Hallo Backkartoffel,
Leute, die einen Großteil ihres Lebens hinter Mauern verbrachten, bekommen Angst, wenn diese plötzlich nicht mehr existieren. Umso mehr, wenn es sowas wie Islamismus gibt, eine politische Form des Islam, die weltweit für Terroranschläge verantwortlich ist.
Es gibt auch Gruppen von Menschen, denen die Globalisierung nicht zu mehr Wohlstand verhalf, oder die Nachteile in Zukunft befürchten. Von Kinderarmut bis Altersarmut. Das sind keine Probleme, die man mit einem Achselzucken abtun kann.
Diese Ängste werden von politischen Gruppen geschürt, die eine parlamentarische Demokratie wie die unsere umfunktionieren wollen. Die Linke würde, wenn sie könnte, eine Art DDR 2.0 etablieren, die AfD eine sanfte Diktatur mit völkischen Gedöns á la Höcke.
Diese Ängste kann man nur schüren, wenn man ständig Fake-News produziert. Es wird gelogen, dass sich die Balken biegen. Es ist schwer, diesen Lügen etwas entgegenzusetzen.
Die Anhänger von Verschwörungstheorien sind nämlich die leichtgläubigsten Menschen der Welt. Sie glauben alles, was in ihre krude Sicht der Welt passt (Erde ist eine Scheibe, Mondlandung wurde in Hollywood gedreht, angebliche Holocaustopfer waren die Leichen deutscher Soldaten). Alles andere ist gelogen (Lügenpresse).
Ich bin auch stolz auf Deutschland, zum Beispiel auf unsere Ingenieurskunst, unser politisches System, unsere Freiheit und Weltoffenheit.
Es gibt aber einen miesen Stolz, der von den Verlierern gepflegt wird, die ihr Leben nie in den Griff bekamen und dafür die Gesellschaft verantwortlich machen. Die sind auf ihre Abstammung stolz, für die nichts getan haben.
Wenn ich dagegen selber im Leben etwas geleistet habe, worauf ich stolz sein kann, weil es den Tugenden meiner Nation entspricht, warum sollte ich dann nicht auch auf die Nation und Gesellschaft stolz sein, der ich entstamme und die mich sozialisiert hat?
Die größten Probleme unserer Zeit sind globaler Natur. Wir können sie nur alle gemeinsam, als Weltbevölkerung, lösen. Daher wird auch eine kurze, populistische Phase nur als retardierendes Moment, in einer Entwicklung hin zur verantwortungsvoller weltweiter Problemlösung anzusehen sein. Ich erlebe das nicht mehr.
Eine Partei nenne ich Dir natürlich nicht. Du weißt ja, was für Dich wichtig ist. Diese Inhalte kannst Du mit den Parteiprogrammen vergleichen. Dann triff Deine Wahl.
Gruß, Hans-Jürgen Schneider