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Fleischreife beim erlegten Wild
Unter Fleischreifung versteht man einen biochemischen Prozess, bei dem Glykogen in Milchsäure umgewandelt wird. Glykogen stellt einen Muskelspeicherstoff dar, der beim lebenden Tier Energie für die Muskelarbeit liefert. Glykogen wird mit Hilfe von Sauerstoff und energiereicher Phosphate in Milchsäure umgewandelt. Die Milchsäure fließt über den Blutkreislauf ab. Gleichermaßen wird aus der Nahrung neues Glykogen gewonnen und den Muskeln neu zugeführt.
Beim erlegten Tier wird das in den Muskeln noch vorhandene Glykogen in Milchsäure umgewandelt, die aber nun nicht mehr abtransportiert werden kann. Somit steigt der Säuregrad des Fleisches (ph-Wert sinkt unter 6,0). Je mehr Glykogen vorhanden ist umso stärker wirkt die Säuerung im Gewebe.
Die Säuerung wirkt gegen Bakterien und macht somit das Wildbret länger haltbar.
Gleichzeitig unterstützt die Säuerung die Entwicklung von Enzymen, die wiederum die Myofibrillen in den Muskeln und das Kollagen des Bindegewebes zerstören. Somit wird das Fleisch zart und saftig.
Äußeres Zeichen der Fleischreifung ist die Totenstarre. Nach Auflösung der Starre ist die Reifung abgeschlossen. Solange sollte das erlegte Stück in der Decke abhängen um eine Kerntemperatur von 7 0 Celsius zu erreichen.
Trichineninformation:
Die Trichinenproben werden aus den Zwerchfellpfeilern (mindestens 1 g) und aus der Vorderlaufmuskulatur (mindestens 0,5 g) des erlegten Wildes vom Jagdausübungsberechtigten für die Untersuchung entnommen.
[Quelle: LJB]
Downloads:
Schulungsfolien „Trichinenseminar“ [pdf, 1,89MB]
Schulungsfolien „Trichinenseminar“ [pdf, 1,89MB]
Zwerchfellpfeiller beim SW
Zwerchfellpfeiller beim Schwein (Großes Foto)
Die Aujeszkysche Krankheit
ist eigentlich eine Viruserkrankung des Schweins. Ihr Erreger entstammt der Familie der Herpesviren, deshalb findet man auch die Bezeichnung SHV-1 (Suines Herpes-Virus 1).
Befallen kann es aber auch andere Säugetiere - während es beim Menschen keinen Schaden anrichtet, ist es für Hunde (und auch Katzen!) besonders heimtückisch - die Tiere leiden extrem, da das zentrale Nervensystem befallen wird und es keine Heilung und keine Impfung dagegen gibt. Ist der Hund nachweislich infiziert, sollte man ihn daher möglichst rasch erlösen.
Übertragen wird das Virus vor allem über das Fressen von infiziertem rohem Fleisch. Theoretisch sind auch andere Übertragungswege möglich (z.B. über die Schleimhäute, was z.B. bei Jagdhunden theoretisch vorkommen könnte in direktem Wildkontakt), aber die häufigste Infektionsquelle ist die Nahrung.