Ist verhungern lassen Völkermord?

Hallo,

mehr als jeder zehnte Mensch hungert:

Und was tut die Ampelkoalition? Sie will die Hungerkatastrophe verschlimmern, indem sie die landwirtschaftliche Produktionsmenge verringern will. Die Grünen haben sich nämlich mit ihrem Ziel durchgesetzt, den Anteil der ökologischen Landwirtschaft drastisch zu erhöhen.

Da bei Biolandwirtschaft z. B. bei Getreide der Output nur halb so hoch ist wie bei konventioneller Landwirtschaft, müssen künftig noch mehr Menschen hungern.

Wieso wird diese Politik der Bundesregierung nicht von der Bundesregierung als Völkermord eingestuft?

Gruß

Desperado

Puh, wo soll man da mal wieder anfangen…

Aktuell sind in D ca. 10% der Anbaufläche Ökolandbau.

Eine Erweiterung auf 30% wären also weitere 20%. Wieviel das in Summe weniger ist, lässt sich auch nicht so einfach sagen:
https://www.agroscope.admin.ch/agroscope/de/home/aktuell/medieninformationen/medienmitteilungen.msg-id-84937.html

Der langjährige Versuch bestätigt, dass der Biolandbau (gepflügt und ungepflügt) weniger ertragreich ist. So lagen die Erträge durchschnittlich 22 Prozent tiefer als bei konventionellen Produktionsmethoden mit Pflug.

Deutschland exportiert zwar viele Agrargüter, aber das meiste geht nach Europa, die USA und China:
https://www.bmel.de/DE/themen/internationales/aussenwirtschaftspolitik/handel-und-export/zahlen-fakten-agrarexport.html

Mit mehr als drei Viertel aller Ausfuhren blieb die EU auch 2018 der wichtigste Absatzmarkt für deutsche Agrargüter
[…]
Rund 22 Prozent der deutschen Agrarausfuhren gingen 2018 in Drittländer. Auch unter den Drittländern blieb die Reihenfolge der drei wichtigsten Bestimmungsländer unverändert. So gingen die meisten Ausfuhren in die Schweiz (2,1 Milliarden Euro), gefolgt von den USA (1,9 Milliarden Euro) und China (1,5 Milliarden Euro).

Von dem Plan wird also nur ein Bruchteil der Produktion betroffen sein und davon geht überhaupt nur ein Bruchteil an Länder, die in denen Hunger ein Problem ist.

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Weil schon die Oma 1980 unrecht hatte als sie sagte, dass man angesichts der hungernden Kinder in Äthiopien seinen Teller leer essen muss. Ob wir nun ein paar tausend Tonnen Getreide mehr oder weniger produzieren, spielt für die Hungersituation auf diesem Planeten keine große Rolle.

Das beste, was die deutsche Regierung tun kann, um den Hunger in der Welt zu lindern, ist möglichst viel Kriegsgerät an die Ukraine zu liefern, damit diese nach dem Abzug der Russen ihre Getreideexporte wieder in vollem Umfang aufnehmen kann.

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Bevor Du hier den Staat auf die Anklagebank setzt, setzen wir da doch lieber gleich mal Dich hin. Du persönlich könntest schließlich auch auf jeder Fensterbank Getreide anbauen, deinen letzte Cent in den Erwerb von Nahrungsmitteln stecken, und dann alles an hungernde Menschen verteilen. Da Du dies nicht tust, trifft Dich der von Dir gemachte Vorwurf 1:1 genau so!

Aber da wir nun mal alle wissen, dass uns alle niemand auf die Anklagebank setzt, obwohl wir alle tagtäglich Geld für andere Dinge als für die Versorgung der Ärmsten der Armen aufwenden und uns lieber Blumen als Getreidehalme im Garten leisten, solltest diese Mal selbst DU erkennen, was DU da für einen Unfug verzapfst!

Und da Du es ja ohnehin nicht kapieren wirst, spare ich mir jetzt mal die kleine Vorlesung zum Thema Unterlassungsdelikte, Garantenstellung, … mit der man natürlich selbstverständlich das alles auch wunderbar juristisch belegen könnte.

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Auch mein erster Gedanke.

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Ach so, was Deutschland macht spielt also keine Rolle, nur wenn es die bösen Russen sind ist alles ganz schlimm. Mit dieser Argumentation kannst Du auch Müll ins Naturschutzgebiet kippen, weil es auf das bißchen Müll von Dir ja nicht ankommt.

Deine Antwort hat schon fast ein so niedriges Niveau wie die darüber.

Ach so, das Individuum soll sich mal selbst an die eigene Nase fassen anstatt die Mißstände im großen Stil anzuprangern.

Kommt mir bekannt vor…

Warst Du zufällig mal Funktionär bei einem Mineralölkonzern?

Da möchte ich mal die Omis in Schutz nehmen. Es wurde eigentlich immer argumentiert, weil dort Menschen hungern (im Sinne von „sei froh, dass Du nicht hungern musst“). Von einer sich daraus resultierenden Verbesserung in der dritten Welt wurde eigentlich weniger gesprochen.

