Jagd ein Habicht eher auf Gruppen oder

… Einzelvögel?

Was ist die bevorzugte Art des Habichts (oder anderer Greifvögel) zu jagen? Welche Vor- und Nachteile bringt das?

Ich würde mich echt sehr freuen, wenn jemand eine hilfreiche Antwort hätte. Ich wäre demjenigen zu tiefem Dank verpflichtet :o

Jagdweise und Ernährung (Quelle: Wikipedia)

Habichte erjagen ihre Beutetiere überwiegend aus dem bodennahen Flug oder vom Ansitz aus in einem kurzen, schnellen und sehr wendigen Verfolgungsflug direkt auf dem Boden oder im bodennahen Luftraum. Dabei werden natürliche Strukturen wie Hecken, Bäume, im Siedlungsraum aber auch Häuser sehr geschickt für einen gedeckten Anflug genutzt. Seltener werden aus dem hohen Kreisen heraus im Sturzflug Vögel im freien Luftraum oder in Bodennähe angejagt. Im Frühjahr und Sommer suchen Habichte systematisch in höherer Vegetation und auf Bäumen nach Nestern und erbeuten so zahlreiche nestjunge Vögel. Bei kleineren Vogelarten wird dabei häufig das ganze Nest mit Inhalt gegriffen, die leeren Nester sind dann häufig an den Rupfplätzen zu finden. Auch die Jagd zu Fuß wurde bei Habichten beobachtet, dabei werden zum Beispiel Maulwürfe erbeutet, auf dicht bewachsenen Inseln werden so auch brütende Stockenten geschlagen.

Die Beute wird mit den Füßen (Fängen) gegriffen und getötet, die Krallen der sehr kräftigen ersten und zweiten Zehe werden dabei solange in die Beute gebohrt, bis diese aufhört, sich zu bewegen. Im Zusammenwirken mit den relativ langen Beinen ermöglicht diese Tötungsmethode dem Habicht die Nutzung von vergleichsweise sehr großen und wehrhaften Beutetieren.

Habichte ernähren sich in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet fast ausschließlich von kleinen bis mittelgroßen Vögeln und Säugetieren. Im Süden des Verbreitungsgebietes werden auch Reptilien regelmäßig erbeutet. Amphibien, Fische und Wirbellose werden von Habichten sehr selten als Nahrung genutzt. Das Gewicht der Beutetiere beträgt zwischen 5 g und 3,5 kg, in Mitteleuropa reicht das Beutespektrum bei Vögeln vom Goldhähnchen bis zu Gänsen, bei Säugern von Mäusen bis zu erwachsenen Kaninchen und halbwüchsigen Hasen. Kleine bis mittelgroße Greifvögel und Eulen werden regelmäßig erbeutet, in Mitteleuropa vor allem Sperber und Turmfalken, aber auch Mäusebussarde und Milane, nestjung oder eben flügge werden auch noch Fischadler und Schreiadler geschlagen. Überwiegend werden jedoch Tiere mit einer Körpermasse von 0,05 - 1,0 kg genutzt, in Mitteleuropa vor allem Tauben, Drosseln, Rabenvögel und Hühnervögel. In der Taiga Skandinaviens und Russlands dominieren in der Nahrung Raufußhühner, daneben spielen Ringeltauben, Rabenvögel und Eichhörnchen eine wichtige Rolle.

Da ich in einer sehr waldreichen Gegend aufgewachsen bin und dort auch oft Habichte gesehen habe, kann ich nur sagen, dass ich noch nie Habichte in Gruppen jagen bzw, sitzen sehen habe!!! Eine andere Antwort kann ich leider nicht geben. Vielleicht hat jemand etwas anderes beobachtet!
Uschi

Der Habicht nutzt den Überraschungsmoment aus - ähnlich wie der Sperber. Dabei kann es sein, dass er ein einzelnes Tier im Visier hat oder ein Tier aus einer Gruppe - z. B. bei Vögeln an der Futterstelle. Er sticht unerwartet aus dem Dickicht heraus - ein unaufmerksames Tier hat hierbei keine Chance zu entkommen.

Der Habicht ist ein sehr wendiger Flugkünstler - er jagd daher auch verstärkt in Bodennähe.

Hallo!

Bei uns im Garten geht der Sperber meist auf Gruppen von Spatzen. Aber er hat auch schon Amseln erwischt. Der Habicht geht auch auf größere Vögel wie Krähen oder Tauben. Den Sperber sieht man meist erst, wenn es schon zu spät ist. Er versteckt sich gerne in Bäumen und greift dann sehr schnell und überraschend an. Habicht und Sperber sind von der Jagd her sehr ähnlich.

Hallo,
ein Habicht bzw. Greifvögel allgemein jagen immer einzeln. Sie sind bis auf die Brutzeit Einzelgänger.
Vorteil bzw. Nachteil: Er ist körperlich in der Lage seine Beute alleine zu erlegen und muss daher nicht wie andere Tiere in der Gruppe jagen um Erfolg zu
haben. Da er sehr schnell aus kurzer Distanz angreifen kann und die Beutetier auch sofort mit seinen starken Krallen tötet.

