Jobwechsel bereits nach 1 Monat :-(

Hallo,

ich brauche bitte eine unabhängige Meinung:

Ich hatte vor einiger Zeit zwei Jobangebote:

  1. 38-Stunden-Woche; großer Arbeitgeber (bei dem ich schonmal tätig war); gutes Gehalt; befristet für 1 Jahr; Sachbearbeitung

  2. 35-Stunden-Woche; StartUp; sehr interessante Beratertätigkeit; HomeOffice möglich bei Ferien und wenn Kind krank; laut Gespräch sehr familienfreundlich (Gründer haben selber Kinder) Fixum + Prov.; unbefristet

Ich habe mich für Nr. 1 entschieden, da zum Entscheidungszeitpunkt mein Mann arbeitslos war und Aussicht hatte auf einen 30-Stunden-Job. Somit war es eine reine Vernunftsentscheidung wegen dem guten Gehaltseingang und der Aufteilung „Mama-Vollzeit-Papa-Teilzeit“

Nun hat sich, an meinem ersten Arbeitstag bei Nr. 1, für meinen Mann ein sehr interessantes Jobangebot ergeben, welches er auch zu 99% annehmen möchte - jedoch 40-Stunden und mit Reisetätigkeit (nicht oft - aber immerhin…) verbunden.

Problem: Betreuung unseres Sohnes. Wir haben zwar Verwandte die einspringen können - aber so war es ganz und gar nicht geplant.
Und erst recht nicht, dass ich nun 2mal zurück stecke: 1. muss ich jetzt von 9-17 Uhr (+ jeweils 45 Minuten Fahrtweg) arbeiten und sehe meinen Sohn kaum und 2. hätte ich dann ja auch meinen „Wunschjob“ annehmen können.

Ich spiele nun echt mit dem Gedanken, bei Job 2 nochmal nachzuhaken und hier wieder zu kündigen - aber ich traue mich nicht … da ich ja nun einem anderen Bewerber hier einen Job „weggeschnappt“ habe…

Wie würdet Ihr in meiner Situation entscheiden?

Wenn Du nun ein Monat da bist, hast Du ja einen guten Einblick. Rede dort mit den Leuten dort.

  • Teilzeit (bzw. Stundenreduzierung)
  • flexible Arbeitszeiten (falls reine Sachbearbeitung)
  • Chance auf Verlängerung nach 1 Jahr

Auch große Firmen möchten gute Leute halten. Problematisch ist dort nur, dass individuelle Zugeständnisse an A sofort auch von B und C eingefordert werden.

Mit dem Weggeschnappt: Na dann rufen die den halt wieder an.

Wechsel nach einem Monat wird von allen Arbeitgebern sehr kritisch gesehen. Man kennt Dich ja nicht. Einen neuen Mitarbeiter zu suchen und die Einarbeitungszeit, das sind starke wirtschaftliche Faktoren. Rate Dir ab.
Udo Becker

Hi!

Vorab: Ist der befristete Vertrag gem. § 15 Abs. 3 TzBfG überhaupt ordentlich kündbar?
Das müsstest Du vorher klären!

Keinem Arbeitgeber bringt es etwas, einen unzufriedenen Arbeitnehmer zu beschäftigen - unzufriedene Arbeitnehmer sind schlicht weniger produktiv.

Zwei Optionen:

  1. Du redest mit dem Arbeitgeber, ob sich da etwas ändern lässt - wie von @achs beschrieben.
  2. Wenn dort nicht mitgespielt wird und Du wirklich bei dem anderen AG anfangen kannst - mach es!

Es kann nicht Dein Problem sein, dass ein AG sich neues Personal suchen muss. Jedes halbwegs normal arbeitende Unternehmen rechnet auch damit (Du könntest schließlich auch einen Wegeunfall haben und mit einem komplizierten Beinbruch ein paar Monate ausfallen), dass Personal ausfällt.

Der Fairness halber solltest Du aber auf jeden Fall vorher mit dem jetzigen AG reden! Du weißt schon: Man sieht sich immer 2 mal im Leben und so.

Viel Erfolg und
VG
Guido

Das ist genau wie weit das Problem eines Arbeitnehmers, der sich einfach nur vertragskonform verhält?

Es geht ja nicht um den „alten“ Arbeitgeber, der hakt Dich einfach ab, wenn Du nach einem Monat wieder gehst. Jeder neue Arbeitgeber wird Dich fragen warum Du nach 4 Wochen das Handtuch geschmissen hast. Und da musst Du schon gute Argumente haben, um nicht Misstrauen zu begegnen.
Udo Becker

Naja - ein einfaches „ich habe direkt gemerkt, dass es nicht passt“ reicht da in der Regel.

Gerade, wenn der Rest del Lebenslaufs in Ordnung ist, sollte das kein Problem darstellen.

Und dass dein Mann einfach zurücksteckt, ist keine Option? Ich meine, ihr habt euch doch für diese Aufteilung GEMEINSAM entschieden und es muss euch doch klar gewesen sein, dass dies nicht nur eine kurzfristige Lösung sein wird. Da du danach fragst: Ich würde bei der einmal getroffenen Entscheidung für einen sowieso sehr überschaubaren Zeitraum (1 Jahr) bleiben. Dein Mann kann sich nebenbei weiterbilden und sich vermehrt um euren Sohn kümmern (was ihm für die Zukunft sicherlich viel bringt) und dann könnt ihr ja in einem Jahr eine neue Entscheidung treffen. Aber ein kurzfristiger Wechsel macht deinen Lebenslauf kaputt, vor allem weißt du ja nicht, ob es bei diesem Startup so toll ist wie sie versprechen. Da ist manchmal auch einfach nur heiße Luft dahinter. Und dann würdest du nach kürzer Zeit wieder kündigen oder gekündigt werden…

Hallo,
vielen Dank für Eure Antworten.

Zum Zurücknehmen meines Mannes - also, dass er wie geplant Teilzeit arbeitet: Ich möchte ihm nicht die Chance nehmen, einen wirklich interessanten Job machen zu können. Alternative wäre ein Hilfsjob in Teilzeit.

Lebenslauf: Da ich ja jetzt kurz hier bin und vorher selbstständig war, habe ich da keine Bedenken. Ich lasse diesen Job hier einfach aus ;-). Eher habe ich Bedenken, wenn ich ihn länger mache, dass es sich dann negativ auf meinen Lebenslauf auswirkt, da ich diesen Job dann ja angeben muss.

Ich bin halt so unglücklich: Sehe meinen Sohn nun kaum und habe die ganze Zeit das andere Angebot im Kopf.