Juden im Unterricht

Hallo,

Ja, genau.
MA und Juden SIND interessante Themen.

Alles ist interessant, wenn es richtig dargebracht wird. Ich finde das MA eher langweilig verglichen mit der viel längeren und noch viel unerforschteren Zeit von 4000 v.C. bis 1.000.000 v.C… Auch wenn es da nicht nur um unsere Spezies geht, oder gerade deswegen. Was nicht heißen soll, dass ich MA uninteressant finde. Judenverfolgung interessiert mich nicht mehr so sehr, schon sehr viel gehört und gesehen, da ist dann eine neu erkannte Verfolgunsperiode im 12 oder 8. Jahrhundert nicht so spannend - zumindest für mich als Geologen nicht.

Selbst Wirtschaft und Sozialkunde können sehr interessant sein. Hängt alles nur am Lehrer, dessen Materialauswahl und dem Umgang damit.
Mein ehem. sehr guter Biolehrer sammelte sein Material teils am Straßenrand, teils kaufte er vor Unterrichtsbegin auf dem Markt ein. Und machte Rätsel daraus.
Mathelehrer in der Uni brachte für jede Berechnung gut nachvollziehbare Beispiele - das macht Sinn.

Gruß, Paran

Kästner im Unterricht

Vogelfrei.

Auch so ein Ding. *Ärger*

Was ärgert dich an dem Titel? Bezüglich der Handlung ist er
doch durchaus stimmig.

Mich ärgert, dass der Begriff Vogelfrei 100% falsch interpretiert wird. Auch vom Hauptdarsteller.
„Ich will frei sein, wie ein Vogel.“

Da hilft auch die lahme Erklärung im hinteren Teil nicht, was vogelfrei WIRKLICH war…

Und dann ein so simples Buch, am Thema
vorbei und so parteiisch…

Was meinst du damit? Es ist ein Kinderbuch, das in Romanform
verschiedene Aspekte des Lebens im Mittelalter anspricht,
unter anderem, aber nicht ausschließlich die Judenverfolgung.

Naja, ich fand es halt unmöglich, diese Mischung falscher und richtiger Sachen.
Weltbewegend ist das aber nicht…

Ich lobe mir Kästner, der immer ehrlich zu seinen kleinen Lesern war.

Tilli

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Als ich in der Schweiz lebte, war mein Leben frei von NS.
Das war eine nette Erfahrung.

Auch für die Juden in der Schweiz?
Nur weil ein Thema nicht besprochen wird, heißt es ja nicht, dass alles in Ordnung ist. Und Schweizer halten sich vieles zu Gute, das entweder gar nicht stimmt oder nur deshalb stimmt, weil sie das Glück hatten, nie auf der einen oder anderen Seite stehen zu müssen (sic!).

MfG
GWS

Als ich in der Schweiz lebte, war mein Leben frei von NS.
Das war eine nette Erfahrung.

Auch für die Juden in der Schweiz?

Keine Ahnung. Auch dort waren eigentlich keine präsent. Oder es war im Kontext (Uni) egal…

Nur weil ein Thema nicht besprochen wird, heißt es ja nicht,
dass alles in Ordnung ist. Und Schweizer halten sich vieles
zu Gute, das entweder gar nicht stimmt oder nur deshalb
stimmt, weil sie das Glück hatten, nie auf der einen oder
anderen Seite stehen zu müssen (sic!).

Jep.
Sie haben die Diamantfeier gefeiert…
Das war eher peinlich…

Tjä

Was verstehst du unter „präsent“?

Für die Schweiz weiß ich es nicht, aber in Deutschland leben inzwischen wieder deutlich mehr als 100000 Menschen jüdischer Abstammung und durch Zuzug aus Osteuropa werden es jährlich mehr.

Weder verstekcen sich diese Leute in ihren Wohnungen noch ist ihnen „Jude“ auf die Stirn tätowiert - es ist also gut möglich, dass du täglich Juden begegnest, ohne es zu wissen.

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Hallo!

Man kanns als Taschenbuch kaufen. Es wurde nicht explizit für die Benutzung in der Schule geschrieben. Ist also kein Lehrbuch.

LG, Sarah

Weder verstekcen sich diese Leute in ihren Wohnungen noch ist
ihnen „Jude“ auf die Stirn tätowiert - es ist also gut
möglich, dass du täglich Juden begegnest, ohne es zu wissen.

Na klar,
aber es müßte ja z.B. mal einer zu erkennen sein, wenn es um Weihnachten oder so geht.

Tilli

Hallo,

dann würde ich den Lehrern vorschlagen, beliebtere Litaretur oder gute Filme zu wählen.

Die im Unterricht beliebten Klassiker (Schiller, Goethe, Lessing, Shakespeare) waren ja auch Bestseller ihrer Zeit - sind nur inzwischen veraltet.

Gruß, Paran

Antisemitismus
Hallo Charlie,

ich bin sehr sicher, dass es im Mittelalter keinen Antisemitismus im Sinne des Wortes gab. Das ist eine Unart des späten 19.Jahrhunderts.

Viele Grüße
Andreas

Ach, und die Kreuzritter haben die Synagogen anno 1096 nur angezündet, weil die Winternächte so kalt waren?

„im Sinne des Wortes“!
AG

„im Sinne des Wortes“!
AG

Natürlich kannst Du Dich darauf berufen, daß „Antisemitismus“ eine Wortprägung von Marr im 19. Jahrhundert war ; aber der Sache nach war es das gleiche, wenn auch religiös und nicht rassistisch begründet: bis zu Mord reichender Hass gegen Juden.

Ich weiß, was Du meinst
Bißchen spät.

Im Geschichtsbuch meines Sohnes ist mir genau das auch aufgefallen und zuerst auch sauer aufgestoßen.

Meine Gedanken dazu: Wir Erwachsene haben das Thema schon zig mal aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. (Freiwillig oder in der Schule oder anderswo). Ich denke, da ist ein gewisser „Sättigungsgrad“ erreicht, wir wissen recht gut Bescheid über die Judenverfolgung, deren Ursachen und Auswüchse. Weitere Belehrungen dazu nehmen wir relativ übel.

Für die Kinder ist das aber vielleicht gar nicht so verkehrt in verschiedenen Zusammenhängen immer wieder mal davon zu hören. Und gerade im Zusammenhang mit dem Mittelalter ist das Thema doch durchaus geeignet, diese Zeit und wie sie funktioniert auch allgemein zu verstehen.

Und der Faden der Judenverfolgung zieht sich nunmal durch alle Zeiten, um später also Zusammenhänge herstellen zu können muss man erstmal immer wieder davon etwas gehört haben.

Meinetwegen kann er ja über Juden und die Probleme lernen,
aber muß man ihm das in so versteckter Form unterjubeln?

In unserem Buch ist das ein wenig abgetrennter, ein eigenes Thema neben anderen.

Rege ich mich jetzt falsch auf?

Da man nicht wirklich weiß, wie das im Unterricht umgesetzt wird - vermutlich ja.

Warum stört mich das so?

s.o.

Grüße
kernig