JPEG oder RAW

Sehr geehrtes Team,

stimmt es, daß ich ein in JPEG aufgenommenes Bild nicht bearbeiten kann, sondern nur im RAW-Format?
Kann man ein Bild in RAW-Format belassen, oder muß es vor Archivierung in JPEG umgewandelt werden?
Oder habe ich da etwas nicht richtig verstanden?

Herzliche Grüße,
Gert Müller-Grahl

Moin,

stimmt es, daß ich ein in JPEG aufgenommenes Bild nicht
bearbeiten kann,

wäre mir neu.

Kann man ein Bild in RAW-Format belassen, oder muß es vor
Archivierung in JPEG umgewandelt werden?

Das kannst Du machen wie Du es möchtest.

Oder habe ich da etwas nicht richtig verstanden?

Irgendwie hab ich den Eindruck.
Aber einige Details wären schon nett.
Was willst Du überhaupt machen?!

Gandalf

Hallo

stimmt es, daß ich ein in JPEG aufgenommenes Bild nicht
bearbeiten kann,

Nein.
JPEG ist jedoch ein komprimiertes, verlustbehaftetes Format. Informationen die weg sind lassen sich nicht wieder erfinden.

sondern nur im RAW-Format?

Die Möglichkeiten der Nachbearbeitung bei RAW sind deutlich größer.

Kann man ein Bild in RAW-Format belassen, oder muß es vor
Archivierung in JPEG umgewandelt werden?

Man kann beide Formate zur Archivierung verwenden. RAW hat halt einen deutlich größeren Speicherbedarf.
Letztlich ist es eine Frage des Anspruches/der Verwendung.

Sollen die Bilder ausbelichtet werden? Wenn ja, A5, A4 oder Bushaltestelle?

Oder habe ich da etwas nicht richtig verstanden?

Haben Sie denn verstanden was RAW ist?
Beim Fotografieren fällt das Licht auf drei Sensorflächen. Vor diesen Flächen befindet sich jeweils ein Farbfilter der nur das passende Licht hindurchlässt. Die Sensoren zählen tatsächlich nur die Anzahl der eintreffenden Photonen und rechnen diese in ein Graustufenbild mit 256 Stufen um. Dies geschieht mit jeder Farbe sepparat.
Ein Raw Bild einhält genau diese drei (RGB) Graustufen-Bilder.
Bei einem JPG wird in der Kamera (oder später von Ihnen manuell) aus diesen drei Bildern ein Farbbild errechnet und das Ergebnis stark komprimiert.

Wenn sie Ihre Bilder „nur“ auf A4/A5 ausbelichten wollen oder gar nur die elektronische Verwendung geplant ist, können sie sich den Aufwand mit RAW Bildern i.d.R. schenken. Haben Sie gehobene Ansprüche, oder wollen mit der Technik und deren Möglichkeiten spielen, dann sind Sie bei RAW genau richtig.

MfG Frank

PS: Phographieren = Malen mit Licht.

Guten Morgen, Gandalf,
danke für Deine Antwort.
Hintergrund:
ich will mir meine 2. Digitale Kamera (Lumix FZ150) kaufen und lese deshalb alle möglichen Test/Foto-Zeitschriften.2003 habe ich mir die Olympus Camedia gekauft und auch ganz gute Bilder gemacht (siehe auch Pixelio --> „offene Blende“).
In den Zeitschriften wird immer unterschieden nach JPEG und RAW (ich habe bis dato von JPEG als Bildformat auf dem PC gelesen und gespeichert - RAW kenne ich gar nicht).
So muß man wohl schon vor der Aufnahme wählen, in welchem Format man für die Aufnahme machen und speichern will.
Wie gesagt, ich bin mir ganz unsicher. Oder ist das alles viel zu kompliziert, was ich mir vorstelle?
Vielen Dank im voraus,
Gert

Hallo,

mal ganz einfach: Wer auf diesem Niveau fragt, ist mit JPG ausreichend bedient. Dann geht es vermutlich um die Urlaubs- und Familienbilder zum privaten Gebrauch, die man sich auf dem Bildschirm ansieht, oder auch mal als kleineres Papierbild abziehen lässt/für ein einfaches Fotobuch o.ä. verwendet.

