Job behalten oder nicht?

Wie meiner letzten Frage zu entnehmen ist schlage ich mich derzeit mit massiven Depressionen rum.

Das geht inzwischen so weit, dass ich nichtmal mehr Bock habe zur Arbeit zu gehen. Der Job macht mir Spaß, ich hab gern ein Lenkrad in der Hand aber ich merke auch, dass ich seitdem mich die Depressionen plagen, jeden Tag immer nur gereizt auf Arbeit erscheine und mich iwie immer unbeliebter mache.

Daher stellt sich mir die frage ob es überhaupt noch Sinn macht, weiter in dieser Firma zu arbeiten.
Meine Kollegen wissen nichts von meinen Depressionen denn ich will nicht wie ein rohes Ei behandelt werden und dass mir jeder auf die Mitleidsschiene kommt. Auch mein Chef weiss nichts davon denn der würde mich wahrscheinlich direkt in Behandlung schicken. Ich brauche aber das Arbeiten um mich zumindest für eine Weile ab zu lenken.

Aber so langsam nervt es mich nur noch jeden Morgen in der Firma an zu kommen. Wenn ich ins Auto steige und hin fahre ist alles gut aber sobald ich auf dem Firmengelände bin kippt die Stimmung völlig.

Hi!

Sorry, aber ich würde dir nun doch mal dringend empfehlen, dir einen Psychologen zu suchen.
Es nützt nichts, an Äußerlichkeiten rumzumachen, du musst an die Wurzel des Problems, wenn sich etwas ändern soll.

Du schreibst bspw. gar nicht, ob dir der Job grundsätzlich Spaß macht, dir früher immer Spaß gemacht hat oder ob du schon immer damit gehadert hast.

Ich glaube, du traust dich nicht zum Fachmann, weil du Angst hast, dass sich etwas ändert.

Geh davon aus, dass sich auch ohne Psychologen bald etwas ändern wird in deinem Leben, aber sehr wahrscheinlich nicht zum Guten, wenn deine Depressionen die Oberhand gewinnen.

Alles Gute
Diva

Der Job hat mir schon immer Spaß gemacht… Ich konnte ja auch immer mit meinen Kollegen scherzen aber in letzter Zeit hat sich iwie alles verändert.

Meine frau/ Verlobte versucht mir ja schon immer zu helfen so gut es eben geht aber ich merke dass es sie auch sehr beschäftigt und das zieht mich dann wiederum noch mehr runter

Das Problem ist doch, dass deine depressive Verstimmung nicht weg sein wird, wenn du die Firma verlässt - und anders herum deine ‚Flucht in die Arbeit‘ dir die depressive Verstimmung auch nicht ersparen wird.
Das spürst ja selbst bereits am besten.

Ich würde das daher als zwei verschiedene Dinge betrachten, so dass halt zumindest unmittelbar doch die Frage ist „Was mache ich mit meiner Depressivität?“ und weniger die Job-Frage, die du für dich dann klären kannst, wenn nicht mehr so unter Druck stehst wie im Moment.

Darf ich dich fragen, was deine Befürchtungen sind, wenn du medizinische Hilfe in Anspruch nimmst?

Gruß
F.

Partnerin ist wichtig, stützend, aber sie ist keine ausgebildete Psychotherapeutin… und wenn Du den Job schmeißt: was dann? Erst mal kein Geld, Du hängst zuhause rum, weißt voraussichtlich nichts mit dir anzufangen. Macht die Depression auch nicht besser.

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Ich kann mich da meinen Vorrednern nur anschließen.
Psychologen helfen hier. … und man ist nicht automatisch ein Kandidat für die „Klapse“.
Pragmatisch würde ich selber „Stellräder“ prüfen:

  • genug Schlaf
  • möglichst wenig Alkohol
  • vernünftig geplanter täglicher Ablauf
  • tägl. 10-20 min Bewegung
  • Gewicht
  • keine langen Feten
  • mal „nein“ sagen (üben) - geht auch im Job unerwartet häufig
  • andere mal „machen“ lassen
  • Der Job ist ein Spiegel Ihrer selbst (die anderen laden bei Ihnen ab)
  • …kann aber auch bedeuten, „wir sind froh, dass er das macht und kann“
    => Sichtweise prüfen (ist das Glas halb leer oder halb voll?)

Ich hoffe, es hilft.

BigData

Bin kein Fachmann, daher hier nur eine Beobachtung aus meinem persönlichen und beruflichen Umfeld: Alle, die den Job schmissen, sind bis heute nicht wieder in den Arbeitsmarkt zurückgekehrt – und das teilweise nach Jahren. Ein anderer dagegen, der unter Burnout/Depression litt, hat nie aufgehört zu arbeiten und ist (nach einer mehrwöchigen Reha) heute geheilt.

Also mein küchenpsychologischer Tipp: Laß Dich krankschreiben und behandeln, aber gib den Job nicht auf!

Gruß T

Hallo,

da muß ich leider meinen Korinthenkacker-Modus einschalten.
Ein reiner „Psychologe“ hilft dir gar nichts, sondern ein „Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie“ - evtl. auch für Nervenheilkunde. Bei dir geht es offensichtlich darum, erst mal eine korrekte Diagnose zu stellen.
Und je nach Diagnosestellung benötigst Du dann evtl. die Hilfe eines „Psychologischen Psychotherapeuten“, wenn eine ambulante Psychotherapie angezeigt ist:

Und wie ein anderer Poster schon geschrieben hat. Gekündigt ist sehr schnell, aber einen neuen Job zu finden - gerade nach längerer Krankheit - viel schwerer.
Ein Berufswechsel sollte auf keinen Fall in der Akutphase der Erkrankung entschieden werden, sondern - wenn überhaupt - erst dann, wenn eine Behandlung zu einer gewissen Stabilisierung geführt hat.

&Tschüß
Wolfgang

das hatte ich noch nie, deswegen hatte ich aber nicht automatisch Depressionen.

Servus,

dieser Zusammenhang ist ja auch eine Erfindung von Dir. Niemand sonst glaubt, das wäre so.

Schöne Grüße

MM

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Zumal es mich seit kurzem auch beschäftigt dass meine ex nen neuen hat… Wir haben immer gesagt wir bleiben Freunde wegen unserer kleinen. aber bei mir und meiner frau lief es in letzter zeit nicht so gut im bettvweil sie gesundheitliche Probleme hat und seitdem macht es mich auch fertig wenn ich an die zeit mit meiner ex zurück denke…
Es lenkt mich dermaßen ab dass ich den LKW vor mir letztens erst im letzten Moment wahr genommen habe

Hi, ich denke auch nicht, dass sich Dein Gemütszustand ändern wird, wenn Du die Firma verlässt und zuhause rumhängst. Ich würde mir an Deiner Stelle ärztliche Hilfe suchen und versuchen im Bekannten-/Freundeskreis mit einer vertrauten Person über die Probleme zu sprechen… ich wünsche Dir viel Glück und Kraft…

Hier drängt sich immer dringender der Ratschlag auf, dass du dir einen Therapeuten suchen solltest.

Das hat mit Liebe zur Exfrau und Liebe zur Verlobten weniger zu tun als mit Besitzanspruch im ersten und unerfüllten Bedürfnissen im zweiten Fall.

Diese unerfüllten Bedürfnisse, an die musst du ran, und da liegt in der Tiefe sicherlich mehr als nur Eifersucht auf einen neuen Partner und wenig Sex, weil die aktuelle Partnerin krank ist.
Du weisst nicht, warum es dir so schlecht geht, also lass dir von einem Fachmann dabei helfen herauszufinden, was du brauchst. Weder deine neue noch deine alte „Liebe“ wird dir dabei helfen können.

Gruß, DDD

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Hallo,

geh´erst mal zum Hausarzt und schildere deine Problematik, der soll dann entscheiden wie es weitergeht und ob man bis zum Beginn einer ambulanten und/oder stationären Therapie erst mal Medikamente gibt:

Die Apotheken-Umschau schreibt dazu:

Die Medikamente bringen die Hirnbotenstoffe wieder ins Gleichgewicht und normalisieren die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen. Es ist allerdings wichtig zu wissen, dass die Wirkung nicht immer sofort einsetzt, sondern oft erst nach rund zwei Wochen. Das erfordert viel Geduld vom Patienten und eine engmaschige Betreuung durch den behandelnden Arzt.

Entgegen verbreiteter Vorurteile machen Antidepressiva nicht abhängig und verändern auch nicht die Persönlichkeit. Allerdings können sie Nebenwirkungen haben. Und es kann vorkommen, dass das erste verabreichte Antidepressivum nicht gut genug wirkt, so dass der Arzt einen anderen Wirkstoff verschreiben muss. Wichtig ist, das Medikament wie verordnet und ausreichend lange zu nehmen – über mehrere Monate: Die Akutbehandlung dauert vier bis sechs Monate, die Erhaltungstherapie (= eine Verschlechterungsprophylaxe) dauert weitere vier bis sechs Monate. Das senkt die Wahrscheinlichkeit für einen Rückfall.

In vielen Fällen bleibt es bei einer depressiven Episode. Trotzdem sollte jeder, der schon einmal depressionskrank war, auf mögliche Anzeichen einer erneuten Depressionsphase achten und sich in diesem Fall rasch in ärztliche Behandlung begeben. Mit einer frühzeitigen Therapie lassen sich Stärke und Dauer weiterer depressiver Phasen deutlich verringern

Grüße
miamei

Moin,

glaube mir, Arbeitslosigkeit macht Deine Depression nicht besser, es wird sie verschlimmern! Ich spreche aus Erfahrung.

Geh zum Arzt und lass Dich behandeln. Antidepressiva sind kein Teufelszeug, die können Dir erstmal helfen Deinen Alltag und damit auch die Arbeit besser zu bewältigen. Antidepressiva sind evtl. sogar wichtig um Deine Fahrtüchtigkeit erst einmal zu erhalten. Depressionen lassen sich gut behandeln. Du tust Dir und Deinen Mitmenschen keinen Gefallen wenn Du Dich nicht behandeln lässt, im Gegenteil.

Gruß
Grin