richtig oder falsch ist. Die menschliche Sprache ist etwas mehrdeutiger, und das auch noch je nach Region unterschiedlich.

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Nein. Denn @Bernd54 meint hier ganz offenbar (wie an dem Folgesatz erkennbar) mit

den umgangsprachlichen Ausdruck, bei dem mit „Schneiden“ die beiden Scherenhebel gemeint sind.

Wo er schreibt

schreibst du halt

Der semantische Unterschied zwischen beiden Klammerausdrücken ist selbst mit einer Lupe kaum zu erkennen und daher mit der Hyperbel „glattweg falsch“ bedenkenswert falsch attribuiert.

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Was lernt man überhaupt in einem Germanistikstudium an deutschen Universitäten? Man müsste eigentlich die Syllabi der Philologieabteilungen ins Visier nehmen, um zu schauen, was diese Leute lernen. Wofür ist ein Studium gut, wenn man sich dadurch so hoch zu Ross fühlt und die anderen, die keine Germanisten sind, ihn zum Kotzen veranlassen /„ankotzen“(sic)?

Ich sehe den Ausdruck nicht als umgangssprachlich an. Der Duden sagt lediglich, dass der Gebrauch selten ist. Das macht das Wort aber nicht weniger richtig. Insofern halte ich die Aussage, dass man eigentlich Klinge sagen müsste, nach wie vor für falsch.

Um es an einem Beispiel zu zeigen: Wenn jemand etwas von „Rössern“ schreibt, dann gibt mE auch keinen Grund, zu behaupten, dass man eigentlich „Pferde“ sagen müsste …

Beste Grüße,
Max

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Nein, ich bin Sprachwissenschaftler, und du musst mir garantiert nichts darüber erzählen, dass Sprache mehrdeutig und komplex ist, weil das mein Fachgebiet ist. Gerade deswegen wehre ich mich gegen grob vereinfachende Aussagen wie „Eigentlich müsste man Klingen dazu sagen“, weil die Sprache eben deutlich vielschichtiger ist. Denn wir sind hier nicht bei der Logik elektronischer Bausteine, wo nur ein bestimmter Zustand richtig oder falsch ist.

Der Krümelkacker bist Du, wenn Du von zwei gleichermaßen korrekten Ausdrücken behauptes, der eine sei eigentlich falsch. DAS sehe ich als die falsche Logik elektronischer Bausteine an, die man auf Sprache nicht anwenden sollte.

Gruß,
Max

Das eine ist eine deskriptive Aussage. Das andere eine normative. Ich brauche da keine Lupe, um den Unterschied zwischen einer bloßen Beschreibung und einer (unnötigen) Wertung zu sehen.

Verstehst Du jetzt, was mich stört? Es gibt bereits zu viele unsinnige Sprachvorschriften von vermeintlichen Sprachaposteln, deswegen bringt mich das schon im Ansatz auf die Palme.

Das war mal ein Expertenforum hier. Ich trauere dem nach. Nein, das heißt nicht, das hier nur Germansten schreiben dürfen. Ich bin in vielen Brettern auch nur ambitionierter Laie und habe auch schon Unsinn geschrieben, wofür ich mit recht eins auf den Deckel bekommen habe. Und ich habe dann noch nie erlebt, dass dann jemand zu meiner Verteidigung geschrieben hätte, dass die Juristen alle so arrogant sind und man das Jurastudium auf den Prüfstand stellen müsste. :slight_smile: Oder dass alle Meinungen wertvoll sind. Ich glaube, da besteht ein deutlich stärkeres Bewusstein dafür, dass man sich mit der Thematik auseinandersetzen muss, bevor man etwas dazu schreiben kann. Und nein: Das muss kein Jurastudium sein.

Es macht mich halt zunehmend traurig, dass die Germanistik einen so geringen Stellenwert genießt. Ich habe hier früher so gerne geschrieben.

Mag sein, dass Bernd da gerade den gesammelten Frust abbekommt, der sich über viele, viele, viele andere User aufgestaut hat. Auf jedes Posting von Dir oder Kreszentia kommen halt fünf von Leuten, die einfach nur daherreden …

Gute Nacht,
Max

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