Janina in hebräischen Zeichen

Hey,

ich suche nach dem Namen meiner Schwester in hebräischen Zeichen.
Bitte helft mir weiter, ich finde einfach nicht die richtigen zeichen…

Hallo,

versuch’s mal hiermit:
http://www.stevemorse.org/hebrew/eng2heb.html

Gruß
Christa

Hallo,

unabhängig vom potentiellen Diskussionsbedarf zum Thema Tattoos stellt sich mir (und stelle ich Dir) eine Gegenfrage: Wie wird der Name Deiner Schwester ausgesprochen? Spricht man das J am Anfang [j] (wie in _ J acke_), [dʒ] (wie in _ Dsch ungel_), [ʒ] (wie in _ J ournal_) oder gar [ʃ] (wie in _ Sch irm_)? Denn danach richtet sich die Auswahl des entsprechenden hebräischen Buchstabens.

Gruß,
Stefan

Hallo

und dann gibt es noch eine weitere Möglichkeit: Janina ist eine Verkleinerungsform von Johanna und der Name Johanna ist bereits hebräisch (יוחנה)
Also versuch herauszufinden, was „Johannalein“ auf hebräisch heisst - wird zwar dann anders ausgesprochen, als Janina, aber das wäre eine echte Hebräisierung.

Gruss, Sama

Hallo Sama,

an sich klingt die Idee nicht schlecht. In der Praxis scheitert sie aber an folgenden Problemen:

Zunächst überspannst Du den etymologischen Bogen meines Erachtens ein wenig zu stark. Denn so einfach ist die Herleitung des Namens nicht; einen (geläufigen) weiblichen hebräischen Vornamen יוחנה** *(*Yochana) gibt es nicht. Janina ist ein Diminutiv von Jana, der auf griechischἸωάννα**(Ioánna) zurückgeht. Dieser Name leitet sich jedoch nicht von einem hebräischen Frauennamen ab, sondern ist eine Ableitung vom männlichen VornamenἸωάννης(Ioánnis), der wiederum auf hebräischיוחנן(Yochanan) bzw.יהוחנן (Yehochanan) zurückgeht.

Hinzu kommt, dass man den Namen יוחנה (Yochana) im Hebräischen vermutlich eher als (veralteten) Männernamen wahrnehmen würde. Die Googlesuche spuckt z.B. überwiegend Ergebnisse wie den Familiennamen בן יוחנה (Ben Yochana; d.h. „Sohn des Yochana“) aus. Auch im Arabischen ist das Pendant يوحنا (Yūḥannā; z.B. als Name des Evangelisten) übrigens männlich.

Die Koseform der meisten (insbesondere weiblichen) Vornamen wird im modernen Hebräisch in der Regel durch Anhängen des (jiddischstämmigen) Suffixes לה’ (-le) gebildet. So wird z.B. חנה (Chana) zu חנה’לה (Chanale); יוחנה** *(*Yochana) würde zuיוחנה’לה *** (*Yochanale). Damit wären wir deutlich vom Namen Janina entfernt – unabhängig davon, ob wie man das J am Anfang nun ausspricht. Für jemanden, der sich nicht intensiv mit den etymologischen Hintergründen auseinandergesetzt hat, würden sich die Gemeinsamkeiten also nicht erschließen.

Letztendlich ist die Methode der „(Rück-)Übersetzung“ von nichthebräischen Namen äußerst unüblich;* der Vorname des Fußballers Beckham schreibt sich auf Hebräisch z.B. דייוויד (Deivid) und nicht etwa דוד (David), wie man ihn im hebräischen „Original“ eigentlich schreibt.

Ergo: Die allerbeste Idee ist Dein Vorschlag sicher nicht. Aber er hat zumindest meinen sprachwissenschaftlichen Gehirnschmalz zum Arbeiten gebracht. :smile:

Gruß,
Stefan

* Bei der (Rück-)Übersetzung von nichthebräischen Namen kommen einem natürlich zwangsläufig die zahlreichen zionistischen Aktivisten in den Sinn, die im Zuge ihrer Alija ihren „schwachen“ jiddischen, polnischen oder russischen Namen gegen einen „starken“ hebräischen eingetauscht haben. In den meisten Fällen handelt es sich dabei jedoch nicht um eine Eins-zu-eins-Übersetzung, sondern um die Wahl eines griffigen (ähnlich klingenden) hebräischen Namens.

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Soweit ich gehört habe, wäre eine hebräische Tätowierung eigentlich ein Akt des Antisemitismus, weil Juden Tätowierungen strikt ablehnen.

Soweit ich gehört habe, wäre eine hebräische Tätowierung
eigentlich ein Akt des Antisemitismus, weil Juden
Tätowierungen strikt ablehnen.

