Ich frage mich, auf welches (Selbst-)Bild des Durchschnittsbürgers diese ganzen Sex-Hotline-Spots im Fernsehen Rückschlüsse schließen lassen. Die Hotline-Werbungen sind ja ganz offensichtlich zu 80% für Männer konzipiert (wie unschwer zu erkennen ist). Ist so der in Deutschland lebende Durchschnittsmann bzw. wird er von den Machern tatsächlich so gesehen? Ich meine, es ist klar, daß die Sender dies des Geldes wegen machen, weil die Sexhotline-Firmen scheinbar gut bezahlen. Aber ich möchte hier nicht über den wirtschaflichen Aspekt reden.
Was bedeutet die Tatsache, daß statt normaler Werbung abends ab 23 Uhr nur sowas im Fernsehen kommt (parallel auf 6-8 Sendern), für die Gesellschaft? Was hält wohl die in Deutschland lebende Frau davon, daß offenbar ein derartiges Bild vom in Deutschland lebenden Mann existiert?
War es früher tatsächlich so, daß abends normale Werbung gelaufen ist (ich kann mich kaum noch daran erinnern, daß es das mal gab)?
Als Sozialwissenschaftler habt Ihr Euch bestimmt schon Eure Gedanken darüber gemacht. Hier ist die Plattform dafür!
Donovan
80% für den Mann als Zielgruppe? Tendiert wohl eher in Richtung 100%.
wo keine Zielgruppe, da keine Werbung, ich kann also nur vermuten, dass die Werbung Erfolg hat, sonst wäre sie nicht (mehr) so massiv in den Programmen. Es wird also augenscheinlich Geld verdient. Insofern kann das Bild, das sich dann vom deutschen Mann aufdrängt, nur richtig sein! Außer, man wirft nicht alle Männer in einen Topf oder Schublade und ist sich bewußt, dass hier eine Minderheit von Männern dem Konsum dieser Sex-Telefone fröhnen und viel Geld für die schnelle Nummer (0190-trallala…) auszugeben bereit sind…
Ich find´s eher witzig, dass anscheinend Männer soviel Geld zum Fenster rausschmeissen… Aber ich bin ja auch keine Frau, vielleicht sehen Frauen es etwas anders. Nur, warum sollten sie?
Ernie
Ruf mich an! 0190 dreimal die 69!
Ich frage mich, auf welches (Selbst-)Bild
des Durchschnittsbürgers diese ganzen
Sex-Hotline-Spots im
Fernsehen Rückschlüsse schließen lassen.
Gar nicht, würde ich sagen.
Ist so der in Deutschland
lebende Durchschnittsmann
bzw. wird er von den Machern tatsächlich
so gesehen? Ich meine, es ist klar, daß
die Sender dies des
Geldes wegen machen, weil die
Sexhotline-Firmen scheinbar gut bezahlen.
Aber ich möchte hier nicht über
den wirtschaflichen Aspekt reden.
Das muß man aber, um der Sache gerecht zu werden. Diese Werbung wendet sich doch wohl an ein Publikum eher mittleren Alters, das um diese Zeit vor der Glotze sitzt und nicht unbedingt ein wahnsinnig aufregendes und ausgefülltes (Sexual-) Leben aufzuweisen hat. Die sitzen zwar zu anderen Tageszeiten wahrscheinlich auch vor der Kiste, aber die Werbung zur prime time kommt für die Anbieter natürlich aus Kostengründen nicht in Frage. Und wahrscheinlich dürfen sie zu anderen Zeiten auch gar nicht werben. Jugendschutz, oder so, vermute ich mal.
Was bedeutet die Tatsache, daß statt
normaler Werbung abends ab 23 Uhr nur
sowas im Fernsehen kommt
(parallel auf 6-8 Sendern), für die
Gesellschaft?
Gegenfrage: was bedeutet die Tatsache, daß statt normaler Werbung (was immer das auch sein mag) am Samstag- und Sonntagvormittag nur Reklame für Kinderkram gemacht wird?