JPG ist in geringster Komprimierungsstufe der Kamera hierfür vollkommen ausreichend, und spart jede Menge Platz auf der Festplatte. Die Bearbeitung mit einfachen Bildbearbeitungsprogrammen bietet ausreichende Möglichkeiten rote Augen zu entfernen, ein Bild heller oder dunkler zu machen, einen Ausschnitt herzustellen, … Um nicht unnötig Bildqualität zu verlieren, sollte man darauf verzichten, ein Bild mehrfach in dem Sinne zu bearbeiten, dass man es nach Bearbeitung als JPG speichert, am nächsten Tag erneut lädt, und dann wieder speichert, … Da bei jedem Mal ein schon vorkomprimiertes Bild erneut komprimiert wird.

RAW macht da Sinn, wo man sich wirklich intensiv mit einem einzelnen Bild auseinander setzt, um es mit geeigneter Software und insbesondere dem Knowhow, diese auch bedienen zu können, perfekt für mehr oder weniger professionelle Ansprüche aufzubereiten.

BTW: Das es natürlich Menschen mit extrem viel Zeit und Spaß an der Freud gibt, die auch die Urlaubs- und Familienbilder entsprechend aufbereiten, steht außer Frage. Nur steht dieser Aufwand in keinem objektiv angemessenen Verhältnis zum Nutzen, sondern ist eben reines Hobby.

Gruß vom Wiz

Hallo,

DAS RAW - Format heisst nicht nur so, es ist es auch: das Rohdatenformat , in dem alles, was der Bildsensor erfasst hat, gespeichert ist, daher ist es viel umfangreicher als ein *.JPG, das eine Datenkompression erfahren hat. Für die Nachbearbeitung ist RAW ideal, weil halt nichts fehlt. Nachteil: die grösseren Dateien reduzieren die Anzahl möglicher Dateien pro Datenträger. Profis speichern nur RAW! Komprimieren kann man ja auch nach dem Bearbeiten, man kann ja beim Speichern die Dateiart vorgeben.

Es grüßt

Silberloewe99

Moin,

So muß man wohl schon vor der Aufnahme wählen, in welchem
Format man für die Aufnahme machen und speichern will.

nö, alle Kameras die RAW bieten (zumindestens die, die ich kenne) bieten die Möglichkeit, beides zu speichern.

Wie gesagt, ich bin mir ganz unsicher. Oder ist das alles viel
zu kompliziert, was ich mir vorstelle?

Wie Wiz schon anmerkte:
Was möchtest Du mit diesen Bildern machen?
Wenn es wie von ihm vermutet nur die Urlaubsbilder etc. sind, dann bist Du mit JPEG gut bedient. Willst Du anschließend mehr oder weniger aufwendig nachbearbeiten, Am Kontrast und der Farbe schrauben, Montagen anfertigen etc. dann kommt RAW in Frage.
Nur solltest Du Dir dann im Klaren sein, daß dann auch auf Seiten der Rechner und Bildschirme und Drucker nicht unerhebliche Investitonen folgen müssen und auch die Wartung und Kalibrierung aufwendig werden kann.

Wobei natürlich auch die Frage Bridge und RAW diskutabel ist :wink:

Gandalf

Danke, Wiz, danke! Das ist genau das, was ich hören wollte und verstehe.

viele Grüße,
Gert

Vielen Dank, Herr Zerbst-Kassen, für die ausführliche Erklärung.
Jetzt brauche ich mir keine Gedanken mehr über „to RAW or not to RAW“ :smile:)
machen.

Viele Grüße,
Gert Müller-Grahl aus Mainz

Danke, Silberloewe99, für die Erklärung. Nee, so in die Tiefe gehen will ich nicht. Für mich langt also JPEG. Ich wollte nur nichts falsch machen.

Viele Grüße aus Mainz,
Gert Müller-Grahl

Hallo,

stimmt es, daß ich ein in JPEG aufgenommenes Bild nicht
bearbeiten kann, sondern nur im RAW-Format?

Der Satz stimmt so nicht. Wie ja bereits erwähnt nimmt die Kamera IMMER ein Bild als Rohdaten (RAW Format) auf. DANN wird/kann es in der Kamera bereits weiterverarbeitet und auf der Speicherkarte dann Vorbearbeitet und komprimiert als JPG und/oder als RAW abgespeichert werden.

