Jedce Menge Fragen zu Altpapiercontainern (APC)

Was ich schon weiß (bzw. glaube zu wissen):
Das DSD lizensiert Verpackungsmüll. Heißt: Firmen bezahlen für ihre Umverpackungen Gebühren für das Sammeln und „Entsorgen“ an das DSD. Das DSD verpflichtet sich den Verpackungsmüll dem Recycling zuzuführen. (Richtig?)
Das alles ist Zurückzuführen auf die Verpackungsverordnung von 1991, in der die Firmen zur Rücknahme / zur Wiederverwertung (?) ihrer Verpackungen verpflichtet wurden. (Richtig?)
Das bedeutet m.E., dass das DSD auch Verpackungen aus Papier einsammeln muss. Bitte verbessert mich, falls nötig.
Dies geschieht aber (zumindest bei mir) nicht über den sog. Gelben Sack.
Wie ich schon erfragt habe, hat das anscheinend etwas mit dem Versiffen und der daraus resultierenden Unrecylebarkeit des Papiers zu tun. Ich weiß auch schon, dass anscheinend einige APC dem DSD gehören.

Nun meine Fragen:

  1. Geschieht die Sammlung von Altpapier nur über die APC?

Früher gab es doch auch schon APC. Diese haben doch sicherlich den lokalen Müllentsorgern gehört.
2) Seit wann gehören die Altpapiercontainer dem DSD?
3) Gehören jetzt alle Altpapiercontainer dem DSD?

Zusatzfrage (wenn nötig): Was hat das DSD gemacht, als es noch keine APC besaß?

Und noch ne Frage: Der Verkauf von Altpapier scheint ein rentables Geschäft zu sein. Wenn die APC nun dem DSD gehören, fällt für die lokalen Müllentsorgungsunternehmen diese Einnahmequelle weg. Wieso haben die Unternehmen dieses Geschäft an das DSD abgegeben?

Führt dies nicht unweigerlich zu einer Erhöhung der Müllentsorgungsgebühren für normalen Hausmüll?

Hi Helge,

  1. Geschieht die Sammlung von Altpapier nur über die APC?

nein. in unserer Stadt wird das Altpapier über eine sog. blaue Tonne (ist wirklich blau) gesammetl. Jeder Haushalt kriegt so ein Ding und sie wird alle Monate geleert.
Das Leeren übernehmen, zumindestens in unserem Dorf, lokale Vereine, die auch den Erlös des Papier erhalten.

Gandalf

Hi Gandalf,

also handelt es sich quasi um eine Konkurenz für das DSD?

Habt ihr im Dorf auch Container?

Gruß
Helge

Du wirfst etwas grundlegendes durcheinander:
DSD gilt für die VERPACKUNGEN und zwar die lizensierten.

ZEITUNGEN sind KEINE VERPACKUNGEN.
nicht mal mehr in England für Fish and Chips.
Es handelt sich also um grundsätzlich verschiedene Wege

Ich weiss…
Lieber Roger,

das ist mir schon sehr bewusst. Genau um diese Problematik geht es mir ja. Bitte meine Fragen noch einmal genau durchlesen.

Danke

Was ich schon weiß (bzw. glaube zu wissen):
Das DSD lizensiert Verpackungsmüll. Heißt: Firmen bezahlen für
ihre Umverpackungen Gebühren für das Sammeln und „Entsorgen“
an das DSD. Das DSD verpflichtet sich den Verpackungsmüll dem
Recycling zuzuführen. (Richtig?)
Das alles ist Zurückzuführen auf die Verpackungsverordnung von
1991, in der die Firmen zur Rücknahme / zur Wiederverwertung
(?) ihrer Verpackungen verpflichtet wurden. (Richtig?)
Das bedeutet m.E., dass das DSD auch Verpackungen aus Papier
einsammeln muss. Bitte verbessert mich, falls nötig.
Dies geschieht aber (zumindest bei mir) nicht über den sog.
Gelben Sack.
Wie ich schon erfragt habe, hat das anscheinend etwas mit dem
Versiffen und der daraus resultierenden Unrecylebarkeit des
Papiers zu tun. Ich weiß auch schon, dass anscheinend einige
APC dem DSD gehören.

Nun meine Fragen:

  1. Geschieht die Sammlung von Altpapier nur über die APC?

Nein

Früher gab es doch auch schon APC. Diese haben doch sicherlich
den lokalen Müllentsorgern gehört.

Oder Gemeinde, oder Vereinen

  1. Seit wann gehören die Altpapiercontainer dem DSD?

Nicht alle, siehe oben

  1. Gehören jetzt alle Altpapiercontainer dem DSD?

Zusatzfrage (wenn nötig): Was hat das DSD gemacht, als es noch
keine APC besaß?

