Junge Leute, aufgepasst!

Ich kann mich wohl nicht mehr zu euch jungen Leuten zählen. Aber der Spiegel hat extra ein Format für euch entwickelt, das sich Bento nennt. Ich bin mir sicher, ihr fühlt euch dadurch angesprochen.

Zum Beispiel erschien jetzt ein Artikel darüber, was sich „junge Deutsche“ von Schulz erwarten: bento.de.

Schon interessant, dass sich die Stimmen dieser „jungen Deutschen“ so ähnlich sind. Der eine fordert, Schulz möge etwas „gegen den Rechtsruck“ tun. Außerdem wünscht er sich „mehr Zulauf für die SPD und mehr Abgänge von der AfD“. Die nächste (Cora) möchte, dass Deutschland „kulturell offen bleibt für Menschen aus der ganzen Welt“. Und dabei ist ihr noch nicht einmal wichtig, aus welchem Grund sie kommen. Offenbar soll einfach jeder kommen dürfen. Für Mirijam und Machid, ein ganz modernes Paar offenbar, ist das wichtigste, dass die Flüchtlingspolitik so weiterbetrieben wird, wie bisher. Aber auch - Überraschung! - ein „selbstbewusstes Auftreten gegenüber Trump“ steht auf ihrem Wunschzettel. Die Erwartungen der restlichen „jungen Deutschen“ weichen allesamt nicht wesentlich davon ab, wovon ihr euch überzeugen könnt.

Dass das einseitig ist, ist klar. Aber was ist das für ein Bild, das die Medien hier von „jungen Deutschen“ zeichnen? Ist es tatsächlich immer noch so, dass die Älteren ein solch einhelliges, geschlossenes Bild von der Jugend erwarten, die rein zufällig allesamt genau für ihre (gescheiterte) Politik einsteht? Hat es nicht genau das schon so oft gegeben, dass man seine Vorstellungen auf die Jugend projiziert, in der Hoffnung, dass diese dann schon für die Verwirklichung des eigenen Traumes sorgt?

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Tja Ultra,

nicht mal auf die Jugend kannst du dich verlassen… es gibt wohl durchaus junge Menschen, die im Ausland waren, die Freiheit, fast überall hin zu reisen können, zu schätzen wissen und keine Angst vor Fremden haben.

Gabi

Zu denen du auch gehörst? Oder denen du tatsächlich nicht zutraust, zwischen „Reisen ins Ausland“ und „keiner Angst vor Fremden“ einerseits und ungesteuerter Zuwanderung andererseits unterscheiden zu können?

Hallo Ultra,

ja mit 56 fühle ich mich noch jung, danke für das Kompliment:-)
aber: ich denke, DU traust der Jugend nicht zu, eine Meinung zu haben , die deinem Weltbild nicht entspricht.
Lass einfach gut sein…

Gabi

Aber immer doch.

Hmm. Könnte es nicht auch sein, dass dieses auf Bento gezeichnete Bild einer Jugend, die nichts anderes zu bewegen scheint als das Eintreten für offene Grenzen, EU sowie gegen Trump und alles, was sonst noch so als rechts gilt, genau das Weltbild ist, was unsere Generation gerne in der Jugend sähe? Alles so brav multikulturell, ohne Kritik, ohne eigene Gedanken, genau dem entsprechend, was die Politiker der etablierten Parteien so von sich geben. Ist das das wahre Bild?

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Ohje!
Jetzt Sitzplatz mit Sitzkissen statt mit Bengalo in der Kurve?

Nur dadurch, dass das mein zweiter Vorname ist.

Was ich aber eigentlich beitragen will:

Ist dir aufgefallen, dass da einfach „ähnliche junge Deutsche“ ausgesucht worden sind.
Bis auf die erste nur Studenten/Doktoranden oder Kreative - und alle (wo es angegeben ist) großstädtisch.
Das ist eben die Bento-Zielgruppe.
Nimm einen Banker oder einen Bauarbeiter aus Hintertupfing, dann bekommst du andere ‚Wünsche an Schulz‘.

Das ist eine Überinterpretation.
Der Grund ist viel einfacher
Siehe oben!

