Liebe/-r Experte/-in,
was können sie als Experte über folgende sehr abstrakte Frage sagen?:
Was kann für Jugendliche die Aussage: „Es ist normal, verschieden zu sein“, genauer betrachtet bedeuten?
sonnige Grüße und besten Dank
Michael
Hallo Michael
Die meinen wohl klar anders uns anders wie wir diese aussage hat häufig eher einen agresiven charakter.Allerdings müssten sie mir schon das Umfeld in dem diese äusserrung gefallen ist etwas näher erleutern.Denn das was in den Phsy. Büchernsteht und was nun letztendlich dahintersteckt sind zwei paar schuhe.
Anders aussehen und anders sein.
zb.- Ein Punker sagt es ist normal anders zu sein und bezieht das auf sich und erwartet akzeptanz.
Ohne zusammen hang kann ich mich hierzu nicht weiter äussern
mfg Pastor
Hallo Michael,
danke für ihre Anfrage.
Zu Ihrer Frage - diese Aussage halte ich nicht für sonderlich „abstrakt“, sondern für sehr konkret und sehr passend.
Erst einmal so ganz allgemein gesagt. Ihre Anfrage ist mit relativ wenig Randinformationen augestattet, so dass ich nicht schließen kann, worum es bei dieser Frage überhaupt geht.
Je, nachdem, in welchen Kontext man eine Frage oder Aussage stellt, kann diese natürlich ganz andere Bezüge annehmen. Wenn ich beispielsweise sage, „es ist normal, verschieden zu sein“, wenn ich gerade festgestellt habe, dass ich nicht mit meinem Partner in einer bestimmten Frage zusammenpasse…hat diese Aussge evtl. die Konsequenz, dass ich mich von ihm trenne - vielleicht aber akzeptiere ich einfach auch nur die Unterschiedlichkeit und reduziere damit meine Ansprüche daruf hin, nicht immer alles zusammen zu machen oder auch alles von einander verstehen zu müssen. Es ist also in meinen Augen erst einmal eine sehr gute und weise Einsicht - denn sie ist im Kern einfach einmal wahr: Wir sind alle verschieden und das ist normal und das ist auch gut so, sonst wäre das Leben ziemlich langweilig.
Es ist immer die Frage, wie kann ich mit der Verschiedenheit der anderen umgehen bzw. wie können diese mit meiner Verschiedenheit zu sich umgehen.
Jugendliche neigen häufig dazu, Verschiedenheit als Verunsicherung für sich wahrzunehmen und versuchen dann oft, sich den anderen gleich zu machen. Das kennt man in der Mode ganz gut- sie tragen dann alle das, was gerade IN ist. Wenn ein Jugendlicher also sich da abgrenzen kann, würde ich auch erst einmal davon ausgehen, dass dieser sich ganz gut kennt und / oder auch ein gutes Selbstbewußtsein hat.
Aber wie gesagt - dies sind allgemeine Äußerungen, die sich nicht auf die Situation beziehen, die Sie vielleicht meinen, weil Sie eben keine weitere Hintergundinfo gegeben haben, worum es geht.
Sie können sich gerne weiterhin auch ganz konkret mit einer Frage an mich wenden, dann könnte ich auch direkt zur Fragestellung etwas sagen.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen etwas weiterhelfen.
Mit freundlichen Grüßen Catharina Hübner
Lieber Michael
Es wäre hilfreich, zu wissen, in welchem Kontext diese Aussage angeschaut werden soll. Geht es darum, mit Jugendlichen dieses Thema anzuschauen (als Lehrer, als Sozialpädagoge, als Eltern…)?
Ich probiere mal, ein paar Gedanken zu dem Thema zu formulieren.
Kein Mensch ist gleich. Nicht mal eineiige Zwillinge sind gleich. Es ist also von Natur aus gegeben, dass jeder von uns ein Individuum ist. Jeder hat seine Stärken und Schwächen. Bei jedem lässt sich etwas finden, das er gut kann oder jeder hat etwas Schönes an sich. Es ist normal, dass jeder Stärken und Schwächen hat. Es ist wichtig, sich selber dieser bewusst zu werden. Es fällt so leichter, Schwächen Anderer zu akzeptieren oder bei einem Anderen herauszufinden, was seine Stärken sind und diese anzuerkennen.
Die Erkenntnis aus dem Satz kann folgende sein:
- Ich bin gut so, wie ich bin.
- Ich muss nicht so sein wie andere und andere müssen nicht so sein wie ich.
- Jeder hat seinen Wert.
- Jeder verdient Achtung und Respekt.
- Anders sein ist normal.
etc…
Geht das in die richtige Richtung? Ansonsten dürfen Sie die Frage gerne präzisieren.
Gruss
canislupa