Hallo zusammen,
vor knapp zwei Monaten wurde bei mir Morbus Basedow diagnostiziert. Mit der Schilddrüsenüberfunktion soll ich mich jodarm ernähren.
Ich versuche mein Bestes und lasse inzwischen wirklich viel weg.
Aber geordnetes Essen/schöne Menüs bekomme ich noch nicht hin. Ich bin überhaupt kein geübter Koch und habe nie viel Aufwand ins „Essen machen“ investiert. Das rächt sich nun…
Wenn ich frisches Gemüse koche, wie mache ich mir dazu eine gesunde Soße?
Ich darf z.B. Rindfleisch essen, aber jeden Tag Steak mit Kartoffeln in allen Formen muss ja auch nicht sein. Gemüse mag ich schon, aber es hapert wirklich an der Soße. Immer nur passierte Tomaten mit (jodfreiem) Salz und Pfeffer geht ja auch nicht. Sahne-/Rahmsoßen sowie eigentlich alle Fertigprodukte sind tabu.
Internetseiten zum Thema „jodarm“ sind in der Regel sehr allgemein gehalten und haben mir noch nicht geholfen. Ebenso wenig der Hausarzt, die Krankenkasse und die Patientenberatung; sehr enttäuschend.
Vielleicht bist Du auch betroffen und hast Tipps.
Beste Grüße,
M.
Warum? Was darin ist so stark jodhaltig? Wenn ich hier schaue:
http://www.jod-fuer-zwei.de/seiten/jodtabelle.html
hat ein Sahnebecher 5 µg Jod, während 100 g Rindfleisch schon 7 µg Jod haben und 200 g Kartoffeln sogar 8 µg.
Was mich irritiert: in der von @Helmut_Taunus verlinkten Broschüre steht, dass Karotten 0 µg Jod hätten, während bei meinem Link steht, dass 150 g Karotten immerhin 23 µg Jod haben. Und überhaupt scheinen die Angaben stark zu differieren, da fragt man sich, wessen Angaben nun richtig sind. 
Hallo,
die Unterschiede in den Angaben zu Jodgehalten von Gemüse liegen vermutlich an den Anbaugebieten. Man bedenke, dass Süddeutschland früher wegen Jodmangel „Kropfland“ war. Daher wäre wohl Gemüse aus dem jodarmen Süden zu empfehlen.
Auch bei Milch und Fleisch hat die Herkunft zumindest dann einen Einfluss, wenn die Tiere überwiegend mit Futter aus der Region ernährt werden.
Sonst: man kann etliches Gemüse als Soße verwenden, besonders Wurzelgemüse eignet sich da gut. Sellerie gibt Würze, Kartoffeln binden und Möhren geben etwas Süße. Es gäbe dann noch Petersilienwurzel, Pastinaken, Kohlrabi, Rote Beete (gut für Curry) usw… Für Soße das Gemüse entweder einfach klein geschnitten anbraten und zerkochen oder Stampfen (Kartoffeln) oder pürieren. Ein Kleks Sahne oder Butter macht das Ganze rund. Linsen eigenen sich auch. Und dann gibt es noch so leckere Sachen wie Tahin (Sesammus), in jedem türkischen Gemüseladen. Und sicher vieles mehr. Probier nach Geschmack und Interesse rum, man lernt nie aus.
Gruß,
Paran
Hi @paran,
fein zerkleinertes Gemüse ist ein guter Tipp, das werde ich die Tage direkt ausprobieren. Da sieht man halt, daß ich Anfänger bin.
Weil Milchprodukte tabu sind, kann man zur Not vermutlich Öl oder Margarine zum „Abrunden“ nehmen. Ich probiere mich mal durch.
Beim Gemüse sehe ich es mit den Angaben genau so. Manche Tabellen sind auch einfach veraltet da ja inzwischen ganz andere Zusätze auf dem Feld eingesetzt werden. Genau so mit den Futtermitteln. Bio-Milch soll ok sein, während konventionelle Milchprodukte gemieden werden sollen.
Danke für Deine Anregungen.
Bleibt gesund,
M.
Hallo,
das ja, aber kaum Jod. Der Jodmangel wurde vor allem durch jodiertes Salz behoben, inzwischen natürlich auch durch den überregionalen Handel und Kühllaster, die Seefisch in jodarme Gebiete bringen usw.
Versuche ev. mal heraus zu finden, wie die Jodgehalte von Gemüse und Milch z.B. aus Süddeutschland, der Schweiz oder Österreich sind. Womöglich lässt sich mit entsprechend regionalem Kauf der Jodgehalt stark reduzieren und auch Sahne oder Käse ins Sortiment aufnehmen (ev. bei passenden Bioherstellern direkt anfragen).
Das Jod in den Nahrungsmitteln stammt überwiegend aus der Luft, die Luft hat es aus dem Meer und je weiter weg vom Meer oder je ungünstiger bzgl. der Luftströmungen, desto weniger Jod ist in sämtlichen Nahrungsmitteln, auch im Gras, das die Kühe fressen und damit in der Milch.
Die Bayern litten nicht ohne Grund unter Kröpfen, als sie sich noch fast ausschließlich vom eigenen Boden ernährten.
Würde Dir wünschen, dass da mehr geht.
Alles Gute,
Paran
Hinsichtlich Jodgehalt überhaupt nicht. Nirgendwo wird mit Jod gedüngt.
Das hier
ist ein Märchen.
Ob die Proteinfuttermittel „konventionell“ aus Brasilien, „ohne Gentechnik“ von der unteren Donau oder „Bio“ aus Litauen, Belarus und der Ukraine kommen, ist für den Jodgehalt grade egal.
Lieber nichts „zur Not“ nehmen, damit gelingt keine Diät.
Die klassische Mehlschwitze braucht bloß Öl oder anderes Fett und Mehl - wenn Du es ein bissele proteinlastiger möchtest, geht auch Kichererbsenmehl. Einen recht hübschen Soßenhintergrund bilden auch Zwiebeln, mehr oder weniger kräftig angeschwitzt, dann mit Mehl bestäubt oder auch nicht und in Brühe langsam gekocht, zuletzt mit dem Pürierstab kleingemacht. Der exzessive Gebrauch von Saurer Sahne, Schmand und Crème fraîche in der deutschen Küche ist eine sehr moderne Erscheinung, das ist alles nicht nötig, sondern eher ein „nice to have“.
Schöne Grüße
MM
Vielleicht solltest Du vorrangig auf die regionalen Herkunftsgebiete der Lebensmittel achten. Pauschalregel: im norddeutschen Tiefland mit Seewind ist der Jodgehalt vergleichsweise hoch, je weiter nach Süden umso weniger.
Das, was Du schon Alles machst und was Dich von lustvollesm Essen offensichtlich abhält, kommt mir sehr viel vor.
Vielleicht fragst Du mal einfach beim behandelnden Mediziner oder seinem Personal nach, ob Du überhaupt so eine stringente Diät einhalten musst. Vielleicht gibt es auch einen errreichbaren Ernährungsberater*in.
Die den Lesefluss störenden *** sind nicht völlig ernst gemeint.
Vielleicht muss Dir nur jemand zeigen/beipulen, wie „Kochen“ (altmodisches Verständnis) funktioniert. Ist ziemlich einfach, braucht aber basale Kenntnisse, Spaß daran und oft auch Zeit (Wartezeit).
Lass Dich bitte mal von der Diagnose bzw. Empfehlung nicht so runterkriegen.
Es gibt ein in meinen Augen kleines Problem, das soviel Beachtung durch Dich nicht verdient.
Lass nicht zu, dass es Dich beherrrscht, achte drauf - mehr aber nicht.
LG