Was hält wohl die in
Deutschland lebende Frau davon, daß
offenbar ein derartiges Bild vom in
Deutschland lebenden Mann existiert?
Tja, vielleicht sollte man da mal eine Frau fragen - soweit verfügbar
Gruß
MN
Frauenmeinung
Also, nachdem ihr alle danach schreit, werde ich als Frau auch mal meinen Senf dazu los.
Ich würde keine Rückschlüsse auf „deutsche Männer“ oder so ziehen. Ich schließe mich der Meinung an, daß die Zielgruppe vermutlich klein, dafür aber durchaus bereit ist, viel Geld auszugeben (um beschissen zu werden).
Ärgern tun mich die Spots teilweise aber schon. Früher (was halt diesbezüglich früher ist) waren die ja noch relativ harmlos, züchtig. Inzwischen sehen manche dieser Spots aber aus wie kurze Hardcore-Pornos. Und das finde ich richtig scheiße. Auch wenn sie spät laufen, ist das Fernsehen doch immer irgendwie für viele Kinder und Jugendliche zu den unmöglichsten Zeiten zugänglich. DAS stört mich.
Swantje
MEHR SEX FÜR ALLE!!!
Hallo,
daß Sex derart vermarktet werden kann und daß mit Pornographie ein derart gigantischer Markt betrieben werden kann, läßt nur einen Schluß zu: es gibt zuwenig davon…
Und nun im Stil der 70er:
Wir fordern daher:
MEHR SEX FÜR ALLE!!!
-))
Gruß
Uwe
Ich bin zwar kein Sozialwissenschaftler, ich habe mir jedoch eine Meinung dazu gebildet.
Meiner Ansicht nach spiegeln diese Ganzen Hotlines einfach nur die Verarmung der Menschheit, wobei ich das keineswegs im Materiellen Sinne als viel mehr im Geistigen Sinne meine. Die Tatsache, daß diese Hotline so viel Werbung machen zeigt ja ganz deutlich, daß sie auch genutzt werden, denn wenn in Deutschalnd kein Interesse bestehen würde gäbe es sie - und damit ihre Werbung - nicht.
Was hält wohl die in
Deutschland lebende Frau davon, daß
offenbar ein derartiges Bild vom in
Deutschland lebenden Mann existiert?Tja, vielleicht sollte man da mal eine
Frau fragen - soweit verfügbarGruß
MN
Wieso Bild? Das IST der deutsche Mann.
Wie schon erwähnt: Der Markt regelt sich durch Angebot und Nachfrage. Da das Angebot immer größer wird muß die Nachfrage wohl entweder noch nicht befriedigt sein(im wahrsten Sinne des Wortes) oder ansteigen.
Das läßt klar darauf schließen, daß das der deutsche Mann (und bestimmt nicht nur hier)
IST und nicht einfach nur ein künstliches Bild geschaffen wurde.
Macht euch nix draus. Frauen haben auch ihre Fehler.
Gruß
Tanja (hört sich zwar wie eine Emanze an ist aber keine- eher Realistin).
Hei Tanja,
du hast - und hier spricht, denkt, fühlt das Männchen - meiner Meinung nach den Punkt getroffen, den Treffer gelandet…
Hinzuzufügen bleibt: Minderwertigkeitsempfindung beim Mann haben EINE Ursache in den Beziehungen zur Frau und umgekehrt: MW-Komplexe der Frau haben wohl auch eine Ursache in den Beziehungen zum Mann usw.
Wen wunderts, dass diese maßlose Gesellschaft diese „Erkenntnis“ zum Marktplatz macht - oder habt ihr in eurem Leben schon ein einziges Mal darüber nachgedacht, alle verfügbaren Waschmittel zu probieren?
