Hallo nochmal,
nach der regen Disskussion möchte ich noch ins Brett werfen:
Wenn man nun tatsächlich Jungs und Mädels unterrichtstechnisch trennt…
… was ist mit jenen Buben oder Mädels, die von der Norm abweichen? Was wird aus dem Mädel, das in die Mädelsschule geschickt wird, aber besser anders lernen würde? Was ist mit dem Buben, dem es genauso in grün geht?
…was wird aus „dem Lernen durch andere“. Wenn ich nur in harmoniegeschwängerten Mädchenschulklassen bin, wie soll ich mit der kalten, brutalen realen Welt klar kommen, wenn ich in die Ausbilung (Studium, Ausbildungsstelle etc.) komme und da glatt „ANDERE“ sind.
Ich war auf einer Mädchenschule (mangels anderem Angebot). Und was ich persönlich negativ empfinde, ist, der natürliche „Umgang mit dem anderen Geschlecht“ in jungen Jahren nie gelernt zu haben. Anwesenheit von Jungs haben immer zu Mädelsgehabe geführt. Wir waren ja aber auch nie alltäglich mit Jungs zusammen. AUCH das ist lernen.
Generell würde ich einfach sagen, dass der Unterrichtsstoff unterschiedlich und spannend für beide angeboten werden sollte. Man braucht da auch nicht doppelt so lange dafür. Theoretische Einführung, praktische Anschauung, für Buben UND Mädels, alleine, dass die Jugend daran mehr Spaß hat, holt das doch wieder auf.
Ich persönlich denke, dass es nachteilig ist, wenn wir Jungs und Mädels getrennt unterrichten. Selbst, wenn man auf kurzer Sicht einen kleinen Vorteil hätte, ist es auf lange Sicht nachteilig.
Und wir, als „die alten“ haben auch die Verpflichtung, dass die Jugend emotional geschult wird. Wollen wir wirklich eine Generation ranzüchten, die nur in den Stärken gestärkt wird? was kommt dabei raus? Wer seine Stärken in den Naturwissenschaften hat, lernt ggf. dennoch viel und von seinen Mitschülern, wenn es um Kreativität geht. Es wäre doch schade, wenn wir die Jugend nur in ihren Stärken schulen und dabei die SChwächen auch noch schwächen. (Kreativität, Sport, Religion etc.) Wie soll ein spezial geschultes Wesen überhaupt Interessen in sich entdecken, wenn sie nie geweckt wurden. Unsere Jugend sind Menschen und keine Roboter, die wir spezialisieren sollten.
LG
Sarah