Der Vorteil des RAW Formates liegt eben darin, das man an den Rohdaten bereits noch „rumschrauben“ und Veränderungen machen kann und z.B. ein ca. 1-2 Blenden zu dunkles oder zu helles Bild noch verbessern kann. Im JPG sind diese Änderungen nicht mehr möglich.

Wie bereits angesprochen ist das für den Otto-Normaluser meist irrelevant, hauptsache ein schickes Bild kommt aus der kamera raus, aber wenn die Kamera Rohdaten liefert würde ich persönlich immer die archivieren. DARAUS dann später nach 1, 2, 5 Jahren oder so wenn man fotografisch dann weiter vorangeschritten ist was rauszuholen ist dann noch machbar - bei JPG nicht und ggf. ärgert man sich dann. Muß aber letztendlich jeder selbst wissen, denn RAW ist in der Regel vom Datenvolumen etwas umfangreicher (ca. 10-20MB pro Bild vs. 1-5MB pro Bild bei JPG) und somit die Festplatte auch schneller voll.

Kann man ein Bild in RAW-Format belassen, oder muß es vor
Archivierung in JPEG umgewandelt werden?

Nein, MUSS man nicht umwandeln. Es erleichtert allerdings die schnelle Sichtung der Bilder.

Oder habe ich da etwas nicht richtig verstanden?

Ggf. hilft noch
http://de.wikipedia.org/wiki/Rohdatenformat_%28Fotog…
http://de.wikipedia.org/wiki/JPG
zum Verständnis.

Gruß
h.

Hi,

Der Vorteil des RAW Formates liegt eben darin, das man an den
Rohdaten bereits noch „rumschrauben“ und Veränderungen machen
kann und z.B. ein ca. 1-2 Blenden zu dunkles oder zu helles
Bild noch verbessern kann. Im JPG sind diese Änderungen nicht
mehr möglich.

auch wenn ich selbst ein Verfechter des RAW-Formats bin (und selbst nur noch so die Bilder auf die Karte schreiben lasse), muss ich Dir hier widersprechen.
Auch ein JPG läßt sich noch gut verbessern und Wunder darf man auch bei den Rohdaten nicht erwarten. Im Wesentlichen geht es hier um die sehr dunklen und sehr hellen Bildbereiche. Während im JPG evtl. nur noch schwarz oder weiß vorhanden ist, läßt sich bei RAW-Dateien u.U. noch Zeichnung ins Bild bringen.
Hier reden wir aber von Veränderungen, die der „normale“ Betrachter kaum wahrnimmt, weil sie sehr klein sind.

Wie bereits angesprochen ist das für den Otto-Normaluser meist
irrelevant, hauptsache ein schickes Bild kommt aus der kamera
raus, aber wenn die Kamera Rohdaten liefert würde ich
persönlich immer die archivieren. DARAUS dann später nach 1,
2, 5 Jahren oder so wenn man fotografisch dann weiter
vorangeschritten ist was rauszuholen ist dann noch machbar -
bei JPG nicht und ggf. ärgert man sich dann. Muß aber
letztendlich jeder selbst wissen, denn RAW ist in der Regel
vom Datenvolumen etwas umfangreicher (ca. 10-20MB pro Bild vs.
1-5MB pro Bild bei JPG) und somit die Festplatte auch
schneller voll.

Das Datenvolumen dürfte heutzutage das geringste Problem sein. Schwerwiegender für den „Otto-Normaluser“ ist die Tatsache, dass man mit den RAW-Dateien wenig anfangen kann. Bildvorschau funktioniert nur, wenn der Bildbetrachter dieses RAW-Format auch lesen kann (jedes Kameramodell hat sein eigenes Format), zum Ausbelichten kann ich sie auch nur schicken, wenn ich es zum JPG entwickelt habe und das Datenhandling dauert aufgrund der Datenmenge spürbar länger.
Die RAW-Dateien müssen also zunächst entwickelt werden um mit ihnen arbeiten zu können. Wenn der Fotograf aber nur die typischen Knipsbilder macht, macht es wenig Sinn, das technische Maximum aus den Bildern zu holen (auch nach 3 oder 5 Jahren nicht). Ein technisch perfektes langweiliges Bild bleibt trotzdem langweilig.

