Job gekündigt, was jetzt?

Hallo WWW´ler,

es gab in der Firma mehrere Gründe, weshalb ich mich dazu entschieden habe, mein Arbeitsverhältnis zu kündigen.
Mit dem AlG 1 + 2 habe ich geregelt, es gibt keine Sperre.

Vom Geld her wird sich nicht viel ändern, egal ob Lohn oder AlG. Ich habe eh nicht viel verdient.

Ich weiss nicht so recht, wie ich weiter machen soll. In der Branche sind die Löhne eh mager. Eine neue Stelle zu finden wird nicht das Problem sein.

Ich will kein Hartz 4 Empfänger werden, aber auf der anderen Seite habe ich mit allen Ausgaben die mit der Stelle verbunden sind / waren auch nicht mehr Geld.

Ziemlich aussichtslos.

Nur arbeiten gehen, dass ich ne Arbeit habe, macht mir auch keinen Sinn. Arbeit muss sich lohnen.

Hallo,

klingt so, als ob du einen neuen Anfang suchst.

Ohne zu wissen, was dich interessiert oder was du kannst, ist es natürlich schwer, Ratschläge zu geben.

Vielleicht hilft es, vom Ziel anzufangen: Was würdest du gerne machen? Wie würde das aussehen? Wo geht das? Was brauchst du dafür?

Gruß,
Steve

Ich grüße Dich.
Im Prinzip mag ich meinen Beruf. Leider wenig anerkannt und nicht so angesehen. Die Auftraggeber suchen die Firma, die es am billigsten „macht“. Es gibt auch wenige Auftraggeber denen es weniger ums Geld sparen geht und die auch ein Interesse daran haben, dass es den Mitarbeitern gut geht.
So eine Stelle zu bekommen ist schwierig. Diese stellen machen vielleicht 5% aus. Ja, Arbeiten werden ausgeschrieben und die billigste Firma bekommt den Zuschlag.
Daher wird es immer einen Preiskampf geben und die Preise drücken.

Hallo,

du kennst die Spielregeln deiner Branche offenbar gut. Die werden sich wohl kurzfristig auch nicht ändern.

Möchtest du so also weiter spielen oder suchst du ein neues Spiel?

Gruß,
Steve

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Ja, ich möchte was anderes machen, weis aber nicht so recht, wie ich es anstellen kann. Ich habe jetzt Jahre so vor mich hin gearbeitet und Weiterbildungen gibt es in der Branche wenig bis garnicht.

Geld ist auch nur begrenzt verfügbar, da ich keine 20 mehr bin, ist es auch nicht so einfach.

Wenn ich eine Stelle bei einem Auftraggeber als Hausmeister bekommen könnte wäre Top. Die Arbeiten werden auch angelernt. Das ist aber auch so eine Sache da eine Stelle zu bekommen, da viele Institutionen und Behörden da inzwischen auch aufs Geld achten und Subunternehmer beschäftigen…
Als ich zur Schule ging hat der Hausmeister die Aussenanlagen gepflegt, und einfache Reparaturen im Haus durchgeführt.
Das kann ich auch leisten. Solche stellen bekommt man aber selten, weil viele Leute sowas suchen, da gut bezahlt und einfache Arbeit.

naja - ich kenne Leute, die haben mit Anfang 30 (Rekord war Mitte 40) etwas komplett anderes angefangen, als ursprünglich gelernt. Das ist besser, als bis zur Rente in nem Job zu arbeiten, der einem nicht gefällt.

[quote=„Ingomar-Nestman, post:5, topic:9478110“]
eine Stelle bei einem Auftraggeber als Hausmeister bekommen könnte wäre Top
[/quote] Schon mal Stellenanzeigen danach durchsucht? Es gibt auch Hausmeisterservice-Betriebe. Versuchs mal initiativ da.
Oder die Berufsberatung der Agentur für Arbeit aufsuchen.
Auf dem Silbertablett serviert dir keiner deinen Traumjob

CU
HaWeThie

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Hallo Ingomar-Nestman,

Ja, solche Stellen sind zumindest bei kommunalen Arbeitgebern schwer zu finden. Sie werden oft mit Arbeitern aus den eigenen kommunalen Betrieben besetzt, wenn diese ihre eigentliche Tätigkeit nicht mehr besetzen können und stehen daher für Externe nicht zur Verfügung.

Dein,
Ebenezer

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Servus,

die Reihenfolge „erst kündigen - dann weiter entscheiden“ war sehr ungeschickt, aber sei’s drum, jetzt ist es halt so.

Sowohl bei der Bundesagentur für Arbeit als auch beim Jobcenter bist Du als Ungelernter ein Kandidat für alle möglichen „Qualifizierungsmaßnahmen“, die natürlich keine Berufsausbildung ersetzen, aber doch ein bissle was bringen können. Voraussetzung ist, dass Du dort viel konkreter erzählst, wo Du eigentlich hin willst, als Du es hier tust: Die „Fallmänitscher“ haben selber überhaupt keine Ideen, sondern schauen bloß, ob das, was sie im Repertoire haben, zu dem passt, was ihr Kandidat gerne machen möchte.

Überleg Dir also vor den wichtigen Gesprächsterminen bei der BAA und beim Jobcenter, wo Du hin möchtest, was Du schon kannst und was Du gut lernen kannst.

Aber arbeiten gehen, um eine Arbeit zu lernen, hat sehr wohl einen Sinn. Leute, die richtige Berufsausbildungen machen, kommen noch mit viel kleineren Löhnen zurecht, dafür können sie nachher was.

Schöne Grüße

MM

Der Zug mit den Hausmeisterstellen als Einzelhausmeister ist weitgehend abgefahren. Professionelle Facility Management Dienstleister sind inzwischen gängige Praxis. Und die befinden sich in hartem Wettbewerb, und werden dementsprechend nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten geführt oder können bald zusperren. Denn solche Dienstleistungen sind für die Kunden eher „lästiges Übel“ als etwas, das ihnen einen hohen Preis für besondere Qualität wert ist, zumal ein erheblicher Teil dieser Leistungen eher trivial ist.

Damit einher geht dann aber auch, dass diese Dienstleister eher wieder „Spezialisten“ (eher weniger die Leute mit den Meisterbriefen, aber eben doch Leute mit dem nötigen Hintergrund) für die interessanteren, höherwertigen, und damit besser bezahlten Dinge einsetzen. Für Leute, die man selbst für recht einfache Tätigkeiten erst anlernen muss, bleiben wirklich nur noch Dinge auf Mindestlohnniveau übrig, und es bestehen auch kaum Chancen aus diesen schlecht bezahlten Hilfstätigkeiten raus zu kommen, wenn man nicht selbst zusieht, dass sie sich qualifiziert.

Es braucht also Qualifikationen, die Dich aus der Masse herausheben. Du schreibst gar nichts zu bisheriger Ausbildung und der konkreten Tätigkeit, die Du bisher ausgeübt hast. Das hinterlässt den Eindruck, als ob es da auch keine Qualifikationen geben würde, und die bisherige Tätigkeit auch eine reine Hilfstätigkeit war. Trifft das zu? Dann überlege Dir, was Du an Qualifikationen in welcher Zeit für welches Geld (da muss man dann auch mal selbst etwas investieren) schaffen kannst, an deren Erwerb Du auch Spaß hättest. Und dann überlege Dir, wohin Dich diese Qualifikationen bringen könnten, und ob Dir entsprechende Jobs gefallen würden. Dazu gehört dann auch die Frage, welchen Bedarf gibt es in dem Bereich, und wer kann Dir ggf. mit welcher (besseren) Qualifikation das Revier streitig machen?

Leben ist lernen, und auch wenn die ganz großen Brüche in der beruflichen Laufbahn eher selten sind, so ist doch auch jede berufliche Weiterentwicklung immer mit dem Aufbau neuer Qualifikationen verbunden, und Du musst versuchen, daran Spaß zu entwickeln, das persönliche „Nichtwissen“, als spannende Herausforderung zu begreifen, und nicht als Problem zu sehen.

