Hallo.
Du willst wohl nicht behaupten,daß das Judentum keine
Lehraussagen hat welche nicht in die vorstehende Definition passen.
Ich habe sie mir durchgelesen und muss sagen, dass es hier wirklich KEINE Lehrmeinung gibt, auf welche dieses zutrifft. Da du anderer Meinung bist, könntest du ja einmal eine widergeben.
Oder ist alles „diskutabel“, vakant, in der jüd. Lehre ?
Wenn du es so willst: Ja.
Wenn Du (und auch andere) hier den Gegensatz zur kath.
Dogmatik bemühen, dann doch meist,weil sie damit Restriktion
verbinden, welcher eben die Christen (Katholiken) unterworfen seien
durch diese „Dogmatik“ und damit eingeengt, nicht mehr
denkberechtigt.
Ich denke nicht, dass dieses Iris Motivation war und sehe auch nichts in ihrem Beitrag, was diese Sicht bestätigen würde. Die Frage bezog sich ganz gezielt auf Dogmatik und war aus christlicher Sicht kommend formuliert. Hierdurch bedingt es sich, dass man darauf hinweist, dass eine solche Dogmatik nicht besteht. Die obige Wertung kam und kommt alleine von dir.
Deshalb meine vorstehende Gegenhaltung.
Es wurde etwas festgestellt, was bezogen auf die Beantwortung der Frage relevant ist. Eine Wertung dabei wurde nicht vorgenommen und „Offenheit“ muss hierbei auch keine positive Haltung sein. Die Wertung dazu kommt bislang alleine von dir.
Das ist doch Kappes.
Nein, das ist auch meine Sicht. Es ist nicht das erstmal, dass deine Sicht hier auf jüdische Ansichten trifft, welche du dann in Folge ablehnst oder meinst bestreiten zu müssen, weil sie mit deiner Sicht nicht im Einklang ist.
Was sollen „kath.Kreise“ verbreiten, was doch offensichtlich
von orthodoxen Juden gelebt wird.
Ist das wirklich so „offensichtlich“? Woher stammt dein Wissen darüber denn nun genau oder worüber das Wissen, dass dieses „offensichtlich“ sei?
Auch andere (jüd.)Einlassungen dazu im Forum verteidigen hier
diese Vorschriften und „Gebote“ als Gottes Gebot.
Was ja garnicht notwendig wäre, wenn die Betreffenden dieses als Dogmatik ansehen würden. Dann würde sie einfach behaupten, dass dieses im Judentum so ist und Punkt. Alleine schon, dass hierbei eine Diskussion darüber begonnen wird, dass hierzu Argumente gebracht werden, zeigt doch schon, dass der Umgang eben doch anders ist, als von dir angenommen(!).
Wirklich ? Bei allen ? Und dazu besteht Handlungsbedarf ?
Anscheinend ist es doch nicht so „offensichtlich“, wie du hier annahmst, wenn du diese Frage nun stellst.
Ja, es ist so.
Lernen oder etwas als vakant betrachten ist wohl ein
Unterschied.
Was wiederum nur zeigt, wie wenig du von dem von dir behaupteten „Offensichtliche“ hier eigentlich weisst. Lernen in allen Richtungen besteht hier aus Diskussionen, aus dem Austauschen von verschiedenen (sic!) Lehrmeinungen, Argumenten und Gegenargumente. Das Ziel dabei ist eben nicht, dass man danach die Dogmatik auswendig weiss, sondern dass man für sich alles verstanden, nachvollzogen hat und die Argumentation teil und annimmt.
Hierbei ist es nicht so ungewöhnlich, dass ein „Schüler“ eine andere Meinung vertritt und es auch zum „Steit“ kommt.
Diskussion über „rheligiöse Texte“ (Exegese)gibt es natürlich
auch im Christentum. Fast jede Predigt ist ja so eine
Interpretation der Schrift. Es ist natürlich wenig Brauch unter
Christen, die „Schrift“ immer neu zu deuten.(bei Juden ? - so wie
Du das rüber bringst)
Auch hier kann ich nur feststellen, da ich beides kenne, dass es sich völlig unterschiedlich verhält. Und dieses ist keine Wertung. Aber im Christentum werden religiöse Texte nicht so gelernt, wie im Judentum. Es finden keine offenen und ständig aufs Neue geführten Diskussionen statt. Es wird nicht dermassen alles hinterfragt, ausser bei Leuten, welche die Kirche dann eben meistens schon verlassen haben, weil sie eben andere Meinungen haben, als die Lehrmeinungen, als die Dogma vorgeben.
Die ganze Torah?
Ja.
Wohl nicht.
Aber sicher. Die Welt entwickelt sich ständig weiter und darum muss alles immer wieder neu überdacht werden. Wie wissen ständig immer wieder andere, auch neue Dinge und diese beeinflussen unsere Sicht und unsere Auslegungen.
Du willst hier nur fälschlich gegen halten, daß es keine
feststehenden „Glaubeninhalte“ im Judentum geben soll.
Auf welche sich alle einigen könnten? Mh, würde schwer werden. Könntest du vielleicht einmal einen Glaubensinhalt nennen, wovon du denkst, dass dieser ein Dogma, allgemeingültiger Konsens wäre?
Wieviel Prozent der Lehraussagen im Judentum sind
hinterfragbar also vakant?
Wenn ich darüber nachdenken, fallen mir eigentlich nur zwei ein und diese kann man sogar fast sagen, gelten auch in anderen Religionen bspw. dem Christentum:
- Es gibt Einen G’tt
- G’tt offenbarte sich der Menschheit und gab den Juden die Tora
Und selbst bei den beiden Punkte gibt es schon Diskussionen.
Keine davon bezieht sich aber eben auf Dogmatik auf christlicher Seite und auf den Kontext der Ausgangsfrage hier.
Ohne „elementare Grundwahrheiten“ kommt auch das Judentum
nicht aus.
Und die wären?
gibt es nach jüdischer Vorstellung eine „Verdammnis“?
…aber gibt es hierzu ein Ja oder Nein?
Eben und darum wurde ja gesagt, dass es hierzu verschiedenste Vorstellungen gibt und keine davon feststehend oder für das Judentum stehen ist. Und hier wurde auch aus meiner Sicht zu Recht, der Unterschied zum Christentum insbesondere der katholischen Kirche gemacht, da dieses ebenso Hintergrund der Ausgangsfrage war.
Ich würde es auch gerne (von jüd. Seite) wissen.
Obige Antwort wurde doch gegeben. Und trotz der ganzen Diskussion verlangst du nun doch wieder ein Dogma?
Gruss,
Eli