Gruß
Vogelpark Irgenöd
Steffi

Habicht und Sperber sind monogam und standorttreu, sind Einzeljäger, wobei sie nicht segeln wie die Bussarde, Adler oder Geier, sondern jagen von einem Sitz aus oder nutzen Hecken, etc. als Schutz - sie leben immer in Waldnähe - schlagen in schnellem, wendigen Flug zu. Sie sind bis auf einige Inseln oder Alaska über die ganze Erde verbreitet. In Deutschland leben nur noch 3 Arten - weltweit gibt es, glaube ich, über 50 Arten. Langer Schwanz und kurze, gerundete Flügel sind ihr Merkmal.

… Einzelvögel?

Was ist die bevorzugte Art des Habichts (oder anderer
Greifvögel) zu jagen? Welche Vor- und Nachteile bringt das?

Der Sperber ist ein fast reiner Vogeljäger, wobei der Habicht auch kleinere Wirbeltiere, Insekten oder Eidechsen jagt. Alle Greifvögel hier beschreiben zu wollen wäre abendfüllend - da bitte ich doch Literatur zur Hand zu nehmen oder bei www.wikipedia.de nach zu schauen. Vor- und Nachteile stehen wie bei allen Tieren nicht zur Debatte. Jedes Lebewesen ist auf Grund seiner Entwicklung und seiner Geschichte perfekt auf seine Umwelt zugeschnitten. Ändert sich die Umwelt langsam, passt sich jede Lebensform an - ändert sie sich schnell, sind Lebensformen mit rascher Geburtsfolge klar im Vorteil (siehe die Ratte-bei den Vögeln die Amsel und der Haussperling). Jedes Lebewesen lebt nach seiner Bestimmung, auch der Mensch. Ob andere Lebewesen ihr Leben in einer Weise reflektieren können wie der Mensch ist fraglich, Versuche mit Delphinen, Affen, Kraken und Raben setzen uns oft in Erstaunen, aber der Mensch bildet hier eine seltsame Ausnahme. Aber das ist eine andere Geschichte…

Ich würde mich echt sehr freuen, wenn jemand eine hilfreiche
Antwort hätte. Ich wäre demjenigen zu tiefem Dank verpflichtet

o

Hallo Meret,
soviel ich weiß, sind Greifvögel, besonders Habichte und Busarde eher Einzelgänger, vielleicht kommt das auch daher, dass ihre Beute manchmal doch eher klein ausfällt und nicht für mehrere reicht. Dass eine größere Beute von mehreren Greifvögel „verspeist“ wird, kenne ich eigentlich nur von Geier.
Ich hoffe, dass ich dir mit meiner Antwort, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit hat, helfen konnte!

Hallo meret.möchte.eine.Antwort!

Ich habe durch Zufall Deine Frage gesehen und dazu auch die Antworten gelesen. Mir fiel auf, dass so richtig konkret niemand geantwortet hat. Daher schreibe ich diese Antwort, obwohl Deine Frage schon etwas älter ist.

Die Antwort lautet ganz klar: Einzelvögel!

Dabei ist es völlig uninteressant, ob nun Habicht, Sperber, irgendein Falke, Adler oder Bussard. Alle jagen bevorzugt auf Einzelvögel.
Der Grund dafür ist leicht verständlich: Es kann nur ein einzelner Vogel erlegt werden!
Damit komme ich auch gleich zu den Vor- und Nachteilen. Wenn man nur ein einzelnes Individuum erbeuten will, konzentriert sich ein Beutegreifer auch immer nur auf ein Individuum, auf das er nahezu seine ganze Energie verwendet. Ein Einzelvogel ermöglicht einem Beutegreifer, wie dem Habicht, dass er sich voll und ganz auf dieses Individuum konzentrieren kann. Ein Nachteil bei der Jagd auf Einzelvögel gibt es nicht, denn um im Gegensatz zu einem Nachteil einen Vorteil bei der Jagd auf eine ganze Gruppe zu haben, müsste der Beutegreifer diesen Vorteil dadurch nutzen, dass er sich unmittelbar vor dem Angriff auf ein Individuum spontan entscheidet oder gar mehrere Individuen aus der Gruppe töten wollte. Beides kommt nicht in Frage, weil Greifvögel nicht auf Vorrat jagen und jeden Angriff durch den Anflug bereits relativ lange vor dem Zuschlagen planen, um so die vorhandenen Energiereserven optimal zu nutzen. Besonders deutlich wird dies bei Falken, die schon vor Beginn des typischen Sturzfluges sich voll im Klaren sein müssen, welches Tier die Beute ist. Beim Habicht und Sperber, die in Bodennähe die Beute verfolgen, mag dies nicht so sehr deutlich sein, doch spätestens dann, wenn sie ein Individuum aus der Gruppe isolieren, wird die Konzentration auf ein Individuum sehr deutlich.

