Jurassic Park in der Retrospektive?

Hallo.

Ich oute mich mal, erst kürzlich zum ersten Mal „Jurrasic Park“ gesehen zu haben. Die Kinder haben eine DVD-Box im Supermarkt entdeckt, und naja…

Der erste Teil hat 91% bei RottenTomatoes, 4 von 5 Sternen vom „Filmdienst“, der es laut Wikipedia als „humorvolles, actionreiches Spektakel, das mit etwas Sentimentalität spannend unterhält“ bezeichnet.

Ich fand den Film nicht gut. Die Saurier an sich waren ganz ordentlich, aber die Schauspieler so lala, der Handlungsverlauf verursacht einiges Augenrollen, genauso die Dialoge (die vielleicht auch nur schlecht übersetzt sind… keine Ahnung).

Ja, von einem Actionfilm darf man vielleicht wirklich nicht mehr als Action erwarten… andererseits: Kann man Action nicht ein bisschen intelligenter umsetzen? Ich meine - Steven Spielberg!? Hatte der nach Schindlers Liste einfach keine Lust mehr? Oder daneben keine Zeit, sich ernsthaft um den Film zu kümmern?
Aber eine Minderleistung seinerseits hätte sich ja in den allgemeinen Kritiken niederschlagen müssen.
Ich bin mir zwar fast sicher, dass sich das Genre in den letzten 30 Jahren kaum weiterentwickelt hat (von der CGI mal abgesehen), aber erscheint möglicherweise nur mir der Film in der Retrospektive so mittelmäßig?

Gruß,

Kannitverstan

Hallo,
ich habe alle Filme der „Reihe“ gesehen und muss rückschauend sagen, dass der erste Film mir am besten gefallen hat. Ich bin allerdings ein Konsument, der sich bei solchen Filmen unterhalten lassen will und nicht in der „Oscar-Jurie“ sitzt bzw. sitzen will. Das ging mir übrigens bei den Star -Wars-Filmen ähnlich. Natürlich, wenn man heute sich Filme von vor dreißig Jahren anschaut, gerade, wenn es um Action geht, erscheint einem heute manches doch oftmals etwas merkwürdig - als bestes Beispiel dient in meinen Augen die Filme aus der Serie mit dem Raumschiff „Orion“, bei denen schon mal ein Teesieb oder ein Bügeleisen als Requisite herhalten musste.
Ja, von heute aus gesehen, hätte man vor dreißig Jahren in solchen Filmen sehr viel besser machen können - konnte man aber nicht und das gilt vielleicht sogar auch für die Dialoge in solchen Filmen.
jedenfalls, mir hat der erste Film damals wie heute gut gefallen uns deshalb habe ich auch fast alle Folgefilme in meine DVD-Sammlung einverleibt.
Gruss
Czauderna

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Ich habe manchmal auch dein Eindruck, dass sich manche Filme wahnsinnig auf den visuellen Eindruck stürzen, und alles andere zweitrangig ist.

Beispiel Matrix:
Ja, das ist eine interessante Geschichte, dass wir in einer Simulation leben, dass da einer „ausgebrochen“ ist und Mr. Smith versucht, das einzudämmen. Der Film gilt zurecht als Meilenstein von CGI und Special Effects, speziell die Szene, in der Neo sich physikalisch unmöglich zurücklehnt, um den Kugeln auszuweichen.
Nach Jahren nochmal geschaut scheint mir Teil 1 von der Handlung her doch etwas fad. Neben der Entdeckung und Erforschung der Matrix mit all ihren Merkwürdigkeiten ist da meines Erachtens nicht viel, es wird einiges vorbereitet, das dann in Teil 2 zu etwas mehr Actin führt. Aber ich hatte beim zweiten Schauen nicht mehr den Eindruck, dass das bahnbrechend ist. Die Effekte sind ja bekannt, bzw veraltet.

