Jeder kriegt nur soviele Probleme aufgepackt

Hallo

Zwei Gedanken dazu:

Das Problem ist doch: Wer äussert diesen Spruch?

Entweder jemand ohne grosse Probleme, der über jemand anderen mit Problemen spricht, ihn evtl. gar trösten möchte. Oder jemand, der wirklich unten durch musste, und das gepackt hat.

Derjenige aber, der unter seinen vielen Problemen zusammengebrochen ist, ist häufig gar nicht mehr in der Lage, den Spruch zu widerlegen. Also hört man keine „Gegenmeinung“.

Das kommt mir etwa vor wie dieses unsägliche „Als wir jung waren, in den xxern Jahren, haben wir dieses und jenes gemacht, und wir leben noch.“ Nur: alle jene, welche „dieses und jenes“ eben nicht überlebt haben, können von ihrem Nicht-Überleben nicht berichten.

Psychisch einigermassen gesunde Menschen können erstaunlich viel ertragen. Man deutet die Situation nachträglich um: Ich habe die Situation ja durchgestanden; offensichtlich wurde mir also nur aufgepackt, was ich auch ertragen konnte.

Und für diejenigen, die es nicht ertragen konnten, gitl dann wieder das oben gesagt: Die äussern sich nicht dazu.

Die Frage, wer überhaupt aufpacken soll, lasse ich mal aussen vor.

Gruss
nichtsalsfragen

Verständlich?

Nein.

Gruß
O.Varon

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Verständlich?

Nein.

Naja, ok, die UP hat ja, wie wir mittlerweile wissen, eh kein echtes Interesse an der Thematik und wollte nur ihre Meinung bestätigt haben. Und Dich scheint es ebenso nicht zu interessieren.

Einen schönen Tag Euch,
Spiff

Naja, ok, die UP hat ja, wie wir mittlerweile wissen, eh kein
echtes Interesse an der Thematik und wollte nur ihre Meinung
bestätigt haben. :

Hallo Spiff_in_Space,

wie kommst du denn da drauf?

Gruß
MissSophie

Dich scheint es ebenso nicht zu interessieren.

Welcher meiner Äußerungen entnimmst du das?
Ich fand es halt nicht verständlich, wie ich ja auch schrieb.
Ich glaube an sowas allerdings auch nicht.

Gruß
O.Varon

Hallo Spiff,

ich halte diese Erklärung für problematisch, denn sie impliziert, dass jeder an allen schrecklichen Dingen, die ihm im Leben widerfahren, irgendwie „selbst schuld“ sei.

Das ist imho nicht nur menschenverachtend, sondern kann auch sehr leicht als Entschuldigung bzw. Ausrede verwendet werden, um anderen Hilfe zu verweigern und sie ihrem Schicksal zu überlassen.

Gruß

=^…^=

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Dich scheint es ebenso nicht zu interessieren.

Welcher meiner Äußerungen entnimmst du das?

Ich würde davon ausgehen, dass eine Gegenfrage kommt, die das Unverständnis näher umschreiben. Deinen Kommentar habe ich eher abweisend wahrgenommen.

Ich fand es halt nicht verständlich, wie ich ja auch schrieb.
Ich glaube an sowas allerdings auch nicht.

Ok, musst Du ja auch nicht.

Gruß,
Spiff

Naja, ok, die UP hat ja, wie wir mittlerweile wissen, eh kein
echtes Interesse an der Thematik und wollte nur ihre Meinung
bestätigt haben.

Hallo Spiff_in_Space,

wie kommst du denn da drauf?

Hm, habe ich da was falsch interpretiert? Im UP fragst Du, ob der Spruch so stimmt.
Im Gespräch mit Wiz sagst Du dann:

Und mir begegnet dieser Schnack seit Jahren in diversen Variationen
immer wieder und langsam kann ich es nicht mehr hören und ich wollte,
um mal die Aufmerksamkeit da rauf zu lenken, das hier mal zur
Diskussion stellen.

Das klingt für mich mehr nach Appell- als nach Sachebene. Jedenfalls geht es Dir nicht um angrenzende Konzepte.

Herzliche Grüße,
Spiff

Karma gibt einem Freiheit!

Hallo Spiff,

ich halte diese Erklärung für problematisch, denn sie
impliziert, dass jeder an allen schrecklichen Dingen, die ihm
im Leben widerfahren, irgendwie „selbst schuld“ sei.

Viele halten das für problematisch, aber so ist es nach buddhistischer Philosophie eben. Man geht davon aus, dass das Ursache-Wirkungs-Prinzip nicht nur auf materieller Ebene (ist ja wissenschaftlich anerkannt) sondern auch auf geistiger Ebene funktioniert. Alles was man tut, sagt und denkt hinterlässt im Geist eine entsprechende Spur. Man sagt auch, dass es im sogenannten Speicherbewusstsein (Alaya-Bewusstsein) als positiver, negativer oder neutraler Eindruck abgelegt wird, bis die äußeren Bedingungen den entsprechenden Eindruck reifen lassen und er als Erlebnis wieder hoch kommt.
Ein solches Erlebnis kann genereller Natur sein (Wiedergeburt im Kongo oder in der Schweiz) oder persönlicher (alle Finger an den Händen oder behindert).

Das ist imho nicht nur menschenverachtend, sondern kann auch
sehr leicht als Entschuldigung bzw. Ausrede verwendet werden,
um anderen Hilfe zu verweigern und sie ihrem Schicksal zu
überlassen.

Nach dem Motto: „Och, das ist halt Dein Karma“? Nein, das würde von wenig Mitgefühl zeugen. Außerdem verbraucht sich das Karma ja, wenn es „raus kommt“. Wenn also zum Beispiel jemand von einer Schlange gebissen wird, dann ist mit dem Biss das gemeinsame (Mensch-Schlange-)Karma abgegolten. Die anschließende Vergiftung ist nur die Folge und sollte gern von einem Arzt mit entsprechendem Serum behandelt werden.

Warum ist es menschenverachtend, wenn jeder erntet, was er selbst gesäht hat?

Und, ganz wichtig: Das Prinzip Karma gibt einem die Freiheit sein zukünftiges Leben selbst zu gestalten - und zwar in jedem Moment. Wer sich jetzt positiv verhält und bei allem eine gute Motivation hat, der wird nur gute Eindrücke in den Geist geben. Dies ist allerdings nicht das letztendliche Ziel im Buddhismus.

Gruß,
Spiff

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kollektiver dummquatsch

Wer dieses Karma nicht hat, der muss das
auch nicht erleben.

in gewissen kreisen wird dementsprechend geraunt, daß z.b. der holocaust nur eine folge der jüdischen karmaschuld war.

Verständlich?

allerdings. s.o.

was deine fantasien mit buddhismus zu tun haben sollen, erschließt sich schon weniger – deine „karma“-definition klingt eher nach hippiehinduistisch & leicht eingefärbtem esoeintopf.

e.c.

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worthülsen

Das klingt für mich mehr nach Appell- als nach Sachebene.

was sagt denn dein seminar (oder wowasauchimmer) zum begriff „fakten“?

e.c.

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Hallo e.c.,

Wer dieses Karma nicht hat, der muss das
auch nicht erleben.

in gewissen kreisen wird dementsprechend geraunt, daß z.b. der
holocaust nur eine folge der jüdischen karmaschuld war.

Jeder Jude wird das Karma angesammelt haben, eben dieses zu erleben. Das ist aus dem Kontext einer theistischen Religion schwer zu verstehen. Zudem gibt es kein „jüdisches“ Karma im Sinne von: „Weil Du Jude bist, musstest Du dies erleben“. Stattdessen sammelten sich Wesen, die sich mit dem Judentum identifizierten und leider auch diese furchtbaren Leiden erleben mussten.

Im übrigen ist „Schuld“ ein ungünstiges Wort, weil es emotional belegt ist.

was deine fantasien mit buddhismus zu tun haben sollen,
erschließt sich schon weniger – deine „karma“-definition
klingt eher nach hippiehinduistisch & leicht eingefärbtem
esoeintopf.

Vielleicht könntest Du mir Deine, die richtige (?), Definition geben.

Gruß,
Spiff

Stattdessen sammelten sich Wesen, die sich mit dem Judentum
identifizierten und leider auch diese furchtbaren Leiden
erleben mussten.

Ahso.
Das ist also alles nur wegen dieses Karmas passiert.
Demnach sind die Nazis wohl raus aus dieser Nummer, nicht?

Und dieses Zeug erzählst du auch deinen Schülern?

Im übrigen ist „Schuld“ ein ungünstiges Wort, weil es
emotional belegt ist.

Es gibt dafür „günstigere“ Wörter?

O.Varon

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Hallo Spiff in Space,

in gewissen kreisen wird dementsprechend geraunt, daß z.b. der
holocaust nur eine folge der jüdischen karmaschuld war.

Jeder Jude wird das Karma angesammelt haben, eben dieses zu
erleben. Das ist aus dem Kontext einer theistischen Religion
schwer zu verstehen. Zudem gibt es kein „jüdisches“ Karma im
Sinne von: „Weil Du Jude bist, musstest Du dies erleben“.
Stattdessen sammelten sich Wesen, die sich mit dem Judentum
identifizierten und leider auch diese furchtbaren Leiden
erleben mussten.

Wieviele der jüdischen Kinder, die in Konzentrationslagern ermordet wurden, haben sich mit dem Judentum identifiziert? Wievele der Menschen jüdischer Abstammung, die selbst zum Christentum konvertiert sind oder deren Eltern und Großeltern bereits konvertiert waren und sich als Christen verstanden, sind in Konzentrationslagern ermordet worden? Und jetzt erzähl mir nicht, dass die alle in früheren Leben schreckliche Menschen waren.

