Jung, dynamisch und planlos. Was soll ich werden?

Guten Abend,

ich hoffe ihr könnt mir bei meinem Anliegen helfen.
Zu meiner Person: ich bin weiblich, 19 Jahre alt und habe im Juli 2015 mein Abitur mit einem Notendurchschnitt von 3,2 absolviert. Nach dem Abi habe ich für mich entschieden, dass ich nicht studieren möchte, wusste allerdings noch nicht welchen Beruf ich erlernen möchte.

Für November habe ich einen Termin bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit bekommen. Ich erhielt eine Auflistung aller Berufsfelder und entschied mich für Lebensmittel / Getränke, Verkehr / Logistik / Transport sowie Wirtschaft / Sekretariat. Mit der Berufsberaterin habe ich aus diesen Bereichen einige Ausbildungsberufe, zu denen ich mich bis zum nächsten Termin informieren sollte, ausgewählt. Während des letzten Gesprächs wurde ein Bewerberprofil auf der Jobbörse erstellt und folgende Stellengesuche aufgegeben: Pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter, Brauer und Mälzer, Bäcker, Kaufmann für Gesundheitswesen und Orthopädieschuhmacher.

Bislang habe ich mich für die Ausbildung zur Pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten beworben. Die anderen Berufe aus dem Stellengesuch finde ich interessant, bedeutet aber nicht, dass ich mir auch vorstellen könnte einen dieser Berufe auszuüben. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob meine Wahl richtig gewesen ist. Allgemein habe ich keinen blassen Schimmer was ich machen möchte. Am liebsten wäre mir ein praktischer Job mit wenig Kundenkontakt, geregelten Arbeitszeiten und angemessenem Verdienst nach der Ausbildung (auf jeden Fall sollte am Ende des Geldes nicht so viel Monat übrig sein).

Vielleicht befindet sich jemand von euch in der gleichen Situation oder hat diese schon so oder so ähnlich erlebt. Wie habt ihr entschieden oder was würdet ihr an meiner Stelle machen?

Mit freundlichen Grüßen
Kumpelblase125

Ich bin jetzt knapp 50 und wenn ich jetzt an Deiner Stelle wäre würde ich zur Polizei/Bundespolizei, Zoll oder Bundeswehr gehen. Wahrscheinlich aber Bundespolizei, gehobener Dienst. Ob das was für Dich wäre, weiss ich nicht.

Hi,

soweit ich das einschätzen kann, ohne dich wirklich zu kennen, hört sich Deine Entscheidung sehr vernünftig an. Du hast es Dir gründlich überlegt, nicht einfach irgendwas genommen um es hinter Dir zu haben, sondern aus verschiedenen Angeboten ausgewählt. Das ist doch prima.

Das Gefühl von „Yay! Das ist es was ich für den REst meines Lebens machen möchte, und nichts anderes!“ haben die wenigsten, aber das bedeutet nicht, dass sie ihren Beruf nicht mögen.

Praktisch ist der Beruf schon, denke ich, aber eher Papierkram, kaufmännische Dinge, Zahlen, Buchführung. Kundenkontakt kann man ausweichen, man kann ja in die Industrie und in den Großhandel.

Was das Geld angeht: wie viel Geld am ende des Monats übrig ist, liegt an dir und deinen Ansprüchen. wie viel glaubst du feiern zu müssen, wo meinst du wohnen zu müssen, Auto, Klamottentick… Es gibt Leute, die kommen mit unter 1500 Euro netto in München gut zurecht, andere stehen für 4500 Euro brutto im Monat nicht auf.

die Franzi

Ich rate dringend zu einem Schnupperpraktikum in verschiedenen Berufen wenn man vorher kein klares Bild davon hat.
Guter Verdienst alleine hilft dir nicht auf Dauer, wenn der Job keinen Spass macht.
Der Besarf an „optimaler“ täglicher Herausforderung ist individuell doch sehr verschieden.
Ein gutes Betriebsklima ist gerade auch während der Ausbildung immens wichtig.

Hallo erstmal, wenn Du schon ein paar Berufe ins Auge gefasst hast, Dir aber nicht sicher bist, ob Du es tun solltest, so habe ich ein paar Ideen hier für Dich:

  1. Hier habe ich einen Link für Dich, über den Beruf einer Kaufmännischen Assistentin im Pharma Bereich:
    https://www.youtube.com/watch?v=FMvF5wEu7jE
    (Achtung Technik: Dies ist keine Werbung, nur ein Video von Yutube)

Du könntest Dir für jeden Beruf so ein Video ansehen, um eine Entscheidung zu treffen.