Kann man ein Bild in RAW-Format belassen, oder muß es vor
Archivierung in JPEG umgewandelt werden?

Nein, MUSS man nicht umwandeln. Es erleichtert allerdings die
schnelle Sichtung der Bilder.

Natürlich kann man RAW-Dateien archivieren. Arbeiten (im Sinne von Abzügen, Fotobüchern o.ä. erstellen) kann man mit ihnen aber nicht. Deswegen muss man sie umwandeln, da geht kein Weg dran vorbei.

Ich bin überzeugt, für Gert macht das RAW-Format keinen Sinn. Er ist mit JPG in höchster Qualitätsstufe deutlich besser bedient.

Gruß Stefan

Er ist mit JPG in höchster Qualitätsstufe deutlich besser
bedient.

Genau das ist ein wichtiges Argument.
In den meisten Menüs ist es unter „Qulität“ als „normal“ oder „fein“ bezeichnet.
Auch sollte man die maximle Bildgrösse auswählen. Verkleinern können externe Programme im Zweifelsfall besser. Oder man hat mehr Spielraum um den Bildausschnitt per Beschnitt zu Optimieren.

Meine (Fuji-) Bridge kann auch ein RAW-Format aufzeichnen. Ich hatte allerdings grosse Mühe, damit auch nur annähernd gute, geschweige denn bessere, Ergebnisse zu erzielen, wie es die JPG-Ausgabe der Kamera tut, wenn man sich von vornherein Mühe mit den richtigen Einstellungen gibt. Beste Ergebnisse sind nach meiner Erfahrung nur mit manuellen Einstellungen erzielbar.

Als Lernphase haben sich ca. 6 Monate in denen man mindestens 10.000 Bilder macht, immer wieder bestätigt.

Hi,

Meine (Fuji-) Bridge kann auch ein RAW-Format aufzeichnen. Ich
hatte allerdings grosse Mühe, damit auch nur annähernd gute,
geschweige denn bessere, Ergebnisse zu erzielen, wie es die
JPG-Ausgabe der Kamera tut, wenn man sich von vornherein Mühe
mit den richtigen Einstellungen gibt.

Mag sein, dass das bei Dir und Deiner Fuji so ist, den meisten ambitionierten Amateuren geht es anders - auch mir.
Ich möchte während des Fotografierens möglichst wenig davon abgelenkt werden, wie ich die Szene möglichst effektvoll aufs Bild bringe, das empfinde ich als schwer genug. Also beschränke ich mich während des Shootings auf die Parameter, die ich am PC nicht mehr anpassen kann: passende Blende und Zeit und daraus resultierend die notwendige Empfindlichkeit.
Weißabgleich, Picturestyle und ähnliches lege ich aber lieber hinterher in Ruhe am PC fest, wenn ich auch verschiedene Einstellungen ausprobieren kann. Und da bietet mir das RAW-Format einfach die wesentlich größeren Reserven als ein JPG. Und mir gefallen meine selbst entwickelten Bilder einfach deutlich besser als die von der Kamera entwickelten.

Beste Ergebnisse sind
nach meiner Erfahrung nur mit manuellen Einstellungen
erzielbar.

Auch diese Erfahrung kann ich nicht bestätigen. Moderne Belichtungsautomatiken sind ausgesprochen gut - wenn man weiß, wie man sie einsetzen muss. Und der Anteil unscharfer Aufnahmen wäre (gerade bei Sportaufnahmen besonders ausgeprägt) mit manueller Fokusierung auch deutlich größer.

Als Lernphase haben sich ca. 6 Monate in denen man mindestens
10.000 Bilder macht, immer wieder bestätigt.

Aber imho nicht, weil es so lange dauern würde bis man die Technik beherrscht, sondern weil die Meisten zunächst über 5 Monate 9500 Bilder auf dem grünen Viereck machen, bis sie merken, dass ihre Kamera deutlich mehr kann…

Viele Grüße
Stefan

Hallo,

mal ganz einfach: Wer auf diesem Niveau fragt, ist mit JPG
ausreichend bedient.
Gruß vom Wiz

so isses !
und wenn er dann noch mit picasa etwas rumspielt isses gut.
„mehr“ erfordert schon sehrviel mehr Einsatz