Solange also der Mann nicht zur massenhaften Ware für die Frau werden darf -solange wird auch das entscheidende Potential der Medienmach - er - Märkte dieser Art und ohne Ende „entdecken“. Ich habe übrigens nichts gegen Pornografie - solange ich diese mit meiner geilen Partnerin (manchmal muss man so deutlich werden) „teilen“ kann. Ob das gut ist? Wer weiß? Aber es macht - zumdst. ab und an - Spass.
Sollte das jemand als Werbung auffassen-dann hat er Pech und sollte sich zu denken geben: vor hunderten von Jahren gab´s die Phantasie als solche auch; möglich, dass die Menschheit davon krank geworden ist - aber dann können wir wohl nichts mehr ändern.
CJ
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Also nun bin ich doch etwas enttäuscht.
Eines vorweg: Nein, ich bin kein Wissenschaftler. Und ich werde hier etwas stärker Abschweifen müssen um meine Antwort verständlicher zu machen nutze ich nämlich Beispiele und mehr.
Also, ich bin zwar kein Wissenschaftler, aber ich bin ein extrem reflektierter Mensch, der seit über 20 Jahren über alle möglichen Themen gründlich und unvoreingenommen nachdenkt und hinterfragt. Das heißt ich habe durchaus etwas Übung darin. Ferner wurde ich, obwohl ich Geld zutiefst ablehne, zuerst zum Verkäufer ausgebildet, ehe ich dann zum Elektroniker ausgebildet wurde. Schon im Alter von ca. 10 Jahren habe ich mir über die Gesellschaft Gedanken gemacht und diese dann in Songtexten verarbeitet. Und zwar kritisch, aber auf konstruktive Weise.
Und wenn ich eines als Verkäufer gelernt habe, dann das die einseitige und ungeheuerliche Vorstellung, es gäbe nur die Nachfrage die Angebot schafft. Verheerend tatsächlich.
Frage: Was glaubt ihr alle eigentlich wieviele Produkte auf den Markt kommen nur um herauszufinden ob die Menschen es kaufen würden?
Antwort: so gut wie alle Produkte!
Tatsächlich gibt es nur wenige Produkte (verschwindend gering!) die durch die Nachfrage auf den Markt drängen. Vielmehr ist es die meiste Zeit so, dass das Angebot die Nachfrage schafft. Das gilt nicht nur für Lebensmittel, sondern für Technologien, Fernsehsender etc. Werbung ist ein wenig anders. Da gilt: Wer werben will produziert seine Werbung und bezahlt Geld dafür, welches die privaten Sender ja brauchen um zu überleben. Da aber Nachts grundsätzlich die Einschaltquoten ebenso verschwindend gering sind wie die Fälle in denen Nachfrage das Angebot schafft, ergibt es für diese Sender weit mehr Sinn Sex-Hotline Werbung zu senden.
Tatsächlich geht es dabei um nichts anderes als den wirtschaftlichen Aspekt. Und hier wird nicht wie oben von jemandem geschrieben die Männerschaft in Deutschland abgebildet, sondern der Drang Geld zu verdienen. Würden die TV Sender tagsüber mehr Geld mit Werbung verdienen(höhere Einschaltquoten!), könnten sie wohl auch eher auf die Sex-Hotline Werbung in der Nacht verzichten.
Ferner sollten wir dazu sagen, dass Sex etwas zutiefst persönliches und eine Frage des Geschmacks ist. So wie einige Männer auf große und andere auf kleinere Brüste stehen, während andere sich mehr auf das Gesäß der Frauen fokussieren, und wieder andere auf ihre Beine, so gibt es auch unter Frauen die verschiedensten „Fetische“, woran es auch nichts auszusetzen gibt. Denn auch wenn die Menschen gerne mal so tun als wären sie etwas höheres als ein simples Tier mit einer Selbstwahrnehmung, ist dies gar nicht der Fall. Wir sind und bleiben Tiere. Und gerade beim Sex zeigt sich dies wie nirgendwo anders. Und ich finde das absolut in Ordnung. Natürlich gibt es einige richtig eklige Fetische, aber ich vermute diese sind nur Ausdruck eine viel zu engen Gesellschaft, soll heißen einer Gesellschaft die generell mit „andersartigen“ wie zB Exzentrikern (diesbezüglich weiß ich sehr gut bescheid, aus erster Hand) nicht wirklich klarkommt. Ich habe zwar keine perversen Neigungen, aber eben Neigungen. Mir persönlich ist zB ein schönes Gesicht wichtiger als die Größe der Brüste einer Frau. Aber ich verstehe durchaus, naja so halbwegs, dass es Männer gibt die auf die großen Brüste fixiert sind. Warum auch immer.