  1. Sollten Dir aber dann immer noch Zweifel kommen, so kannst Du eine Methode von Brian Tracy verwenden, um eine Lösung für Dein Problem zu finden.

Diese Methode heißt „In Abgeschiedenheit“.
Und sie funktioniert so: Du nimmst Dir ein Blatt Papier und einen Stift. Oben schreibst Du eine Frage hin. Zum Beispiel: „Welcher Beruf würde mir am meisten Spaß machen und mir die meiste Erfüllung bringen?“

Und dann setzt Du Dich für etwa 60 Minuten hin, ohne irgend etwas zu tun. Nichts essen oder trinken. Nicht rauchen. Keine Musik oder andere Geräusche. Keine Ablenkungen jeglicher Art. Einfach nur warten und auf die innere Stimme hören.

Nach etwa 30 Minuten werden Dir die ersten Ideen aus Deinem Unterbewusstsein kommen. Diese schreibst Du auf, bis Du 20 Ideen gefunden hast. Und meistens ist die 20. Idee auch die beste.

Dann entscheidest Du Dich für eine und suchst Dir wieder ein Video darüber raus.

Es sollte etwas sein, was Du wirklich gerne tust. Denn was Dir Spaß macht, das wirst Du auch besonders gut machen. Und was Du gut kannst, das wird auch gut bezahlt!

Und wenn Dun dann diesen Beruf ausübst, solltest Du die Entscheidung treffen, eine der besten in diesem Beruf oder Tätigkeitsfeld zu werden. Indem Du alles darüber lernst, was es an Wissen gibt.

PS: Ich hoffe, dass ich Dir heute eine kleine Freude bereiten konnte.

PPS: Diese Methode kannst Du für alle Probleme verwenden. Und je öfter Du es tust, desto besser wirst Du darin werden!

Du hast im Juni Abi gemacht und warst dann im November bei der Berufsberatung?
Und in der Zeit dazwischen? Praktika gemacht? Gereist? Gejobbt? Oder…? Mit welchen Einsichten?

Mir scheint, du gehst die ganze Sache etwas zu verkopft an. Nachdenken und beraten bringen dich nur bedingt weiter, du musst etwas tun.
Fange eine Ausbildung an, die dir passend erscheint, ohne dich verrückt zu mache, ob das was für dein ganzes Leben ist. Man kann später immer wieder umsatteln und sich weiter entwickeln, aber die Ausbildung wird dir auf jeden Fall Erfahrungen darüber vermitteln, was dir liegt und wie du (nicht) arbeiten möchtest.
Da eine Ausbildung wohl nicht sofort anfängt, suche dir bis dahin einen Job oder ein Praktikum. Auch hier: Nicht zu viele Gedanken, ob es auch „das richtige“ ist. Du wirst auf jeden Fall etwas lernen darüber, was du gern tun möchtest. Oft entstehen im Job / Praktikum auch wichtige Kontakte zu Firmen, die du später nutzen kannst. Also zeige dein bestes Gesicht, auch in einem Praktikum / Job, in dem du nicht bleiben wirst. viel Erfolg.

Mit 19 Jahren kannst Du es Dir noch gut leisten, Erfahrungen zu sammeln . Du musst nicht unbedingt jetzt eine das Leben bestimmende Berufsauswahl treffen. Du kannst jetzt - später nicht mehr so einfach - Praktika oder Ähnliches im Ausland machen.
Ich bin 63, habe nach dem Abi 1 Jahr in Griechenland gearbeitet, meinen Sohn habe ich für ein Jahr nach Australien „gejagt“ und kann nur sagen, dass es für jeden von uns gut war. Wir wussten danach, was wir sicher wollten und was eben nicht.
Gönn Dir ein bisschen Zeit. Aber kein Daddeln. Viel Glück.

Ich würde dir einen Job als PKA nicht empfehlen, da wird der Verdienst recht gering. Höher gestellt ist in pharmazeutischen Berufen die PTA (pharmazeutisch-technische Assistentin). Die Ausbildung musst du zwar selbst bezahlen, danach verdienst du aber deutlich mehr als eine PKA. Und du musst ja nicht in einer Apotheke arbeiten, sondern kannst in die Pharmaindustrie. Für eine PKA bist du einfach überqualifiziert (da reicht Hauptschulabschluss).