Hallo,
steht doch schon auf deinem Buch - also, warum fragst du , wenn du ohnehin schon weisst ?
Gruss
Czauderna

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Du kennst meine Omas schlecht.

Deutschland exportiert ungefähr 10 Mio. Tonnen Weizen pro Jahr und das insbesondere ins benachbarte Ausland. Die Ukraine exportierte vor dem Krieg alleine das doppelte und das vor allem in die ärmeren Länder Afrikas und Asiens.

Naja, wenn 10 Mio. Tonnen Getreide in Afrika und Asien fehlen, ist das halt was anderes, als wenn wir 1 Mio. Tonnen weniger in die Niederlande exportieren. Aber vermutlich erwartet niemand, dass Du das verstehst oder gar erkennst, dass Du mal wieder auf dem Holzweg bist.

Natürlich kommt es dort darauf an. Es handelt sich halt um zwei völlig unterschiedliche Sachverhalte.

Nota bene: die Ukraine exportiert derzeit viel Weizen in Europas Osten (weil über Schiene und Straße möglich), was dort die Preise ruiniert und dazu führen wird, das wahrscheinlich in der kommenden Aussaat auf andere Produkte ausgewichen wird. So lange Russland seinen verbrecherischen Krieg in der Ukraine führt, hat das also in mehrfacher Hinsicht Auswirkungen auf die Ernährungssituation in der Welt.

Ein ganz anderes Thema ist übrigens noch, dass es nicht nur um die bloße Verfügbarkeit von (u.a.) Getreide geht, sondern auch darum, ob die betreffenden Länder genug Geld für den Erwerb haben und ob das Getreide am Ende dort ankommt, wo es gebraucht wird. Auch daran wird sich nichts ändern, wenn sich die Zahl der ökologisch bewirtschafteten Fläche in Mitteleuropa um ein paar zigtausend Hektar erhöht.

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Wo zerstört Deutschland in einem benachbarten Getreideproduktionsland Getreidespeicher und bestellte Felder und stiehlt Getreide 100.000 Tonnen-fach?
Wo blockierte Deutschland die Ausfuhr von Getreide auf dem Seeweg?

Beruhige Dich, Dein Niveau ist unerreichbar da nicht vorhanden.

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Willst Du jetzt wirklich so tun, als ob Du einfachste ökonomische Zusammenhänge nicht verstehen würdest? Das Spiel wird langsam langweilig. Du hast schon einmal vom Angebot-Nachfrage-Prinzip gehört und dass darin auch der Preis vorkommt? Dann dürfte Dir klar sein, was mit den Preisen passiert, wenn das Angebot auf dem Weltmarkt verringert wird und wer es sein wird, der es sich dann nicht mehr leisten kann. Du wirst es nicht sein, weshalb es Dir wahrscheinlich so egal ist.

Eigentlich tue ich so, als wolle ich Dir helfen und Du tust so, als wüsstest Du, wovon Du redest.

Ja, da ist was dran. Aber wenn es nur einen Preis gibt und zwar unabhängig davon, wo sich der Anbieter, der Nachfrager und das Gut befinden, warum kostet dann ein halber Liter Erdinger Weizen im Görlitzer Kartoffelkeller € 4,49, während das eigentlich billigere Schöfferhofer Weizen im Maritim in Frankfurt glatte 6 Euro kostet?

Mit anderen Worten: wenn unser REWE hier nur 8 Dosen Mais im Regal stehen hat anstatt wie bisher 20, dann wird Mais in Afrika teurer, weil das weltweite Angebot zurückgegangen ist?

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2021 wurden weltweit ca. 200 Millionen Tonnen Weizen exportiert und davon entfielen auf Deutschland ca. 7 Millionen. Runden wir das meinetwegen auf 10 Millionen auf und sagen, dass beim Ökolandbau um 50% weniger Ertrag erzielt wird, macht eine Erhöhung von 10 auf 30% in Deutschland gerade mal 0,5% aus.

Die Menschen verhungern nicht weil es zu wenig essen gibt, sondern weil sie es nicht leisten können.

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Und wieso ist es so teuer? Weil es zu viel oder zu wenig davon gibt? Das ist jetzt die Preisfrage… sogar buchstäblich.

In Deutschland leben auch nur rund 1 % der Weltbevölkerung - trotzdem wird von allen Seiten so getan, als ob wir die Menschheit retten würden wenn ein Dorf in NRW nicht abgebaggert wird.

Wie bereits oben geschrieben - mit so einer Argumentation kannst Du es auch legitimieren Deinen Müll im Naturschutzgebiet zu entsorgen.

Und zu wenig gibt es seit Sommer 2022 natürlich nicht, weil Russland den Krieg gegen die Ukraine angezettelt hat sondern weil Deutschland eventuell in 2023 die Weizenanbaufläche verringert?

Ich erwarte ja keine Logik von Dir aber ganz so offensichtlich solltest Du die Leute nicht veralbern.

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Es gibt zu wenig im Moment , das liegt unter anderem daran das Russland grade einen Angriffskrieg gegen einen der größten Weizenproduzenten Europas führt und dessen Felder verwüstet…

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