Beispiel Avatar:
Die Story ist die gleiche wie bei Mulan und etlichen anderen: Ein Individuum aus einer Agressorgruppe verliebt sich in eines der Opfergruppe, und schließt sich denen im Kampf gegen die eigenen Leute an. Das ist im Grunde sehr ausgelutscht, finde ich, und die Art und Weise, wie das Drehbuch das rüber bringt, ändert nicht all zu viel dran. Allerdings ist der Film sicherlich ein weiterer Meilenstein im Bereich CGI. Ein extrem aufwändiges optisches Feuerwerk, sogar in 3D. Wenn man das mal beiseite nimmt, mehhh…

Jurassic Park ist nun tatsächlich schon 30 Jahre alt. Auch das war so ein visueller Meilenstein, in dem neben klassischen „Dino-Puppen“ auch CGI-Dinos in guter Qualität gezeigt wurden. Ich weiß nicht mehr, ob der Dino-Hype in den 90ern durch den Film entstand, oder schon vorher existierte, letzteres würde auch viele Vorschusslorbeeren bedeuten.
Jedenfalls kann das Spektaktel hier auch wieder auf Kosten der Handlung gehen.

Schindlers Liste ist da anders, denn da geht es hauptsächlich um die Handlung. Es gibt halt keine Raumschiffe oder Dinos, die irgendwelche WOW-Effekte hervorrufen könnten, das ist ja auch nicht die Absicht.

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Hallo,
ein kleiner Nachtrag - Terminator 1 und 2 - waren und sind einfach sensationell - wegen der Action, der Technik und wegen Schwarzenegger - die Remakes der Schwarzeneggerfilme (z.B. Total Recall", schaue ich mir erst gar nicht an.
Ich bin aber auch bei @sweber -Filme, wie Schindlers Liste passen in solche „Rückblicke“ nicht rein, weil es da nicht um Fantasy oder Science-Fiction geht, sondern um wahre Geschichte .
Gruss
Czauderna

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Ich sah alle vier oder fünf Filme, die seinerzeit kostenlos bei Prime waren, im Frühjahr 2021, wobei ich vorher nur den ersten Film kannte. Tatsächlich fand ich den ersten auch letztes Jahr wieder ziemlich gut. Die schauspielerischen Leistungen mag ich eigentlich auch nicht kritisieren. Die drei Protagonisten Hammond, Grant und natürlich Malcolm gefielen und gefallen mir sogar sehr gut.

Was die Handlung angeht: eine gewisse Dummheit der Figuren und Technikfehler sind ja zwangsläufig erforderlich, damit die Handlung so in Gang kommen kann. Andernfalls sähe man zwei Stunden grasenden Dinosauriern und glücklichen Wissenschaftlern und Parkbesuchern zu.

Es ist schon ganz richtig, was @sweber schreibt: Filme haben ihre Schwerpunkte und es sind halt die technischen Fortschritte, die Berichterstattung und Sensationen auslösen. Dass in einem Actionfilm herausragende Geschichten und schauspielerische Leistungen erzählt und gezeigt werden, ist auch eher selten. Ad hoc fallen mir da The Dark Knight, den ich vor ein paar Wochen zum zweiten mal sah, und der ein oder andere Film von Tarrantino ein.

Was nicht heißen soll, dass es keine anderen Actionfilme gibt, in denen außergewöhnliche schauspielerische Leistungen gezeigt werden. Aber m.E. ist das selten und ähnliches gilt auch für die Handlungen bzw. deren Logik. Ein Grund dafür dürfte sein, dass einem Film schlicht die Zeit fehlt, die Figuren und Handlungen sorgsam zu entwickeln und gleichzeitig so viel Action zu zeigen, dass das Publikum auch davon begeistert ist.

Gruß
C.

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Nein, ich fand ihn schon vor 30 Jahren mittelmäßig. Tatsächlich glaube ich, dass die - damals - sehenswerten Computertricks einigen Leuten den Kopf gedreht haben und sie nicht gemerkt haben, wie dünn der Rest ist.

Grüße,
Max

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Es war ja auch der Zeitgeist ein ganz anderer. Man hat auf sowas gewartet, nach Kinofilmen wie „guck mal wer da spricht“ und „Last Action hero“ und dem ganzen Pfuff.

Im Fernsehen nur Thriller. Thriller. Action - Thriller. Thriller. Erotik- Thriller. Thriller. Nochmal Thriller. Psycho - Thriller. Thriller. …

Gentechnik war on vogue, Computeranimionen Wow, und Monster Hammer. Man fragte in der Videothek, wann der auf VHS rauskommt zum ausleihen, ohne Internet und Skyflix wwiwdAh.

Genauso mit Terminator 2. Sowas hatte man noch nicht gesehen.

Oder „Der weiße Hai“ bei der vorigen Generation.

Haachhhhh … !!

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