Da gab es noch kein DSD, es ist entstanden aufgrund der Verpackungsverordnung als „beauftragter dritter“ im Sinne der VO

Und noch ne Frage: Der Verkauf von Altpapier scheint ein
rentables Geschäft zu sein. Wenn die APC nun dem DSD gehören,
fällt für die lokalen Müllentsorgungsunternehmen diese
Einnahmequelle weg. Wieso haben die Unternehmen dieses
Geschäft an das DSD abgegeben?

Mal so, mal so, innerhalb eines Jahres (ich mach in unserem Unternehmen federführend) schwankten die Preis für eine Wepppappefraktion zwischen 5 EUR Zuzahlung durcvh uns und 70 EUR Vergütung durch den Abnehmer (nicht DSD)

Führt dies nicht unweigerlich zu einer Erhöhung der
Müllentsorgungsgebühren für normalen Hausmüll?

Nein, getrennt.

Mist! Ich kapiers einfach nicht!
Hallo Roger und alle Interessierten,

danke erstmal für die Antwort.
Leider glaube ich, ich verstehe das ganze immer noch nicht.
Ich fasse mal zusammen:

Es gibt Papiercontainer, die dem DSD gehören. Dort werden (von Unwissenden wie mir) natürlich auch Zeitungen eingeworfen, was zu einer Verwertungsquote von 161% beim DSD führt.

Jetzt gibt es aber auch noch Altpapiercontainer, die nicht dem DSD gehören. Dort gehören dann ja eigentlich alle Zeitungen etc., aber keine Verpackungen rein. (Wahrscheinlich aber egal, wenn man die da auch reinwirft).
Diese Container gehören irgendwem und der Eigentümer verkauft genau wie das DSD den Papiermüll an jemanden, der daraus Pappe oder irgendwas anderes herstellt. (Entweder mit Gewinn oder ohne)

Bleibt aber immer noch die Verpflichtung des DSD den Verpackungsmüll aus Papier einzusammeln. Bleiben also zwei Möglichkeiten: Entweder die APC gehören dem DSD und somit sammeln sie die Verpackungen ein oder das Altpapier gehört in den Gelben Sack.
Außerdem gibt es noch die blaue Altpapiertonne: Die gehört aber bei mir zumindest nicht dem DSD, sondern dem lokalen Müllentsorgungsunternehmen. Also sozusagen der APC ohne DSD für Zuhause. Das Verpackungspapier gehört dann trotzdem in den Gelben Sack. Außer ich möchte, dass möglichst viel Papier recycled wird und werfe den Verpackungspapierschrott generell in die Altpapiertonne. Bezahle dann allerdings für Entsorgung von Verpackungsmüll und mache ihn auch noch selber weg. Nehme also dem DSD die Arbeit ab.

Seh ich das jetzt richtig so?

Das alles führt zum Sphinxschen Rätsel:
Du stehst vor zwei APC. Einer ist vom DSD, der andere nicht. Du hast Papierverpackungen und Zeitungen dabei. Was machst du?

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Redaktion: Franz-Reinhard Habbel
Herausgeber: Deutscher Städte- und Gemeindebund, Marienstraße 6, 12207 Berlin
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Redaktionelle Verwertung honorarfrei
Belegexemplar erwünscht

„Zebra-Tonne“ derzeit keine Alternative zur getrennten Müllerfassung

Getrennte Erfassung bei Bürgern akzeptiert - Keine Privatisierung durch die Hintertür

Für den Deutschen Städte- und Gemeindebund hat die ökologisch hochwertige und ökonomisch sinnvolle Verwertung von Abfällen eine hohe Priorität. Deshalb werden Überlegungen, Verpackungsabfälle (gelb) und Restabfälle (grau) in einem einheitlichen System („Zebra-Tonne“) gemeinsam zu erfassen, nicht befürwortet.

„Es ist dem Bürger nicht einsichtig zu machen, dass er ca. 20 Jahre angehalten worden ist, seinen Abfall aus ökologischen Gründen in einen verwertbaren und einen nicht verwertbaren Teil zu trennen, wenn dieses weitgehend akzeptierte System nunmehr wieder beseitigt werden soll“, erklärte der Vorsitzende des Ausschusses für Städtebau und Umwelt des Deutschen Städte- und Gemeindebundes Bürgermeister Lothar Heinicke (Ebersbach/Sa) bei der heutigen Ausschusssitzung in Frankfurt a. M.

