Ist Sterbehilfe moralisch vertretbar?

Hallo!
Ich bin eine 10. Klässlerin an einem Gymnasium und mache dieses Jahr mein MSA. Dabei muss ich eine ‚Prüfung der besonderen Art‘ (Präsentationsprüfung in 2-Mann-Gruppen) in einem Fach meiner Wahl ablegen und ich habe mich für Ethik entschieden. Als Thema haben wir uns die oben gestellte Frage ausgesucht. Das Thema ist sehr komplex und da wir nur 15 Minuten zur Verfügung haben können wir das ganze nur grob umreißen. Trotzdem würde ich gerne eure Meinung dazu hören. Mit Sterbehilfe meinen wir, ob, wenn ein Mensch beispielsweise hirntot ist und nur noch durch die Maschinen am Leben gehalten wird, man die Maschinen abstellen sollte/darf. Oder was haltet ihr von diesen Verträgen, die einem Arzt verbieten jemanden wiederzubeleben? War jemand von euch schon mal in einer solchen Situation?

Wenn ihr meint, dass ein solches Thema für ein MSA zu umfangreich ist wäre es nett, wenn ihr vielleicht Ideen für andere Themen hättet.

Schon mal vielen Dank!!
Fritzi

Googlen wäre sicherlich die richtige Maßnahme. Grundsätzlich gilt immer: Definition des Problems (Was ist Sterbehilfe? Die hier verwendete Definition ist ungenau bis falsch) - pro & contra - eigene Lösung. Hierzu gibt es eine Unmenge Arbeiten, die über Suchmaschinen aufrufbar sind.

Hallo Fritzi.
Ich bin kein Eksperte in dieser Richtung.
Bin aber absolut für Sterbehilfe.
Es ist grausam wenn Menschen nur noch vor sich hinvegetieren.
Vielleicht solltest du mal Krankenhäuser oder Altersheime besuchen und dann besonders die Demenzabteilung.
Ich bin im Laufe eines langen Lebens(67) zu der Erkenntnis gelangt,dass der/die der/ die das Programm
Mensch geschrieben hat es nicht vollendet hat und ein wirklich unschönes Problem hinterlassen hat.
Die einzige Frage die sich mir stellt ist:Wer soll entscheiden?? Wo ist die Grenze?
Es kann dem Missbrauch Hof und Tor geöffnet werden.
Ich finde es toll das Du Dir dieses Thema ausgewählt hast.Tabus müssen gebrochen werden .
Ich würde mir auch selbst „helfen“ wenn ich es denn dann bewerkstelligen könnte.
Viel Glück.
Mit freundlichen Grüssen
Ernst Böhmer

Hallo Fritzy,

das Thema Sterbehilfe ist in der Tat ein komplexes, aber auch nachdenkenswürdiges Thema, mit dem jeder einmal konfrontiert werden könnte. Auch ich habe mich deshalb schon damit befasst und infolge meiner Erwägungen eine rechtsgültige Patientenverfügung hinterlegt, in der ich erkläre, dass ich – sobald der Hirntod festgestellt wurde – alle lebenserhaltenden Maßnahmen ( Maschinen zur Beatmung, Magensonde u.s.w. ) ablehne. Inwieweit sich der behandelnde Arzt daran hält, liegt dann wohl allerdings in dessen Hand. Leider ! Denn entgegen geltender Rechtssprechung bin ich der Meinung, dass jeder über sein Leben, also auch über seinen Tod frei entscheiden können muß.

Soweit also meine persönliche Meinung dazu, Fritzey.

Ob es die von Dir erwähnten Verträge gibt, die dem Arzt verbieten, jemanden wiederzubeleben, entzieht sich meiner Kenntnis. Weshalb ich dazu auch nichts beitragen kann.

Auf jeden Fall aber wünsche ich Dir gutes Gelingen bei Deiner Arbeit !

