Jiddisch/Hebräisch-Koryphäen dringendst gesucht

Hallo Ihr Lieben,

in einem anderen Forum tobt gerade - wieder einmal - Zickenkrieg zum Thema ‚Hechtsuppe‘ respektive über die Ursprünge und Etymologie des Terminus.

Die eine Zicke meint ‚hech‘ = ‚wie‘ & ‚supha‘ = ‚sturm‘; die andere wedelt mit dem Wahrig und ‚supa‘.

Wer hat nun recht???

Der Dank einer Hexe wird Euch ewig hinterherschleichen… :wink:

Beste Grüße

Tessa

Hallo, Tessa!

Röhrich sagt:

Unklar ist der Ursprung der Redensart Hier zieht es wie Hechtsuppe, vom Luftzug gesagt. Vielleicht beruht sie auf einem Wortspiel: Fischsuppe muß lange ziehen, um schmackhaft zu werden. Eine andere Erklärung leitet ‚Hechtsuppe‘ von jiddisch ‚hech supha‘ = wie eine Windsbraut, ein Orkan, ein Sturm her. Diese Redensart ist wahrscheinlich erst seit dem 19. Jahrhundert im Gebrauch,
[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Hecht, S. 3. Digitale Bibliothek Band 42: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, S. 2697 (vgl. Röhrich-LdspR Bd. 2, S. 686) © Verlag Herder]

Krüger-Lorenzen stößt ins selbe Horn:

„Hier zieht es wie Hechtsuppe“, heißt es, wenn ein starker Luftzug durchs Zimmer geht. Die Redensart beruht vielleicht auf dem Wortspiel: Hechtsuppe muss lange ziehen! Wahrscheinlich jedoch ist die Eindeutschung aus dem jiddischen „hech supha = wie Sturmwind“.

Sag einen Gruß an die Zicken!
Fritz

Millionenfachen Dank…
… lieber Fritz!

Zur Klarstellung: die ‚supha‘-Zicke bin ich. Im Community-Chat hat mir ein Jude ebenfalls vor ein paar Minuten bestätigt, daß ‚supha‘ die richtige Variante ist. Dummerweise habe ich hier weder den Röhrich noch den Krüger-Lorenzen zur Hand; egal - ich habe ja das w-w-w.

Beste Grüße & ein schönes Wochenende

Tessa

Liebe Tessa,
Ein anderes Expertenteam führt den Ausdruck auf +supa+ zurück.
http://www.gfds.de/beratung_archiv.html
Telefonische Sprachberatung
Eine merkwürdig anmutende Redensart interessiert mich: „Es zieht wie Hechtsuppe.“ Ich kann mir kaum vorstellen, dass sie tatsächlich etwas mit einer Suppe aus besagtem Fisch zu tun haben soll.
[GfdS] Über die Herkunft dieser Redensart ist man sich in der Forschung noch nicht einig. Die einen meinen, sie rühre wirklich von der Hechtsuppe her, die lange ziehen muss, um wohlschmeckend zu werden. Einige Autoren nehmen dagegen an, dass der Ausdruck auf das Jiddische zurückzuführen ist: hech supa – ›wie eine Windsbraut, ein Orkan, ein Sturm‹. [M]

Liebe Grüße

1 Like

Hallo Peggy,

auch Dir lieben Dank für Deinen Beitrag ‚für die gute Sache‘. *g* GfdS ist allerdings - wie der Name schon sagt - nicht gerade die erste Adresse, wenn es um die korrekte Schreibweise von ausländischen Termini angeht. Ein Jude wird uns heute eh keine Auskunft geben können; heute ist ja Jom Kipur, da würde es mir nicht einmal im Traum einfallen, den Feiertag zu stören.

eine Windsbraut

Windsbraut hat nichts mit dem Judaismus zu tun. In der germanischen (gab es aber auch schon in der griechischen) Mythologie war es ein weiblicher Wind-Dämon.

Vielen Dank nochmal & beste Grüße

Tessa

Hallo Tessa,
und wieder etwas Anderes, diesmal von den Duden-Experten. Denen kann man schon glauben.Findest du nicht?
http://www.duden.bifab.de/service/newsletterarchiv/a…
Liebe Grüße