Hintergrund der Diskussion um den Verzicht auf den gelben Sack / die gelbe Tonne ist die zum Teil festzustellende hohe Fehlwurfquote insbesondere in manchen Abfuhrbezirken von Großstadtgebieten. Hier lassen sich im Einzelfall in Restabfällen Wertstoffanteile von teilweise über 50 % feststellen. Daher stellt sich die Frage, ob Rest- und Verpackungsmüll nicht von vornherein in einer gemeinsamen Tonne erfasst werden sollten, um dann mit Hilfe automatischer Sortier- und Trenntechnik in einer an die Sammlung anschließenden Sortierung eine höhere Verwertungsquote zu erreichen.

Ein entsprechendes Untersuchungsvorhaben, das Aufklärung zu ökologischen und ökonomischen Aspekten der gemeinsamen Erfassung von Rest- und Verpackungsmüll bringen soll, hatte das Umweltministerium Nordrhein-Westfalen im September 2003 auf den Weg gebracht. Die Veröffentlichung von Erkenntnissen dazu, ob der gelbe Sack / die gelbe Tonne zukünftig verzichtbar ist, wenn die gebrauchten Einwegverpackungen gemeinsam mit dem Inhalt der grauen Tonne gesammelt werden und eine nachträgliche Sortierung stattfindet, ist noch für den Herbst dieses Jahres angekündigt.

Hierzu sagte Heinicke: „Wegen vornehmlich in einigen wenigen Großstadtbereichen auftretenden Problemen bei den erzielten Verwertungsquoten sollte bei aller Offenheit für technische Verbesserungen bei der Abfallentsorgung nicht gleich ein funktionierendes Erfassungssystem über Bord geworfen werden.“ Grundvoraussetzung einer gemeinsamen Erfassung von Rest- und Verpackungsmüll muss jedenfalls aus Sicht des DStGB sein, dass weder den Kommunen noch den Bürgern als Abfallgebührenzahlern hierdurch höhere Kosten aufgebürdet werden. Eine hochwertige, vorrangig stoffliche Verwertung muss zwingend weiterhin gesichert sein.“

„Ob die Einführung einer „Zebra-Tonne“ eine bessere Verwertung von Abfällen fördern würde, ohne dass es wegen des aufwendigen Sortierverfahrens zu einem Anstieg der Abfallgebühren käme, ist zur Zeit insbesondere für den ländlichen Raum höchst zweifelhaft“, betonte Heinicke.

Nach Auffassung des Deutschen Städte- und Gemeindebundes wäre eine Erfassung von Rest- und Verpackungsmüll in einer einheitlichen Tonne bei Einhaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen jedenfalls nur unter kommunaler Systemführerschaft und Verantwortung möglich. Eine Privatisierung der Abfallentsorgung durch die Hintertür dürfe durch die Änderung des Erfassungssystems keinesfalls erfolgen.

Berlin, PM Nr. 63, 12.10.2004

© Deutscher Städte- und Gemeindebund, Berlin 2004

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Sehr interessant…
Aha. Das ist interessant.

Hier geht es allerdings i.e.L. nicht um Altpapier, sondern um Verpackungsmüll und Restmüll. Wo sich mir wiederum die Frage stellt: Gehört Papierverpackungsmüll nun zum Verpackungsmüll dazu oder nicht?

Interessant aber vor allem, weil ich mich frage, was der Städtebund mit dem DSD zu tun hat. Immerhin ist das DSD kein von der Stadt beauftragtes Unternehmen (im Gegensatz zur Müllabfuhr). Oder etwa doch? Hilfe! Dann verstehe ich das ganze wirklich nicht mehr!

Hallo,
das wird leider nicht so schnell in die Realität umgesetzt. Ihr habt
das hinter dem DSD stehende System nicht verstanden.
Es geht hier nicht um Lösung von Umweltschutz- und oder
Müllproblemen, sondern ausschließlich um Abzocke.

Automatische und mit GEWINN arbeitende Müllsortieranlagen wurden
bereits vor Jahren durch u.a. Uni Aachen zur Serienreife gebracht.
Da könnten die Kosten für das DSD sofort entfallen. Es handelt sich
aber nun mal um einen multi Milliardenmarkt. Und den läßt sich die
Industrie nicht so schnell entgehen.
Nebenbei würde der Bürger noch nicht einmal Müllgebühren zahlen
müssen, da der Müll gesuchter und wertvoller Rohstoff ist.
Leider kann man sich über dieses Thema die Köpfe heißreden, es gibt
einfach zu viele, die sich von Politik und Industrie einlullen lassen

Gruß
TeeBird

Ps
Da, wo verbrannt wird, muß nun durch fehlendes brennbares Material
noch kräftig mit Öl nachgefeuert werden. Besonders umweltverträglich
und kostengünstig für den deutschen Bürger

„Zebra-Tonne“ derzeit keine Alternative zur getrennten
Müllerfassung

Getrennte Erfassung bei Bürgern akzeptiert - Keine
Privatisierung durch die Hintertür