Und wo genau willst du das gehört haben?

Weiß nicht mehr, vielleicht hier.

Soweit ich gehört habe, wäre eine hebräische Tätowierung
eigentlich ein Akt des Antisemitismus, weil Juden
Tätowierungen strikt ablehnen.

Trotzdem kann sich jeder Volljährige auf seine eigene Haut malen oder stechen, was er möchte.

OT: Die leidige Tattoogeschichte
Hallo Raimund,

Soweit ich gehört habe, wäre eine hebräische Tätowierung
eigentlich ein Akt des Antisemitismus, weil Juden
Tätowierungen strikt ablehnen.

wie schon in den anderen Antworten angeklungen ist, ist eine solche Aussage unzureichend und folglich ziemlich dämlich. Der wahre Kern ist folgender: Im (traditionellen) Judentum gelten Tätowierungen als Sünde. Daher kann man argumentieren, dass ein Tattoo (noch dazu eines in hebräischen Buchstaben) von einem (ultra-)orthodoxen Juden als Affront betrachtet wird. Aber wer darin gleich einen Akt des Antisemitismus vermutet (ob von jüdischer oder deutscher Gutmenschenseite), leidet dann doch ein wenig unter Verfolgungswahn.

Folglich kann man niemandem (weder einem Juden noch einem Nichtjuden) _ver_bieten, sich ein solches Tattoo stechen zu lassen. Der Respekt vor anderen Menschen, die sich in ihren religiösen Gefühlen verletzt sehen könnten, _ge_bietet jedoch, sich erst einmal ein paar Gedanken zu machen, bevor man sich vorschnell zu so etwas hinreißen lässt, nur weil hebräische Buchstaben sooooo cool aussehen.

Dass ich generell von solchen Tattoos abrate, hat neben diesem kulturellen Aspekt noch zwei andere wichtige Gründe: Zum einen haben die hebräischen Zeichensätze, wie man sie im Browser sieht, in etwa die ästhetische Wirkung von Times New Roman oder Arial. – Wer würde sich ernsthaft einen Text in einer solchen Schrift stechen lassen? Zum anderen sehen sich viele hebräische Buchstaben für den ungeschulten Blick äußerst ähnlich, sodass der Tätowierer schnell mal ein ו mit einem י oder einem ן oder ein ס mit einem ם verwechselt.

Am Ende hätte man im schlimmsten Fall unlogischen Buchstabensalat in einer unästhetischen Schrift auf der Schulter stehen – und müsste dann auch noch vor den steinewerfenden Charedim flüchten, die sich durch die Entweihung ihrer heiligen Sprache angegriffen fühlen… :wink:

Gruß,
Stefan

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יָנִינָה (mit Vokalen) oder ינינה (ohne Vokale, wie es heute üblich ist).

HDH

Mathias

Hallo Stefan

Uih! Ok, ich sehe ein, dass das nicht wirklich funktioniert - da muss man zuviele Umwege machen, um zu einem zweifelhaften Ziel zu kommen
Vielen Dank für die Mühe für die Erklärung.

Da nimmt man lieber den Originalnamen

Viele Grüsse, Sama

Hallo ihr,

danke für eure vielen Antworten! Ihr habt mir echt geholfen und einige fragen beantworten. 

Nun zu dem Tattoo, ich lasse mir das Tattoo in Hebräisch stechen da ich für mich entschieden habe das es für mich ist und nicht für jemand anders, das Tattoo soll mich an meine Schwester erinnern und mir das Gefühl geben das sie immer in meiner nähe ist Egal wo ich bin und was ich tue! Ich tue es nicht für jemand anders, nicht aus dem Grund das ich Jude bin und nicht aus dem Grund das ich super cool sein will, es ist einzig und allein für mich! 

Und ja ihr Name wird wie Jacke ausgesprochen…

danke, danke, danke 
Jan 

Hallo ihr,

danke für eure vielen Antworten! Ihr habt mir echt geholfen und einige fragen beantworten.

Nun zu dem Tattoo, ich lasse mir das Tattoo in Hebräisch stechen da ich für mich entschieden habe das es für mich ist und nicht für jemand anders, das Tattoo soll mich an meine Schwester erinnern und mir das Gefühl geben das sie immer in meiner nähe ist Egal wo ich bin und was ich tue! Ich tue es nicht für jemand anders, nicht aus dem Grund das ich Jude bin und nicht aus dem Grund das ich super cool sein will, es ist einzig und allein für mich!

Und ja ihr Name wird wie Jacke ausgesprochen…

danke, danke, danke
Jan

Ps: achja und es kommt nicht mal auf die Schulter sondern unter meinen linken Arm auf die Rippen… :wink: