Was bedeutet „seinen Ludwig zeigen“ im Satz „Ich will Euch alsdann mit einem Mittagssüpplein aufwarten und Euch auch meinen Ludwig zeigen“ in der Geschichte „Einer oder der andere“ von Johann Peter Hebel (Schatzkästlein, Nr. 130)?
Als „Ludwig“ (Louis) wurde die französischen Goldmünzen bezeichnet, die das Porträt des Königs trugen (Louisd’or).
Ich würde also lesen, dass der König dem Bauern Essen und etwas Geld verspricht.
Allerdings passt es nicht, dass der König Heinrich der Vierte sein soll - der regierte nämlich vor Ludwig XIII., und erst unter dem wurde erstmals der „goldene Ludwig“ geprägt.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass dieser Anachronismus vielleicht sogar Absicht ist, weil diese Bezeichnung damals sehr gebräuchlich war und besonders herausstellt, dass es die Goldmünze des Königs ist.
… oder aber dem Bauern eine Münze mit seinem Konterfei zeigen will - als ‚Beleg‘ seiner Identität sozusagen.
Gruß
Kreszenz
Danke. Wahrscheinlich will er ihm nur seinen Reichtum zeigen. Mit dem Süpplein sollte das Bäuerlein dann zufrieden sein. Da es eine Kalendergeschichte mit einiger Tradition ist, darf man die Histrorie nicht so genau nehmen.
… oder um zu protzen.
Vielen Dank!