mal abgesehen davon, daß ich weder für ein Verbot von Spielen
noch für blödsinnige Zugangsbeschränkungen bin:
So, jetzt besser.
Verstehe ich diesen Halbsatz richtig?
Natürlich nicht. Interessant ist aber schon, daß Du aus einem Satzteil, der grammatisch gar keinen Sinn ergibt, ausgerechnet die absurdeste Aussage herausliest.
Deiner Ansicht nach sollten also alle Menschen jeden Alters Zugang
zu jedem beliebigem Material erhalten?Selbstverständlich nicht.
Aha, Du akzeptierst also Grenzen. Dann ist es letztlich doch nur eine Frage der persönlichen Einschätzung, wo diese gezogen werden. Insofern weiß ich nicht, warum Du Dich so echauffierst. Ganz grundsätzlich bist Du ja auch nicht anderer Meinung als die Politik.
Es hat sich aber gezeigt, dass eine
breit angelegte Zensur keineswegs ihren vermeintlichen Zweck
erfüllt, beispielsweise junge Menschen von „Killerspielen“
fernzuhalten oder Kinderpornographie zu bekämpfen sondern
lediglich dazu missbraucht wird, von den jeweiligen
Machthabern unerwünschte Information zu unterdrücken.
Ja, stimmt, gerade das Internet ist so etwas von kontroliert. Informationen sind praktisch nicht zugänglich und jedem, der eine andere Meinung als die - ja welche überhaupt? - vertritt, wird sofort ausgeknipst.
Ehrlich: was Du hier skizzierst, ist voll daneben.
Das Beispiel Iran ist übrigens besser gewählt, als man meinen
sollte. Sowohl, weil die dort eingesetzte Zensurtechnik von
Siemens & Nokia geliefert wurde – die das hier vermutlich
ebenfalls tun würden – als auch, weil sie dort unter einem
sehr ähnlichen (Schein)Argument eingeführt wurde: Zur
Bekämpfung der Pornographie im Internet.
Ah, Du vergleichst den Iran mit Deutschland, Europa oder der ganzen westlichen Welt. Wie wäre es mit Nordkorea oder Kuba? Da ließe doch sich bestimmt auch noch irgendeine Parallele finden.
Um zu Deiner Frage zurück zu kommen: Mit welchen Spielen
Kinder ihre Freizeit gestalten, ist eine Sache der Erziehung.
Die Eltern sollten nicht einfach PC, Playstation und Fernseher
ins Kinderzimmer stellen und dann froh sein, wenn Ruhe
herrscht. Bis zu einem (je nach Entwicklung des Kindes
unterschiedlichen) Alter muss der Umgang mit diesen Dingen
zusammen mit den Eltern erlernt werden.
Und da das so super klappt, landen jährlich zigtausend Kinder und Jugendliche mit Alkoholvergiftungen in den Krankenhäusern.
Es gibt, entgegen anders lauternder Gerüchte aus
Qualitätsmedien wie „BILD“, auch überhaupt kein Problem mit
der breiten Masse der Jugendlichen. Noch immer sind
Gewaltausbrüche, Amokläufer und dergleichen eine
verschwindende, statistisch vollkommen unbedeutende
Minderheit. Eher ein Medienphänomen als irgend etwas, das
einer repressiven Politik würdig wäre. Aber hier wie da sind
die Ziele sicher auch gänzlich andere und das Argument „wir
tun was für die Jugend“ vorgeschoben, um Kritik – wenn nicht
unmöglich zu machen – doch stark zu erschweren.
Wie gesagt: ich bin auch nicht für ein Verbot der Spiele, aber Du zusammenfabulierst, ist irgendwo zwischen traurig und amüsant. Dies erst recht vor dem Hintergrund, daß Du die Bürgerrechte in Gefahr siehst aber selber einer Gruppe von Menschen Grundrechte entziehen und ihnen vorschreiben willst, was sie zu tun und zu lassen haben. Seltsamerweise bist Du auf meine diesbezüglichen Zeilen gar nicht eingegangen.
Gruß
Christian