Jansenismus

Hallo,

ich beschäftige mich derzeit mit dem 17. Jahrhundert in Frankreich und bin dabei auf den Jansenismus gestoßen. Pascal, z.B. war Jansenist und berief sich auf Augustinus.
Ein wichtiger Teil ihrer Lehre war der Glaube an die Prädestination. Nun frage ich mich, wie die Jansenisten überhaupt dazu gekommen sind.
Warum vertreten sie die Lehre, dass Gott das Individuum entweder für die Erlösung vorherbestimmt oder nicht, was ja bedeutet, dass man durch gute Taten nicht selbst an seiner Erlösung mitwirken kann.

Außerdem waren die Jansenisten gegen den Absolutismus, warum?

Grüße

Laura

Hallo Laura

Warum vertreten sie die Lehre, dass Gott das Individuum
entweder für die Erlösung vorherbestimmt oder nicht, was ja
bedeutet, dass man durch gute Taten nicht selbst an seiner
Erlösung mitwirken kann.

dies ist auch die Lehre der meisten Konfessionen aus der Reformation.
Nur beruft sich diese auf Teile des Paulusbriefes an die Römer.
Die Vorherbestimmung ist nur die logische Konsequenz aus dieser
Auffassung welche natürlich im Gegensatz zur Botschaft von Jesus steht
die die Erfüllung des Willen Gottes für das Heil als notwendig lehrt.

Gruß VIKTOR

Hallo Viktor,

danke für deine Antwort.

Eins habe ich jedoch noch nicht ganz verstanden.

Die Jansenisten wollten nicht, dass der Mensch sich einfach von seinen Sünden „freikaufen“ kann? Somit denken sie ähnlich wie die Protestanten. Daher ihr Rückgriff auf die Prädestination bei Paulus, um ihre theologische Auffassung zu stützen?

Grüße

Laura

Hallo Laura

Warum vertreten sie die Lehre, dass Gott das Individuum
entweder für die Erlösung vorherbestimmt oder nicht, was ja
bedeutet, dass man durch gute Taten nicht selbst an seiner
Erlösung mitwirken kann.

dies ist auch die Lehre der meisten Konfessionen aus der
Reformation.

Dass man sein Heil nicht durch Taten erwirken kann ist tatsächlich gemeinreformatorisch, die Prädestination zumindest als doppelte jedoch nicht.

Nur beruft sich diese auf Teile des Paulusbriefes an die
Römer. Die Vorherbestimmung ist nur die logische Konsequenz aus
dieser Auffassung …

Sie ist letztlich noch grundsätzlicher die logische Konsequenz der Allmachts- und Allwissenheitsattribute Gottes. Wenn Gott von Anfang an alles gewusst hat, dann auch, was das Schicksal jedes einzelnen ist. Und wenn er alles vermag, dann hätte er es entsprechend gestalten können, dass das Schicksal der Menschen jeweils ein anderes wäre/würde.
So wir also keine scheiß-egal-Haltung oder Flüchtigkeitsfehler annehmen, muss das Schicksal zum Guten wir zum Bösen eines jeden Menschen durch Gottes Willen bestimmt sein.

welche natürlich im Gegensatz zur Botschaft von Jesus steht
die die Erfüllung des Willen Gottes für das Heil als notwendig
lehrt.

Das ist wohl genau der theologisch umstrittene Punkt, denn dass die Taten eines Menschen sein Heil wirken, sagt Jesus nicht und dass ein gläubiger Christ dem Willen Gottes (wissentlich) entgegen leben sollte oder auch nur könnte behauptet keine reformatorische Kirche.

Gruß
Werner

Hallo Willmann,

du hast zwar nicht auf meinen Post direkt geantwortet, zu dem
was du schreibst habe ich jedoch eine Frage. Ich zitiere kurz:

welche natürlich im Gegensatz zur Botschaft von Jesus steht
die die Erfüllung des Willen Gottes für das Heil als notwendig
lehrt.

Das ist wohl genau der theologisch umstrittene Punkt, denn
dass die Taten eines Menschen sein Heil wirken, sagt Jesus
nicht (…).

Dieser Teil ist mir nicht klar. Jesus sagt doch (vgl. Evangelium) mehrmals, dass man sich an die Gebote Gottes halten soll, damit
man selig wird.

Grüße

Laura

Hallo Werner,

Nur beruft sich diese auf Teile des Paulusbriefes an die
Römer. Die Vorherbestimmung ist nur die logische Konsequenz aus
dieser Auffassung …

Sie ist letztlich noch grundsätzlicher die logische Konsequenz
der Allmachts- und Allwissenheitsattribute Gottes.

Nein ist sie nicht.

Wenn Gott
von Anfang an alles gewusst hat, dann auch, was das Schicksal
jedes einzelnen ist. Und wenn er alles vermag, dann hätte er
es entsprechend gestalten können, dass das Schicksal der
Menschen jeweils ein anderes wäre/würde.

So, so - wir können also mit unserem beschränkten Verstand
beurteilen, mit welche Logik Gott bitteschön zu funktionieren hätte
und was er hätte machen können sollen.

Wenn schon Logik - dann wäre Jesus überflüssig.
Sünde gibt es nicht.Dann auch kein Erbarmen.
Erlösung auch nicht.
Es gibt nur Marionettentheater Gottes.
Kein Mensch ist gefordert - weder zu glauben noch Jesus zu folgen.
(seine Botschaft zu befolgen)

Was Jesus fordert - durchgehend in seiner Botschaft - ist die
Erfüllung des Willens seines Vaters (wir gehen mal davon aus daß er
Gott meint) und er setzt ein klares „Junktim“ zum Heil.

welche natürlich im Gegensatz zur Botschaft von Jesus steht
die die Erfüllung des Willen Gottes für das Heil als notwendig
lehrt.

Das ist wohl genau der theologisch umstrittene Punkt, denn
dass die Taten eines Menschen sein Heil wirken, sagt Jesus
nicht

Hast Du noch nie im NT gelesen ?
Nur zum „Einlesen“: (so geht es im ganzen NT)
Matt.24.14-30 oder 24.31-46
Was ist da theologisch umstritten - sag es, mit Deinen eigenen
Worten, kein „Zitat“ von Theologen. Dann mußt DU einstehen für
das was Du sagst.
(Oder ist dies auch vorherbestimmt ? Dann laß es.Es wäre für die
Katz)
Gruß VIKTOR

Hallo Laura,

Die Jansenisten wollten nicht, dass der Mensch sich einfach
von seinen Sünden „freikaufen“ kann?

dies war auch die Reaktion auf den Mißbrauch und die
Perversion des Ablassgedankens welcher die Reformation in Gang
brachte.
Freikaufen von seinen Verfehlungen kann sich der Mensch nicht
weder, mit Geld noch mit Werken.
Doch darum geht es garnicht.
Um das Heil zu erlangen muß, nach der Botschaft , der Mensch Jesus
folgen (ihm glauben, vertrauen), dh., den Willen Gottes tun.
Die „Gesetzeswerke“ führen nicht zum Heil.
Paulus hat sich darüber breit ausgelassen.
Gruß VIKTOR

Hallo VIKTOR,

dein Beitrag kommt bei mir mit einer ziemlichen Agressivität an.
Kannst du Widerspruch so wenig aushalten?

Wenn Gott von Anfang an alles gewusst hat,
dann auch, was das Schicksal jedes einzelnen ist.
Und wenn er alles vermag, dann hätte er es entsprechend
gestalten können, dass das Schicksal der Menschen
jeweils ein anderes wäre/würde.

So, so - wir können also mit unserem beschränkten Verstand
beurteilen, mit welche Logik Gott bitteschön zu funktionieren hätte
und was er hätte machen können sollen.

So, so ?
Wo habe ich etwas von Gottes Logik oder davon wie er zu funktionieren hätte oder zu machen hätte gesagt?
Bleib doch bitte bei meiner Aussage, sonst kämpfst du gegen Windmühlen.

Die Allwissenheit wird zwar nicht dezidiert ausgesagt. Die Allmacht aber verschiedentlich und nicht zuletzt im Glaubensbekenntnis. Wenn du hier anderer Meinung bist, dann soll mir das recht sein und wir können die Diskussion hier beenden.

Ich will auch gerne ein bisschen in der Bibel lesen, aber deine empfohlenen Stellen sagen nach meinem Eindruck nichts zu dem hier umstrittenen Punkt einer „Werkgerechtigkeit“ aus, darum will ich sie auch nicht für dich interpretieren.

Gruß
Werner

Hallo Werner,

Wenn Gott von Anfang an alles gewusst hat,
dann auch, was das Schicksal jedes einzelnen ist.
Und wenn er alles vermag, dann hätte er es entsprechend
gestalten können, dass das Schicksal der Menschen
jeweils ein anderes wäre/würde.

So, so - wir können also mit unserem beschränkten Verstand
beurteilen, mit welche Logik Gott bitteschön zu funktionieren hätte
und was er hätte machen können sollen.

So, so ?
Wo habe ich etwas von Gottes Logik oder davon wie er zu
funktionieren hätte oder zu machen hätte gesagt?

Und was ist das ?(ich hatte die Übernahme Deines Zitates gekürzt)
So wir also keine scheiß-egal-Haltung oder Flüchtigkeitsfehler annehmen, muss das Schicksal zum Guten wir zum Bösen eines jeden Menschen durch Gottes Willen bestimmt sein.
Deine Logik: Gott weiß alles, also hat er auch alles vorher bestimmt.
Oder meinst Du mit „Schicksal“ nicht das (ewige) Heil ?
Wenn nicht, dann bist Du nicht beim Thema.
Das „Heil“ jedenfalls wird, nach der Botschaft,an das TUN des Menschen
gebunden.

Die Allwissenheit wird zwar nicht dezidiert ausgesagt. Die
Allmacht aber verschiedentlich und nicht zuletzt im
Glaubensbekenntnis.

Was soll hier Glaubensbekenntnis ?
Was diskutieren wir hier ?
Doch dies: (Zitat aus der Fragestellung)
dass Gott das Individuum entweder für die Erlösung vorherbestimmt
oder nicht,was ja bedeutet, dass man durch gute Taten nicht selbst an
seiner Erlösung mitwirken kann.
,
Und wir als Christen haben da nur eine einzige für uns gültige
erste Quelle, die Botschaft von Jesus.
Kein AT,keinen Paulus, keinen Katechismus, kein Glaubensbekenntnis
oder die Lehre irgendeiner christlichen Konfession.
Dies alles ist nachrangig.

Ich will auch gerne ein bisschen in der Bibel lesen, aber
deine empfohlenen Stellen sagen nach meinem Eindruck nichts zu
dem hier umstrittenen Punkt einer „Werkgerechtigkeit“ aus,
darum will ich sie auch nicht für dich interpretieren.

Es geht hier nicht um den (nicht) umstrittenen Punkt der Werkgerechtigkeit , daß weißt Du ganz genau.
Es geht um das TUN was Jesus in seiner Botschaft zum Heil fordert und
was nach reformatorischer Lehre (Sola Gratia)ignoriert wird.
Den Widerspruch kannst Du nicht auflösen und zu „interpretieren“ gibt
es da auch nichts.
Deshalb weichst Du hier aus.

und wir können die Diskussion hier beenden.

Genau.
Gruß VIKTOR

Hallo VIKTOR,

So, so ?
Wo habe ich etwas von Gottes Logik oder davon wie er zu
funktionieren hätte oder zu machen hätte gesagt?

Und was ist das ?(ich hatte die Übernahme Deines Zitates
gekürzt)
So wir also keine scheiß-egal-Haltung oder
Flüchtigkeitsfehler annehmen, muss das Schicksal zum Guten wir
zum Bösen eines jeden Menschen durch Gottes Willen bestimmt
sein.

Ja, was ist das?
Unterstelle ich hier Gott irgendeine Logik wie du behauptest?
Wenn du das glaubst, dann ließ den Satz noch mal im Zusammenhang. Vielleicht erkennst du dann, dass dies eine Schlussfolgerung ist. Wenn diese Falsch ist, kannst du mir das aufzeigen, aber unterstelle mir keine Aussagen.

Deine Logik: Gott weiß alles, also hat er auch alles vorher
bestimmt.

Ich sage doch, du kämpfst gegen Windmühlen und vor allem unterstellst du mir eine Überzeugung die ich nicht geäußert habe. Ich habe lediglich aufgezeigt, dass die Attribute Allwissenheit und Allmacht im Grunde logisch zwingend zum Konzept einer doppelten Prädestination führen.

Das „Heil“ jedenfalls wird, nach der Botschaft, an das TUN des
Menschen gebunden.

Die Allwissenheit wird zwar nicht dezidiert ausgesagt. Die
Allmacht aber verschiedentlich und nicht zuletzt im
Glaubensbekenntnis.

Was soll hier Glaubensbekenntnis ?

Und was sollen solche eristischen Plusterungen?
Ziehst du jetzt die Allmacht Gottes in Zweifel? Dann sag es und belehre mich nicht über den Stellenwert des Glaubensbekenntnisses. Ich habe es nicht als einzige Quelle angeführt. Das ist albern, auch weil wie du (hoffentlich) weißt, man dessen Inhalt in diesem Punkt ausnahmsweise direkt in der Bibel finden kann.

Was diskutieren wir hier ?

Das frage ich dich.
Ich habe mich auf deine Aussagen zur Prädestination und zur Bedeutung des eigenen Tuns für die Erlösung bezogen. Worüber du jetzt anderes diskutieren willst, ist mir unklar.

Doch dies: (Zitat aus der Fragestellung)
dass Gott das Individuum entweder für die Erlösung
vorherbestimmt oder nicht,
was ja bedeutet, dass man durch gute Taten nicht
selbst an seiner Erlösung mitwirken kann.
,

Ich hatte zwar auf deine Aussagen reagiert, aber genau zu diesen beiden Punkten.

Ich will auch gerne ein bisschen in der Bibel lesen, aber
deine empfohlenen Stellen sagen nach meinem Eindruck nichts zu
dem hier umstrittenen Punkt einer „Werkgerechtigkeit“ aus,
darum will ich sie auch nicht für dich interpretieren.

Es geht hier nicht um den (nicht)umstrittenen Punkt der
Werkgerechtigkeit
, daß weißt Du ganz genau.

Nun, dann reden wir hoffnungslos aneinander vorbei.
Die Ausgangsfrage wirft eine primäre Frage auf, nämlich die nach der Prädestination. Dazu hatte ich weiter oben etwas ausgeführt. Nachgeordnet ist die Frage nach dem Stellenwert (guter) Taten für die eigene Erlösung. Dazu hattest du etwas ausgesagt, das m. E. korrekturbedürftig war und du hattest zwei Leseempfehlungen gegeben.

Zur leichteren Zugänglichkeit hier von dir empfohlen Matt 24, 14-30:

14 Aber dieses Evangelium vom Reich wird auf der ganzen Welt :verkündet werden, damit alle Völker es hören; dann erst kommt das :Ende.
15 Wenn ihr dann am heiligen Ort den unheilvollen Gräuel stehen :seht, der durch den Propheten Daniel vorhergesagt worden ist - der :Leser begreife -,
16 dann sollen die Bewohner von Judäa in die Berge fliehen;
17 wer gerade auf dem Dach ist, soll nicht mehr ins Haus gehen, um :seine Sachen mitzunehmen;
18 wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren, um seinen Mantel :zu holen.
19 Weh aber den Frauen, die in jenen Tagen schwanger sind oder ein :Kind stillen.
20 Betet darum, dass ihr nicht im Winter oder an einem Sabbat :fliehen müsst.
21 Denn es wird eine so große Not kommen, wie es noch nie eine :gegeben hat, seit die Welt besteht, und wie es auch keine mehr geben :wird.
22 Und wenn jene Zeit nicht verkürzt würde, dann würde kein Mensch :gerettet; doch um der Auserwählten willen wird jene Zeit verkürzt :werden.
23 Wenn dann jemand zu euch sagt: Seht, hier ist der Messias!, oder: :smiley:a ist er!, so glaubt es nicht!
24 Denn es wird mancher falsche Messias und mancher falsche Prophet :auftreten und sie werden große Zeichen und Wunder tun, um, wenn :möglich, auch die Auserwählten irrezuführen.
25 Denkt daran: Ich habe es euch vorausgesagt.
26 Wenn sie also zu euch sagen: Seht, er ist draußen in der Wüste!, :so geht nicht hinaus; und wenn sie sagen: Seht, er ist im Haus!, so :glaubt es nicht.
27 Denn wie der Blitz bis zum Westen hin leuchtet, wenn er im Osten :aufflammt, so wird es bei der Ankunft des Menschensohnes sein.
28 Überall wo ein Aas ist, da sammeln sich die Geier.
29 Sofort nach den Tagen der großen Not wird sich die Sonne :verfinstern und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne werden :vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert :werden.
30 Danach wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen; :dann werden alle Völker der Erde jammern und klagen und sie werden :den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken :des Himmels kommen sehen.

Was soll ich hier nun für die beiden vorgelegten Probleme herauslesen?
Es wird von Auserwählten gesprochen. Also gibt es wohl auch Nichtauserwählte. Ob dies aber vorherbestimmt ist, wird nicht deutlich und ob die Erwählung von Taten abhängt auch nicht und dazu sollte dies laut deiner Aussage ein Beitrag sein.
Was soll’s also?

Es geht um das TUN was Jesus in seiner Botschaft zum Heil
fordert …

Komisch nur, das Jesus andauernd Leuten das Heil aufgrund ihres Glaubens zuspricht, ohne dass sie irgendwas getan haben. Wem spricht er Heil aufgrund von dessen Taten zu? Gib mal ein Beispiel. Ich erinnere mich nur an eine Erzählungen der Bibel in der selbst der Gerechteste von Jesus an seine Grenze geführt wird, so dass er erkennen muss, dass er niemals genug tun kann.

… was nach reformatorischer Lehre (Sola Gratia)ignoriert wird.

Ich sehe du hast den Grundansatz der reformatorische Lehre nicht verstanden.

Gruß
Werner

Hallo Werner,

Deine Logik: Gott weiß alles, also hat er auch alles vorher
bestimmt.

Ich sage doch, du kämpfst gegen Windmühlen und vor allem
unterstellst du mir eine Überzeugung die ich nicht geäußert
habe. Ich habe lediglich aufgezeigt, dass die Attribute
Allwissenheit und Allmacht im Grunde logisch zwingend zum
Konzept einer doppelten Prädestination führen.

eben - Deine Logik, meine nicht.
Und Gottes auch nicht weil er sich nicht zwingend beschränken läßt.
Wenn Allmacht, dann ist es Gott auch nicht unmöglich von ihm
zum Leben berufenen Wesen die Freiheit zu geben sich gegen seine
Berufung (oder seien Willen) zu entscheiden und von dieser
Entscheidung das weitere Leben abhängig zu machen.
Und das dies so geschehen lehrt die Botschaft (und auch das AT)

Die Allwissenheit wird zwar nicht dezidiert ausgesagt. Die
Allmacht aber verschiedentlich und nicht zuletzt im
Glaubensbekenntnis.

Was soll hier Glaubensbekenntnis ?

Und was sollen solche eristischen Plusterungen?
Ziehst du jetzt die Allmacht Gottes in Zweifel?

Allmacht wurde Gott schon aus Mythen und (Er-)Bekenntnissen des AT
Gott kennzeichnend zugewiesen.
Diese Vorstellung ist im Christentum, Judentum und Islam (auch teils
in anderen Religionen) Grundlage und Ausgang ihres Gottes-Glaubens.
Jede Hinweise auf irgendwelche Lehren oder Glaubensbekenntnisse als
Belege für diese Allmacht sind deshalb obsolet.

Dann sag es
und belehre mich nicht über den Stellenwert des
Glaubensbekenntnisses.

Es ist überflüssig als Beleg.(s.vor)

Ich habe es nicht als einzige Quelle
angeführt. Das ist albern, auch weil wie du (hoffentlich)
weißt, man dessen Inhalt in diesem Punkt ausnahmsweise direkt
in der Bibel finden kann.

Es ist eben mehr als das.

Es geht hier nicht um den (nicht)umstrittenen Punkt der
Werkgerechtigkeit
, daß weißt Du ganz genau.

Nun, dann reden wir hoffnungslos aneinander vorbei.

Unstrittig zwischen uns ist - so dachte ich bisher - daß die
Werksgerechtigkeit (auch Gesetzesgerechtikeit) nicht zum Heil führt.

Die Ausgangsfrage wirft eine primäre Frage auf, nämlich die
nach der Prädestination. Dazu hatte ich weiter oben etwas
ausgeführt. Nachgeordnet ist die Frage nach dem Stellenwert
(guter) Taten für die eigene Erlösung.

Nein, das ist gleichwertig in der Fragestellung oder sogar die
eigentliche Frage.(„gute Taten“ ist auch zu kurz gegriffen)

zwei Leseempfehlungen gegeben.
Zur leichteren Zugänglichkeit hier von dir empfohlen Matt 24,
14-30

Dies war natürlich ein „Druckfehler“ von mir.
Es muß natürlich heißen Matt.25.14-30 und 31-46.
Hättest Du Dir denken können (oder hast Du sogar, wenn Du Dich
auskennst) und Dir die überflüssige Kopie aus dem NT-Text sparen
können.Wolltest Du billig Argumentationsmaterial aus meinem
offensichtlichen Versehen saugen ?

Es geht um das TUN was Jesus in seiner Botschaft zum Heil
fordert …

Komisch nur, das Jesus andauernd Leuten das Heil aufgrund
ihres Glaubens zuspricht, ohne dass sie irgendwas getan haben.

Du meinst bestimmt nicht (oder willst es nicht wahrhaben und findest
es komisch) nach Matt.7.21
21 Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr! , wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt. ,
denn das „Herr, Herr“ steht hier für nur Glauben.(passend auch
dazu Zitat aus Jakobus, s.unten)
Was ist das Glauben?
Einfach nur so, oder das Vertrauen auf seine Botschaft welche eben
durchgehend fordert daß man IHM folgt, sich einbringt und den Willen
seines Vaters befolgt ?
(s.dazu auch Jak.2.14-26

Wem spricht er Heil aufgrund von dessen Taten zu?

Allen.(Taten=Willen Gottes tun=Gerechtigkeit üben=Liebe)

Gib mal ein Beispiel.

Durchgehend, u.a. auch Matt.25.14-30 und 25.31-46.
Oder deutlich Matt.7.21-23 und ff.
Oder Bergpredigt ? (Matt.5.1-48, auch 6.1-4)
Ist sie eine Aufforderung die Hände in den Schoß zu legen und zu
„Glauben“ - was immer Du da verstehst - oder eine Aufforderung
sich einzubringen ?.
Oder daß nur der Erbarmen findet welcher Erbarmen gibt (tut)?
(wird sogar im „Vater unser“ angedacht)
Oder die vielen Aufforderungen im nachzufolgen.
Ist bestimmt nicht damit gemeint, ihm hinterher zu latschen.
Die ganzen Gleichnisse vom Himmelreich ?
Ich weiß garnicht wo ich anfangen soll ?
Oder gilt für Dich Matt.13.13-16.
Ich kann Deine Ignoranz nicht nachvollziehen.
Genau wie dort.

… was nach reformatorischer Lehre (Sola Gratia)ignoriert wird.

Ich sehe du hast den Grundansatz der reformatorische Lehre
nicht verstanden.

So argumentiert jemand, der seine Position nicht belegen kann.

Zum Abschluß noch explizit ein Zitat aus dem angeführten Jakobusbrief.
19 Du glaubst: Es gibt nur den einen Gott. Damit hast du Recht; das glauben auch die Dämonen und sie zittern. 20 Willst du also einsehen, du unvernünftiger Mensch, dass der Glaube ohne Werke nutzlos ist?
Es ist in der Botschaft deutlich, daß Jesus dies genauso verkündet
hat. Jakobus brauchte man da eigentlich nicht.Er belegt nur daß
das Verständnis der Botschaft damals schon so war und die Irrlehrer
auch damals schon zu gange.
Gruß VIKTOR

Wenn Allmacht, dann ist es Gott auch nicht unmöglich von ihm
zum Leben berufenen Wesen die Freiheit zu geben sich gegen
seine
Berufung (oder seien Willen) zu entscheiden und von dieser
Entscheidung das weitere Leben abhängig zu machen.

Wenn Gott allmächtig ist und damit auch allwissend, warum sollte er dann so etwas tun?
Er wüsste doch schon vorher das Ergebnis, es gäbe für ihn also kein „Überraschungsmoment“.

Egal was er tut, er weiß nicht nur, was dabei herauskommt, sondern kennt auch seine eigenen Handlungen schon im Voraus.

Ist so gesehen eigentlich ein langweiliger Job.
Oder er ist vielleicht gar nicht allmächtig bzw. die Gottesdefinition stimmt so nicht.

Gruß TL

Hallo, Hüter des Lichts

Wenn Gott allmächtig ist und damit auch allwissend, warum
sollte er dann so etwas tun?

das Postulieren eines allmächtigen Gottes wirft insbesondere das nicht überzeugend lösbare Theodizee-Problem auf. Das ist schon seit etlichen Jahrhunderten bekannt. Die klassische Formulierung des Problems stammt von Lactantius (ca. 250 - 320), der damit allerdings nicht (wie von ihm behauptet) Epikur zitiert, sondern einen unbekannten skeptischen Philosophen:

„Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht: dann ist Gott schwach, was auf ihn nicht zutrifft, oder er kann es und will es nicht: dann ist Gott missgünstig, was ihm fremd ist, oder er will es nicht und kann es nicht: dann ist er schwach und missgünstig zugleich, also nicht Gott, oder er will es und kann es, was allein für Gott ziemt: Woher kommen dann die Übel und warum nimmt er sie nicht weg?“
(De ira dei 13,19)

Kürzer und prägnanter bei David Hume:

„Is God willing to prevent evil but not able? Then he is impotent. Is he able but not willing? Then he is malevolent. Is he both able and willing? Whence then is evil?“
(Dialogues Concerning Natural Religion)

Gautama Buddha wiederum scherte sich zwar nicht um das Theodizee-Problem (ontologische Fragen interessierten ihn nicht), aber er wies auf die ethische Fragwürdigkeit der Annahme eines allmächtigen Schöpfergottes (sanskrit ishvara, pali issara) hin:

„Ist es wahr, dass ihr behauptet: ‚Was auch immer eine Person erfährt - angenehm, unangenehm oder weder angenehm noch unangenehm - all dies sei verursacht durch die Schöpfung eines höchsten Wesens?‘ So von mir befragt, antworteten sie mit ‚Ja‘. Da sprach ich zu ihnen: 'Dann, in diesem Fall, ist eine Person ein Mörder, verursacht durch die Schöpfung eines höchsten Wesens. Eine Person ist ein Dieb … unkeusch … ein Lügner … ein Zwietracht verursachender Zuträger … ein verletzende Worte Sprechender … ein Schwätzer … ein Habgieriger … ein Übelwollender … ein Anhänger falscher Ansichten, verursacht durch die Schöpfung eines höchsten Wesens. Wenn man sich darauf beruft, die Schöpfung durch ein höchstes Wesen sei grundlegend, dann gibt es keinen Wunsch und keine Anstrengung bei dem Gedanken: ‚Dieses sollte getan werden; jenes sollte nicht getan werden.‘ Wenn man, was getan werden sollte und was nicht getan werden sollte, nicht als Wahrheit oder Realität festlegen kann, dann wandelt man in Verwirrung und ohne Schutz. Man kann sich nicht zu Recht als spirituellen Sucher bezeichnen.“
(Tittha Sutta A.III.61)

Mit diesem Zitat sind wir nun auch bei der in der Ausgangsfrage angesprochenen Prädestination …

Freundliche Grüße,
Ralf

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Hallo,

Wenn Allmacht, dann ist es Gott auch nicht unmöglich von ihm
zum Leben berufenen Wesen die Freiheit zu geben sich gegen
seine
Berufung (oder seien Willen) zu entscheiden und von dieser
Entscheidung das weitere Leben abhängig zu machen.

Wenn Gott allmächtig ist und damit auch allwissend, warum
sollte er dann so etwas tun?

Warum sollte er überhaupt Welt, Leben, Bewußtsein,Menschen
entstehen lassen ?

Er wüsste doch schon vorher das Ergebnis, es gäbe für ihn also
kein „Überraschungsmoment“.

Genau.Solche Kriterien für eine „zwingende Logik“ sind noch nicht
einmal für mich nachvollziehbar und Du willst sie einem Gott als
Richtschnur für sein Handeln beigeben ?.
Es gibt aber Welt, Leben , Bewußtsein und Menschen und eine von
allen Menschen (an)erkannte Verantwortung des Menschen.

Egal was er tut, er weiß nicht nur, was dabei herauskommt,
sondern kennt auch seine eigenen Handlungen schon im Voraus.
Oder er ist vielleicht gar nicht allmächtig bzw. die
Gottesdefinition stimmt so nicht.

Die Gottesvorstellungen sind nicht Dein Problem.
Sie sind Vorgaben der eingebundenen Religionen und nicht von
DIR hinterfragbar.
Gruß VIKTOR

Hallo Ralf,

Wenn Gott allmächtig ist und damit auch allwissend, warum
sollte er dann so etwas tun?

das Postulieren eines allmächtigen Gottes wirft insbesondere
das nicht überzeugend lösbare Theodizee-Problem auf.

dies ist hier schon viele mal eingebracht und diskutiert worden.
Nicht das ich jemand daran hindern wollte darauf zu verweisen(wo es
passt).
Aber Deine hier folgenden langen Ausführungen dazu sind nicht
relevant in Bezug auf die Ausgangsfrage und demonstrieren nur,
daß Du auch lesen kannst aber die Zusammenhänge hier nicht hin
bekommst.
Gruß VIKTOR

Wenn Gott allmächtig ist und damit auch allwissend, warum
sollte er dann so etwas tun?

Warum sollte er überhaupt Welt, Leben, Bewußtsein,Menschen
entstehen lassen ?

Weiß ich nicht.
Vielleicht als, naja, „Hobby“?

Er wüsste doch schon vorher das Ergebnis, es gäbe für ihn also
kein „Überraschungsmoment“.

Genau.Solche Kriterien für eine „zwingende Logik“ sind noch
nicht
einmal für mich nachvollziehbar und Du willst sie einem Gott
als
Richtschnur für sein Handeln beigeben ?.

Ich will niemandem irgend etwas beigeben. Man macht sich halt so seine Gedanken.

Es gibt aber Welt, Leben , Bewußtsein und Menschen und eine
von
allen Menschen (an)erkannte Verantwortung des Menschen.

Ja, sicher.

Egal was er tut, er weiß nicht nur, was dabei herauskommt,
sondern kennt auch seine eigenen Handlungen schon im Voraus.
Oder er ist vielleicht gar nicht allmächtig bzw. die
Gottesdefinition stimmt so nicht.

Die Gottesvorstellungen sind nicht Dein Problem.

Es ging nicht um eine Vorstellung, sondern um eine Definition.

Sie sind Vorgaben der eingebundenen Religionen und nicht von
DIR hinterfragbar.

Warum nicht?
Hinterfragen kann (darf) doch jeder.

Gruß TL

Hallo,

Oder er ist vielleicht gar nicht allmächtig bzw. die
Gottesdefinition stimmt so nicht.

Die Gottesvorstellungen sind nicht Dein Problem.

Es ging nicht um eine Vorstellung, sondern um eine Definition.

Zuweisungen von Eigenschaften, wie hier, sind „Vorstellungen“.
Definition ist philosophisch, Vorstellung religionsspezifisch.

Sie sind Vorgaben der eingebundenen Religionen und nicht von
DIR hinterfragbar.

Warum nicht?
Hinterfragen kann (darf) doch jeder.

Ja, nur macht es keinen Sinn Glaubensvorgaben zu hinterfragen, schon
garnicht von jemandem, welcher weit weg davon ist sich auf einen
Glauben an einen Gott oder gar eine Religion einlassen.
Gruß VIKTOR

Lieber Viktor,

ich habe auf das Rechthabereispiel mit dir keine Lust.
In einer fruchtbaren Diskussion erwarte ich, dass man versucht die Position des Gegenüber verstehend nachzuvollziehen. Alles was ich bei dir erkenne, ist die Suche nach einem Angriffspunkt.
Du gibst mir falsche Bibelstellen zum Beleg deiner Position und dann machst du mir deswegen Vorwürfe, wenn ich zweiten Hinweis darauf den fraglichen Text hier vorlege, nachdem du auf den ersten Hinweis auf ein Problem damit nicht reagiertest. Das ist wirklich nur noch absurd.

Du hast überhaupt nicht erkannt, dass Sola fide und Sola gratia in keinem Konflikt zu den von dir angeführten Bibelstellen oder sonstigen Forderung nach rechtem Handeln steht. Anscheinend hast du eine Privatdefinition dieser Begriffe, die im Widerspruch zu deiner Bewertung des Stellenwertes gläubigen Handelns in fundamentalem Widerspruch steht.
Ich gebe zu, dass es mir nur anhand der hier von dir gemachten Aussagen nicht gelingt, deine Postition ausreichend nachzuvollziehen und dann den Fehler mache, die mir länger bekannten Bedeutungsgehalte dieser Gegenstände zugrunde zu legen.
Der feindliche, fast schon beleidigende Ton deiner Ausführungen provoziert mich aber leider in einer Weise, dass ich fürchte dem nachgeben zu können und will mich dem darum nicht mehr aussetzen.

Glaube weiterhin an die Überlegenheit deiner Analysen.

Gruß
Werner

Hinterfragen kann (darf) doch jeder.

Ja, nur macht es keinen Sinn Glaubensvorgaben zu hinterfragen,
schon
garnicht von jemandem, welcher weit weg davon ist sich auf
einen
Glauben an einen Gott oder gar eine Religion einlassen.

Lese ich da eine kleine Spitze? :smile:
Na, egal.

Vielleicht ja gerade von so jemandem, dessen Hirn nicht verkleistert ist mit religiösen, sagen wir, Ideologien. Oftmals kann jemand, der außerhalb eines Systems steht, mehr erkennen (oder sich freier darum bemühen) als jemand innerhalb, da der außerhalb Stehende keine „Scheuklappen“ auf hat oder sozusagen nicht „betriebsblind“ ist.

Ob das nun in diesem Fall zutrifft, kann ich allerdings nicht mit letzter Sicherheit sagen.

Gruß TL

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Halt mal den Ball flach. Dein Geschwafel hier hat mit Jansenismus auch nicht mehr viel zu tun.