Hallo,
die Zeitungen und Zeitschrften quellen zur Zeit über von Berichterstattung über die Corona-Pandemie. 98 Prozent der Berichte, die sich mit der Ausbreitung, dem Verlauf und den Auswirkungen der Seuche beschäftigen, malen apokalyptische Bilder von Gegenwart und Zukunft der Staaten und Gesellschaften.
Da passt es überhaupt nicht ins Bild, dass Deutschland eine im Vergleich sehr niedrige Sterberate aufweist. Eine zweite Infektions- und Sterbewelle muss her, herbei gebrabbelt von den drittklassigen Propheten der Medizinergilde oder von irgendeinem Westentaschen-Nostradamus beschworen, der sein Geld mit der Gutgläubigkeit der Furchtsamen verdient.
Es gibt eindeutige Zahlen, die über den Verlauf der Seuche in Deutschland und anderen Ländern. Es ist die Verdoppelungzeit der Fallzahlen. Hier hat sich für Deutschland eine signifikante Verbesserung zu gestern ergeben (von 5,9 Tagen zu 8,2 Tagen). Das ist ein positiver Ergebnis, das den Ängstlichen und Verzagten unter den Leser*innen Zuversicht schenken könnte. Wenn es denn publiziert würde. Dies geschieht (als rühmliche Ausnahme) regelmäßig auf der Titelseite der Süddeutschen.
Viele andere Medien legen dagegen keinen Wert auf ausgewogene Berichterstattung. Sie wollen sich ihre Horrorshow nicht durch ein paar positive Zahlen miesmachen lassen. Natürlich lassen sich Journalist*innen von hohen Nachrichtenwerten leiten. Aber muss die Liebe zum Abgrund wirklich so groß sein, dass man darüber die Ausgewogenheit der Berichterstattung vernachlässigt?
Fragt Hans-Jürgen Schneider