Gruß
F. Bento

Mir war nicht bewusst, dass die Reisefreiheit generell zur Disposition stünde. Ferner möchten ich die gängige Praxis bemängeln, jegliches Kritisieren bestimmter aktueller politischer Entwicklungen im Land pauschal unter „Angst vor Fremden“ zu subsumieren, um so den Kritisierenden, im Grossteil der Fälle völlig zu Unrecht, in eine moralisch fragwürdige Position zu drängen, Das ist Rabulismus der untersten Schublade.
Achja, bento ist furchtbar.

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Man sollte aus meiner Sicht nicht vergessen: auf der Bento-Internetseite werden nicht neutral die Ergebnisse einer representativen Studie wieder gegeben.

Statt dessen hat die Redaktion sich die Aussagen heraus gesucht, die zur Kampagne des Artikels passen, die der Meinung der Redaktion entsprechen. (Wie es bei allen anderen Berichten und Reportagen auch üblich ist.) ((Sie hätten sich genau so gut die Meinungen und die Personalien ausdenken können.))

Also: der „Bericht“ stellt nicht die Meinung „der Jugend“ dar, sondern die Forderungen der Redaktion.


Wenn man anfängt, die Inhalte der Medien unter diesen Gesichtspunkten zu betrachten, dann kommt man sehr schnell auf die Formulierung Kampagnen-Journalismus - vom Prinzip das selbe, das man in den letzten Jahren plakativ als Lügenpresse beschimpft.

Und wer sich über diese beiden Worte aufregt, sollte sich mal ohne Vorurteile (positive wie negative) sachlich durch die Presse Medien der letzten 20 Jahre arbeiten. Da begegnen einem immer wieder Kampagnen - je simpler die Intelligenz, die angesprochen werden soll, um so deutlicher die Kampagne.

„Ich wünsche mir von Martin Schulz, dass er alles schöner und friedlicher macht.“

Ja, klar. Der Messias naht, streut Blumen unter die Gläubigen und öffnet die Tore zum Paradies für alle! :bouquet:

Bento ist ein Förderschulprogramm für MissionarInnen und reproduziert seine eigene ideologische Blase (Weltsicht) zuverlässig im Versuch sie als allgemeingültig existierende Realität zu verkaufen. Man könnte sich an Maos Slogan „Lasst tausend Blumen blühen!“ erinnert fühlen. *Allerdings ging es da in der Realität um Schwerindustrie auf Hinterhofniveau.

Ausserdem darf man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die Schreibenden bei BENTO R2G ganz, ganz toll fänden.

Die Jugend wird bei BENTO aber gar nicht repräsentativ dargestellt. Nicht einmal die urbane Jugend in der Großstadt. Ich schliesse mich daher FBH zu fast 100% an.

Und ich bin sicher, dass Ultra sehr wohl weiss, dass die mehrheitliche Jugend nicht seiner Meinung ist bzw. so wählt. Oder denkst Du etwa, dass er noch nie eine Analyse der Wählergruppen gelesen hat.

vdmaster

Ich hab 13 Beiträge in ein vorhandenes Thema verschoben: Off Topic aus Nachrichten verschoben!

Unsere Generation hat keine einheitliche Meinung.

Hallo Vdmaster,

ich sehe das auch so, dass Schulz in den Hinterhöfen diese kleinen putzigen Öfen zur Eisenherstellung aufstellen lässt. Hier ist doch erst neulich über Schulz abgelästert worden. Warten wir die Wahl ab.

Bento mag etwas naiv sein. Aber Ultra auch. Erstens hat er die Argumentationshilfen der AfD nichr richtig verstanden. Oder er kann sie intellektuell nicht umsetzen. Zweitens lebt er wohl in einer Gegend, in der ein beträchtlicher Teil der „jungen Leute“ Glatzen und Springerstiefel tragen.

Das ist die Jugend, die gegen die Asylregelung des Grundgesetzes agitiert. Das ist die doitsche Jugend, die gerne auch mal Steine und Flaschen auf andere Deutsche wirft, wenn gerade keine Ausländer zur Hand sind. Die Dortmunder Hooligans müssen auf das Schärfste bestraft werden. Ebenso der Verein, der solche Spruchbänder im Stadion zugelassen hat. Und die Bundesliga, ein Riesengeschäft, soll selbst für die Sicherheit zahlen.