Und du fragst dich, was an diesem Verständnis menschenverachtend sein soll?

Siboniwe

Im übrigen ist „Schuld“ ein ungünstiges Wort, weil es
emotional belegt ist.

was deine fantasien mit buddhismus zu tun haben sollen,
erschließt sich schon weniger – deine „karma“-definition
klingt eher nach hippiehinduistisch & leicht eingefärbtem
esoeintopf.

Vielleicht könntest Du mir Deine, die richtige (?), Definition
geben.

Gruß,
Spiff

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Hallo,

Wieviele der jüdischen Kinder, die in Konzentrationslagern
ermordet wurden, haben sich mit dem Judentum identifiziert?
Wievele der Menschen jüdischer Abstammung, die selbst zum
Christentum konvertiert sind oder deren Eltern und Großeltern
bereits konvertiert waren und sich als Christen verstanden,
sind in Konzentrationslagern ermordet worden? Und jetzt
erzähl mir nicht, dass die alle in früheren Leben schreckliche
Menschen waren.

Ich würde nicht sagen, dass sie schreckliche Menschen waren, aber sie werden wie jedes andere Wesen auch in ihren vorherigen Leben nicht nur Blumen verschenkt haben. Warum soll ich das nicht sagen, wenn die buddhistische Lehre (und auf die beziehe ich mich hier) Karma so erklärt?

Und du fragst dich, was an diesem Verständnis
menschenverachtend sein soll?

Menschenverachtend ist Schicksal oder Willkür eines schlecht gelaunten Gottes. Ich für meinen Teil bin mit der buddhistischen Einstellung, dass ich selbst für mein Erleben verantwortlich bin, viel zufriedener, als wenn ich auf die Gunst eines Gottes setze.

Gruß,
Spiff

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Stattdessen sammelten sich Wesen, die sich mit dem Judentum
identifizierten und leider auch diese furchtbaren Leiden
erleben mussten.

Ahso.
Das ist also alles nur wegen dieses Karmas passiert.
Demnach sind die Nazis wohl raus aus dieser Nummer, nicht?

Nein, im Gegenteil, sie haben sich eine Menge negatives Karma aufgeladen, das in ihnen schlummert, bis die Bedingungen es zur Reife bringt. Sie werden selbst viel Leid erleben müssen.

Und dieses Zeug erzählst du auch deinen Schülern?

Jetzt wirst Du persönlich!

Ein kurzer Wikipedia-Artikel zum entstehen von Karma, aber möglicherweise nicht ganz einfach zu verstehen.

Schönen Tag,
Spiff

Ich für meinen Teil bin mit der
buddhistischen Einstellung, dass ich selbst für mein Erleben
verantwortlich bin, viel zufriedener, als wenn ich auf die
Gunst eines Gottes setze.

Die genannten jüdischen Kinder waren also für ihr Erleben alle selbst verantwortlich?

O.Varon

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Und dieses Zeug erzählst du auch deinen Schülern?

Jetzt wirst Du persönlich!

Inwiefern?
Das war eine völlig normale Frage.

O.Varon

Und dieses Zeug erzählst du auch deinen Schülern?

Jetzt wirst Du persönlich!

Inwiefern?
Das war eine völlig normale Frage.

Mit dem Wort „Zeug“ verleihst Du Deiner abwertenden Haltung Ausdruck. Und zweitens hat die sachliche Auseinandersetzung nichts mit meinen Schülern zu tun.

Tschüß,
Spiff

Freiheit und Mitgefühl

Ich für meinen Teil bin mit der
buddhistischen Einstellung, dass ich selbst für mein Erleben
verantwortlich bin, viel zufriedener, als wenn ich auf die
Gunst eines Gottes setze.

Die genannten jüdischen Kinder waren also für ihr Erleben alle
selbst verantwortlich?

Wie gesagt, aufgrund dessen, dass man in vorangegangenen Leben immer wieder positive, negative und auch neutrale Dinge getan hat, muss man dementsprechende Wirkungen erleben. Solange man diesen Kreislauf nicht durchbricht, wird es so weiter gehen.

Man hat in jedem Moment die Freiheit, wie man eine Situation sehen will. Zwei Menschen werden ein und die selbe Szene unterschiedlich erleben. Und Du kannst entscheiden den Fahrkartenkontrolleur, die Bäckersfrau und die Beamte beim Finanzamt als Idioten zu betrachten oder sie als Menschen zu sehen, die nichts weiter als Glück haben wollen. Letztere Einstellung erzeugt Mitgefühl und ist ersterer vorzuziehen, wie Du mir sicher zustimmen wirst.

Gruß,
Spiff