John McCain

♩ ♪ ♫ ♬ … ist tot. Er fiel im frühen Mohorgenrooot. ♩ ♪ ♫ ♬

Hallo,
bemerkenswert finde ich, wie nicht erst jetzt im Nekrolog alle ihre Loblieder anstimmen, auch die Democrats und auch hierzuland die Sozen.

McCain war stets ein konservativer Sack und ist sich weitgehend treu geblieben. Dass er am Ende quasi ein Parteilinker war, ist nicht seiner Entwicklung geschuldet, sondern der Rechtsverschiebung der REP bzw. vielleicht des ganzen politischen Feldes.

Unter Blinden ist der Einäugige noch lange kein Seher!

Wie seht ihr das?

Gruß
F.

P.S.: Mir persönlich hat er immer irgendwie als Typ getaugt. Daher die liebevolle musikalische Untermalung zu Beginn.

das ist nicht mehr angesagt heute.
glatt müssen sie sein.
aalglatt.

den respekt für den typen, egal welcher couleur, haben viele.
aber es kommt so gekünstelt distanziert rüber.
mimimi „nicht dass mir jemand das krumm nehmen könnte.“

basics.

pasquino

Hallo pa2015,

Naja, mir wäre ja jemand echtes lieber, der zu seinem Wort steht. Insofern hatte ich hierzulande hatte ich ja den klaren Worten von Martin Schulz vertraut und bin davon bitterlich enttäuscht worden…

Auf Amerika gesehen, wäre mir, rückblickend, ein John McCain als Präsident lieber gewesen, als der amtierende.
Republikaner oder nicht, hätte er wenigstens eine Politik gemacht, die man verstehen kann.

Dein
Ebenezer

Hallo,

kann ich nicht nachvollziehen. Die Nachrufe und allgemeinen Beschreibungen seines politischen Wirkens sind in den relevanten Medien doch durchaus differenziert. Daß nun ein paar Kommentatoren aus der Politik (insbesondere aus dem linkeren Spielfeldhälfte) am Ziel vorbeischießen, ist dem Umstand geschuldet, daß aus der deutschen Perspektive einer der letzten verbliebenen einflußreichen Trump-Widersacher abgegangen ist.

Gruß
C.

Sehe ich auch so.
(Das ist doch bemerkenswert)

Gruß
F.

Der Umstand, dass er auch von Demokraten in den USA gelobt wird, ist der verlogenen "Trauer"kultur in der dortigen Politik geschuldet.

Dass er hierzulande hochgejubelt wird, liegt an seiner klaren Contralinie gegenüber Trump, mit dem ihn persönliche Aversion verband. Dies war weniger der Politik Trumps geschuldet, als vielmehr einem Trumpinterview, in dem ihm dieser den Nimbus des Kriegshelden absprach.

McCain war schon immer einer rechtesten Falken bei den REPs. Von der Sorte, der am liebsten zuerst schiesst und anschliessend fragt. Verglichen mit ihm, war Hillary eine „lupenreine Pazifistin“.

Wahrlich kein Verlust, dass er nicht mehr Senator ist. Und … nein, damit stelle ich mich im Clinch nicht auf die Fanseite von Trump(el). Btw. sollte man sich auch noch einmal vor Augen halten, welche Figur unter McCain die Vizepräsidentschaft innegehabt hätte.

Gruß
vdmaster

… nach dem Motto, wie schön es doch wäre, wenn man Cholera hätte. Insbesondere wenn man sie mit der Pest vergleicht. Jedenfalls - hier ein etwas anderer Nekrolog.

Eigenartige Einschätzung. Er wurde und wird vor allem als „maverick“ (Einzelgänger / Außenseiter) gehandelt, seine politische Unterstützung fand er je nach Thema beim ‚conservative wing‘ (er war u.a. deficit hawk - mit der bemerkenswerten Ausnahme von Rüstungsausgaben, unterstützte free trade) sowie bei den paleoconservatives (pro gun rights, contra abortion, equal pay …) und natürlich außenpolitisch bei den neoconservatives (pro military interventionism) - bei letzterem gibt es natürlich Überschneidungen mit den Democrats, was nun aber gewiss nichts mit „links“ zu tun hat. Mit dem ‚moderate wing‘ der GOP (die man noch am ehesten als ‚Parteilinke‘ bezeichnen könnte) gab es nur sehr wenig Schnittmengen.

Freundliche Grüße,
Ralf

Aber das fing ja vorher schon an, auch vor seiner Diagnose.

Ja, sicherlich.
Auch in den USA ist seine anti-Trump-Haltung ein Teil der Erklärung.

Ganz so „rechts“ (US-Maßstäbe genommen) sehe ich ihn gar nicht, aber das ist tatsächlich der Hauptgrund, warum ich glaube, es lohnt sich über ihn und die Reaktionen auf seinen Tod nachzudenken.
Aus meiner Sicht stand er halt für eine Position von „rechts/konservativ“, die sich sowohl von der konservativen Positions Bushs als auch von der wasauchimmer-Position Trumps (m.E. gings da nicht nur um rein persönliche Aversionen) unterscheidet. Dass er mit seiner rechten Position (die immerhin pro Todesstrafe, gegen Abtreibung usw. war) am Ende fast schon quasi als Parteilinker gegolten hat, lohnt m.E. das Nachdenken über die Entwicklung des politischen Feldes.

Aber war die Soccer Mom damals nicht schon deutlich ein Zugeständnis an die Teefanatiker und andere Zirkel bei den REPs - eben weil McCain dort nicht als einer der ihren galt?

Gruß
F.

Eben, das finde ich auch.
Die ‚Zeit‘ titelt ja gar vom „letzten Liberalen“.

Ja, das auch.

Gruß
F.

Durchaus. Er hoffte eben, in diesem Bereich der Wählerschaft (Hardcorerechte) noch etwas Potential ausschöpfen zu können.

Gruß
vdmaster

By the way, die außenpolitisch so gut gebildete Frau Palin hat er sich nicht ausgesucht, im Geigenstiel, er war ziemlich strikt der Meinung, dass sie die falsche ist. Aber die Teebeutelwerfer unter den Elefanten bestanden darauf, sonst hätten sie seine Nominierung nicht unterstützt.

R.

1 Like