Zurück zum Thema. Wer mit jungen Leuten zu tun hat, stellt fest, dass diese im Allgemeinen keine Ressentiments gegen Ausländer haben. Das gilt von frühester Kindheit bis zur Erwachsenenwelt. Mein Sohn war in einem Kindergarten, in dem behinderte und nicht behinderte Kinder zusammen werden. Später haben wir an der Uni einen Kinderladen gegründet, in dem nicht nur Kinder jeden Alters sondern auch aus aller Welt sich zusammenfanden. Die Eltern übernahmen reihum den Part der Kindergärtner. Mehr Windeln habe ich nie gewechselt. Es gab keine Probleme, was die Zugehörigkeit zu einer Gesellschaft oder zu einem Glauben anbelangt.

Die Kinder, die hier eine Zeit lang zusammen aufwuchsen, können kein Weltbild entwickeln, wie es zum Beispiel Ultra besitzt. So ein Weltbild kann nur entstehen, wenn man keine Beziehungen oder Freundschaften mit Ausländern pflegt.

Bento ist ein Forum, in dem junge Leute ihre Vorstellungen von Journalismus entwickeln. Hier dürfen sie auch Fehler machen. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit haben allerdings keinen Platz. Auch für Bento gelten das Grundgesetz und die Richtlinien, die sich die Presse selbst gegeben hat.

Ultras vergeblicher Versuch, junge Leute gegen Ältere aufzuhetzen, geht nicht auf, weil junge Leute ihre Zeit zusammen verbringen, und dabei Herkunft und Religion keine Rolle spielen. Sowas kann sich Ultra überhaupt nicht vorstellen. Schade!

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

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Das müssen wir alle ja sowieso tun.

Mir ging es um diese kindlich angehauchte, völlig überhöhte Erwartungshaltung, die den derzeitigen Spitzenkandidaten der SPD fast zur gottgleichen Wesenheit erhebt.

Kein Kanzler und keine Kanzlerin kann dem gerecht werden. Egal von welcher Partei.

Die Untertreibung des Jahres.

Hast Du auch Argumente jenseits des Versuchs, ihn als Bewohner einer extremen Neonazi-Gegend zu diffamieren und damit indirekt gleichzusetzen?

Ist Dir das nicht selbst zu stumpf und zu blöd?

Mir schon.

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Hallo,

Ultra hat sich doch bereits als AfD-Wähler geoutet.

Wenn nicht, kann er ja widersprechen.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

Ah ja. Wer nicht so denkt wie du, hat also keine eigenen Gedanken.

:smile_cat:

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Wenn Du die Wähler der AfD oder die AfD selbst pauschal mit Neonazis gleichsetzt, zeigst Du nur die eig. Unfähigkeit zur sachl. Differenzierung.

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Ich bin jung und ich finde mich nicht in dem oft vermittelten Bild von jungen Leuten wieder.
Ich bin ganz gewiss nichts rechts. Ich stamme auch von Flüchtlingen ab, habe mich stets für karitative Zwecke engagiert. Ich habe früher in einer WG mit Leuten aus fünf verschiedenen Nationen gewohnt, war als Au Pair im Ausland.

Trotzdem bin ich gegen diese Flüchtlingspolitik und zwar weil wir überhaupt keine Kontrolle darüber haben, ob diese Menschen in ihren Heimatländern wirklich verfolgte sind oder gar andere verfolgt haben. Wir kennen ja nicht einmal ihre Namen.

Ich finde, dass in letzter Zeit von den Medien ein Bild generiert wird demnach jeder, der die Flüchtlingspolitik kritisiert entweder ein bildungsferner Säufer oder aber ein kaltherziger Nazi sei. Ich bin weder das eine noch das andere.

Ich denke, es gibt viele wie mich, die eigentlich relativ weltoffen sind, aber trotzdem dagegen. Nur trauen sich die meisten nicht den Mund aufzumachen. Ich Trau mich übrigens auch nicht.

Ich sehe mich nicht als rechts, ich bin gegen rechts aber auch gegen vollkommen offene Grenzen.

Hallo,

Ich auch.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

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Hallo,

Hab ich nicht gemacht. ist auch nicht meine Meinung.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider