IME
Hallo Kubi,
Also genauso als wenn wir ‚Japanisch IME‘ installiert haben
und in Word japanisch schreiben?!
Genau so. Nur daß die japanische Textverarbeitung in der Regel
deutlich mehr „Hintergrundwissen“ hat und daher die
Kanji-Konversion weniger Nacharbeit / Entscheidung erfordert.
Dafür fehlt dort meist die handschriftliche Eingabe als
Möglichkeit 
Das ist – zumindest für Windows und Word und wohl auch Ichitaro – veraltet.
Ein deutsches Word ab 97 auf dem deutschen Windows 2000 ist ein komplettes japanisches Textsystem, wenn man das Betriebssystem für Japanisch konfiguriert. D.h. wenn man das mitgelieferte IME 2000 installiert, das übrigens durchaus über eine graphische Eingabefunktion verfügt.
Von meinen vielen japanischen Programmen benutzt jedes dieses dem Betriebssystem eigene IME, keines bringt ein eigenes mit „mehr Hintergrundwissen“ mit.
Das Freeware-Fossil JWP war ein jap. Textprozessor für nichtjapanisches Windows und hatte deshalb eine eigene Eingaberoutine. Diese verfügte insofern über besonderes Hintergrundwissen, als sie Anfängern des Sprachenstudiums die Möglichkeit bot, ein englisches Wort einzutippen und in ein entsprechendes Kanji umzuwandeln. Ähnliches gilt für WinBridge und dergleichen Front-End-Prozessoren, mit denen wir uns unter Windows 3 herumgeplagt haben, bevor nichtjapanische Betriebssysteme einige Jahre von meinen Rechnern verbannt wurden.
Eine Ausnahme anderer Art war eine Zeitlang die japanische Version von CorelDraw, mit der ein Corel-eigenes und damals dem MS IME technisch überlegenes IME mitgeliefert wurde; aber zum einen war Draw nicht auf das Corel-IME angewiesen, und zum anderen stand das Corel-IME dann als eine alternative Tastatur auch den anderen Programmen unter Windows zur Verfügung.
Interessant erscheint mir auch, daß eine Routine, die Tasteneingaben in Kanji oder Kombinationen aus mehreren Kanji umwandelt, offenbar sehr einfach zu programmieren ist. Bereits die ersten „Wapro“, also fest programmierte Textprozessormaschinen boten vor mehr als 20 Jahren Kanji und Wörter in einem völlig zufriedenstellenden Umfang und mit eigentlich der gleichen Treffsicherheit wie IME 2000 heute.
Gruß,
Wolfgang Berger