Die Schwarmbildung ist bei Vögeln ebenso wie bei Fischen ein instinktives Verhalten, um Beutegreifern das Angreifen zu erschweren. Warum? Weil die Beutegreifer sich eben auf ein Individuum konzentrieren müssen, was innerhalb eines Schwarms aber sehr schwierig wird. Auch Beutegreifer leiden unter Konzentrationsschwäche, wenn sie durch entsprechende Umstände ausreichend abgelenkt werden. Andere Individuen in einem Schwarm, stellen genau diese Ablenkung dar, wodurch der Schutz des Individuums innerhalb eines Schwarms zumindest meistens gewährleistet ist. Wenn dieser Schutz vor dem Zugriff von Beutegreifern Wirkung zeigt, ist im Umkehrschluss völlig logisch, dass entsprechende Beutegreifer Individuen als Beute bevorzugen.
Dass Greifvögel auch Beute aus einem Schwarm schlagen, ist sicher nicht ungewöhnlich. Doch diese Angriffe beziehen sich nicht auf den Schwarm oder die Gruppe, sondern auf ganz bestimmte Außenseiten, also gezielt ausgewählte Individuen. Der Begriff Außenseiter ist dabei wörtlich zu nehmen, denn meistens sind es Beutetiere am Rande des Schwarms oder Nachzügler, die räumlich gesehen sich vom Schwarm getrennt haben oder aus einem anderen Grund, wie beispielsweise körperliche Behinderung, eine Außenseiterposition einnehmen. Auch wenn aus der Betrachtung eines Menschen es den Anschein hat, dass ein Greifvogel scheinbar mitten in einen Schwarm hineinstößt, liegt dieser Anschein primär am abweichenden Blickwinkel. Aus der Sicht des Beutegreifers handelt es sich ganz bestimmt nicht um ein Individuum mitten im Schwarm, sondern um einen Einzelvogel, der nicht (mehr) Bestandteil des Schwarms ist. Einige Beutegreifer versuchen, um eine solche Situation herbei zu führen, mit Scheinangriffen einen Schwarm zu teilen oder einzelne Beutetiere zu separieren.

In ganz wenigen Ausnahmefällen, von denen ich sogar mehrfach gefilmte Szenen gesehen habe, hat ein Beutegreifer auch Erfolg auf zufällig auftauchende Sekundärziele.
So habe ich in einer Fernsehdokumentation sogar in Zeitlupe gesehen, wie ein Habicht eindeutig auf längere Zeit zwei Tauben verfolgt, wobei sein Interesse eindeutig nur einer dieser Tauben galt. Die Tauben gewannen aber mehr und mehr Abstand zum Habicht, der schon sichtlich erschöpft schien, als plötzlich eine Amsel aus einer Hecke quer fliegend zwischen Tauben und Habicht geriet. Die Gefahr im letzten Moment erkennend, versuchte die Amsel aus der Gefahrenzone zu gelangen, wodurch sie durch das Ausweichmanöver auch noch an Geschwindigkeit verlor, so dass es dem Habicht mühelos gelang, die Amsel zu greifen. Leider kann ich mich an den Titel des Films nicht mehr erinnern.
Selbst erlebt habe ich die Jagd eines Habichts ebenfalls auf eine Taube, die mit einer anderen Taube zusammen an einem Fichtenbestand entlang flog. Der Habicht überholte völlig desinteressiert die eine Taube, um noch lange Zeit vergeblich die schnellere Taube zu verfolgen. Die vom Habicht überholte Taube ließ sich sofort, als der Habicht vorbei war, auf einem Fichtenzweig nieder, um sich auszuruhen. Dies zeigt, dass der Habicht bei der Auswahl seiner potentiellen Beute durchaus Fehleinschätzungen hat und dennoch seiner primären Auswahl treu bleibt. Offensichtlich ist die Konzentration auf das ausgewählte Individuum so groß, dass er während der Jagd eine leichtere Beute gar nicht richtig wahrnimmt. Im Beispiel zuvor hat der Habicht vermutlich schon erkannt, dass sein Angriff erfolglos war, so dass er die plötzlich auftauchende Amsel überhaupt wahrnehmen konnte.

Ich hoffe, dass meine späte Antwort dennoch Dein Interesse findet.
Mit freundlichem Gruß,
Peter L.

Hallo,
es tut mir Leid, dass ich erst jetzt antworte, aber ich war damals aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage und hatte es dann auch vergessen.
Also ich glaube, dass der Habicht sich auf eine Beute konzentriert und sie dann den Umstände entsprechend jagt.
So hat sich schon ein Greifvogel mitten in eine Vogelschar am Futterplatz gestürzt und Beute geschlagen.
Dann hatte er es mal auf einen fliegenden Piepmatz abgesehen und ist diesem bis in die Hecken nach geflogen.
Wenn der im Winter Hunger hat, muss er sich nach allen Regeln der Kunst Nahrung verschaffen.
Eine etwas größere Edelstahlkugel im Bereich der Futterstelle kann da Abhilfe schaffen, da er sich beim Anflug selbst sieht und denkt, dass er von einem Artgenossen angegriffen wird.
Ich hoffe, dass ich auch im nachhinein noch etwas helfen konnte.
MfG