So, nachdem wir jetzt also geklärt haben dass es Menschen gibt die Neigungen und Fetische haben, und das nicht nur Nachfrage das Angebot schafft, sondern tatsächlich umgekehrt die mehrheitlich zum Tragen kommt, das Angebot die Nachfrage schafft, was ja gerne mal von Herstellern geleugnet wird indem sie sagen „Ja wenn ihr das Produkt nicht kauft…“ oder indem es heißt „der Konsumten hätte die Macht die Produkte zu ändern“…ist dies nicht der Fall. Ich hatte bspw. mal versucht die Qualität von Toastbrötchen zu verändern weil diese immerzu vor Ablauf des MHD trotz korrekter Lagerung schimmelten, aber statt das Produkt zu ändern, wurde es vom Supermarkt einfach aus dem Sortiment genommen, weil ich diese schimmeligen Toastbrötchen natürlich zurückgebracht habe und das Geld zurück wollte. Diese Anekdote dürfte es wohl ebenso deutlich machen wie die Sex Werbung. Denn wie bei der Frage nach dem Huhn und dem Ei, war bei der Sex Hotline Werbung natürlich zuerst das Ei da. Denn erst durch den Akt der Fortpflanzung werden entsprechend gravierende Gen-Veränderung quasi in die Tat oder Realität umgesetzt. Das heißt damit das Huhn entstehen konnte brauchte es die genetische Mutation der Tierart die vor dem Huhn kam (evolutionär gesehen jetzt ^^)
Bei Werbung, Produkten etc ist eben nicht anders. Kennt ihr die Redewendung „was der Bauer nicht kennt frisst er nicht?“ die meisten Menschen werden wohl kaum nach einem Produkt verlangen das sie gar nicht kennen. Das heißt es braucht zuallererst einmal die Idee für das entsprechende Produkt. Doch diese Ideen haben im Monetarismus zumeist diejenigen die Geld verdienen wollen. Nur die wenigsten haben eine Idee für ein Produkt nur des Produktes wegen. Man könnte jetzt meinen das spräche für Geld. Aber das tut es nicht. Denn die meisten Produkte sind leider absolute Verschwendung von Ressourcen. Tatsächlich ist es so, dass die größten Erfinder Produkte NICHT FÜR GELD erfinden, sondern um das Leben zu erleichtern. Ich erwähne das nur um Missverständnisse zu vermeiden die bei der ganzen Angebot und Nachfrage Sache sicher aufkommen würden.
Soviel erstmal dazu. Ich hoffe meine Ausschweifungen waren hilfreich zu mehr Verständnis der ganzen Angelegenheit.
Das heißt Sex-Hotline Werbung spiegelt nach so vielen Jahren letztlich nur die Gruppen Menschen wider die diesen Service nutzen. Nicht die gesamte Männer- oder Frauenschaft, die übrigens sicher auch zu kleinen Teilen an diesen Hotlines teilnehmen.
Mehr gibt’s dazu wohl nicht zu sagen. Wenn ich etwas vergessen habe, gibt’s dafür vielleicht einen Nachtrag.
Liebe Grüße
Jolly D. Roger
Hallo und willkommen,
wieso gräbt jemand einen Thread aus, der älter als 23 Jahre ist?
Und antwortet dann mit einer Textwand, die sicher kaum einer liest oder, wenn doch, feststellt, dass die Anwort entweer wenig mit dem Thema zu tun hat oder inzwischen so was von überholt ist - oder beides?