Z.B. habe ich tolle Jobs auf ganz verschiedenen Positionen in der IT gehabt, die wenig bis nichts mit meinem Jura-Studium zu tun hatten. Da ging es dann um Qualifikationen, die ich anderweitig erworben hatte (learning by doing, Internet-Recherche, …). Irgendwann habe ich dann doch wieder überwiegend als Jurist in der Branche gearbeitet, und hätte so auch alt werden können. Mit über 50 kam dann die Chance noch mal in eine komplett andere Branche (Infrastrukturbau Energie) zu wechseln. Fand ich eine spannende Herausforderung. Ich wollte wissen, ob es mir noch ein weiteres Mal und mit höherem Alter (wie alt bist Du?) gelingt, mich in Dinge fernab meiner eigentlichen Ausbildung so tief einzuarbeiten, dass ich auch da nicht nur als Jurist wahrgenommen werde.

„Zum Warmwerden“ gab es gleich mal komplexe Probleme mit den Statiken für Pfahlgründungen. Ich wusste so gerade mal, was Pfahlgründungen sind, und musste mich jetzt mit Fragen beschäftigen, warum wir auf der Anwendung bestimmter Berechnungsverfahren bestehen müssen, und warum wir andere ablehnen. EA-Pfähle, Koppejan, Mantelreibung, Spitzendruckwerte, Eurocode, … alles böhmische Dörfer.

Aber ich fand gerade diese Herausforderung toll, mich noch mal komplett von Null in vollkommen neue Dinge einzuarbeiten. Hat gut funktioniert, wir haben unsere Forderungen gegenüber den Baufirmen erfolgreich durchgesetzt. Und weil es in der Zwischenzeit auch noch diverse andere Dinge gab, die ein tiefergehendes technisches Verständnis erforderten, bin ich jetzt eben der Jurist im Haus, zu dem die Ingenieure gerne kommen, weil er ihre Sprache spricht und sich auch in technische Tiefen begibt. Damit habe ich den eigenen Wert schon wieder mal gesteigert, ohne deshalb eine komplette zusätzliche Ausbildung absolviert oder einen weiteren Abschluss erreicht zu haben.

So funktioniert das auch für Dich, auch wenn es jetzt keine klassische Berufsausbildung sein soll. Wobei eine solche immer eine gute Grundlage dafür ist, dann auch mit nicht weiter belegten Zusatzqualifikationen ernst genommen zu werden.

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Ja, so sieht es aus. In so einer Stelle bin ich grade. Auto, Benzin = mein Privates vergnügen. Fahrtzeit = private Zeit.
So fahre ich den Tag über von einem Haus zum nächsten und so läuft das. Was unterm Strich bleibt, wenn ich Benzin und die Fahrzeit mit einbeziehe kann ich auch daheim bleiben. Dann lohnt sich arbeiten nicht.

Was Du bisher trotz aller Bitten noch nicht beschrieben hast, was Du so kannst. An solchen Jobs ist ja trotz allem handwerklich ein bissel was dran. Hast Du denn von früher irgendeinen Gesellen-/Gehilfen-/Facharbeiterbrief? Dann sollte es nicht so furchbar schwer sein, bei einer Berufsfeuerwehr einzusteigen oder Triebfahrzeugführer zu werden (diese beiden Beispiele nenne ich, weil dort die finanzielle Durststrecke viel weniger schlimm ist als bei richtigen Berufsausbildungen). Die Sache mit dem Triebfahrzeugführer ist übrigens sogar für eine Art „Karriere“ geeignet: Aufbauend auf dem deutschen Tf kann man auch bei der SBB anheuern, und in 50 Minuten kommt man von St Louis (Haut Rhin) nach Olten, da lässt sich dann der Traum „Schweizer Lohn - Französische Miete - Lebensmittel aus Deutschland“ verwirklichen.

Schöne Grüße

MM

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Ich denke, ich werde erst mal 3 Monate daheim bleiben und mich erholen. Dann einen Minijob in meiner Branche. Da kann ich das meiste Geld behalten und den Rest vom Amt.
Da habe ich in etwa das Monatseinkommen wie aktuell.

Ich habe letzten Winter schon gemerkt, dass mir Kälte mehr ausmacht und ich Schmerzen habe und schneller erschöpft bin, als ein paar Jahre davor.

Vielleicht gehe ich in Kur.

Ansonsten: Wenn es geeignete Stellen gibt, bewerbe ich mich natürlich. Vielleicht ergibt sich was. Ansonsten: Ehrenamtlich was machen.

Nur was ich nicht mehr mache, arbeiten, dass ich nicht beim Amt bin. Andere bekommen das Geld auch und haben ihr Leben lang nicht gearbeitet. Warum ich also nicht auch.

Fehler in der Politik.

Servus,

klingt nicht danach, als wärst Du schon mal bei der Bundesagentur für Arbeit oder beim Jobcenter Kunde gewesen. Beide werden Dir den Traum vom gemütlichen Minijob plus Aufstocker-ALG II ruckzuck austreiben: Du wirst von dort nämlich ein eine Arbeitnehmerüberlassung vermittelt, die Dich an solche Buden vermietet wie der, für die Du jetzt arbeitest - und wenn das dann nicht mehr per Direktanstellung läuft, sondern über einen Sklavenvermieter, geht es Dir erst richtig beschissen. Wege zur Umgehung des Mindestlohngesetzes gibt es genügend.

Besser ist es, wenn Du zusiehst, dass Du aus der Soße rauskommst. Den „sonnigen Lenz“, den Du Dir wünschst, bekommst Du nämlich nicht.

Schöne Grüße

MM

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Ich stelle fest: du eierst nur rum. Hast du nun einen Beruf erlernt oder nicht?

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Du, da habe ich auch schon so meine Erfahrungen. Ggf lasse ich mich Arbeitsunfähig schreiben. Ich habe einen Arzt, der das schonmal für mich gemacht hat. Jahre her. Jobcenter meinte „damals“ zu mir: Diese Stelle, die ich aktuell habe müsste ich nicht annehmen. Das weiss ich noch.
Allerdings wollte ich damals unbedingt wieder arbeiten und schämte mich, beim Amt zu sein.

Heute denke ich anders darüber.

Grüße

Es war übrigens auch dieser Arzt, der mir ein Attest erstellt hat, dass Jobcenter und Arbeitsamt überzeugt hat, dass ich diese Stelle nicht weiter ausüben kann und mir eine Kündigung keine Sanktionen zur Folge hat.
Ohne Attest wäre ich aus dem Arbeitsverhältnis auch nicht rausgekommen…

So bisschen kenne ich mich da aus.

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Ja, das ist das Problem an der „Hängematte“, die keine ist: Wer sie braucht, ist damit aufgeschmissen, aber wer lernt, wo man wie was erschleichen kann, kann als Sozialhilfe-Profi komfortabel damit leben. Das liegt aber nicht an der viel beschimpften „Hängematte“, sondern an Leuten wie Dir, die sich von uns aushalten lassen.

Aber weißt Du was? Ein Leben stelle ich mir anders vor.

Schöne Grüße

MM

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Das hier ist doch nur der klassische Fall, der die Absurdität des Systemes aufzeigt.
Ausserdem will er ja arbeiten. Nur nicht unter allen widerlichen Umständen.

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Dann schriebe er anders. Ein Satz wie

verrät den Autor als den 731. reaktionären Propagandisten, der sich eine Figur ausgedacht hat, die es nur in seinen schweinischen Fantasien gibt. Das ist auch der einfache Grund, weshalb er überhaupt nichts Konkretes über seine Kenntnisse und Fähigkeiten schreibt - so weit reicht die schmutzige Fantasie seines Erfinders nicht.

ist, dass unser System der sozialen Sicherung, seit es von Sozialdemokraten demontiert worden ist, zwar sehr notdürftig und schlecht, aber immerhin überhaupt funktioniert, wo es gebraucht wird.

Solche Fälle wie der hier kommen bloß in der Bildzeitung und in den Hirnen von reaktionären Schwaflern vor, die gar nicht gemerkt haben, dass es die pöse, pöse „Soziale Hängematte“, gegen die sie geifern, schon lange nicht mehr gibt.

Schöne Grüße

MM

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Du weisst doch gar nicht, warum der Arzt ein Attest ausgestellt hat. Es gibt haufenweise Atteste- meist auch zu Recht- für psychische Situationen. Wenn selbst das entsprechende Amt den akzeptiert?

PS- mit „System“ meine ich mehr, als das soziale Sicherungssystem, mindestens 3 Nummern
größer, als das.

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