Gruß: Peter

Hallo Fritzey,

wenn du das Thema so fasst, dann ist es für 15 min eigentlich zu umfangreich, zumal verschiedene Formen der Sterbehilfe unterschieden werden. Eine gute Übersicht findest du z. B. hier: http://www.hospiz-weinsberg.de/sthi_jur.htm.
–> Ein Streipunkt ist die aktive Sterbehilfe, die in Deutschland (im Gegensatz zu Holland etwa) nicht erlaubt ist. Das wäre z. B. ein Referatsthema. Das Beispiel: Ein durch einen Unfall fast vollständig gelähmter Mensch möchte sterben, kann sich aber selbst nicht töten. Dürfte man ihn auf seinen Wunsch hin töten? (vgl. z. B. Clint Eastwoods „Million Dollar Baby“)
–> Ein weiterer Streitpunkt ist die so genannte „Patientenverfügung“, mit der jeder regeln kann, ab wann medizinische Hilfe für einen selbst eingestellt werden soll. Die Frage ist dabei, wie weit der Wille des Patienten Gültigkeit haben soll. Die aktuelle gesetzliche Regelung in Deutschland legt fest, dass der Wille des Patienten beachtet werden muss. Hier könnte diskutiert werden, ob das eine gute Lösung ist. Hierzu gibt es ein Gerichtsurteil von diesem Jahr. Näheres findest du hier: http://www.sueddeutsche.de/leben/bundesgerichtshof-z….
–> Vor einiger Zeit wurde in Holland die so genannten „Letze-Wille-Pille“ disktutiert: Sollen Apotheken Tabletten ausgeben können, mit denen sterbewillige ältere Menschen ihrem Leben ein Ende setzen können? Nähreres hierzu: http://www.taz.de/1/leben/alltag/artikel/1/letzte-wi…
Mein Vorschlag wäre also: Grenzt euer Thema ein, z. B. auf eine der o. a. Fragen.
Mfg

Wenn ihr meint, dass ein solches Thema für ein MSA zu
umfangreich ist wäre es nett, wenn ihr vielleicht Ideen für
andere Themen hättet.

Schon mal vielen Dank!!
Fritzi

Hallo,

das Thema ist wirklich sehr komplex. Leider ist zu Hause auch unser Telefon abgesoffen und hier unterwegs habe ich nicht viel Zeit. Ich würde es auf jeden Fall auf einen Bereich eingrenzen: z.B. aktive Sterbehilfe (das heißt Tötung auf Verlangen), passive Sterbehilfe (keine aktive Tötung, aber dem natürlichen Geschehen seinen Lauf lassen) oder Beihilfe zum Suizid (der, der Sterben will, bringt sich selbst um). Das ist jeweils Stoff genug. Und dann schau doch mal bei Wikipedia und wenn du konkrete Fragen hast (und ich technisch die Chance habe, sie zu lesen), antworte ich darauf gern.

Viele Grüße

Hanno Paul

Also komplex ist das schon. Technisch sind wir in der Lage, den Tod oder das Sterben sehr weit hinauszuzögern. Wenn man aber die ethischen Dämme wegnimmt, die der Achtung vor dem menschlichen Leben dienen, dann droht eine Kultur, in der jeder, der zur Last wird, sich gezwungen sieht, sein Leben zu beenden oder beenden zu lassen. Wer weiss schon mit Bestimmtheit, dass sein letztes Stündlein geschlagen hat? Grenzfälle wie Hirntod oder sogenannte eindeutige Verfügungen werden da nie einfach zu beantworten sein. Hirntod - nun ja, wenn das wirklich eindeutig feststeht, dann hält einen wirklich nur noch die Technik am „Leben“. Aber die sogen. eindeutigen Verfügungen - wenn die ganze Last dann auf den Schultern des Arztes liegt und er vielleicht Chancen sieht (wieviel tausende Totgesagte haben die Intensivstationen lebend verlassen und noch Jahre weitergelebt - danach fragt man oftmals nicht), soll er dann trotzdem das Leben beenden? Dürfen oder müssen? Er ist Heiler, kein Töter. Vielleicht sollten wir einen neuen Beruf schaffen - den des Totmachers?

Viel Glück
Otto

Sterbehilfe umfaßt eine ganze Bandbreite von Handlungen
Hallo,

der Begriff Sterbehilfe umfaßt eine ganze Bandbreite von Handlungen. So gibt es die in Deutschland verbotene aktive Sterbehilfe, bei der eine Mensch auf seinen eigenen Wunsch von einem anderen getötet wird. Dann gibt es die erlaubt passive Sterbehilfe, bei der lebenserhaltende Maßnahmen eingestellt werden und zuletzt die Beihilfe zur Selbsttötung, die nur für nahe Angehörige und die behandelnden Ärzte strafbar ist.

Eine gute Zusammenstellung der rechtlichen Lage und der Pro- und Contraargumente findet man unter: http://www.cdl-rlp.de/Unsere_Arbeit/Sterbehilfe.html

Gruß
SGS

FRITZI?!
Jo. DU HAST SO EIN FORUM AUFGEMACHT???
Haha… ich sitz grad in diesem komischen MSA Vorbereitungskurs und google unser Thema und dann kommt da dein Eintrag!!! Ich wusste gar nicht, dass du so was gemacht hast!! ^^
Alex schreibt jetzt auch was hier zu glaub ich…
Naja. ich frag dich gleich in der Pause… Wenn wir eine haben…
Okay. Bye
Smul